Dingle Peninsula – Alle Highlights & schönste Landschaften
Die Dingle Halbinsel ist für mich der malerischste „Inselfinger“ im Südwesten von Irland. Sie begeistert durch die schönsten Sandstrände, Berglandschaften, reiche Geschichte & Kultur, schroffe Klippen & den ursprünglichen vorgelagerten Blasket Islands.
Die Halbinsel Dingle im Südwesten Irlands ist bekannt für ihre atemberaubende Landschaft, für herrliche Sandstrände und ihre malerischen Dörfer. Die Halbinsel ist beliebt bei den Touristen und doch ursprünglich geblieben.
Inhalt
- Kleine Liebeserklärung an die Schönheit der Dingle Halbinsel
- Slea Head Drive – Eine der schönsten Panoramastraßen Irlands
- Dunmore Head & Clogher Head – Spektakulärste Landzungen der Dingle Peninsula
- Die schönsten Strände der Dingle Peninsula
- Dunquin Pier – Malerisch, historisch & beliebter Fotospot
- Irische Kultur & historische Sehenswürdigkeiten der Dingle Halbinsel
- Dingle Halbinsel Tagestouren
- Connor Pass – Passstraße mit grandiosen Ausblicken
- Great Blasket Island – Bootstour, irische Kultur & grandiose Ursprünglichkeit
- Meine Tipps zur Dingle Peninsula:
Kleine Liebeserklärung an die Schönheit der Dingle Halbinsel
Die Dingle Peninsula strahlt für mich eine unvergleichliche raue Schönheit aus, unterstützt durch die spektakulären Klippen entlang der Küste, den sanften grünen Hügeln, einsamen und nicht so einsamen Stränden, sowie durch das reiche Erbe an irischer Kultur.
Die Halbinsel ist ein beliebtes Reiseziel im County Kerry, und doch geht es trotz all der faszinierenden Sehenswürdigkeiten noch relaxter, einladender und freundlicher zu als auf dem extrem touristischen Ring of Kerry.
Mit ca. 50 km Länge und 21 km Breite ist die Dingle Halbinsel relativ klein und bietet doch eine ungeheure Vielfalt an Landschaften. Sie zählt zu dem Schönsten, was Irland zu bieten hat.
Besonders die Strände und die von tosenden Atlantikwellen umarmten, steilen Landzungen laden zu Wanderungen mit spektakulären Ausblicken ein und sind eine Quelle der Inspiration und ein Ort der Ruhe und des Friedens. Mit etwas Glück können hier Robben und Delfine beobachtet werden.
In den kleinen, bunten Dörfern laden Pubs und Restaurants ihre Besucher ein. Die Einheimischen sind unglaublich freundlich und einladend und zeigen Besuchern gerne ihre Halbinsel. Sie sind stolz auf ihre Kultur und ihre Geschichte und teilen diese gerne mit anderen. Die Dingle Peninsula mit seiner faszinierenden Natur ist ein Ort, an dem ich mich sofort willkommen gefühlt habe.
Wer die raue Schönheit der Dingle Halbinsel mit einer Reise verbinden möchte, wo die Zeit stehen geblieben ist, sollte unbedingt die Große Blasket Insel – zumindest im Rahmen eines Tagesausflugs – erkunden. Die Blasket Islands faszinieren mit wilder, unberührter Landschaft, die von atemberaubender Schönheit und reicher Fauna umgeben ist.
Mit den schönsten Landschaften, der faszinierenden Natur der Dingle Peninsula und der einheimischen Kultur möchte ich dich in diesem Beitrag inspirieren und mit vielen, vielen Fotos für dieses Fleckchen Irland begeistern.
Slea Head Drive – Eine der schönsten Panoramastraßen Irlands
Der Slea Head Drive ist eine landschaftlich sehr reizvolle Küstenstraße entlang der Dingle Peninsula, die zu den schönsten Panoramastraßen in Irland gehört. Der Slea Head Drive beginnt in Dingle und folgt dann der Küste der Halbinsel immer entlang der R559 mit atemberaubenden Ausblicken auf die Küste, den wild tosenden Atlantik und vorgelagerten Inseln.
