Coorong National Park, Pelican Island & Lake Albert – Faszinierende Natur & grandioses Wildlife!
Der Coorong National Park mit seiner 100 km langen Lagune, Salzseen & Vogelparadies, der Lake Alexandria und Lake Albert – zusammen zeigen sie dir die Natur und Wildlife südöstlich von Adelaide von ihrer schönsten Seite.
Der Coorong National Park liegt im Süden von Adelaide in South Australia. Es ist ein schier unendlich langer Streifen der sich immer entlang dem Princes Highway zieht.
Gigantische Sanddünen, viele ausgetrocknete Salzseen, eine ewig lange Lagune und tausende von Vögeln sowie Pelican Islands, der Brutstätte der australischen Riesenpelikane sind einige der Highlights des Coorong National Parks, dessen Schönheit vielleicht erst auf den zweiten Blick zu erfassen ist :)
Inhalt
Meine Route führt mich vom Südosten Südaustraliens vorbei an dem bezaubernd schönen Mt Gambier und der wild-schroffen Cape Northumberland Limestone Coast bei weiter in Richtung Adelaide. Auf dieser Küstenstrecke – ab Kingston S.E – ist der 145 km lange Streifen des Coorong National Parks mein steter Begleiter und sorgt mit dem ein oder anderen Highlight für eine willkommene Abwechslung auf dem sonst immer gleichen Highway Feeling :)
Von Kingston S.E. führt die B1 erst einmal entlang der Lacepede Bay und dem Upper South East Marine Park. Der Streifen, der hier den Highway vom Meer trennt, ist im australischen Herbst ausgetrocknet und nicht wirklich faszinierend. Am Straßenrand ziehen die fast immer ausgetrockneten Salzseen meine Aufmerksamkeit auf sich.
The Granites
Umso mehr erfreut mich ein Schild, das „The Granites“ verspricht. Ich habe keine Ahnung, was die Ankündigung bedeutet, aber es hört sich gut an – finde ich :) Also mache ich diesen Abstecher von dem Princes Highway. Nach nur 3 km komme ich auf einen Parkplatz an.
Ein großartiger Ausblick auf einen endlos langen Strand nur unterbrochen von 4 mehr oder weniger großen Granitfelsen, die hier wie angespült am Strand liegen.
Der größte von ihnen sieht aus wie ein gestrandeter Wal. Wie kommt die Natur dazu, hier wo sonst höchstens mal Kalkstein zu finden ist, einfach solche Granitfelsen zu hinterlassen?
Fragen, die mich immer wieder für eine Zeit beschäftigen und auf die ich nur selten eine Antwort finde.
Der Name des Coorong National Parks wurde von „karangh“ abgeleitet, was in der Sprache der Aborigines so viel wie „langer Wasserhals“ bedeutet und das beschreibt die knapp 150 km lange Küstenlandschaft sehr gut.
Nach diesem erfreulichen Abstecher geht es wieder zurück auf den Princes Highway. Der Großteil des Highways führt durch eine Art Baumallee, was das Fahren sehr viel angenehmer macht, da die Fahrzeuge dann nicht den heftigen, willkürlichen Windböen ausgeliefert sind.
Coorong Loop Way
Etwa 15 km vor Salt Creek wird ein weiteres, wie sich später herausstellt, absolutes Highlight des Coorong National Parks angekündigt: der Coorong Loop Way!
Auch hier habe ich wieder keine Ahnung was mich erwartet, also auf in das Abenteuer :) Der Coorong Loop Way ist eine Schotterpiste, die teilweise gut befahrbar ist, oft aber auch Wellblech-Charakter hat und meinen kleinen Mini-Van ganz schön durcheinander rüttelt!
Ich kann zu Beginn auch diese Schotterpiste nicht in meinem Navi finden und weiß daher auch nicht wirklich, wie viele Kilometer diese Piste lang sein wird. Also erst einmal los … wenn es zu schlimm wird, kann ich ja immer noch umkehren?!
Was mich am Anfang des Coorong Loop Way erwartet, ist noch nicht ganz überwältigend – oder etwa doch? Die Piste führt zuerst durch flaches Buschland hinunter zu einer riesig langen Lagune, die dann parallel zum Southern Ocean ca. 100 km bis hinauf nach Meningie reicht.
Beim 28 Mile Crossing liegt der erste von vielen Nationalpark Campgrounds. Nur wenig später erreiche ich dann die bis zu 3 km breite, sehr stark salzhaltige Lagune.
