Greetsiel – Krabben, Kutter & bunte Fischerdorf-Idylle auf der Krummhörn
Das zauberschöne, urige Fischerdorf Greetsiel darf ein stolzer Hahn im Korb sein, denn es ist umgeben von 18 ländlich verträumten Warfendörfern & dem Wattenmeer. Ein „Puppenstuben“-Dorf in der einzigartigen Krummhörn mit der größten Krabbenkutter-Flotte Ostfrieslands, historischen Kulissen & viel Wohlfühl-Flair.
Es gibt heute nur noch wenige Orte wie Greetsiel, die es schaffen, den Zauber von alten Zeiten eingefangen & hochzuhalten. Die Hektik der Welt wird hier mit unsichtbaren Schleusen ausgesperrt. Stattdessen wird die Schönheit von Greetsiel-Krummhörn präsentiert mit viel Freundlichkeit & herzlichen ostfriesischen Humor.
Greetsiel ist wie aus einem Märchenbuch entsprungen: bunte Krabbenkutter-Flotte, alte heimelig schöne Giebelhäuser & Gulfhöfe, gepflasterte Gassen, Teestuben, Zwillingsmühlen, Kanäle, Wattenmeer, Deiche & Nordsee-Luft.
Inhalt
- Greetsiel – Eine Liebeserklärung an Ostfrieslands Puppenstube
- Krummhörn: Ostfriesland-Region mit einmaligen Highlights!
- Meine Tipps:
Das idyllische Greetsiel liegt in einer kleinen Bucht, der Leybucht, ungefähr in der Mitte der Westküste Ostfrieslands. Die malerische historische Kulisse des Sielortes begeistert nicht nur jeden Besucher, sondern auch viele Filmemacher.
Zusammen mit 18 Warfendörfern bildet das Fischerdorf Greetsiel die Gemeinde & Ferienregion Krummhörn und zeigt Ostfriesland-Idylle vom Feinsten!
Greetsiel – Eine Liebeserklärung an Ostfrieslands Puppenstube
Als ich mich entschlossen habe als Süddeutsche, zum ersten Mal auf Ostfriesland Entdeckungstour zu gehen, bin ich immer wieder über Greetsiel gestolpert: das schönste Fischerdorf Ostfrieslands, größte Krabbenkutter-Flotte, zauberschöne historische Kulisse und jeder der schon einmal hier war, schwärmt für immer von diesem Flecken Ostfriesland.
Und tatsächlich: vermutlich verliebt sich jeder in Greetsiel noch bevor er seine ersten 50 Schritte durch dieses zauberhafte Sieldorf gemacht hat. Mich haben auf alle Fälle dieses Zusammenspiel von Farben, Architektur, Kulissen, Kanälen, Deichen, Windmühlen, die Greetsieler & die alles umgebende Atmosphäre vom ersten Moment an eingefangen & in ihren Bann gezogen.
Greetsiel – seine historischen Giebelhäuser & Gulfhöfe
Greetsiel präsentiert sich als eine Komposition voller wunderschöner historischer Giebelhäuser, alten Fischerhäusern, prächtigen Gulfhöfen und bedeutenden historischen Verwaltungsgebäuden. Alles hat hier den Anschein, dass die Zeit irgendwann stehen geblieben ist und das Schöne für immer bewahrt wird. Sicherlich einer der Gründe, warum Greetsiel auch liebevoll die Puppenstube Ostfrieslands genannt wird.
Diese Harmonie wird von keiner einzigen „Bausünde“ beeinträchtigt. Keines der Gebäude hat mehr als 2 Obergeschosse, die meisten Gebäude im Zentrum stehen eng aneinandergeschmiegt beisammen, als wenn sie damit den Nordsee-Stürmen leichter trotzen könnten.
Das Herz & Ortsmittelpunkt von Greetsiel befindet sich um die Alte Schleuse und um das Ende des Greetsieler Hafens herum. Entlang der Sielstraße und dem Ende des Hafens befindet sich die wohl meist fotografierte Häuserfront von Greetsiel: urige, einlandende, immer wieder anders aussehende Giebelhäuser aus dem typischen ostfriesischem rotem Backstein.
