Faszination Fraser Island – Inbegriff von Paradies & größte Sandinsel der Welt
Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt. Wer dort nur Sand vermutet liegt falsch: ein großer Regenwald & 200 Süßwasserseen gehören auch mit dazu. Diese außergewöhnliche Insel ist für die Aboriginals der Inbegriff für Paradies „K’gari“ & eine der schönsten Legenden rankt um sie.
Fraser Island gehört mit zu den größten Australien Highlights. Die größte Sandinsel der Welt befindet sich im Norden von Brisbane & der Sunshine Coast zwischen Hervey Bay und der Coral Sea.
Fraser Island bietet ihren Besuchern eine unvermutet faszinierende Landschaftsvielfalt: weit über 200 km Sandstrand, subtropischer Regenwald, gigantische Farne, kristallklare Seen, über 200 m hohe Sanddünen … wilde Dingos, Vögel & viel mehr.
Inhalt
- Fraser Island (K’gari): Vielklang aus Sand, Meer, Licht, Farben & paradiesischer Schönheit
- Seventy Five Mile Beach – 124 km Strand weiter als das Auge reicht!
- SS Maheno Schiffswrack – Bizarre Kulisse & Foto-Highlight auf Fraser Island
- The Pinnacles oder The Coloured Sands
- Eli Creek – Kristallklares Quellwasser & der coolste Drift-Spaß auf Fraser Island
- Lake McKenzie (Boorangoora) – Das Juwel von Fraser Island
- Wanggoolba Creek & Central Station – Einmalig auf der Welt: Regenwald auf Sand gebaut
- Die K’gari Legende von der Entstehung Fraser Island
- Meine Tipps:
Kaum ein Australien-Besucher wird an dieser besonderen Sandinsel vorbeikommen, ohne nicht mindestens den Wunsch zu hegen, sie besuchen zu wollen. Bereits bei 2 Australienreisen zuvor wollte ich während der Trockenzeit Fraser Island besuchen. Sintflutartige Regenfälle in Rainbow Beach und heftiger Regen in Hervey Bay ließen diesen lang gehegten Wunsch nicht in Erfüllung gehen.
Und alle Guten Dinge sind ja wohlweislich drei. ? Dieses Mal ist mir zumindest ein kurzes Schönwetter-Fenster gegönnt. Genügend Zeit um sowohl eine grandiose Buckelwal-Beobachtungstour zu machen, wie auch zumindest einen Tag auf Fraser Island zu verbringen.
Beides, Buckelwal-Beobachtungen und Fraser Island Touren, sind die Hauptattraktion in dem knapp 300 km nördlich von Brisbane liegenden Hervey Bay.
Da ich nur mit einem Mini-Van und 2WD unterwegs bin, suche ich mir einen Touranbieter – Fraser Experience Tours – aus, mit dem ich Fraser Island erkunden kann. Außerdem sind die Kosten für die Fähre & Fahrgenehmigung auf Fraser teuerer für eine Einzelperson als eine geführte 1 Tages- oder 2 Tagestour. Siehe Anfahrt & Kosten unter „Meine Tipps“.
Fraser Island (K’gari): Vielklang aus Sand, Meer, Licht, Farben & paradiesischer Schönheit
Die weltgrößte Sandinsel – Fraser Island – ist 124 Kilometer lang, durchschnittlich ca. 15 Kilometer breit, ist Teil des Great Sandy National Park und gehört seit 1992 zum Welterbe der UNESCO.
K’gari ist übrigens der Aboriginal Name für Fraser Island und bedeutet „Paradies“.
Die Überfahrt von Hervey Bay nach Fraser Island
Wir werden von einem Pick-Up Service im Hotel oder vom Caravan Park abgeholt und zum Fähranleger gebracht. Die Fähre startet nicht direkt in Hervey Bay, sondern knapp 15 km südlich an der Spitze von River Head.
Zügig werden die Fahrzeuge verladen und dann geht es auch schon los. Das Wetter darf noch besser werden und immerhin regnet es nicht.
Die Überfahrt erfolgt im Südwesten mitten durch die Great Sandy Strait, die die südwestlichen 70 Kilometer dieser Meerenge ausmachen, an die nördlich davon die Hervey Bay anschließt.
