Banks Peninsula Roadtrip – Akaroa, Little River, Onawe, Okains Bay mit tollen Tipps!
Die Banks Peninsula ist eine zerklüftete, landschaftlich wunderschöne Halbinsel südlich von Christchurch. Während Akaroa ein Touristen-Magnet ist, zählen Little River, Onawe & das Maori Museum eher zu den Geheimtipps der Insel. Kleine Wanderungen führen zu grandiosen Ausblicken über dieses wildursprüngliche Canterbury.
Direkt südlich von Christchurch erstreckt sich die extrem zerfurchte, aufgefaltete Vulkaninsel – Banks Pensinsula – in den Südpazifik. Ein Idyll von vielen Meeresbuchten, Wanderwegen, faszinierenden Landschaften und Māori Geschichte begeistern auf diesem Banks Peninsula Roadtrip.
Während Akaroa durchaus bekannt ist, zählt Little River & die spektakuläre Onawe Peninsula zu den Geheimtipps im Hinterland von Christchurch.
Inhalt
- Lyttelton & Governors Bay – Die schönste Strecke von Christchurch zur Banks Halbinsel
- Banks Peninsula Roadtrip & seine Highlights: Little River, Okains Bay, Akaroa, Onawe Peninsula
- Banks Peninsula oder Te Pataka o Rakaihautu – Atemberaubende Ausblicke vom Scenic Drive
- Little River Campground & Manaia Native Habitat – Kult, Spaß & grandiose Natur
- Okuti Valley, Lake Forsyth & Te Oka Bay
- Ōnawe Peninsula & der spektakuläre Onawe Track
- Akaroa – einzige französische Siedlung auf der Südinsel
- Ōnuku Marae – Eine Maori Begegnungsstätte
- Okains Bay, Maori & Colonial Museum & Le Bons Bay
- Meine Tipps:
Lyttelton & Governors Bay – Die schönste Strecke von Christchurch zur Banks Halbinsel
Nur wenige Kilometer südwestlich von Christchurch führt der mit 1,9 km längste Tunnel Neuseelands direkt unter den Port Hills hindurch mitten in die kleine Hafenstadt Lyttelton – ein Sprung in eine andere Welt.
Auch wenn Lyttelton inmitten des Epizentrums des Erdbebens von 2011 lag und viele gerade historische Häuser zerstört wurden, zeigt sich das kaum mehr im schönen Zentrum . Die kleinen schönen Straßen laden zu Spaziergängen ein.
Kultige Cafés ziehen mit ihren leckeren Kuchen & Snacks die Besucher wie Magnete an. Immer bekannter wird Lyttelton vor allem wegen seines Kunsthandwerks und seinem Öko-Trend.
Am Samstag findet hier von 10 – 13 Uhr ein Farmers Market statt, der mit vielen lokalen Köstlichkeiten begeistert.
Lyttelton und sein tiefer Hafen sind von West nach Ost eingekesselt von steilen Hängen eines uralten Vulkankraters. Die höchste Hügel von Lyttelton erreicht immerhin eine Höhe von 500 Metern.
Hier in Lyttelton wurde auch den Grundstein der Entwicklung der Region Canterbury gelegt. Lyttelton war der Ankunftshafen für die englischen Kolonisten auf ihrem Weg zur Besiedlung von Christchurch. Etwa 800 Siedler von den britischen Inseln erreichten 1850 mit vier Segelschiffen die Ostküste bei Lyttelton. Sie fanden in den ausgedehnten Grasebenen Canterburys optimale Bedingungen für Landwirtschaft und Schafzucht vor.
Definitiv ein lohnender Abstecher auch für einen kleinen Ausflug von Christchurch aus. Vom Lyttelton Harbour werden auch Bootsausflüge zur nahegelegenen Quail Island oder die Überfahrt zum gegenüberliegenden Diamond Harbour angeboten.