In diesen wunderschönen Giebelhäusern befinden sich Teegeschäfte, Cafés, Eisdiele und Souvenirläden, die allesamt die Besucher auf charmante, unwiderstehliche Weise verführen.
Für Greetsiel benötigen die Besucher keine Straßenkarte. Irgendwie führen die meist engen gepflasterten Gassen immer wieder zu den markanten Punkten des Sieldorfes. Ein bisschen wie ein Irrgarten, der aber seine Besucher immer schnell wieder auf „Los“ zurücksetzt. ?
Obwohl die historischen Giebelhäuser wie eingehakt nebeneinander stehen, kommt – wie bei mir sonst sehr oft – kein Gefühl von Enge oder Beklemmung auf. Ganz im Gegenteil: wann immer ich wieder und wieder durch dieselben Gassen gehe, entdecke ich neue beeindruckende Details.
Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob sich die Häuser in Greetsiel des Nachts nicht heimlich bewegen, sich neu arrangieren und andere Gassen bilden. Wie sonst könnte es sein, dass am nächsten Tag mir einiges wohl bekannt vorkommt und anderes wie nie zuvor da gewesen scheint? ?
Ebenfalls im Zentrum liegt natürlich die Kirche von Greetsiel. Die evangelisch-reformierte Kirche entstand zwischen 1380 und 1410. Der Glockenturm steht wie bei vielen ostfriesischen Kirchen abseits vom eigentlichen Kirchenbau.
Das Hohe Haus
Direkt beim Alten Siel steht ein zweigeschossiger Backsteinbau, das Hohe Haus, das eng mit der Geschichte und Entwicklung von Greetsiel verbunden ist.
An den Mauerankern am Giebel findet sich die Jahreszahl 1696. Seither hat das Hohe Haus die heutigen Dimensionen, der Kern geht vermutlich sogar zurück ins 16. Jahrhundert.
Ende des 17. Jahrhunderts „Gret-Syhl“ gab es neben der Häuptlingsburg Greetsiel nur einige Verwaltungsgebäude des vom einstigen Häuptlings dann zum Reichsgrafen ernannten Cirksena Geschlechts. Eines dieses Verwaltungsgebäude war das Rentmeisterhaus, das man als ein frühes „Finanzamt“ beschreiben könnte. Die Funktion dieses Gebäudes aber auch das stattliche Gebäude selbst brachten ihm den Namen „Hohes Haus“ ein.
Der langen Tradition von 150 Jahren Gasthof folgend, befindet sich heute im Hohen Haus ein liebevoll gestaltetes Hotel mit einem schönen Restaurant, einer Schenke und einem herrlichen Biergarten.
Weil der historischen Kern des Gebäudes erhalten bleiben sollte, sieht jedes Zimmer ein bisschen anders aus.
Gerade von den liebevoll gestalteten Zimmern im 2. Obergeschoss bieten sich herrliche Ausblicke auf den Ortskern – Kirche, Glockenturm, Biergarten & Altes Siel.
Ein tolles, freundliches, atmosphärisches Hotel mit grandiosen Ausblicken, das idealer nicht liegen könnte. ?
Poppinga’s Alte Bäckerei – Teestube, Museum & Teegeschenke
Ebenfalls in der Sielstraße direkt am Greetsieler Hafen befindet sich Poppinga’s Alte Bäckerei aus dem 19. Jahrhundert. Die Restaurierung 1982 schaffte es, die ursprüngliche, unverändert erhaltenen Einrichtung mit einzubeziehen.
Heute ist Poppinga’s Alte Bäckerei & Teestube mit ein kleines, lebendiges Museum.
Wer in das Gebäude eintritt, steht direkt vor dem alten Verkaufstresen mit teilweise Original-Ladeneinrichtung. Eine kleine Drehung und der Besucher steht in dem kleinen Tee- & Geschenkladen.
Es finden sich viele Teile der alten Bäckerei & die winzigen Butzenbetten (Alkoven) sind noch im ursprünglichen Zustand erhalten.
Auch wenn die Butzenbetten nach einem leckeren, selbst gebackenen Kuchenstück und einer Kanne Ostfriesen-Tee vielleicht sogar mit Rum sehr verführerisch locken: nur anschauen, nicht hinein liegen.?