Als wir vom Hafen ablegen ist Hochwasser. Wo sonst bei Niedrigwasser noch kleine Landzungen zu erkennen sind, scheinen sich bei Flut schwimmende Inseln gebildet zu haben, die von den Mangroven-Kronen nur mühsam unter der Wasseroberfläche gehalten werden können.
Einmal quer durch Fraser Island
Am Anleger auf der Ostseite von Fraser Island angekommen, geht es erst einmal ca. 15 km durch die ganze Inselbreite hinüber zum Seventy Five Mile Beach.
Wer, wie ich, zuvor nicht viel über Fraser Island gelesen hat, wird verblüfft sein, dass ein Großteil der Insel-Durchquerung durch leuchtend grüne Waldlandschaft führt.
Mehr als ein Viertel der Insel ist bewaldet. An den Rändern kommen lichte Eukalyptuswälder und dichtes Busch- und Heideland hinzu. Im Zentrum der Insel sind die Sanddünen von subtropischem Regenwald bewachsen. Fraser Island ist übrigens der einzige Ort weltweit, wo ein Regenwald im Sand wächst.
Dem Gegenverkehr bleibt bei unserem Touristenbus aber nicht anderes übrig, als sich kurz auf einem Sandhügel dünne zu machen. Schon klar, warum auf Fraser Island nur Allrad-Fahrzeuge zugelassen sind – oder?
Wir erreichen die Ostküste von Fraser Island in der Nähe vom Happy Valley, einen der wenigen Unterkünfte & Resorts auf der Insel.
Seventy Five Mile Beach – 124 km Strand weiter als das Auge reicht!
Unendlich weite Sandstrände sind in Australien ja nicht wirklich etwas Einzigartiges und doch haben Strände bei denen kein Anfang und kein Ende zu überblicken ist, immer ihre ganz eigene, besondere Atmosphäre.
So natürlich auch dieser paradiesische, schier unendlich weite, über alle Grenzen bekannte Seventy Five Mile Beach, der sich entlang der gesamten Ostküste von Fraser Island zieht.
Wir steigen kurz aus, um uns den Wind ins Gesicht wehen zu lassen und zu staunen.
Während Richtung Norden die Wolken weggeblasen sind und die Sonne dominiert, hängen im Süden tief blau-violett-graue Dunkelwolken am Himmel. Und irgendwie sorgen diese für eine noch intensivere & interessantere Stimmung.
Der 75 Mile Beach hat viele Gesichter und mit immer einer anderen Atmosphäre. Vielleicht ist es das was diesen Strand zu einem der berühmtesten Strände und Highlights von Australien macht?
Dann geht es weiter entlang dem Fraser Island Beach Track oder dem Highway der Insel. Ich habe gefragt, ob ich vorne beim Fahrer sitzen darf. Damit kann nichts mein Sichtfeld einschränken und es fühlt sich an, wie selbst zu fahren.
Wir passieren einen „Airstrip“, wo die kleinen Cessnas von Air Fraser Island die Besucher vom Festland direkt zur Insel bringen. Es ist keine besondere Landepiste, sondern einfach einen Sandstreifen. Ich habe ganz vergessen zu fragen, wie es gemacht wird, dass sich die Autos & Kleinflugzeuge nicht in die Quere kommen.
Je weiter wir Richtung Norden kommen, desto enger wird der Sandstreifen. Hier kommen die Ausläufer der Buschlandschaft, die sich auf steinigen Flächen festkrallen um dem Wind zu widerstehen, ganz nahe an das Ufer.
SS Maheno Schiffswrack – Bizarre Kulisse & Foto-Highlight auf Fraser Island
Unser nächster Stopp auf unserem Tagesausflug ist eines der fotografischen Highlights von Fraser Island, der ehemalige Luxusliner SS Maheno.
In Schottland erbaut, nahm der Luxusliner seinen Service Ende 1905 auf. Er fuhr Sydney, Melbourne, Neuseeland und Tasmanien regelmäßig an. Die Moheno verließ im Juli 1935 den Hafen von Sydney und sollte von einem kleineren Schleppdampfer Oonah nach Japan zum Verschrotten gebracht werden.
Während eines Zyklons riss die Zugleine der Moheno. Manövrierunfähig, weil Schiffsschrauben und Ruder ausgebaut waren um den Strömungswiderstand zu reduzieren, strandete das Schiff auf Fraser Island. Alle Bemühungen das Schiff noch einmal fahrbar zu machen, schlugen fehl.
