Saqsaywaman, Tambomachay & Puca Pucara – Cusco Highlights & Inka Kultur
Cusco Highlights: Begegnung mit der Geschichte Perus & der Inkas. Saqsaywaman, Tambomachay & Puca Pucara – ein faszinierender Spaziergang durch längst vergangene Zeiten.
Nirgendwo in Peru kannst du so dicht in die Geschichte des Landes eindringen als in der Umgebung von Cusco. Nahezu gleichgültig in welche Richtung du dich bewegst, die Kultur der Inkas ist immer noch überall wahrzunehmen und die Energie, die von den imposanten, überwältigenden Bauwerken ausgeht ist immer noch zu spüren.
Direkt außerhalb von Cusco lassen sich die weltbekannten Inkastätten: Saqsaywaman, Tambomachay & Puca Pucara in einer wunderschönen Wanderung entdecken.
Inhalt
Wir kaufen uns ein Boleto Turístico bei der Touristen Information in Cusco. Dieses Ticket ist in verschiedenen Kategorien erhältlich und ermöglicht dann den kostenfreien Zugang zu vielen Highlights auch in der weiteren Umgebung von Cusco und dem Valle Sagrado de los Incas.
Bereits beim Verlassen der Tourist Information werden dich schon viele Taxi Fahrer ansprechen und dir anbieten dich zu fahren. Alle Preise in solchen Situationen sind leicht verhandelbar. Wie gut, hängt sicher von der Tagesform und deinem Charme ab :)
Tambomachay (auch Tambo Machay) – „Das Bad der Inka“ auf 3.700 m Höhe
Wir lassen uns mit einem Taxi ins ca. 9 km entfernte Tambomachay fahren. Tambo Machay bedeuted so viel wie „Bad der Inka„.
Das Wasser-Heiligtum wird nach einem kurzen Spaziergang vom Eingang aus erreicht. Es handelt sich hierbei um eine in die Felsen gehauene Ruine, die über verschiedene Terrassen, das Wasser zu kleinen Nischen und künstlichen Quellen leitet, die alle eine andere Wirkung haben sollen.
Eine Quechua* Legende sagt, dass der Wasserlauf rechts unten, eine verjüngende Wirkung hat, trinkt man vom Wasser links unten, bekommt man Zwillinge und das Wasser im oberen Wasserlauf hat eine segnende Wirkung.
Weil ich nicht so ganz sicher bin, aus welcher Sicht das links und rechts gemeint ist, lasse ich das mit dem Wassertrinken :) und mache mich statt dessen auf zu einem Spaziergang.
Gegenüber des Wasserheiligtums Tambomachay führen viele kleine verschlungene Wege einen Berg hinauf und an den Hügeln entlang und bieten herrliche Ausblicke auf die ganze Gegend.
Nach einer Weile setze ich mich irgendwo auf einen Stein gegenüber den „Banos del Inca“ und schaue dem Treiben unten ein bisschen zu. Ein Stück unter mir setzt sich eine Peruanerin ebenfalls auf einen Stein. Sie breitet ein Tuch aus. Hat kleine Gaben mit Blüten geschmückt dabei und singt leise vor sich hin.
Ihr Gesang scheint mit dem Wind in alle Richtungen davon getragen zu werden. Ich höre ihr eine ganze Weile zu und hänge irgendwelchen Tagträumen nach. Nach einer längeren Zeit versteckt sie ihre Gaben in den Büschen oder hinter Steinen. Sie kommt bei mir vorbei und schenkt mir einfach so einen kleinen Glücksbringer.
Wie lieb ist das denn? Ich mache mich dann ebenfalls wieder auf den Weg zurück.
Puca Pucara (auch Puka Pukara) – Rote Festung
Puka Pukara stammt ebenfalls aus der Quechua Sprache und bedeutet soviel wie „rote Festung“ und erhielt seinen Namen vermutlich, weil die Steine der Festung in der Dämmerung rötlich in der untergehenden Sonne leuchten.
Von der Festung sind noch viele Mauern, Treppen und Terrassen übrig geblieben.