Tee & Kuchen oder auch kleine Snack können die Gäste sich entweder unten in der ehemaligen Küche des Hauses oder oben im schmucken, ehemaligen Wohnzimmer des Bäckereibetriebes schmecken lassen.
Ein herrlicher Mix aus Museum, Café und Bilder-Ausstellungen machen das Gebäude zu einen ostfriesischen Unikat.
Gulfhöfe – ehemalige Bauernhäuser der Luxusklasse
Wer ein bisschen weiträumiger durch Greetsiel spaziert, wird auch an riesigen Gebäuden vorbeikommen, die von vorne wie ein großes Wohnhaus mit ewig langer angebauten Scheune aussehen.
Diese prächtigen Bauten werden Gulfhof oder Gulfhaus genannt und waren eine typische Bauernhausform im 16. und 17. Jahrhundert an der Nordseeküste. Auf den ersten Blick lässt sich erkennen, dass die Bauern sehr reich waren. Oft befinden sich noch die kleineren Landarbeiterhäuser daneben.
Heute sind viele der ursprünglichen Gulfhöfe oft zu Hotels, Ferienwohnungen, Konzertsälen, Restaurants oder sogar Schulen umgebaut worden.
Das heutige Landhaus Steinfeld entstand aus dem 180 Jahre alten Gulfhof Steinfeld. Es liegt etwas weiter vom Ortszentrum entfernt, mit eignem Bootsanleger, Japanischem Garten und Park.
Ein kleiner Spaziergang von 2,5 km führt nach Hauen, einem Ortsteil von Greetsiel. Hier befinden sich ebenfalls einige schöne Gulfhöfe.
Das Nationalpark Haus Greetsiel – „Buten & Binnen“
Auch das Nationalpark Haus in Greetsiel befindet sich in einem historischen Gulfhof.
„Buten & Binnen“ (Draußen und Drinnen) ist das Motto. Im Innern erwarten den Besucher – teilweise interaktive – Ausstellungen und viele Informationen zu den Themen „Natur vor und hinter dem Deich“, die Leybucht, der Vogelzug & der Fischfang.
Wer den Nationalpark Wattenmeer allerdings richtig erleben möchte, erfährt im Rahmen von Wattwanderungen & Salzwiesen-Wanderungen vieles über die typischen Naturlandschaften, das Leben im Watt wie auch über die Salzwiesenpflanzen, die eine ganz besondere Überlebensweise entwickelt haben, um mit der hohen Salzkonzentration klar zu kommen.
Wann welche Führungen und Aktivitäten angeboten werden, erfährst du auf der offiziellen Webseite des Nationalpark Hauses Greetsiel.
Altes Siel & das Schöpfwerk von Greetsiel
Direkt beim Hafen von Greetsiel befindet sich das Alte Siel mit seinen alten Schleusentoren. Viele Jahrhunderte war das Ständersiel – ein zweiflügliges Schleusentor – dafür zuständig, den Wasserpegel zu regeln bzw. die passive Entwässerung des hinter dem Deich gelegenen Binnen- oder Marschlandes sicherzustellen.
Bei Ebbe bzw. Niedrigwasser auf der Nordsee-Seite öffnen sich die Schleusentore durch höheren Druck von der Binnenseite. Kommt das Wasser bei Flut aus der Nordsee zurück, werden die Schleusentore durch den Druck von außen geschlossen und verhindern das Eindringen des Wassers in das Binnenland.
Heute ist das 1798 erbaute Alte Siel eine weitere Sehenswürdigkeit des Bilderbuch-Ortes Greetsiel.
Direkt neben dem Schöpfwerk befindet sich das 1891 erbaute Neue Siel, das jedoch ebenfalls 1959 stillgelegt wurde. Seit 1957 übernimmt das Schöpfwerk in Greetsiel die Entwässerung des dahinterliegenden Binnenlandes.
Heute wird das Wasser das das Binnenland verlassen soll mit drei Pumpen und jeweils bis zu 4,5 m³ Wasser pro Sekunde durch das Schöpfwerk hindurch in das Leyhörnersiel abgepumpt und gelangt durch das Sperrwerk Leysiel weiter in die Nordsee.