Heute ist von der Moheno nicht mehr übrig als ihr stark verrosteter Schiffsrumpf. Warum zieht uns eigentlich ein total verrostetes, in sich Zerfallenes Schiffswrack so magisch an? Was steckt eigentlich hinter der Magie des Kaputten – der Lost Places – der Schönheit des Morbiden?
Ist es der Zauber der Vergänglichkeit, dem wir vielleicht unserem eigenen Selbst wegen, einen besonderen Glanz zusprechen wollen? Diese und ähnliche Gedanken verlangen für einige Momente nach meiner Aufmerksamkeit.
Tatsächlich kann auch ich diesem Verfall, in dem Rost, den Farben und in seiner Morbidität eine Faszination und Schönheit entdecken.
Für die Natur ist es nur eine seltsame Skulptur, die nicht hier her gehört und die der Sand und das Meer Tag für Tag ein bisschen weiter verschlucken und auslöschen.
Eine Umrundung des Schiffsrumpfes ist je nach Wasserstand möglich. Wegen Einsturzgefahr darf das Innere nicht betreten werden. Sand, Wellen und Erosion reißen das Wrack immer weiter auseinander.
Während ich mich noch begeistert und verträumt in den Wellen, Wolken und den spiegelnden, nassen Sandabschnitten verliere, darf ich mit einem Ohr und Auge immer nach Fahrzeugen Ausschau halten.
Denn das gefährlichste, was es auf Fraser Island gibt, sind die mit weit überhöhter Geschwindigkeit heranrasenden Allradfahrzeuge, hinter denen der Teufel her sein muss. Warum sollte man sonst in einem Paradies einen solchen Zahn drauf haben.
The Pinnacles oder The Coloured Sands
Nur 2 – 3 km weiter nördlich von dem Maheno Schiffswrack befinden sich The Pinnacles oder The Coloured Sands. Die Coloured Sands sind auch der nördlichste Punkt, den wir mit unserer Tagestour anfahren.
In der Region südlich von Noosa und bis Fraser Island gibt es einige Coloured Sand Formationen („Farbiger Sand“). Zu den eindrücklichsten gehören die auf Fraser Island.
Ein kurzer Spaziergang führt vom Seventy Five Mile Beach hinein zu den bunten Sandklippen.
Idealerweise sollten die Coloured Sands am Morgen besucht werden, da dann das Sonnenlicht auf den bunten Sand scheint und sie nicht im Schatten liegen.
Faszinierende Formen und Farben begeistern die Besucher und lassen sie staunen. Jeder kleine Sandklippen-Abschnitt hat hier seinen besonderen Charme.
Die bunten Sandklippen – Coloured Sands oder Pinnacles – haben sich über Jahrmillionen gebildet und sind große Sanddünen, die aus gepressten Sandschichten unterschiedlicher Färbung bestehen. Bis auf 72 verschiedene Farben wurden gezählt.
Die verschiedenen Farben entstehen durch unterschiedliche Pflanzenreste aus verschiednen Zeiten, die bei der Kompression und bei dem organischen Verfall Farbstoffe freisetzen und den Sand verfärben.
Die bunten Sandklippen können nur vom Weg aus bestaunt werden. Eine Absperrung schützt die empfindlichen Sandstrukturen vor allzu neugierigen Besuchern.
Der Strandabschnitt bei den Pinnacles ist besondern auch bei Anglern beliebt.
Weitere Coloured Sands Formationen auf Fraser Island sind im Red Canyon, The Cathedrals & in der Rainbow Gorge bei Kirra Sandblow zu finden.
Die Coloured Sands Legende der Butchulla Aboriginals
Die Traumzeit-Legende der Coloured Sands oder Pinnacles wird in verschiedenen Varianten erzählt. Was sie gemeinsam haben, ist dass die junge wunderschöne Frau namens Wuru einem älteren Mann, Winyer, versprochen war. Sie verliebte sich jedoch in Wiberigan, die Regenbogen-Schlange.
Jeden Tag besuchte Wuru Wiberigan am Strand, lachte mit ihm und sang für ihn. Rasend vor Eifersucht und wütend folgte ihr Winyer mit seinem mächtigen, mit böser Magie verzauberten Bumerang. Winyer warf den tödlichen Bumerang auf Wuru, aber Wiberiagan, die Regenbogen-Schlange, stellte sich schützend vor sie.