Der ringartige Slea Head Drive reiht die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Dingle Peninsula wie Perlen auf einer Kette auf und führt außerdem zu den schönsten Stellen am Atlantik.
- Dunbeg Fort
- Fahan Bienenkorb-Hütten
- Slea Head
- Dunmore Head & Coumeenoole Beach
- Dunquin Pier
- Clogher Head
- Gallarus Oratory
- Klostersiedlung Reask
Daher ist diese Strecke natürlich auch DIE Touristenstrecke auf Dingle, die von allen und auch von jedem Reisebus befahren wird. Also genügend Geduld mitbringen!
Es gibt zwar keine genauen Informationen, aber es wird vermutet, dass diese Panoramastraße in den 1950er oder 1960er Jahren erbaut wurde, um die Halbinsel besser zugänglich zu machen und den Tourismus zu fördern.
Der knapp 50 km des Slea Head Drive könnte theoretisch ohne Pause in 1 Stunde zurückgelegt werden. Wäre da nicht der Verkehr, die vielen unverzichtbaren Fotostops, all die vielen Sehenswürdigkeiten und Kurzwanderungen entlang dieser Ringstraße.
Wer auch nur einen Hauch von den Slea Head Drive Sehenswürdigkeiten erspüreng möchte, sollte sich mindestens einen Tag gönnen – besser 3-4 Genießertage.
Slea Head & seine Kreuzigungsszene
Namengebend für diese Küstenstraße ist der Slea Head – oft verwechselt mit der kurz darauf folgenden Landzunge, dem spektakulärem Dunmore Head. Slea Head (irisch: Ceann Sléibhe – „Bergspitze“) ist eine Landzunge im westlichsten Gaeltacht-Teil der Dingle-Halbinsel.
Slea Head selbst ist weniger spektakulär, es sind vielmehr seine Klippen und die Fahrt entlang dem Abgrund, was den Slea Head ausmacht. Es gibt allerdings nur wenig und sehr kleine Parkbuchten, die das Anhalten ermöglichen.
Nach der winzigen Parkbucht direkt bei dramatischen Rechtskurve am Slea Head bietet einen tollen Ausblick auf die gigantische Kreuzigungsszene, die hier in die Felsen eingelassen wurde.
Die Kreuzigungsszene wurde vermutlich 1952 aufgestellt und war ursprünglich als Symbol der Hoffnung und des Glaubens in einer Zeit großer wirtschaftlicher und sozialer Unsicherheit gedacht.
Der Ort wurde oft von Pilgern besucht, die hier beteten oder meditierten, und diente als ein Symbol der Solidarität und des Zusammenhalts in der Gemeinde. Heute ist dieser Ort in den Sommermonaten allerdings eher ein Garant für ein Verkehrschaos, weil jeder hier halten will und es kaum Parkmöglichkeiten gibt.
Wer dennoch ein Plätzchen zum Parken findet, hat von hier aus den besten Ausblick auf den wunderschönen Coumeenoole Beach (siehe „Schönste Strände“).
Ansonsten ist ratsam ca. 2-3 km weiter zu fahren bis zu den Parkplätzen oberhalb des Coumeenoole Beach und von dort vorsichtig zurück zu gehen.
Dunmore Head & Clogher Head – Spektakulärste Landzungen der Dingle Peninsula
Sowohl Dunmore Head als auch der nahegelegene Clogher Head liegen entlang der Route des Slea Head Drive und sind herrliche Kraftorte mit atemberaubenden Ausblicken, die ihres gleichen suchen.
Dunmore Head – Außergewöhnlicher Kraftort mit imposanten Ausblicken
Dunmore Head ist für mich die schönste und wildeste Landzunge der Dingle Peninsula und gilt als der westlichste Punkt des irischen Festlandes.