Greetsieler Hafen, Krabbenkutter & Leyhörn
Die schönen Giebelhäuser mit ihren prachtvollen Fassaden entfalten sich vor allem am Hafen zu einer wunderschönen Kulisse für die bunte & größte Krabbenkutter-Flotte in Ostfriesland.
Kein Besucher schafft es an dem seit 600 Jahren existierenden Hafen vorbeizukommen ohne anzuhalten und zu staunen – vor allem wenn die Krabbenkutter hier angelegt haben. Was macht diese Faszination für die Krabbenkutter aus?
Fisch- und Krabbenfang ist garantiert ein Knochenjob, aber Schiffe oder Kutter lösen ja auch meist ein Fernweh aus, Lust auf Abenteuer inmitten von Wind und Wellen & darauf unendliche Weite zu erleben. Vielleicht ein bunter Mix aus verklärte Seefahrerromantik und Piratengeschichten à la Störtebeker & Co.
So oder so … was immer in dir vorgehen mag, wenn die 25 Krabbenkutter oder zumindest eine Vielzahl dieser Krabbenkutter im Greetsieler Hafen liegen, es bietet sich jedem Besucher ein Bild, das seine Fantasie tanzen lässt.
Ein bisschen genauer lassen sich die Krabbenkutter mit ihren riesigen Netzen bei einem Spaziergang entlang der Kaimauer beobachten. Vielleicht kannst du ihnen sogar beim Entladen der Krabben oder bei der Vorbereitung auf die nächste Ausfahrt zusehen.
Die Krabbenfischer bleiben meist mehrere Tage auf See. Die Wahrscheinlichkeit viele Krabbenkutter im Greetsieler Hafen vorzufinden ist daher am Wochenende am besten.
Auch wenn 2017 die Krabben extrem teuer geworden sind, weil damit die kleineren Fangmengen kompensiert werden, kommt keiner der gerne Fisch ist an der Nordseekrabbe vorbei.
Nordseekrabbe, Garnele, Granat – oder was?
Wenn von Krabbenfischerei in der Nordsee gesprochen wird, ist vor allem die Nordseegarnele (Crangon crangon) gemeint, die gar keine Krabbe ist. Die Nordseekrabbe, Nordseegarnele – oder hier in Ostfriesland Granat genannt – ist eines der Wahrzeichen Ostfrieslands.
Die kleinste Speisegarnele der Welt hat ein unverwechselbares süßlich, nussiges Aroma. Die „Nordseekrabbe“ verfeinert viele Speisen der ostfriesischen Küche und gibt ihnen eine besondere kulinarische Note.
Die leicht verderblichen Nordseekrabben oder Granat wird bereits an Bord im Seewasser abgekocht. Nur ein sehr kleiner Teil wird ungeschält an der Küste verkauft, der große wird nach Marokko verschifft, dort von Hand gepult und kommt dann wieder zurück.
Früher haben noch einige Krummhörner sich mit dem Krabbenpulen etwas dazu verdient. Heute ist dies leider wegen der gesetzlichen Hygiene-Vorschriften nicht mehr möglich. Ein geringer Anteil wird von Krabbenschäl-Maschinen gepult.
Wer will kann in Greetsiel aber auch den ungeschälten Granat kaufen und pult sich seine Nordseekrabben selbst. Das schmeckt dann vermutlich noch viel besser.
Ein besonderes Ereignis ist auch die Greetsieler Krabbenwoche, die jeden Sommer stattfindet. Täglich von 16:00 bis 18:00 Uhr gibt es dann am Hafen von Greetsiel frische Krabben zu kaufen mit einer Anleitung zum Krabbenpulen. ?
Der krönende Abschluss dieser Krabbenwoche bildet dann das Krabbenkutter-Korso. Die Besucher haben hier die einmalige Gelegenheit mit den Krabbenkutter auf die See hinauszufahren. Im Hafen gibt es Musik, Krabbenpulwettbewerbe und kulinarische Köstlichkeiten von der „Waterkant“.