Die schönste Strecke für einen Banks Peninsula Roadtrip von Christchurch in Richtung Akaroa zieht sich entlang der Hafenbucht über Cass Bay und Governors Bay. Die kurvigen Straßen eröffnen immer wieder herrliche Ausblicke zuerst zurück auf Lyttelton und dann auf den riesigen natürlichen Hafen von Lyttelton.
Auf dem türkisblauen Wasser der Bucht von Lyttelton schaukeln weiße Segelboote neben wuchtigen Kreuzfahrt– und Containerschiffen.
Es lohnt sich immer mal wieder an den Haltebuchten zu stoppen, um den grandiosen Ausblick über die Bucht zu genießen. Einige der Haltebuchten sind mit Tischen und Bänken versehen und eignen sich für ein Picknick mit grandiosem Ausblick.
Banks Peninsula Roadtrip & seine Highlights: Little River, Okains Bay, Akaroa, Onawe Peninsula
Die Banks Peninsula oder Banks Halbinsel ist eine über 1000 km² große Insel, die zwei große natürliche Häfen und ringsum viele Buchten entlang des Südpazifiks umspannt.
Von den Rändern der Vulkankrater und den Bergspitzen greifen zerklüftete Flanken auf spektakuläre Weise, wie Pranken eines Raubvogels, langsam hinunter und versinken im Meer. Dazwischen liegen geschützte Buchten, die zum Schwimmen und zu Strandspaziergängen einladen.
Diese wildzerklüftete Vulkanlandschaft ist in dieser Form einzigartig in Neuseeland.
Unter den Maori ist die Banks Peninsula auch heute noch als Te Pataka o Rakaihautu – „Die Schatzkammer Rakaihautus“ bekannt.
Während die meisten Besucher nur als Tagesausflug auf mehr oder weniger direktem Wege nach Akaroa und zurück fahren, bleibt der große, weit sehenswertere Rest der wild-romantischen Banks Halbinsel meist unentdeckt.
Meinen Banks Peninsula Roadtrip zu vielen Highlights der Halbinsel findest du auf der obigen Karte in Lila markiert.
Banks Peninsula oder Te Pataka o Rakaihautu – Atemberaubende Ausblicke vom Scenic Drive
Der eigentliche Fahrspaß oder Fahrabenteuer beginnt ab Diamond Harbour bzw. Parau auf der Parau Port Levy Road. In unzähligen, engen Serpentinen geht es steil über die vulkanischen Bergrücken hinauf und dann wieder hinunter nach Port Levy.
Wer wie ich alleine unterwegs ist, darf immer einmal wieder eine kleine Ausbuchtung suchen, um den grandiosen Ausblick über die steilen Hügellandschaften zu genießen. Ansonsten bleibt immer nur ein kurzer Blick, weil die Straße alle Aufmerksamkeit beansprucht.
Vom der Passhöhe – Port Levy Saddle – geht es wieder bergab nach Little River oder wieder weiter bergauf auf der Summit Road nach Akaroa.
Die Summit Road ist auch als “Scenic Drive” ausgeschildert und hält noch weit mehr als das Schild verspricht. Von nun an zieht sich der Scenic Drive in Richtung Akaroa auf einer sich windenden, schmalen Kammstraße. Die Ausblicke über steil abfallenden Vulkan-Flanken zu beiden Seiten sind atemberaubend schön. An strategisch günstigen Punkten laden Parkbuchten und Sitzbänke zum Verweilen und Genießen ein.
Wer sich umschaut, kann sich kaum vorstellen, dass einst die komplette Banks Peninsula ein Urwald war. Einiges wurde bereits von den Maori gerodet und die restlichen Wälder, fielen dem gewaltigen Holzhunger des britischen Empires zum Opfer.
Heute wirken die vom Vulkan ausgespuckten, verknöcherten, erodierten Flanken der Berge fast weich, als hätte sie jemand mit einem grün- bis ockerfarbenem samtenen Teppich überzogen.
Von dem Banks Peninsula Scenic Drive zweigen auf der Ostseite immer wieder Stichstraßen ab, die steil hinunter zu sandigen Buchten mit weißen, meist einsamen Stränden führen.