Um zum Dunmore Head zu gelangen, ist eine kurze Wanderung von ca. 2,5 km erforderlich. Der Pfad startet direkt bei dem Parkplatz oberhalb Coumeenoole Bay und führt überwiegend über einen weiten Grashang.
Schon auf dem Weg nach oben lohnt es sich immer wieder nach allen Seiten umzudrehen und den Ausblick z.B. auf die Coumeenoole Bay und die Bergketten dahinter zu genießen.
Oben auf dem Grashügel angekommen, wird der Wanderer von einem großen Megalithen empfangen. Spektakuläre Aus- und Tiefblicke hinüber nach Dunquin, den malerisch gelegenen Dunquin Pier und über gezackte Felsformationen am Fuße des Dunmore Head und auf die Blasket Islands begeistern alle Naturliebhaber. Fernglas nicht vergessen!
Es lohnt vom Hügel weiter zu den Klippen hinabzusteigen. Die Felsformationen, die einem Drachenrücken ähneln, sind für mich ein magisch, mystischer Kraftort, von dem ich mich kaum mehr loseisen konnte.
Die Landzunge Dunmore Head, zusammen mit Teilen der nördlichen Hänge des Mount Eagle, bestehen aus steil abfallenden Schichten aus kreuzweise geschichteten Sandsteinen der Eask Sandstone Formation, die traditionell als Old Red Sandstone bezeichnet wird.
Für mich gehört Dunmore Head zu den bislang energiereichsten Orten, die ich in Irland erlebt habe. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich mich an diesen Kraftort erinnere.
Die zerklüfteten Felsen von Dunmore Head dienten übrigens auch als Filmkulisse von Star Wars VIII: The Last Jedi.
Die Legenden von Dunmore Head
Es gibt natürlich auch mehrere Legenden und Geschichten über Dunmore Head und seine Umgebung.
Eine Legende erzählt von einem Mann namens Tadhg, der in einer Höhle unterhalb des Felsvorsprungs lebte und von den Einheimischen als „König von Dunmore“ bezeichnet wurde. Es wird gesagt, dass Tadhg magische Kräfte hatte und in der Lage war, Krankheiten zu heilen und das Wetter zu beeinflussen.
Eine weitere Legende besagt, dass Dunmore Head der Ort ist, an dem der sagenumwobene Inselkontinent Hy-Brasil liegt. Hy-Brasil ist ein mythischer Ort, der angeblich im Atlantik westlich von Irland liegt und nur einmal alle sieben Jahre sichtbar wird. Hy-Brasil dann aus dichten Nebel auftauchen, um dann sogleich wieder zu verschwinden. Die Insel soll von einer fortgeschrittenen Zivilisation bewohnt werden, die angeblich noch älter ist als die ägyptischen Pyramiden.
Clogher Head – „Steinhaufen“ mit majestätischem Ausblick
Clogher Head ist eine weitere spektakuläre Landzunge, die an der Westküste Irlands vom wilden Atlantik umspült wird. Mit seinen dramatischen Felsen und einer Höhe von ca. 200 Metern bietet Clogher Head einen atemberaubenden Ausblick auf die rauen Brandung des Atlantik und weit über die angrenzende, majestätische Küstenlandschaft.
Eine sehr kurze „Rundwanderung“ führt entlang der Klippen zur Landspitze und über den Felsrücken wieder zurück.
An klaren Tagen reicht der Blick bis zu den Blasket Islands und den den Three Sisters. Auch Clogher Head ist ein wundervoller Kraftort – perfekt um Gedanken fliegen zu lassen, zum Meditieren auf einem abgelegenen Felsbrocken und Tagträumen.
Der Name „Clogher“ bedeutet „Steinhaufen“ oder „Steinpyramide“ auf Irisch, was sowohl auf die ungewöhnliche Form des Kliffs hinweist als auch auf die historischen Steinhaufen, die sich hier finden.
Clogher Head ist ein wichtiger Ort für Seevögel wie Basstölpel und Tordalken, die hier nisten und brüten. Die Gegend um Clogher Head ist auch reich an kultureller Geschichte und Archäologie.