Leyhörn & Leybucht – Schleuse & Naturschutzgebiet
Ein Grund, warum Greetsiel die größte Krabbenkutter-Flotte von Ostfriesland hat, ist dass die Krabbenkutter – und natürlich auch die Jachten & Schiffe – hier tideunabhängig den Greetsieler Hafen anlaufen und verlassen können. Dies wurde durch das 1991 fertiggestellte Sperrwerk Leysiel mit Siel und Schleuse am Ende der Deichnase Leyhörn in der Leybucht erreicht.
Die Schleuse Leyhörn dient heute sowohl der Entwässerung der Leybucht wie auch der des Binnenlandes.
Das Naturschutzgebiet rund um das Speicherbecken der Leyhörn lockt ebenfalls zu langen Spaziergängen auf dem Deich – mit Blick auf das Speicherbecken auf der einen Seite und dem Watt auf der anderen Seite.
Eine weitere Möglichkeit die Leyhörn zu erkunden, bietet sich auf einem Schiffsausflug vom Hafen zur Schleuse Leysiel.
Die Zwillingsmühlen von Greetsiel
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten gehören die Zwillingsmühlen – die eigentlich gar keine Zwillinge sind, zumindest keine eineiige. ?. Sie sind Wahrzeichen von Greetsiel und vielleicht die bekanntesten Windmühlen in Ostfriesland.
Schon von weiten scheinen die Greetsieler Zwillingsmühlen ihre Besucher herbeiwinken zu wollen. Die zweistöckigen Windmühlen – „Galerieholländer-Windmühlen“ – sind sich nur auf den ersten Blick sehr ähnlich.
Der grüne, westliche Galerieholländer wurde 1856 erbaut. Im der grünen Zwillingsmühle gibt es eine Teestube und eine Bildergalerie im 1. Stock.
Der rote, östliche Galerieholländer (Schoof’s Mühle) wurde 1921 erbaut. Die rote Zwillingsmühle produziert auch heute noch Schrot zu Futterzwecken & Mehl in geringen Mengen. Einen Einblick auf das Müllerhandwerk erhält der Besucher auf einer Mühlenführung.
Der ehemalige Kornspeicher der roten Zwillingsmühle ist heute ein Café mit besonderer Atmosphäre.
Greetsiel auf dem Wasser entdecken
Von den Kanälen aus hat der Besucher die Möglichkeit, Greetsiel aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen. Der Bootsverleih der Famile Dreessen bietet für die Erkundung auf eigene Faust Kanus und Tretboote oder geführte Bootsfahrten auf den natürlichen Wasserwegen/Kanälen des Fischerdorfes an.
Neben vielen faszinierenden Ausblicken, die so nur vom Wasser aus möglich sind, erzählt der Kapitän jede Menge Wissenswertes über Greetsiel und die von Wasserwegen durchzogene Marschlandschaft.
Die Kanal-Fahrt durch Greetsiel führt zuerst zu den Zwillingsmühlen.
Dann geht es durch das Neue Greetsieler Sieltief vorbei am Alten Gulfhof sowie an einigen wunderschön gelegenen Neubauten und Ferienwohnungen mit eigenen Anleger.
Wir passieren den prächtigen Landhof Steinfeld und ich kann einen Blick auf die Fassade dieses riesigen, historischen Gulfhofes werfen.
Unser Boot zieht langsam weiter durch die Marschlandschaft. Die Wasserwege waren lange die einzige Verbindung & Versorgungswege zwischen den Ortschaften.
Später geht es vorbei an der Alten Pastorei und in das Zentrum von Greetsiel hinein, soweit es eben möglich ist.
Die Bootsfahrt gehört für mich zu den Highlights von Greetsiel. Zum einen wegen der grandiosen Ausblicke aber auch wegen den Informationen und den vielen lustigen, humorvollen Ostfriesland-Geschichten, die unser Kapitän uns auf der Fahrt erzählt.
Der Bootsverleih und die Bootstouren befinden sich nur einem Katzensprung vom Zentrum entfernt, direkt beim Ortsanfang von Greetsiel gegenüber dem großen Parkplatz.
Krummhörn: Ostfriesland-Region mit einmaligen Highlights!
Zur Gemeinde Krummhörn gehört das heute einzige Fischerdorf Greetsiel plus 18 Warfendörfer, die noch viel älter sind und alle einst einen Zugang zum Meer hatten.