Little River Campground & Manaia Native Habitat – Kult, Spaß & grandiose Natur
Der kultigste Campground, den ich in 4 Monaten Neuseeland-Reisen entdeckt habe, ist definitiv der Little River Campground. Er liegt direkt an der südlichen Grenze der Little River Region zum wunderschönen Okuti Valley.
Der Little River Campground hat sich ein Hauch der 70er Jahre und vergangener Hippie Zeiten bewahrt. Das Besitzerpaar, Marcus und Megan, setzen stark auf Ökologie und Wiederverwertung von Ressourcen. Für die Cabins, Gemeinschaftsküche, die Duschen und Toiletten wurde soweit wie möglich recyceltes Material wie Holz (das wie neu aussieht), Fliesen, Stühle und Sofas verwendet.
Der Little River Campground ist sicherlich nicht einer dieser Hochglanz-Broschüren Campgrounds, dafür ein kleiner malerisch, romantisch in der Wildnis von der Banks Peninsula gelegener Eco Campground durch den mitten hindurch ein herrlich plätschernder Nebenarm des Okuti River fließt.
Skulpturen aus Metall und Holz, gigantische Bäume und der Okuti River machen diesen Ort zu etwas ganz Besonderem.
Das riesige, sogenannte Manaia Native Habitat gibt dem Campground das Gefühl, als würde irgendwo man in der freien Natur zelten. Zu den Dauergästen gehören viele bunte Vogelarten, die in den schattigen Baumwipfeln ihre Lieder trällern.
Die Hauptattraktion für alle Kids, Teenies und Junggebliebenen ist sicherlich die lange Wasserrutsche – Scary Slippery Slides.
Als ich hier bin, ist auch eine Schulklasse aus Oamaru – einem meiner Lieblingsorte in Neuseeland – hier, die laut tobend unendlich viel Spaß auf diesen Scary Slippery Slides haben.
Direkt vom Little River Campground gehen auch einige Wanderwege los. Sie führen auf die nahegelegenen Hügel und bieten grandiose Ausblicke über das Okuti Valley.
In der Hauptsaison sollte unbedingt reserviert werden, da der Little River Campground nur über 8 Powered Sites und ca. 40 Zeltplätze verfügt (nur Barzahlung!). Der Little River Campground ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Mountainbike Touren, Wanderungen und Erkundungstouren auf der Banks Halbinsel.
In dem nahegelegenen Ort Little River gibt es ein nettes Café und ein Shop, um sich mit dem Wichtigsten zu versorgen.
Okuti Valley, Lake Forsyth & Te Oka Bay
Von Little River lohnt sich der Abstecher durch das Okuti Valley. Auf einer steilen, aber asphaltierten Straße geht es auf die angrenzenden Bergrücken.
Die Ausblicke auf die Little River Region und das angrenzende Okuti Valley sind von der serpentinenförmigen Kinloch Road aus am beeindruckendsten. Von hier aus habe ich auch einen der besten Ausblicke auf den herrlich schönen Lake Forsyth,
wie auch auf die Bergrücken der wild zerklüfteten Te Oka Region und bis hinunter an die Südwestküste der Banks Peninsula und die Magnet Bay.
Die asphaltierte Straße zieht sich weiter hinauf, bis sie dann auf die Schotter-Straße Te Oka Bay Road trifft. Von hier aus startet auch der Te Oka Reserve Track, der in 1,5 Stunden bis hinunter an die Te Oka Bay führt.
Ich folge dem von mir vermuteten Track für eine gute halbe Stunde. Dann stehe ich auf einer der vielen Viehwiesen und vor mir nichts als Zäune und kein Pfad mehr. Nach ein bisschen Herumsuchen und nicht fündig werden, versuche ich wieder zurück zu finden.
Naja … zumindest habe ich von hier aus einen fantastischen Ausblick auf die Te Oka Bay und die daneben liegenden Buchten.
Auf dem Rückweg lasse ich mich von dem sehr lauten, klatschend, zirpend, schreienden in Neuseeland endemischen Singzikaden begeistern.