Sie diente vermutlich sowohl als Verteidigungsanlage zur Inka Zeit, wie auch zur Sicherung der Wirtschaftswege und als strategischer Kontrollpunkt zwischen Cusco und Pisaq im Nordosten und dem Urubamba Tal.
Adobe Häuser – wie im Hochland die Peruaner ihre Häuser bauen
Von Puca Pucara folgen wir der Straße in Richtung Cusco zurück. Wir kommen vorbei an einigen Häuseransammlungen, sie Ortschaften zu nennen, wäre übertrieben.
Die Wanderung auch wenn sie hier nur entlang der Straße führt ist ein Genuss! Wir kommen immer wieder an so vielen wunderschön verzierten Häusern vorbei.
Typisch für viele Häuser im Hochland ist, dass sie aus selbst hergestellten, getrockneten Lehmziegeln = Adobe gebaut werden. Dem Lehm werden Füllstoffe wie Sand, Stroh oder Tierkot zugegeben. Die Quader aus Lehm werden mit von Hand zurechtgeschnitten und getrocknet.
Ein Einheimischer zeigt uns hier wie er sein Haus baut. Der Vorteil dieser Adobe Häuser ist, dass der Lehm die Wärme tagsüber absorbiert und nachts dann abgibt, was in diesen Hochlagen natürlich sehr angenehm ist.
Und alle Hausdächer hier werden nach Fertigstellung von diesen Glücksbringern geschmückt: zwei Stiere aus Ton, meist mit einem Kreuz dazwischen und kleinen Tonkrügen.
Torito de Pucara: Sie sollen Glück und Geld ins Haus bringen und stehen idealer weise auf der höchsten Stelle des Hauses :)
Und dazwischen genießen wir einfach den genialen Ausblick hinunter in die Täler bis hin auf das von mir heiß geliebte Cusco.
Übrigens: Die Sonnenpyramide in Teotihuacán, die Huaca del Sol und die Huaca Larga in Peru gelten als die weltweit größten Adobe-Bauwerke.
Irgendwo – ungefähr auf der Hälfte nach Saqsaywaman – haben wir keine Lust mehr an der Straße entlang zu gehen und nehmen einen Weg auf der linken Seite, der gefühlt in die richtige Richtung führt.
Allerdings endet der Weg nach ein paar hundert Metern im Nichts oder besser gesagt auf einem grünen Hügel. Da zurück gehen ja langweilig wäre, entschließen wir uns quer Feld ein in die gefühlt richtige Richtung weiter zu gehen. Und siehe da, irgendwann nach einem abenteuerlichen Hin & Her liegt sie vor uns:
Saqsaywaman oder Sacsayhuamán – 3.600 m
Die Ruine der Inka-Festung Sacsayhuamán (Saqsaywaman in der Quechua Sprache) liegt nur gute 2 km nördlich der Plaza de Armas, dem historischen Zentrum von Cusco.
Die Festung gehört zu den bedeutendsten Bauwerken aus der Inka Zeit. Die Anlage war vermutlich ein Repräsentationsort mit militärischer Festung zum Schutze der Stadt.
In einer Bauzeit von ca. 70 Jahren wurde Sacsayhuamán Mitte des 15. Jahrhundert mit 20.000 bis 40.000 Arbeitern erbaut.
Die wichtigste Verteidigungslinie besteht aus drei terrassenförmig übereinander gebauten, 600m langen Zickzack-Mauern. Die riesigen Steine wurden von den 20 km entfernten Steinbrüchen heran transportiert und dann von den Sklaven bearbeitet, bis sie fugenlos, mit höchster Präzision aneinander passten. Perfektion pur!
Wie die Steinquader damals transportiert wurden, ist heute immer noch ein Rätsel. Der größte Stein hat Abmessungen von 9 m x 5 m x 4 m und wiegt über 200 Tonnen, aber auch dieser Quader ist schon sehr imposant!
In Saqsaywaman wird immer noch jedes Jahr am 24. Juni das Sonnenfest – Inti Raymi – gefeiert. Dabei werden das Leben der Inka und viele ihrer Bräuche mit aufwendigen Kostümen nachgestellt.
Cristo Blanco – eine weiße Christusstatue schützt Cusco
Die weiße Christusstatue von Cusco befindet sich auf einem Hügel über der Stadt. Von Saqsaywaman bietet sich der kleine Spaziergang auf den angrenzenden Nachbarhügel an.