Heute sind sie umgeben von fruchtbarem Marschland und geschützt mit einem großen Deich. Die Warfendörfer der Krummhörn haben alle historische Kirchen mit teilweise international bedeutender Orgel-Kultur.
Alle Warfendörfer sind auch heute noch über Tiefs (Wasserkanäle) miteinander verbunden. Einige von ihnen besitzen noch die historischen Häuptlings-Burgen.
Die Krummhörn besitzt sowohl den größten Leuchtturm von Deutschland, den Campener Leuchtturm, wie auch den kleinsten, allerdings bekanntesten Leuchtturm, den Pilsumer Leuchtturm oder auch liebevoll „Otto“-Leuchtturm genannt.
Die Sehenswürdigkeiten der Krummhörn werde ich demnächst für dich in einem Übersichtsartikel zusammenstellen. Bleib neugierig! ?
Meine Tipps:
- Wer nach Greetsiel mit dem Auto kommt, gelangt vor dem Ortskern an ein Schild, was so viel sagt wie „Wir müssen draußen bleiben“. Es kann zwar mit den Autos zu den Unterkünften gefahren werden, um zu entladen und beladen, ansonsten werden die Autos vor dem Ortskern auf einem großen Parkplatz abgestellt und das Zentrum ist somit so gut wie autofrei.
- Wann ist die beste Zeit für Greetsiel? Greetsiel gilt als Sonnenschein-Spitzenreiter von Niedersachsen. Trotzdem pfeift hier auch ab und zu der Wind und es regnet mehr oder weniger heftig. Regen gehört zur Nordsee aber irgendwie mit dazu und liefert dann einfach einen Grund mehr sich vielleicht bei einem offenen Feuer den ostfriesischen Tee-Ritualen zu widmen. ?
Tatsächlich hat Greetsiel seinen besonderen Charme zu jeder Jahreszeit. Ich habe Fotos von der Krummhörn zur Weihnachtszeit und im Winter gesehen. Bestimmt ebenfalls ein tolles Erlebnis! - Greetsiel – Touristisch überlaufen oder nicht? Für alle die mit Ostfriesland liebäugeln ist Greetsiel kein Geheimtipp. Es kommen in der Hauptsaison auch täglich einige Reisebusse hier an, die mit ihren Besuchern den kleinen Sielort schon auch einmal überschwemmen. Wer aber in Greetsiel wohnt, kann den Ort morgens und ab Nachmittag entspannt & in Ruhe genießen, wenn die Tagesausflügler wieder in ihren Bussen sitzen. Tagsüber kannst du einfach Ausflüge zu den Leuchttürmen und historischen Warfendörfern in der Krummhörn unternehmen.
- Eine schöne Deichwanderung oder kurze Fahrradtour auf dem Deich, führt zu dem herrlich schönen, kleinen Pilsumer Leuchtturm. Als Filmkulisse in einigen Filmen oder spätestens seit Otto Waalkes „Otto der Außerfriesische“ ist er der bekannteste Leuchtturm in ganz Deutschland und vermutlich auch der meistfotografierte. Mehr zu Pilsum und den Leuchtturm gibt es demnächst hier zu lesen. ?
- Aktivitäten auf der Krummhörn: Die Krummhörn ist bestens geeignet, um die ganze flache Gegend im Rahmen von Fahrradtouren zu erkunden. Wem vor zu viel Gegenwind graut, kann sich auch ein E-Bike ausleihen. Lange Deichspaziergänge an der frischen Nordseeluft, Kanu fahren, Bootstouren, Kite-Surfen, Angeln, Schwimmbad & Wellness, Wattwanderungen & Salzwiesen-Wanderungen sind nur einige der beliebtesten Aktivitäten. Alle Informationen, Preise & Daten zu den Aktivitäten und Veranstaltungen findest du auf offiziellen Webseite von Greetsiel.
- Greetsiel wird umgeben von dem Nationalpark Wattenmeer, hat selbst allerdings keine Sandstrände, was ich bei all der Vielfalt die es hier zu entdecken gibt, keinen Augenblick lang vermisst habe. Wer Lust auf Sandstrände hat, kann den Aufenthalt in der Krummhörn mit dem Besuch einer oder mehreren Ostfriesischen Inseln verbinden. Alternativ gibt es im nahe gelegenen Norden/Norddeich einen künstlich angelegten Sandstrand.