Kleiner Exkurs: Neuseeländische Singzikaden – Choros Cicada (Amphipsalta zelandica)
Im Englischen lautet ihr Name Choros Cicada (Amphipsalta zelandica). Sie sind überall in Neuseeland zu hören, allerdings oft so getarnt, dass sie kaum zu sehen sind. Die Lieder, die diese männlichen Singzikaden von sich geben sind übrigens die lautesten Geräusche, die Insekten überhaupt zustande bringen.
Diese Lauterzeugung wird im Tierreich Stridulation genannt. Zur Lauterzeugung werden dabei Schrillkanten (Flügeläderchen) über Schrillflächen (Flügelflächen) gerieben. Das Resultat ist ein kratzender, brummender, zischender oder zirpender Laut. Wer es noch nicht gehört hat, kann sich nicht vorstellen, wie laut diese Singzikaden sein können!⚡
Ōnawe Peninsula & der spektakuläre Onawe Track
Auf dem Weg von Te Oka zurück zur Summit Road und damit der Scenic Road bietet sich an, einen Abstecher auf die Onawe Peninsula zu machen.
Zwischen Barrys Bay und Duvauchelle führt die Onawe Flat Road entlang des kleinen Landzipfels, der am Ende des großen natürlichen Hafenbeckens von Akaroa liegt. Von der Landspitze aus startet der kurze, aber spektakuläre Onawe Track.
Da die tränenförmige Onawe Peninsula den Ngāi Tahu Maori heilig ist, sollte diesem Ort und der Natur besonders viel Respekt entgegengebracht werden. Die Maori bitten auch darum auf der Onawe Pa Peninsula nicht zu essen.
Geparkt werden kann am besten in einer Ausbuchtung an der Straße oder es gibt einen Schotterplatz direkt vor dem Beginn des Onawe Tracks.
Ein kurzer leichter Aufstieg führt auf einen der drei „Mäusezähne“ aus Felsen, über die die Onawe Pensinula mit der Banks Peninsula verbunden bist.
Oben angekommen wird der Pfad zunehmend schmaler, bis er gerade am die Breite von ca. 20 cm erreicht. Da es zu beiden Seiten steil bergab geht, ist Schwindelfreiheit für diesen kurzen Abschnitt von großem Vorteil.
Wenn wie heute dann auch noch der Wind über die Kante pfeift, dann gibt es leider nicht viel Haltepunkte, wo der Rucksack abgestellt und Fotos gemacht werden können. Ich persönlich liebe ja so kleine Herausforderungen, die – gerade wenn ich alleine unterwegs bin – auch immer für einen kleinen Adrenalinschub sorgen. ?
Bei Regen und Nässe ist dieser „Goat Track“ nicht zu empfehlen. Der erste dieser schmaler Hügel ist der höchste. Von ihm gilt es dann wieder hinunter zu klettern. Es folgen weitere zwei dieser Felszähne. Bei Niedrigwasser können diese kleineren beiden Felshügel auch einfach auf dem Kiesstrand trockenen Fußes umgangen werden.
Zu der eigentlichen Onawe Peninsula führt ein einfach zu gehender Pfad sanft hinauf auf die tränenförmige Onawe Halbinsel. Wie viele Orte, die den Maori heilig sind, strahlt auch dieser Flecken Land eine ganz besondere Atmosphäre, die sich schwer beschreiben lässt.
Dass Ōnawe Peninsula aber auch ein unrühmlicher Ort in der Maori Geschichte war, ist hier heute glücklicherweise nicht mehr zu sehen und nicht mehr zu spüren. Mehr als 1.000 Maori des Ngāi Tahu Pā (Maori: pā = Dorf, Siedlung) wurden hier von dem mit den Europäern verbündeten und kriegslüsternen Te Rauparaha – Häuptling des Ngāti Toa Stammes – brutalst niedergemetzelt.