Sie ist bis Meningie hinauf nur von einer ca. 1 km breiten Sanddüne – der Younghusband Peninsula – vom Southern Ocean getrennt. Hier bin ich zum ersten Mal so richtig von dieser Weite und dem Coorong National Park beeindruckt.
Von nun an zieht sich der Coorong Loop Way entlang dieser unendlich langen Lagune. Es macht Spaß, ab und zu einfach das Auto abzustellen und zum Rand der Lagune zu gehen.
Als ich dort ankomme, ist der Rand der Lagune ziemlich weit vertrocknet, was aber diese Menge von Seevögel nicht abhält ein riesiges Spektakel aufzuführen :) Das Geschrei lockt auch mich an und ich „schleiche“ mich vorsichtig an.
Sie sind viel zu beschäftigt mit sich selbst, um mir große Aufmerksamkeit zu schenken. Gezeter hin, Gezeter her – neu formieren – wieder rumschreien und dann geht alles wieder von vorne los.
Als ich ein bisschen zu nahe komme, fliegen alle an dem einen Ende der Gruppe gleichzeitig auf, um sich dann am anderen Ende der Gruppe wieder nieder zu lassen. Ich lache, so herrlich! Ich gehe noch einige Meter an der Lagune lang und bin dann ein bisschen irritiert, weil ich keine Ahnung mehr habe, wo ich meinen Mini-Van abgestellt habe :)
Irgendwo bei der Vogelmenge und ich hoffe, dass sie noch dort sind, wo sie vor einigen Minuten waren :)
Es gibt hier im Coorong National Park 200 Vogelarten und jede Menge Salzwasserpflanzen, die hier die ausgetrockneten Salzseen überwuchern. Toll, was sich die Natur alles einfallen lässt!
Sehr eindrucksvoll ist auch der Halite Lake! Eine Art zweigeteilter, wie für die Salzseen typisch pink-weißer See.
Halit wird als König der Salze bezeichnet: Klar wie ein Kristall, kraftvoll wie ein Diamant :) Halit-Salz hat eine einzigartige Kristallgitteranordnung und wurde im Altertum oft Heilstein verwendet.
Unweit bevor der Coorong Loop Way wieder in Salt Creek endet, gibt es noch einmal einige Natur-Campingplätze (mit und ohne Toiletten) und vor allem auch einige Wanderungen, so z.B. eine Umrundung des Nature Lakes mit herrlichen Ausblicken auf den ausgetrockneten See.
Sehr interessant sind aber auch die vielen unterschiedlichen Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben. Auch hier lohnt es ein bisschen genauer hinzusehen – sind sie nicht wunderschön?
Ihre Namen kenne ich nicht. Es wäre schön, wenn sie hier so etwas wie ein Naturlehrpfad machen würden, wie es so oft gibt und erklären, was hier so alles wächst und um welche Pflanzen es sich handelt.
Nach 18 Kilometern Schotterpiste, die bei Trockenheit gut mit Auto oder Mini-Van ohne 4Radantrieb befahren werden kann, komme ich in der winzigen Siedlung Salt Creek an und bin wieder zurück auf dem Princes Highway.
Pelican Islands
Direkt nach Salt Creek befindet sich ein Hinweisschild zu einer Pelikan Beobachtungsstation. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Spaziergang von nur 10 Minuten zu einer Hütte von der aus, der Besucher einen schönen Ausblick wieder auf das Inlet, die Sanddünen und 2 Inseln hat, die Pelican Islands genannt werden.
Diese beiden Inseln sind über ganz Australien „das“ Brutgebiet der Australischen Riesenpelikane. Die Insel sind allerdings so weit entfernt, dass ein gutes Fernglas notwendig ist und zu sehen, was sich dort abspielt.
Die Brutmonate sind Februar/März. Ich bin also ein bisschen zu spät dran und selbst wenn, mein Zoom schafft diese Distanz leider nicht aufzulösen. Dafür gibt es hier ein Foto vom Display :)
An den Wänden der Beobachtungsstation gibt es einige interessante Informationen zu den Pelikanen. Hier markierte Tiere sind überall in Australien zu finden. Strecken von tausenden von Flug-Kilometern scheinen ihnen nichts auszumachen.