- Weitere Beiträge zu den Sehenswürdigkeiten und der Faszination Krummhörn folgen in Kürze. ?
Kannst du dir vorstellen, dich ebenfalls auf den ersten Blick in Greetsiel und seinen ostfriesischen Charme zu verlieben? Mich hat die Krummhörn auf alle Fälle umgehauen! Fragen, Feedback & weitere Tipps? Ich freue mich über deine Kommentare!
Dir gefällt mein Ostfriesland Reisebericht? Dann freue ich mich über deine Unterstützung mit deinem „Gefällt mir“ meiner Passenger On Earth – FB Seite. Danke! Im Menü: Welt in Farbe findest du alle Reiseberichte nach Ländern
Perfekt geschrieben, perfekt beschrieben.
Wer einmal hier war, es genau so erlebt & gesehen hat, findet sich in diesem Bericht 1:1 wieder.
„Niemals geh‘ ich so ganz, irgendwas von mir bleibt für immer hier“ ❤
Danke für den mit viel Herz & Liebe zum Detail geschriebenen Text und mit gekonnten Auge ausgewählten Fotos.
Liebe Kerstin,
herzlichen Dank für dieses wunderschöne Feedback. Es gibt Orte auf dieser Welt, das reicht ein kleiner Moment, um sich in sie zu verlieben. So ging es mir mit Greetsiel und der Krummhörn.
Definitiv ein außergewöhnliches, wunderschönes Fleckchen Erde mit dem ich mich immer verbunden fühle. ?
Sonnige Grüße & lieben Dank für deine Unterstützung und deine herzlichen Feedbacks!
Petra
#10 Solena möchte diese Brillenschlange hier gewinnen, damit sie immer die richtige Brille findet und sich den Weihnachtsmarkt in Greetsiel genau ansehen kann. Den möchte sie nämlich schon lange sehen! Vielleicht gelingt es mir ja nächstes Jahr. Bis dahin tröste ich mich mit den Bildern in deinem Beitrag. Da brauche ich erst recht meine Brille!
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
manchmal gehen Wünsche ganz besonders schnell in Erfüllung! Herzlichen Glückwunsch … ich würde mich ja freuen, wenn sich unsere schönen Brillenetuis einmal treffen würden – ob in Greetsiel oder wo auch immer.
Ich bin bereit ?
Greetsiel möchte ich dir auf jeden Falls ans Herz legen. Definitiv ein Ort zum sich ganz schnell und für immer zu verlieben. ❤️
Cheer & Ahoi,
Petra
Ich bin heute noch einmal mit #1 dabei.
Greetsiel verzaubert mich immer wieder aufs Neue & was gibt es besseres als meine Erinnerungen an den Ort meiner Träume in einem schönen Reisetagebuch festzuhalten ❤
Danke, liebe Kerstin, das kann ich Wort für Wort sehr leicht nachvollziehen!
Mit der #1 hat es leider nicht geklappt, dafür aber mit einem noch viel schöneren Exemplar … wie ich finde ?
Liebe Grüße
Petra
#9: Ich liebe die Orte an der Küste und die Inseln. Strandspaziergänge zu jeder Jahreszeit entspannen total. Richtige Kleidung darf nicht fehlen. Z.B. eine „Bommelmütze“ für die Herbststürme.
Ja, liebe Birgit, die Nordseeküste ist etwas Besonders … hier darf es auch stürmen oder auch einmal regnen.
Ich habe ja irgendwo meine Regenjacke an der Küste verloren. Das nächste Mal muss für mich also die Sonne scheinen. ?
Herzlichen Glückwunsch zu deiner Bommelmütze, mit der du jetzt jedem Wetter trotzen kannst ?
Sonnige Grüße
Petra
Waren am Wochenende gerade da, bei Schnee , Regen, Wind und grandiosem Licht.
≠ 8 ich würde so gerne das Reisetagebuch gewinnen ? im nächsten Jahr steht Südafrika auf dem Plan, da könnte ich es gebrauchen….
Wow … Greetsiel bei Schnee ist bestimmt ganz anders und wunderschön bei Schnee!