Heute strahlt die Onawe Peninsula eine warme, freundliche Atmosphäre aus. Von hier aus lassen sich grandiose 360° Ausblicke über den ganzen natürlichen Akaroa Hafen und die wildursprüngliche Felshügel-Vulkanlandschaft der Banks Peninsula genießen.
Außer mir befinden sich hier nur eine Vielzahl von lustig, vor mir her hüpfender Vögel, bunten Schmetterlingen und vermutliche einer weitere Vielzahl von Tieren, die ich gar nicht sehe.
Wer trockenen Fußes wieder zurück will, darf auf die Gezeiten achten. Als ich merke, dass das Wasser langsam wieder ansteigt, mache ich mich auf den Weg zurück.
Ich kann nicht sagen, warum und wieso – aber die Onawe Peninsula hat es mir auf meinen Banks Peninsula Roadtrip am meisten angetan. Ein Mix von Landschaftsform, Ausblick und Atmosphäre, der für immer unvergessen bleibt.
Anmerkung: Wer nicht schwindelfrei oder trittsicher ist, kann auch bei absolutem Niedrigwasser die drei Felsenzähne am Kiesstrand entlang umgehen. Auf Gezeiten achten!
Um von der Onawe Peninsula nach Akaroa zu kommen, kann man jetzt zurück zur Summit Road und dem Scenic Drive fahren. Es lohnt sich den Scenic Drive in beide Richtungen zu fahren, weil die Perspektiven immer andere sind.
Als Alternative führt die – von den meisten Touristen genutzte – einfacher zu befahrende Christchurch Akaroa Road von Duvauchelle über Robinson Bay und Takamatua entlang dem Hafenbecken von Akaroa.
Es bieten sich auch auf dieser Strecke immer wieder kleine Haltebuchten mit schönen Ausblicken auf Buchten, Kraterränder, auf die charmanten Siedlungen der Banks Halbinsel und den Hafen von Akaroa.
Akaroa – einzige französische Siedlung auf der Südinsel
Die erste permanente Siedlung des heutigen Canterbury wurde 1835 in Peraki auf der Banks Peninsula von dem preußisch-stämmigen Walfänger George Hempelman gegründet. Nur einige Jahre später kam die erste französische Expedition auf der Halbinsel im Südwesten der Banks Peninsula an.
1838 hatte der französische Walfänger Langlois die Idee, in der heutigen Akaroa Bucht eine französische Kolonie zu gründen. Durch dubiose Geschäfte erwarb er das Land von den Māori.
Als er 1840 mit siedlungswilligen Familien aus Frankreich zurückkehrte, war er nur wenige Wochen zu spät. Einheimische Stammeshäuptlinge hatten bereits den Vertrag von Waitangi unterzeichnet, der Großbritannien zur herrschenden Macht über Neuseeland erklärte.
Die französischen Familien blieben trotzdem und gründeten Akaroa. Heute ist Akaroa längst ein sehr touristisches Multikulti-Städtchen, auch wenn die ein oder andere französische Hinterlassenschaft noch für französisches Flair sorgt, das hier sehr gut vermarket wird.
So finden sich hier Pappeln aus der Normandie und französische Straßennamen. Der Weinanbau in der Umgebung darf natürlich auch nicht fehlen.
Hätte ich es nicht gewusst, wäre mir vermutlich der französische Flair gar nicht aufgefallen. ?
Ōnuku Marae – Eine Maori Begegnungsstätte
Ca. 5 km südlich von Akaroa liegt eine winzige Ansiedlung von wenigen Häusern – Ōnuku Marae. Schon von weitem kann man Begegnungsstätte (Maori: wharenui) sehen. Die aufwendigen Schnitzereien schmücken den Giebel und die Seiten dieses Gebäudes, das nach Karaweko dem Häuptling der Ngāi Tarewa benannt wurde.
Seit 1997 ist das Wharenui in Onuku Marae ein Haus der Begegnung für die Angehörigen der Ngāi Tarewa, kann aber auch für Versammlungen und Konferenzen gebucht werden.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hebt sich das historische Whare Karakia o Ōnuku (Maori: Whare Karakia = Kirche) in seinem Weiß und Rot leuchtend von den grünen Hügeln ab. 1878 fertiggestellt war dies die erste nicht konfessionsgebundene Kirche in Neuseeland.