Die schönsten Strände der Dingle Peninsula
Für mich hat Dingle die schönsten Strände des County Kerry zu bieten und das komprimiert auf einer relativ kleinen Halbinsel. Ich bin an vielen Stränden vorbeigefahren, deren Namen hier wohl aufgezählt werden könnten, ich sie mir aber nicht notiert habe.
Inch Beach – Gigantischer, unendlicher Sandstrand
Der Inch Beach ist wohl der bekannteste, beliebteste und spektakulärste Strand, den die Dingle Peninsula zu bieten hat. Der ca. 5 km lange Inch Beach befindet sich im Südosten der Dingle Halbinsel und reicht über die Meeresbucht bis fast hinüber zur Iveragh Peninsula – besser bekannt unter dem Namen Ring of Kerry.
Der Inch Beach ist vor allem auch für seine kilometerlangen Sanddünen bekannt und ist auf der ersten Hälfte ein sehr quirliges, stark frequentiertes Strand-Highlight.
Coumeenoole Beach – Slea Head
Coumeenoole Beach ist ein abgelegenerer Strand, der sich in unmittelbarer Nähe von Slea Head und Dunmore Head befindet.
Der Coumeenoole Beach liegt damit inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Der Strand ist von drei Seiten mit hohen Klippen umgeben, die ihn vor starkem Wind und Wellen schützen.
Ein wunderschöner Ort zum Sonnenbaden und Baden. Es soll allerdings auch gefährliche Strömungen hier geben.
Clogher Strand
Der Clogher Strand ist weniger bekannt, allerdings oder vielleicht deshalb mein persönlicher Favorit. Der abgeschiedener Strand ist ebenfalls hohen Klippen und Felsen umgeben ist und bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Meer.
Der Strand ist etwa 300 Meter lang und besteht aus feinem, weißem Sand, der zu einem tiefblauen Meer führt. Der Clogher Strand befindet sich ebenfalls entlang dem Slea Head Drive unweit vom Clogher Head. In der Nebensaison ist die geschützte Bucht oft menschenleer.
Weitere schöne Sandstrände sind Ventry Beach, Wine Strand und der Great Blasket Island Beach.
Ventry Beach ist ein schöner Strand im Südwesten. Der Strand ist vor allem beliebt bei Familien und Kindern, da er flach abfällt und somit ein sicheres Schwimm- und Spielgebiet bietet.
Der schöne Wine Strand befindet sich in einem Naturschutzgebiet an der Nordküste der Dingle Halbinsel umrahmt von Felsklippen – ganz in der Nähe des Gallarus Oratory. Der Name „Wine Strand“ stammt von einer Legende, die besagt, dass in der Gegend ein Schiff mit Wein an Bord gestrandet ist und die Flaschen am Strand angespült wurden.
Wer sich eine kleine Auszeit geben möchte oder nach einen Ort sucht, der besonders reich an Kultur und Ursprünglichkeit ist, der wird den Great Blasket Island Beach lieben und von dort den Ausblick auf die Halbinsel Dingle genießen.
Dunquin Pier – Malerisch, historisch & beliebter Fotospot
Der Dunquin Pier auf der Halbinsel Dingle ist nicht nur ein absolut pittoresker Ort und der Kai mit dem spektakulärsten Zugang von ganz Irland, er ist vor allem auch ein Ort voller Geschichte und Geschichten.
Einst war er ein geschäftiger Kai und einzige Verbindung zwischen dem Festland und der Bewohner der Blasket Islands. Heute ist er neben einem wunderschönen Fotomotiv der Anlaufpunkt für Touristen, die die Blasket Islands besuchen möchten.
Der Dunquin Pier selbst ist ein bescheidener Bau, der aus dunklem Stein und Beton gefertigt wurde und sich majestätisch in die von Felsen geschützte Bucht des tiefblauen Atlantiks hinein erstreckt. Bei klarem Wetter bietet er eine atemberaubende Aussicht auf die Klippen von Dunmore Head und die Blasket Islands, die sich dramatisch gegen den Himmel abheben.