Mit einem gewaltigen Schlag durchtrennte und zerschmetterte der todbringende Bumerang den Regenbogen in tausend kleine Stücke. Diese vielen auf den Sand und verfärbten ihn. Für die Butchulla Frauen sind seither die Coloured Sand ein heiliger Ort, der Frauen Glück bringt.
Eli Creek – Kristallklares Quellwasser & der coolste Drift-Spaß auf Fraser Island
Wir fahren vom den Pinnacles wieder am 75 Mile Beach zurück. Nach ca. 8 – 9 km erreichen wir den Zugang zum Eli Creek. Eli Creek ist nicht zu verfehlen, weil es stark besucht ist und nicht nur für Kinder einen tollen Drift- und Wasserspaß darstellt.
Bei Eli Creek handelt es sich um einen Bachlauf, der in der Regel genügend Wasser führt, um sich auf dem letzten Kilometer einfach gemütlich zum Strand spülen zu lassen.
Die kleine Holzbrücke führt über den Eli Creek. Ein guter Platz, um dem Geschehen zuzusehen und sich von der kindlichen Freude von Groß und Klein anstecken zu lassen.
Nach der Brücke führt ein kurzer Weg auf die Sanddüne hinauf und bietet von dort einen guten Ausblick über Eli Creek. Weil der Bachlauf mit seinen kristallklaren Wasser so einladend aussieht, entscheide ich mich zuerst für den Eli Creek.
Wer will kann durch das Wasser und der Strömung entgegen gehen oder kann den schön angelegten Pfad aus Holzstegen und halbschattigem Waldweg durch Eukalypten, Banksia-Büschen und Pandanus Palmen nutzen, um zum Einstiegspunkt in den Eli Creek zu gelangen.
Einmal mit Kamera den Bachlauf entlang und dann noch 2 mal ohne, weil es so viel Spaß macht. Ich habe leider keinen Schwimmring oder Floater dabei, aber auch einfach im Wasser liegend sich zum Strand treiben lassen ist ein herrliches Erlebnis.
Die im Inselinnern liegende Quelle des Eli Creek fördert vier Millionen Liter Trinkwasser pro Stunde ans Tageslicht und versüsst damit kurz danach den Pazifik.
Eli Creek ist einer der beliebtesten Plätze auf Fraser Island zum „Schwimmen“, sich treibenlassen und zum Picknicken.
Hier beim Eli Creek sind am Strand auch die für Fraser Island typischen, dunkelbraunen Coffee Rock Gesteine zu finden, die sich unterhalb der Grundwasserseen (z.B. Lake McKenzie) befinden.
Lake McKenzie (Boorangoora) – Das Juwel von Fraser Island
Vom 75 Mile Beach geht es wieder zurück und ca. 50 km im Inselinnern auf riesige Sanddünen hinauf und wieder hinunter, durch Großteils lichten Eukalytenwald zu dem schönsten und berühmtesten der 200 Seen auf Fraser Island: den Lake McKenzie.
Kurz nach dem Parkplatz zum Lake McKenzie gibt es einen großzügigen, halbschattigen Picknick Platz mit Tischen und Bänken. Tischdecken werden ausgerollt und dann tischt unser Guide hier ein leckere Vielfalt an Salaten, Schinken, Käse, Brot, Früchten und Limonaden auf.
Obwohl alles super lecker ist, kann ich es nicht erwarten hinunter zum Strand und zum See zu kommen. Ein kurzer Waldspaziergang und dann blicke ich auf diese leuchtend blaue Fraser Island Juwel.
Schneeweißer Sand, glasklares Wasser, das in allen Blautönen leuchtet und rundherum ein sattgrüner Mantel aus Wald – das ist der Lake McKenzie auf Fraser Island.
Selbst die am kitschigsten und manchmal unrealitstisch aussehenden Postkartenfotos sind nicht ein bisschen übertrieben. Ganz klar: diese Farben & diese Stimmung sind unschlagbar und in seinem Kontrast für mich das Schönste was Fraser Island zu bieten hat.
Der Lake McKenzie ist eine Farbexplosion in Blau: von transparent, über hellstes leuchtendes Türkis bis hin zu einem strahlenden Kobaltblau. Der schneeweiße Sand aus Silizium quietscht bei jedem Schritt & Tritt. Surreal & unfassbar schön!