Nur ein kurzer Abstieg und wieder Anstieg und du steht mit dem Cristo Blanco im Rücken und dem schönsten Blick auf Cusco den du dir vorstellen kannst!
Um dem ganzen noch ein bisschen mehr Peru Pathos zu verleihen, hatte sich neben uns auch noch ein Peruaner gesellt, der die typischen Peru Rhythmen gespielt hat. Jeder will hier eben auch sein Auskommen finden.
Von Saqsaywaman oder der weißen Christus Statue führt ein schmaler gepflasterter Gehweg hinab nach Cusco. Es sind von hier nur gute 2 km zurück bis zum historischen Zentrum von Cusco – zum schönsten Nabel der Welt!
*Quechua – die „Sprache der Menschen“
Quechua (ausgesprochen „ketschua“) ist eine indigene Sprache bzw. eine variierende Dialektform, die im Andenraum Südamerikas gesprochen wird. Großteils gesprochen in Peru, dann Bolivien und Ecuador, aber auch von Minderheiten im Süden Kolumbiens oder Norden von Chile oder Argentinien.
Sie ist die meist gesprochene indigene Sprache Südamerikas. Wer in einsameren, nicht touristischen Hochlandregionen Perus reist, wird wenig spanisch hören, dafür aber Quechua.
Meine Tipps:
Um die Cusco Highlights zu besuchen, lohnt es sich ein Boleto Turístico General bei der Touristen Information in Cusco zu kaufen – mehr Infos dazu findest du in den Tipps unter „Valle Sagrado de los Incas & 5 Faszinierende Cusco Highlights: Chinchero, Maras, Moray, Ollantaytambo & Pisac!“ Dieser Artikel enthält übrigens Tipps wie dieses wunderschöne Tal & seine Highlights ohne viel Touristenrummel besichtigen kannst.
Du kannst diese Tour natürlich auch als geführte Tour machen. Dann hast du zwar einen Guide dabei, bist aber nicht mehr frei in der Entscheidung, wie lange du wo bleiben magst.
Bei den Highlights vor Ort stehen auch immer „Guides“ herum, die ihre Services anbieten. Manche sind sicherlich gut, andere kannst du dir auch sparen. Alternativ nimmst du einen Reiseführer mit oder liest dir das wichtige vorher an.
Bei allen Highlights befinden sich auch immer Taxis vor dem Eingang, die dir anbieten dich zu fahren.
Dich zu Tambomachay fahren zu lassen und dann zu Fuß zurück zu gehen (oder in umgekehrter Richtung) finde ich eine tolle Option, die wirklich tagesfüllend ist. In diesem Falle macht es Sinn etwas zu Essen, vor allem aber zum Trinken mitzunehmen.
Kann dich diese Cusco Highlights direkt vor den Toren der Stadt begeistern? Wie hast du sie erkundet, falls du schon dort warst? Schreibe es mir in die Kommentare – ich freue mich!
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Schöner Artikel – vielen Dank! In Saqsaywaman hatten wir unser persönliches Kondor-Erlebnis: Nachdem wir beim Colca Canyon am Kondor-Aussichtspunkt keinen Vogel gesehen hatten, saßen wir in Saqsaywaman auf einem Stein und betrachteten die Landschaft, als plötzlich einer dieser riesigen Vögel nur ein paar Meter über unseren Köpfen über uns hinweg flog. Wahnsinn!
Wow, das ist klasse, liebe Sabine!
Ja, diese riesigen Vögel sind schon einmal. Ich habe sie in der Umgebung von Cusco von weiten gesehen, ganz nahe und über die Köpfe hinweg, das Erlebnis hatte ich im Colca Canyon. Ich bin ziemlich erschrocken, er flog vielleicht 3-4 m über mich hinweg – fast wie ein kleiner Flieger!
Ganz klasse :)
Liebe Grüße aus Australien
Petra
Tolle Erinnerungen 1979/80 an meine Reise
Hi Hubert, das freut mich riesig, wenn ich ein Schmunzeln und tolle Erinnerungen damit wecken kann!
Liebe Grüße aus Australien
Petra