Der Bau des Dunquin Piers war ein technisches Meisterwerk, da er unter schwierigsten Bedingungen errichtet werden musste. Der Pier wurde aus massiven Steinblöcken und Beton gebaut und musste so konstruiert werden, dass er den starken Gezeitenkräften und den rauen Bedingungen an der Westküste Irlands standhalten konnte.
Die Arbeiten an dem Dunquin Pier wurden von Hand ausgeführt, ohne den Einsatz moderner Maschinen oder Geräte. Stattdessen waren die Arbeiter auf Muskelkraft und traditionelle Bauweisen angewiesen. Unvorstellbar, wenn man schon alleine beim sehr steilen Aufstieg vom Kai entlang der Klippen nach Luft ringen muss.
Wer sich hier die Zeit zum Verweilen nimmt – vor allem am frühen Morgen oder Abend, wenn hier die Ruhe einkehrt – , kann die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur förmlich spüren, die diesen Ort so besonders macht.
Irische Kultur & historische Sehenswürdigkeiten der Dingle Halbinsel
Der Slea Head Drive wurde so konzipiert, dass er an den schönsten Landschaften, Küstenabschnitten und wichtigsten historischen Highlights der Dingle Peninsula vorbei führt. Neben den hier aufgezählten Sehenswürdigkeiten gibt es viele weitere Überreste von Festungsanlagen und historischen Gebäuden.
Gerade östlich von Reask finden sich viele frühchristliche Monumente, die mit dem Pilgerpfad auf den Mount Brandon zusammenhängen.
Gallarus Oratory
Das Gallarus Oratorium ist eine bemerkenswerte Kirchenruine, die zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert erbaut wurde und somit eine der ältesten „Kirchen“ in Irland ist.
Ein Oratorium – „Ort des Gebetes“ ist ein kleiner Raum oder eine kleine Kapelle, die für religiöse oder spirituelle Zwecke genutzt wird.
Das Gallarus Oratory hat eine einzigartige Architektur, die sich durch ein Tonnengewölbe und eine wellenförmige Steindachstruktur auszeichnet. Die seltsame Form gleicht ein bisschen einem kieloben gekippten Boot oder einer Mischung aus einer runden Bienenkorb-Hütte und einem Kirchenschiff.
Das im 19. Jahrhundert restaurierte Gallarus Oratory hat eine große historische und kulturelle Bedeutung und gilt als eines der wichtigsten Beispiele der irischen Kirchenarchitektur des frühen Mittelalters. Die Kapelle wurde aus Steinen ohne Mörtel erbaut und diente vermutlich als Versammlungsraum, Pilgerstätte und Heiligtum.
Das kleine, hilfsbereite Visitor Centre bietet viele Informationen und eine Video-Show zu der Gallarus Kapelle und der Umgebung.
Kilmalkedar – Kirche, Friedhof & Kreuze
Kilmalkedar ist die bedeutendste christliche Stätte auf der Dingle Peninsula von ihrer wunderschönen Lage hat der Besucher einen tollen Ausblick bis hinunter zum Smerwick Harbour.
Die Kirche von Kilmalkedar ist eine romanische Kirche, die im 12. Jahrhundert auf den Überresten einer Kirche aus dem 7. Jahrhundert erbaut wurde. Es ist ein hervorragendes Beispiel der romanischen Architektur und hat viele bemerkenswerte Merkmale wie zum Beispiel die reich verzierten Säulen, die das Gewölbe tragen.
Besonders hervorzuheben ist das Rundbogentor, das mit Frischgrätmustern und einem geschnitzten Menschenkopf verziert ist.
Noch mehr Anziehungskraft übt allerdings der Friedhof. Der Friedhof von Kilmalkedar ist von historischem Interesse, da er als letzte Ruhestätte von mehreren berühmten Persönlichkeiten gilt, darunter einer keltischen Prinzessin namens Aine.