Nicht in dem 1200 m langen und 930 m breiten Lake McKenzie zu baden und zu schwimmen und das kristallklare, kalte Nass nicht auf der Haut spüren zu wollen, wäre eine Sünde. ?
Also nichts wie ins Wasser und eine große Runde schwimmen in dem immerhin 100 m hoch liegenden Süßwassersee, der gerade einmal um die 5 Meter tief ist. Unser Guide gibt uns den Tipp uns zuvor mit dem weißen Sand einzureiben. Ein natürliches Peeling, das ohne Brennen im See abgespült wird und samtweiche Haut zum Vorschein bringt.
Beim Lake McKenzie handelt es sich um einen „schwebenden“ Grundwassersee. Das Wasser liegt über einer weitgehend wasserundurchlässigen, steinartig komprimierten Sand-Formation, die Coffee Rock genannt wird.
Auch wenn die anderen Seen auf Fraser Island nur halb so schön sind, was gäbe ich darum sie ebenfalls sehen zu dürfen. Genau hier, wird mir ein bisschen weh, bei dem Gedanken nur einen Tag auf Fraser Island verbringen zu können.
Bei dem anfänglichen Wolken bin ich allerdings mehr als dankbar, Fraser Island bislang überwiegend bei Sonnenschein erleben zu dürfen. Und bei unserem perfekten Timing, muss ich ein bisschen lächeln, dass beim Verlassen des Lake McKenzie schon wieder Wolken aufziehen.
Wanggoolba Creek & Central Station – Einmalig auf der Welt: Regenwald auf Sand gebaut
Nur ca. 8 km vom Lake McKenzie entfernt liegt ein weiteres Highlight von Fraser Island: Wanggoolba Creek und die ehemalige Central Station.
Einst war die Central Station das Herz von Fraser Island. Kein rühmlicher Ort – aus unserer heutigen Weltsicht – denn Central Station war ein Holzfäller Lager und das Hauptquartier von Fraser Island’s Forestry Operations von 1920 bis in die späten 1950er. Damals befanden sich hier 30 Häuser und eine Schule.
Fraser Island war zu jener Zeit kein Urlaubsparadies, sondern ein Holzparadies und all die herrlichen Urwald-Riesen wurden hier Tag für Tag in mühevoller Arbeit abgeholzt. Gut, dass es damals noch keine effektiveren Holzfäll-Maschinen gab, sonst wäre wohl nichts mehr übrig von dem weltweit einmaligen Regenwald der auf Sand wächst.
Der freie Platz ist heute einer der Campingplätze auf Fraser Island und zeigt hier die Natur der Insel in einem ganz anderen Licht. Wilde Orchideen klettern wie hier auf Bäume, um ein bisschen mehr Licht ab zu bekommen.
Gigantische in der Sonne leuchtende Geweih-Farne blinzeln mit mir um die Wette. Natur vom Feinsten, nur schon bei der Central Station.
Noch grandioser ist der kleine, ca. 1 km lange Boardwalk entlang dem Wanggoolba Creek.
Das Wasser des Wanggoolba Creek ist so kristallklar, dass es nicht existent zu sein scheint, zumindest ist mit dem bloßen Auge nur die Wasserspiegelung nicht das Wasser wahrnehmbar. Ich glaube ich habe so etwas noch nie gesehen.
Wann immer ich in den Bachlauf des Wanggoolba Creek schaue, sehe ich nur das Sandbett. Dass hier wirklich Wasser fließt, ist nur erkennbar, weil ab und zu ein Laubblatt nicht durch die Luft schwebt, sondern mit dem Wasser weggetragen wird.
Die kleine Rundtour führt großteils entlang dem Wangoolba Creek. Schön angelegte Aussichtsplattformen lassen die Vielfalt dieses einzigartigen Regenwaldes in Ruhe bestaunen. Nur hier ist auch der Boot- oder Riesenfarn (engl. King Fern = Angiopteris evecta) zu entdecken.
Ein sehr beeindruckender Regenwald-Spaziergang, wo inzwischen auch viele andere Regenwald-Baumarten wieder aufgeforstet wurden. Es sind riesige Satinay Trees oder „Terpentin-Bäume“ hier zu finden, die früher bevorzugt gefällt wurden, weil sie so groß sind und ihr Holz nicht verrottet.