Wer nicht bereits über den Scenic Drive oder die Summit Road nach Akaroa gekommen ist, der „muss“ zumindest auf dem Rückweg dieser Kammstraße eine Chance geben.
Okains Bay, Maori & Colonial Museum & Le Bons Bay
Nordöstlich von Akaroa führt eine steile Stichstraße hinunter zu der wohl bekanntesten der Buchten – die Okains Bay
Die wild-schöne Okains Bay
Die Okains Bay Road endet an einem der schönen geschützten, fast weißen Sandstrände, die hier auf der Banks Peninsula zu finden sind.
Der von beiden Seiten durch Felsflanken geschützte Sandstrand lädt zu langen Spaziergängen ein und bietet auch einen sicheren Ort zum Schwimmen … wenn das Wetter mitspielt. ?
Neben einer großen sandigen Bucht ist Okains Bay eine kleine Siedlung von an einer Hand abzählbar vielen Häusern, einem Shop, einer Tankstelle, einem Campingplatz und einem kleinen Freilichtmuseums.
Das Maori & Colonial Museum in der Okains Bay
Direkt an der Okains Bay Road kurz vor dem Strand befindet sich das Maori & Colonial Museum.
Das Whare Taonga Haus (Maori für Museums Haus) des Maori & Colonial Museums beherbergt zahlreiche bedeutende Maori-Artefakte – z.B. ein heiliger Gottes Stab aus dem 15. Jahrhundert, ein Kanu von 1867 u.v.m.
Die ursprünglich private Sammlung floss nach dem Kauf der verlassenen Okains Bay Cheese Factory und einer jahrelangen Renovierung 1977 in das kleine Okains Bay Museum ein.
Einige Häuser aus der frühen Kolonialzeit des 19. Jahrhunderts wurden wieder aufgebaut. Sie lassen eine längst vergangene Epoche wieder lebendig werden und laden zur Erkundung ein: da gibt es z.B. den Blacksmith Shop, eine Sattlerei oder eine Schule aus Zeiten, wo es hier auf der Banks Peninsula noch weit geschäftiger zuging.
Das Whakaata – ein Maori Haus der Zusammenkunft – wurde von Originalteilen und in Maori Tradition wieder aufgebaut.
Waitangi Day am 6. Februar – ein besonderer Feiertag im Maori & Colonial Museum
Der Waitangi Day ist seit 1974 ein gesetzlicher Feiertag in Neuseeland. Der Vertrag von Waitangi (Bay of Islands ) vom 06. Februar 1840 machte Neuseeland zu einem Teil des britischen Reiches, garantierte den Māori die Rechte auf ihr Land und gab ihnen die Rechte britischer Bürger (was jedoch über viele, viele Jahre von den Kolonisten ignoriert wurde).
Im Maori Museum der Okains Bay wird der Waitangi Day ganz groß gefeiert. Maori rudern in prunkvollen, historischen Waka (Kanus). Die bis zu 2.000 Besucher können bei den Ansprachen dabei sein und bei traditionellen Spielen und Aktivitäten zusehen. Überall werden große Hāngī-Speisen zubereitet (traditionelle Maori Gerichte, die auf heißen Steinen in einem Erdloch gegart werden).
Le Bons Bay
Nur wenig südlich von der Okains Bay liegt die ähnlich große und ebenfalls sehr schöne Le Bons Bay.
Die Banks Peninsula ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Einheimischen rund um Christchurch und Canterbury. Sowohl Okains Bay, Le Bons Bay und Little River bieten schöne Campingplätze. Der große Vorteil des Little River Campgrounds: es gibt keine Sandmücken (engl. sandflies). ?