Das Kilmalkedar-Kreuz ist eines der bekanntesten und bemerkenswertesten Kreuze in der Region. Es besteht aus einem hohen, schmalen Monolith aus Sandstein mit keltischen Mustern und christlichen Symbolen wie einem Kreuz und einer Schlange.
Das Kilmalkedar-Kreuz stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist eines der Beispiele für die Verbindung von keltischer Kunst und christlichen Kulturen.
Reask Monastic Site
Ganz in der Nähe von Ballyferriter befinden sich die spärlichen Ruinen einer ausgegrabenen Klosteranlage – der Reask Monastic Site – aus dem 6. Jahrhundert, die zu den interessantesten archäologischen Stätten der Dingle Halbinsel zählt.
Es sind hier noch Überreste der ehemaligen Klosteranlage Reask in Form von Bienenkorbhütten, Lagerhäusern, einem Friedhof und einer Kapelle zu entdecken. Zu den bedeutendsten Überresten dieser Reask Klostersiedlung gehören vor allem ein verzierter Pillar Stone (stehender Stein mit christlichen Motiven, der als Vorläufer der irischen Hochkreuze gilt) und weitere frühchristliche Symbolsteine.
Die Eremitensiedlung wurde vermutlich im 12. Jahrhundert wieder aufgegeben, aus den Hütten wurden Ställe, die dann im Laufe der Jahrhunderte verfielen.
Es werden übrigens weder in Reask – noch bei Kilmalkedar – Eintrittsgebühren erhoben.
Dunbeg Fort
Die Überreste des Dunbeg Fort liegen auf einer Klippe im Südwesten der Dingle Halbinsel – unweit von Slea Head – und bieten einen atemberaubenden Blick auf das Meer, die Steilklippen und die umliegende grüne Landschaft.
Die einstige Küstenfestung stammt aus der Eisenzeit und wurde zwischen 500 v. Chr. und 500 n. Chr. errichtet. Bei dem Dunbeg Fort handelt es sich um ein Promontory Fort, das bedeutet, dass es auf einer Landzunge gebaut wurde und von Steilklippen umgeben ist. Ein Teil davon ist sogar schon ins Meer gestürzt.
Das Dunbeg Fort besteht aus einem Ringwall, einem Eingang, einem Haus und mehreren befestigten Wällen und Gräben. Leider war die Anlage geschlossen als ich dort war und so kann ich nur einen Blick auf den Ringwall dienen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befinden sich die Bienenkorbhäuser von Fahan, die gegen eine Eintrittsgebühr besichtigt werden können. (Dieses Bienenkorbhaus habe ich auf der Great Blasket Insel aufgenommen). Bei den Clocháns (von cloch „Stein“), wie die Iren sie nennen, handelt es sich um steinerne Rundhütten, deren Wand sich nach oben kegelförmige oder kuppelförmige verjüngt – wie bei einem Bienenkorb.
Dingle Halbinsel Tagestouren
Wer sich lieber zurücklehnt und/oder kein eigenes Fahrzeug mit dabei hat, für den bieten sich natürlich auch Tagestouren an, um sich einen Überblick über die schöne Dingle Peninsula zu verschaffen. Hier einige online buchbare Angebote – weitere Touren findest du auf der Seite von Get Your Guide*.
Connor Pass – Passstraße mit grandiosen Ausblicken
Der Connor Pass ist eine spektakuläre, sehr steile Passstraße, die sich über die Bergkette der Slieve Mish Mountains schlängelt und den Norden mit dem Süden der Halbinsel verbindet.
Der Connor Pass windet sich von Dingle nordöstlich bis auf die Passhöhe von 456 m hinauf. Damit ist der Connor Pass nicht nur eine imposante Panoramastraße, sondern auch noch die zweithöchste Passstraße in Irland (nach dem weitläufigen Sally Gap – Wicklow Mountains).