Aber auch Kauri Pines ( „Queensland Kauri-Fichte“ bzw. Agathis robusta), Bunya Pines (Queensland Araukarie bzw. Araucaria bidwillii) und die gigantischen bis zu 70 m hohen Flooded Gums (Eucalyptus grandis), deren braune Socken in einen kerzengeraden, schneeweißen Stamm übergehen, die den Himmel zu durchbohren scheinen.
An der Central Station gibt es außerdem ein Informationszentrum und eine schöne Picknick Area. Mit ein bisschen Glück findest du hier auch immer einen Ranger, der dir noch mehr zur Geschichte und der Natur von Fraser Island erzählen kann.
An heißen Tagen lässt es sich hier in dem leuchtenden, schattenspendenden Grün herrlich aushalten. Der Spaziergang entlang des Wangoolba Creek & Central Station gehören zu den Highlights von Fraser Island.
Rückfahrt von Fraser Island nach Hervey Bay
Unser Tag neigt sich dem Ende und wir müssen zurück zum Fähranleger. Obwohl die Tagestour nur einen kleinen Teil von Fraser Island abdeckt, haben wir an diesen Tag einen großartigen Einblick in die faszinierende Natur der Insel erhalten und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten mit genügend Zeit erleben dürfen.
Die Rückfahrt durch die Sandy Strait verläuft ruhig, nur der Wind pfeift über unsere Gesichter. Ich lasse den Tag Revue passieren, all die atemberaubend schönen Eindrücke, Erlebnisse, all die Informationen & humorvollen Geschichten, die unser Guide uns erzählt hat. Ich genieße das letzte Licht des Tages. Zur Krönung wird uns dann noch ein herrlicher Sonnenuntergang beschert.
Ein großartiger Tag mit Fraser Experience Tours, der nicht besser organisiert hätte sein können. Absolut empfehlenswert (was auch die Bewertungen im Internet widerspiegeln)!
Die K’gari Legende von der Entstehung Fraser Island
Der große Gott des Himmels & der Welt, Beeral (oder auch Beiral) sandte zwei seiner Geistwesen auf die raue Erde, um daraus ein Paradies zu schaffen. Das männliche Wesen Yendingie schuf das Land und das Meer. Zusammen mit dem weiblichen Wesen K’gari, einer Prinzessin, schufen sie bei Hervey Bay, die Küste und die Berge.
Weil K’gari müde war nach all dem Schönen, was sie erschuf, bat Yendingie, dass sie sich auf einigen Steinen an der Küste ausruhte. Nach einem tiefen Schlaf erwachte K’gari und sagte zu Yendingie, dass sie noch nie so etwas Schönes erschaffen hat und hier auf der Erde bleiben möchte. Weil sie als Geistwesen, aber nicht bleiben konnte, verwandelte Yendingie ihren Körper nach langem Bitten und Betteln in die Sandinsel Fraser Island.
Er bedeckte ihren Körper mit Regenwald, lies den Glanz ihrer Augen in den Seen widerspiegeln, schickte Tiere und Vögel und später die Buchulla People damit sie nicht alleine sein musste.
Wie bei allen Aboriginal Legenden gibt es auch hier wieder einige, leicht unterschiedliche Versionen der K’gari Traumzeit-Legende.
Meine Tipps:
- Hervey Bay oder Rainbow Beach? Von beiden Orten aus kann Fraser Island erreicht werden. Die Preise für die Touren sind ähnlich. Der Nachteil von Rainbow Beach aus zu starten ist, dass die Highlights viel weiter entfernt sind und auf den unwegsamen Sandpisten mindestens 1,5 – 2 Stunden verloren gehen, die dann bei der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten fehlen.
- Kosten, Anfahrt & Fahrgenehmigung auf Fraser für Selbstfahrer: Neben den Kosten der Fähre, die nicht unerheblich sind, fällt auch noch ein Permit an, um auf Fraser Island fahren zu dürfen. Die Kosten für die Überfahrt von Rainbow Beach sind geringer als die für die Überfahrt von Hervey Bay aus.