Sie wurden sogar in Papua-Neuguinea beim Urlaub machen? gesehen :)
Salt Creek liegt ungefähr auf der Hälfte der 145 km langen Strecke des Coorong National Parks. Von Salt Creek führt der Highway dann fast die ganze Strecke bis Meningie durch eine Busch-Allee mit wenig ab und zu einem Blick auf weitere ausgetrocknete Salzseen.
Lake Albert & Lake Alexandria – eine zauberhafte Rundtour
Nach einer Nacht in dem wunderschönen Lake Albert Caravan Park direkt am Ufer des Sees
mit seinen herrlichen Pelikanen, die ein bisschen die Stars hier sind,
entscheide ich mich für diesen kleinen „Umweg“ oder Rundtour ist definitiv ein schönes Highlight.
Von Meningie führt die Straße zuerst immer entlang den Ufern des vorbei am Lake Albert. Jenseits der Ufern des Lake Albert und später auch jenseits des Lake Alexandrina dominieren Land- und Viehwirtschaft.
Es ist Herbst. Die Felder sind abgeerntet und wild wachsende „Paddymelons“ (Futtermelonen für die Kamele eingeführt) erobern sich die Felder. So klasse!
Nach ca. 40 km erreiche ich Narrung und mache einen kleinen Abstecher in einen Aborigines Ort – Raukkan. Die kleine Kirche dort ist jedem Australien-Reisendem oder Australier bekannt. Die Meisten werden aber nie der kleinen Kirche auf dem 50 AUD Schein viel Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Nichts desto trotz diese kleine Kirche hier in Raukkan ist auf dem 50$ Schein abgebildet :) Warum und welche Bedeutung genau diese Kirche hat, konnte ich leider noch nicht herausfinden.
Hier in Raukkan habe ich die Gelegenheit die kleinen Machtproben der in Australien weit verbreiteten Galahas – Rosakakadu – zu beobachten. So herrlich!
Von Raukkan bzw. Narrung geht es auf eine kleine Fähre, die in wenigen Minuten die „See-Enge“, wo der Lake Albert in den Lake Alexandria übergeht oder umgekehrt, überquert. Diese wie auch viele weitere kleine Fähren in Südaustralien ersetzen Brücken und sind sogar kostenlos :)
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der einzige Inland-Leuchtturm Australiens.
Die Straße führt dann einige Kilometer mehr oder weniger entlang dem Südost-Ufer des Lake Alexandrina. Als ich hier fahre erkläre ich den Tag zum „tierischen Tag“ :)
Wo immer fahre ich bin begegne ich Tieren und mehr Tier: zuerst die Pelikane am Lake Albert, dann die Rosakakadus (Galahs), eine Robbe, die am Lake Alexandrina gestrandet ist und nicht dort hingehört, Schafe, mächtige Bullen, Royal Spoonbills, Alpakas und jede Menge mir unbekannte Vögel :)
Ich fahre vom Lake Alexandrina nicht mehr zurück nach Meningie, sondern weiter am See entlang in Richtung Langhome Creek – einer bekannten Weinregion in South Australia.
Meine Tipps:
- Der liebenswerte, kleine Ort Meningie ist auf alle Fälle einen kleinen Aufenthalt wert. Zum einen gibt es hier eine überaus hilfsbereite Tourist Info zum anderen den wunderschön gelegenen Lake Albert Caravan Park.
- Der Lake Albert Caravan Park liegt direkt am Ufer des Sees bei Meningie und zu jeder Tages- und Nachtzeit sind hier Pelikane
und es ist eine Freude & Riesen-Spaß ihnen zuzusehen.
- Neben freundlichen, hilfsbereiten Besitzern hat der Lake Albert Caravan Park die sauberste Campkitchen, Duschen & Toiletten, die ich je auf einem größeren Campingplatz gesehen habe!
- Ich empfehle dir auch mit dir auf alle Fälle, den Coorong Loop Way, weil er einen wunderschönen Einblick in die Naturlandschaft und das Wildlife des Coorong National Parks gibt und bei Trockenheit „relativ“ leicht auch mit einem 2Wheel zu befahren ist.
- Die Runde am Lake Albert & Lake Alexandrina entlang kann genutzt werden, um weiter in Richtung Adelaide bzw. der Weinregion um Strathalbyn zu fahren oder wieder am Lake Albert zurück nach Meningie.