Meine Tipps:
- Der höchste Punkt der Banks Halbinsel ist Mount Herbert mit 920 m. Es gibt verschiedene Wanderwege zum Gipfel. Der schnellste ist der Mount Herbert Walkway, der in Diamond Harbour beginnt. Von seinem Gipfel hat der Wanderer einen tollen Ausblick auf die vulkanische Struktur der Insel und kann bei guter Sicht bis hinab auf Christchurch blicken. (Hin und zurück: 16 Kilometer, 5:30 Stunden, 870 Höhenmeter)
- Für meinen vorgeschlagenen Banks Peninsula Roadtrip kannst du 2 – 3 Tage einplanen. Wer mehr Wanderungen machen möchte, kann hier auch locker eine Woche verbringen.
- Die Banks Halbinsel bietet eine Vielzahl von Wanderungen – von weniger als einer Stunde bis zu Mehrtages-Wanderungen – durch diese für Neuseeland einzigartige Naturlandschaft. Alle Wanderungen, sowie Details zu den Wanderungen findest du hier auf der Webseite von Greater Banks Peninsula Walks. Es wird geraten diese bei einem Visitor Centre mitzunehmen oder downzuloaden, weil die Wanderungen bzw. Tracks nicht immer gut markiert sind.
- Die Straßen zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten sind asphaltiert. Einige der abgelegeneren Strecken sind allerdings nur Allrad-Fahrzeugen vorbehalten.
- Wer den neuseeländischen Hector Delphin – eine recht seltene und kleine Delphinart – sehen möchte, sollte an einer Wildlife Cruise in Akaroa oder im Lyttelton Harbour teilnehmen. In dem Pōhatu Marine Reserve lebt eine Pinguin Kolonie. Für den Weg zur Flea Bay ist ein 4WD notwendig. Es werden aber auch Touren zu der Pinguin Kolonie angeboten.
- Da ich kein Städtefan bin und viel lieber in diesem Paradies von Natur übernachte, ist für mich die wildschöne Bank Peninsula immer eine gute Alternative zu Christchurch – nach der Ankunft oder vor dem Abflug von Christchurch.
- Viele weitere tolle Tipps & Reiseberichte zu der Südinsel Neuseelands findest du auf meinen Blog und unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen“ am Ende dieses Beitrages.
Kann dich dieser Banks Peninsula Roadtrip mit seinen vielen fast noch „Geheim“-Tipps begeistern? Warst du schon einmal auf der Banks Halbinsel? Was waren deine Highlights? Ich freue mich auf deine Kommentare!
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Toller Bericht! ?? Nach der Ankunft in Christchurch und der Übernahme des Wohnmobils wollten wir zum „Eingewöhnen“ eine kurze Strecke fahren und sind auf Anraten einer Kollegin auf die Halbinsel gefahren. Sie hatte gesagt, der Ausflug wäre lohnenswert – sie hatte recht!!
Mehr zufällig haben wir den Scenic Drive genommen und fahrtechnisch sollte das mit einem großen Wohnmobil auf der gesamten Reise die größte Herausforderung geblieben sein – aber die Ausblicke waren fantastisch. ? Wir sind hier gleich zu Beginn der Reise von unserer Planung abgewichen und blieben einen weiteren Tag auf der Banks Peninsula, seither gehört dieser Teil Neuseelands zu meinen Lieblingsplätzen. Vielen Dank für die zahlreichen Tipps, wir werden beim nächsten Besuch sicherlich auf den ein oder anderen zurückkommen…
Hallo Carsten,
zum Eingewöhnen mit dem Wohnmobil hätte ich dir den Scenic Drive nicht gleicht als erstes auf Auge gedrückt. Und wie du sagst, man wächst mit den Herausforderungen.
Bei meinen ersten Mal Neuseeland bin ich auch nur den Scenic Drive gefahren. Umso erfreuter war ich beim zweiten Besuch, was es hier sonst noch alles zu entdecken gibt und bestimmt wartet noch viel mehr dort auch auf mich.
Freut mich, wenn du wieder bei mir hereinschaust. Es gibt hier noch viele weitere tolle Tipps zu Neuseeland.
Liebe Grüße
Petra