Es gibt auf Fraser Island wenige Resorts und eine größere Anzahl von Campingplätzen. Die beliebtesten Plätze sind in der Hochsaison schnell ausgebucht. Einen Überblick zu den verschiedenen Camps, ihre Ausstattung & jede Menge Karten dazu (Foto unten) findest du beim Department of National Parks Queensland Government
- Wie den richtigen Fraser Island Touranbieter finden? Wer kein Allrad hat oder nicht selbst auf die Insel fahren möchte, findet einige Anbieter in und um Hervey Bay, die Tages- oder Mehrtagestouren nach Fraser Island anbieten.
- Im voraus buchen oder nicht? Ich entscheide so etwas spontan bzw. sobald ich wenige Tage zuvor das Wetter einschätzen kann. Wer nicht auf nur einen möglichen Tag festgelegt ist, findet auch in der Hochsaison kurzfristig noch einen Platz.
- Tages- oder Mehrtagestour? In einem Tag bekommt der Besucher einen schönen Überblick, was es auf der Insel zu sehen gibt. Allerdings schafft es keine Tagestour bis ganz in den Norden zu fahren. Wer „alles“ gemütlich sehen möchte, benötigt mindestens 2 oder 3 Tage.
- Welcher Anbieter fährt welche Orte an und wieviel Zeit bleibt dort um sich umzusehen. Hier gibt es tatsächlich größere Unterschiede. Verfügbarkeit, Größe der Gruppen & Feedback zu den Touren z.B. auf Tripadvisor.
- Vor allem wegen des super ausgearbeiteten Tourprogramms, das trotzdem noch viel Platz für kleine Wanderungen und Bademöglichkeiten bietet & auch wegen der exzellenten Kritiken habe ich mich für Fraser Experience Tours entschieden. Mehr Informationen, alle Angebote, Zeiten, aktuelle Preise & Buchungsmöglichkeiten findest du auf ihrer offiziellen Webseite.
Für alle, die sich etwas mehr Luxus gönnen möchten: Fraser Experience Tours bieten auch privat geführte Tagestour auch in einem Hummer Geländewagen an. Vielleicht auch eine tolle Überraschung- & Geschenk-Idee? ? - Was ihr auf einem 20 Minuten Rundflug so alles aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt, beschreibt Elke Moritz in den Kommentaren unten.
- Übernachtungsempfehlung in Hervey Bay: Nach einigen Suchen habe ich den für mich schönsten Caravan Park in Hervey Bay entdeckt – den The Palms Caravan Park. Ein sehr kleiner Caravan Park mit Pool, einer wirklich außergewöhnlich schönen Camp Kitchen mit Lounge Bereich und super freundlichen, jederzeit hilfsbereiten Managern.
Der Strand von Hervey Bay ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar, so wie auch eine Vielzahl von Restaurants und Bars. Wirklich ein heimeliger, sehr gepflegter Caravan Park, bei dem ich mich von der ersten bis zur letzen Minute super wohl gefühlt habe. Mehr Informationen findest du auf der Webseite von The Palms.
- Was natürlich in Hervey Bay auch nicht fehlen darf zur Buckelwal-Beobachtungssaison ist eine Ausfahrt in die Hervey Bay. Hervey Bay gilt als der beste Ort um Buckelwale an der Ostküste Australiens zu beobachten. Ein ganz unvergesslich schöne Walbeobachtungstour habe ich mit Freedom Whale Watch erleben dürfen. Was ich gesehen habe und warum es vermutlich die beste Walbeobachtungstour ist, kannst du hier nachlesen: Hervey Bay: Spielplatz der Buckelwale – Wale aus nächster Nähe erleben!
- Weitere Highlights, Tipps und Empfehlungen zu grandiosen Queensland Erlebnissen findest du am Ende dieses Beitrags unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen“. Viel Spaß beim Stöbern!
Wie gefällt dir diese sensationell schöne, vielfältige & größte Sandinsel der Welt? Warst du auch schon einmal auf Fraser Island? Wie hast du die Insel entdeckt und erlebt? Fragen, Tipps, Feedback? Ich freue mich auf deine Kommentare.