Auf der Passhöhe befindet sich ein größerer Parkplatz. Ein lohnenswerter Stopp, um all die spektakulären Ausblicke hinunter auf die Dingle Bay im Süden, die imposanten 600 m hohen Berge links und rechts, die überall verstreuten, dunklen Seen und im Norden die Brandon Bay zu genießen.
Ein Paradies für alle Wander- und Flora-Freunde, denn hier sind fast alle alpinen Pflanzen von Irland an einem Ort zu finden. Aber auch schon kleine Abstecher rund um den Parkplatz auf der Passhöhe sind absolut lohnenswert.
Kurz unterhalb der Passhöhe in Richtung Norden befindet sich ein weiterer kleiner Parkplatz, von dem aus man über große Felsbrocken kraxelnd zu einen kleinen Wasserfall gelangen kann.
Der Connor Pass ist allerdings aufgrund seiner Steilheit und engen Kurven nur für Fahrzeuge mit weniger als 2 Tonnen freigegeben.
Great Blasket Island – Bootstour, irische Kultur & grandiose Ursprünglichkeit
Von den sieben Inseln, die zu den Blasket Islands gehören wird in der Regel nur die Great Blasket Island angefahren und besucht. Die kürzesten Überfahrten zu der Insel und damit auch die günstigsten werden vom Dunquin Pier aus angeboten.
Die schroffen Felsen der Great Blasket, ihre eher unwirtliche und doch zum Verlieben schöne Landschaft und jede Menge an irischer Kultur und Geschichte sorgen für den ganz besonderen Charme einer Insel, die gefühlt außerhalb jeder Zeit existiert.
Blasket Island Ferry bietet von dem malerischen Dunquin Pier aus ca. 4 stündige Bootsausflüge an. Genügend Zeit für eine kurze Wanderung, einen Strandspaziergang, einen Besuch der Kegelrobben-Kolonie (Grey Seals) und einer kostenlosen Führung zur Geschichte und Kultur der Great Blasket.
Wer immer sich einen halben Tag Zeit nehmen kann, dem empfehle ich diesen Ausflug sehr. Die Great Blasket Insel zeigt wie keine andere irische Insel ein Stück Irland auf dem die Zeit stehengeblieben ist und strahlt dabei eine allumfangende Ruhe und Kraft aus.
Was dich auf Great Blasket Island im Detail erwartet, seine Sehenswürdigkeiten, seine Kultur und Geschichte beschreibe ich dir in einem separaten Beitrag.
Great Blasket Centre auf der Dingle Halbinsel
Das Great Blasket Visitor Centre befindet sich auf halber Strecke des Slea Head Drive – einen Katzensprung oder Spaziergang von Dunquin entfernt.
Das Great Blasket Centre ist ein wichtiger Ort für die Bewahrung der kulturellen Erinnerungen an die Bewohner der Insel, die Geschichte des Insellebens, der Fischerei und Landwirtschaft, des traditionellen Lebens und Wohnens und der Unterhaltung.
Das Zentrum beschreibt den Existenzkampf einer Gemeinde, ihrer Sprache und Kultur und das außergewöhnliche literarische Erbe, das die Bewohner von Great Blasket hinterlassen haben und die bis 1953 bewohnt war. Das Great Blasket Centre hat das ganze Jahr über geöffnet.
Ein kurzer Spaziergang führt zu den Steilklippen und einer schönen Plattform. Von hier aus bieten sich ebenfalls atemberaubende Ausblicke auf die wilde Atlantikküste und die Blasket Inseln. Das Zentrum ist auch Ausgangspunkt für einige Wanderungen.
Meine Tipps zur Dingle Peninsula:
- Wandern auf dem Dingle Way: wer Lust und Zeit hat, kann die Dingle Halbinsel auch auf einem Weitwanderweg – dem 168 km langen Dingle Way – zu Fuß entdecken. Der Dingle Way führt von Tralee entlang der Küsten von Dingle.