- Auch wenn der Coorong National Park auf den ersten Blick für mich aussah, wie eine Ansammlung von ausgetrockneten Salzseen, Sanddünen, Lagunen & halbvertrockneter Buschlandschaft, so bin ich doch froh, dass ich mir den Nationalpark ein bisschen genauer angesehen habe. Für mich: Schönheit auf den zweiten Blick! und ich freue mich, ihn nicht ausgelassen zu haben :)
Wie gefällt dir diese Naturlandschaft des Coorong National Parks? Warst du schon einmal in dieser Region oder hast du Lust bekommen, dir diese Landschaft einmal anzusehen? Ich freue mich über deine Kommentare unten!
Dir gefällt mein Australien Reisebericht? Dann unterstütze mich bitte & werde Fan von Passenger On Earth. Danke! Alle Reiseberichte nach Ländern -> Menüpunkt: Welt in Farbe
Sehr interessant das zu lesen. Wir fahren 2018 von August bis Oktober nach Australien. Sind schon Rentner , aber reiselustig und organisieren unsere Reisen selbst und fahren auch selbständig durch die Kontinente dieser Erde. All diese Orte liegen auf unserer Route und wir können diese Infos gut verwenden. Dein Profil und deine Lebenseinstellung gefällt uns. Wir sehen vieles genau so wie du und reisen aus gleichen Motiven durch die ganze Welt, immer neugierig und spontan unterwegs! Inzwischen erklären uns schon einige für verrückt ( in unserem Alter, 65 und 66, so alleine ohne Reiseleiter und Bus) Das wäre das Absonderlichste für uns. Wir wollen neue Länder, Menschen, Natur, Erfahrungen sammeln. Mach weiter so!!!!
Hallo ihr Lieben,
danke für das tolle Feedback – ich freue mich sehr darüber! Reisen hält zudem immer jung, weil sich Menschen mit Neuem beschäftigten und jeden Tag etwas dazu lernen. Vor allem auch, wenn sie individuell unterwegs sind und sich nicht alle Reisehäppchen vorkauen lassen. ?
Was wird denn euere Reiseroute sein? Von Südaustralien war ich sehr überrascht. Teilweise so Remote und irgend scheint der Touri-Strom an Südaustralien noch vorbei zu gehen. Vieles ist immer noch ganz ursprünglich.
Habt eine wunderbare Zeit in Australien. Kein Land ist leichter zu bereisen und zudem noch so unendlich weit und abwechslungsreich.
Alle meine Beiträge findet ihr im Menü „Welt in Farbe“ – Australien – Bundesstaaten/Terriotries oder ihr könnt auch in die Weltkarte zoomen und seht dann die Marker zu den Orten, wo es bereits Beiträge gibt. So viele warten noch darauf geschrieben zu werden. ?
Liebe Grüße
Petra
Hallo Petra, vielen Dank für deine interessanten Berichte! Ich plane für Februar/März eine Reise, die auch durch South Australia führen wird. Glücklicherweise bin ich auf deinen Blog gestoßen. Selten habe ich Berichte gefunden, die sich so intensiv mit den einzelnen Orten auseinandersetzen und Informationen dieses Umfangs bieten. Oft streifen die Reisenden die Orte nur kurz und entsprechend knapp fallen auch die Berichte aus. Also vielen Dank! Deinen Blog zu lesen, ist schon wie ein kleiner Urlaub. ?Und sie helfen mir bei der Planung ungemein. Ich interessiere mich auch für Geschichten hinter den Dingen, für Tiere und Natur. Zum 50-Dollar-Schein bin ich hierauf gestoßen:
https://coorongcountry.com.au/david-unaipon/
Liebe Petra, noch eine schöne Zeit auf deinen Reisen. Sicherlich reise ich demnächst lesend öfter mal mit! Viele Grüße Sandra
Liebe Sandra,
ganz herzlichen Dank für dein Feedback zu meinem Foto-Reiseblog. Das freut mich riesig!
Abgesehen von meinen ersten Beiträgen, die für eine andere Webseite von mir mit einer anderen Intension geschrieben wurden, sind meine Beiträge detailliert und mit viel Hintergrundinformationen.
Meist weiß ich nach dem Schreiben der Beiträge auch mehr über die Destinationen als wenn ich vor Ort bin :) Genau das ist mein Ziel – wie du schon schreibst – ein bisschen wie ein kleiner Urlaub vor dem Urlaub. Oder zumindest ganz viele Inspirationen zu einem Reiseziel.
Lieben Dank und sorry, dass die Antwort so lange warten lassen hat. Irgendwie ist deine Nachricht untergegangen.
Sonnige Grüße
Petra