Dir gefällt mein Australien Reisebericht? Dann freue ich mich über deine Unterstützung mit deinem „Gefällt mir“ meiner Passenger On Earth – FB Seite. Danke! Im Menü: Welt in Farbe findest du alle Reiseberichte nach Ländern
Irgendwann einmal… werde ich auch Fraser noch besuchen und bereisen. Wir waren ja auf der weniger bekannten Moreton Island, welche „in der Nähe ist“ und vor allem ab Brisbane erreicht werden kann. Tatsächlich sehen die endlos weiten Strände (an einer Küste fast unvorstellbare 30 Kilometer lang…) und das Licht dort ähnlich aus, wie hier auf den Fraser – Fotos. Moreton ist allerdings ein ganzes Stück kleiner, bietet weniger Seen, dafür auch weit weniger Touristen – und viiiiel mehr Schiffs-Wracks. Wir haben es gewagt und sind selbst mit dem 4WD gefahren: ein super Abenteuer! Vielen Dank für die coolen Fotos und liebe Grüsse, Miuh
Wow … Miuh, deine Beschreibung von Moreton Island klingt super! Da habe ich ja noch ein tolles Ziel für meinen vierten Queensland Besuch. Vielleicht klappt es dann irgendwann auch einmal und ich lerne Queensland als „Sunshine State“ kennen. Bislang hatte ich eher die Regenseiten von Queensland – mit wenigen Ausnahmen kennengelernt. ?
Schiffswracks klingen natürlich auch faszinierend, vor allem wenn sie ohne jede menschlichen Tragödien wie bei der Maheno vor sich hin rosten.
Lieben Dank für dein Feedback und deinen Tipp!
Sonnige Grüße,
Petra
Toller Bericht. Bitte nochmal kurz Korrekturlesen bzgl. Westen und Osten. Der 75 Mile Beach liegt im Osten der Insel.
Ich war Anfang September dort mit einer 2-Tages-Tour mit Sunset Safaris von Brisbane aus. Habe auch spontan den Rundflug mitgemacht für $80 – Landung war am Eli Creek, so dass ich dort meine Tourgruppe wiedertreffen konnte.
Hi Elke,
ja, klar damit hast du natürlich recht: der 75 Mile Beach liegt im Osten! Danke für das aufmerksame lesen und erinnern. ?
Die Idee vor Ort einen Rundflug über die Insel zu machen klingt toll, wenn es einplanbar ist.
Wie lange warst du denn ungefähr in der Luft bei dem Rundflug und was hast du alles gesehen?
Liebe Grüße
Petra
Der Flug dauerte vielleicht eine halbe Stunde. Wir haben natürlich den Strand und die MS Maheno gesehen und da in der Gegend einen großen Kreis über die Insel gedreht, so dass wir in der Ferne etwas die Westküste sehen konnten, ein paar Seen unter uns und dann natürlich die unglaubliche Weite des Waldes mit ein paar großen Flecken, in denen nur Sand ist. In der Maschine war Platz für 7 Passagiere plus Pilot (ich kam als letzte dazu und durfte neben dem Piloten sitzen) und es gab an dem Tag 4 Maschinen am Strand.
Als wir an dem Morgen am Indian Head waren, hatte ich den leichten Geruch eines Brandes in der Nase. Vom Flugzeug aus hat man dann in der Ferne den Rauch sehen können – anscheinend gab es an dem Tag einen kontrollierten Waldbrand im Norden der Insel.
Wow, liebe Elke, das mit dem Rundflug klingt spannend und aus der Vogelperspektive etwas zu sehen, hat für mich immer so etwas wie „im Ganzen erfassen“. Selbst wenn man jedes Sandkorn und jeden Baum gesehen hätte, kann sich unser Kopf nie ein solchen Bild machen, wie wenn wir über dem Ganzen schweben. ?
Lieben Dank für deine Schilderung … es macht wirklich Lust einen Rundflug über die Fraser Island.
Sonnige Grüße
Petra
#4 Noch ein kleiner Zusatz. Man kann auch von Noosa eine Tour nach Fraser Island buchen. Wenn diese entsprechend früh startet hat man auch genügend Zeit. Und ich versuche mein Glück für Kalendertürchen 4
Hallo Issbelle,
ja, das ist vollkommen richtig. Was bleibt ist aber, dass von Noosa oder Rainbow Beach die Anfahrten einfach immer länger sind und das ein noch früheres Aufstehen oder weniger Zeit bleibt, um die interessanten Dinge zu sehen.
Ansonsten ist Noosa ganz klar eine weitere Option.
Herzlichen Dank & liebe Grüße,
Petra
P.S. Ich hoffe du schaust immer mal wieder auf meiner FB Seite oder hier vorbei auch wenn das leider nicht mit dem Gewinn geklappt hat. Ich würde mich freuen.