- Fortbewegung auf der Dingle Peninsula: es gibt auf den Hauptstrecken auch Busverbindungen, allerdings nur sehr eingeschränkt. Weit unabhängiger ist man mit einem PKW oder Motorrad. Da die Halbinsel nicht so groß ist, kann sie auch gut mit dem Fahrrad erkundet werden. Für einige Steigungen ist allerdings entweder eine gute Kondition und / oder eBike sehr hilfreich. Ansonsten werden natürlich auch jede Menge an geführten Bus-Tagestouren angeboten.
- Campingplätze auf der Dingle Halbinsel: Für Strandbegeisterte bietet sich ein Campingplatz direkt gegenüber dem Zugang zum Inch Beach an. Ruhig geht es allerdings hier nie zu.
Zentraler zu all den Sehenswürdigkeiten entlang dem Slea Head Drive liegt abseits und ruhig gelegen der schöne Campail Teach an Aragail direkt neben dem Gallarus Oratorium. Der kleine Campingplatz ist familiengeführt und bietet einen schönen Ausblick in Richtung Wine Strand und in den Nordwesten der Dingle Halbinsel. Der Campail Teach an Aragail ist einer sauberer, gepflegter, freundlicher Campingplatz. Ich habe hier meine 4 Nächte auf Dingle verbracht und kann ihn sehr empfehlen.
- Bootstour auf die Great Blasket Insel: Ich bin mit dem Boot Exkalibur von Blasket Island Ferries vom Dunquin Pier auf die Great Blasket gefahren. Ich kann diese Bootstour ebenfalls sehr empfehlen: nicht nur, dass die Skipper die Überfahrt mit viel irischen Humor und Wissenswertem zu den Blasket Island verkürzen, es war für mich an einem weniger ausgebuchten Tag sogar möglich, meinen Aufenthalt individuell auf Great Blasket zu verlängern. So etwas finde ich immer absolut lobenswert und mega kundenorientiert. Einfach top!
- Literaturtips und meine Lieblingsreisebücher für Irland: Auf fast all meinen Reisen sind die Reiseführer des Michael Müller Verlags und die von Stefan Loose mit dabei. Beide Reiseführer beschreiben sehr gut die Highlights auf einer Irland Reise und ergänzen sich durch verschiedene Perspektiven auf das Land und die Kultur perfekt. Ich bin nicht ganz der Fan von Lonely Planet, weil ich dort zu wenige Fotos und Berichte finde. Allerdings ist die Irland Ausgabe mit mehr als 800 Seiten wirklich empfehlenswert und kann mit noch einigen zusätzlichen Ausflugstipps aufwarten.
Ein absoluter, zeitloser Klassiker und für mich eines der herrlichsten Bücher über eine Irland-Reise ist „Mit dem Kühlschrank durch Irland“*. Tony hat eine Wette verloren, die ihn zwingt mit einem Kühlschrank rund um Irland zu trampen. Unendlich viele Anekdoten, die kleinen und großen Abenteuer (z.B. Surfen mit Kühlschrank) bringen dich auf jeder Seite zum Lachen und wundbaren Begegnungen mit den Iren spiegeln die überwältigende Freundlichkeit der Inselbewohner so wider, wie auch ich sie immer wieder erleben darf.
- Straßenkarte von Irland: Die ohne Zweifel beste Auto-Straßenkarte von Irland wird von freytag & berndt angeboten. Diese Irland Straßenkarte* ist dreiteilig und damit zum einen sehr handlich, übersichtlich und vor allem mit dem super genialen Maßstab 1:150.000 sind die Karten so detailliert, dass neben vielen tollen herausstechenden Aussichtspunkten, sogar die kleinsten Single Tracks gut eingezeichnet sind bis hin zu Wanderungen. Straßenkarten sind für mich unverzichtbar, weil sie die landschaftlich schönen Straßen / Pässe markieren und so für eine Routenplanung – auch vor Ort – für mich unentbehrlich sind.
Hast du jetzt Lust bekommen, den diese wunderschöne Dingle Peninsula selbst zu entdecken? Hast du noch weitere Tipps? Dann nutze bitte die Kommentarfunktion. Ich freue mich!
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