Liebe Grüße
Petra
Moin,
durch Zufall bin ich auf diesen Blog gestoßen und muss ganz ehrlich sagen, dass ich ihn sehr gut finde. Alles passend geschrieben, denn so ist es wirklich hier. LG aus Greetsiel Carsten
Hallo Carsten,
das freut mich natürlich sehr, dass dir mein Blog gefällt – herzlichen Dank!
Greetsiel und die ganze Krummhörn ist wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde! Sehr schön!
Liebe Grüße von der entgegengesetzten Ecke Deutschlands – aus Bayern,
Petra
Hallo Petra,
heute bin ich über die Internetseite von Greetsiel auf deinen Reiseblog gestoßen. Super, ich bin begeistert. Toll geschriebene Reiseberichte mit vielen Informationen über die bereisten Orte. Dazu die wunderbaren Aufnahmen und alles gwürzt mit deinen ganz persönlichen Eindrücken.
Respekt, wie du dir die Welt auf deinen Reisen im positiven Sinne eroberst und ansiehst.
Ich reise auch recht oft. Daher kann ich deine Lust am Reisen nachvollziehen. Ich fahre/reise mit einem altenWohnmobil und meinem kleinen Hund durch Europa. Jedoch immer nur für einige Wochen. Der regelmäßige Kontakt zu meinen Freunden zuhause ist mir doch sehr wichtig. Daher auch kein Überwintern am Mittelmeer. Mein kleiner Chihuahua-Mix hat auch einen Reiseblog. http://www.barny-on-tour.info Fast so schön wie dein Reiseblog :- ))
Ich wünsche dir noch viele schöne und aufregende Reisen mit ganz tollen Begegnungen.
Grüezi
Claudia aus Hannover
PS: da ich mich Facebook verweigere, kann ich dir dort kein Like geben
Danke, liebe Claudia, für deinen lieben Kommentar und dein positives Feedback!
Die Krummhörn ist für mich ein kleiner Ort auf dieser Erde, wo alles noch am rechten Fleck ist – Idylle pur, einladend, weit ab von der Hektik dieser Welt und mich ein totaler Genuss.
Europa wollte ich nach meinem geplanten 18 Monate Südamerika Trip letztes Jahr auch einmal gründlich entdecken. Dazu möchte ich mir auch einen kleinen Van kaufen. Nachdem ich Südamerika abbrechen musste, steht wohl Europa jetzt schon an und ich hoffe sehr, dass ab Frühling zumindest das Reisen in Europa wieder möglich sein wird.
Drücken wir die Daumen!
Liebe Grüße
Petra
P.S. Dein Blog mit Prinz Barny ist echt schön! Ich werde mir hoffentlich bald dort Anregungen holen.
Manchmal muss jemand von außen kommen und einem als Bewohner von Greetsiel ein bisschen die Augen öffnen. Betriebsblind wenn maan lange hier wohnt. Sehr schöner Blog und tolle Bilder. Danke und LG aus Greetsiel.
Carsten
Hallo lieber Carsten,
danke für dein tolles Feedback und das Lächeln, das du mir gezaubert hast beim Lesen deines Kommentars!
Ich kenne das nämlich auch nur zu gut: die Alltagsblindheit. Darum habe ich letztes Jahr auch zum ersten Mal etwas über den Englischen Garten geschrieben. Ich war begeistert wieviel es dort zu entdecken gibt. Nicht, dass ich nicht schon alles viele Male gesehen hätte, aber so richtig zu einer Entdeckungstour hatte ich mich noch nie zuvor aufgemacht.
Mit Greetsiel hast du dir allerdings ein besonders, bezauberndes Fleckchen Erde ausgesucht.
Einige Warfendörfer und Sehenswürdigkeiten fehlen mich noch und ich hoffe sehr, dass ich dieses Jahr diese Lücke schließen kann und mir den Ostfriesen-Wind um die Nase blasen lassen kann.
Liebe Grüße aus Bayern,
Petra
P.S. genieße deine wunderschöne Heimat in tiefen Zügen – 90% Himmel + 10% Erde … das können nicht viele Flecken der Erde bieten ?Sorry für die späte Rückmeldung!
Ich war vor langer Zeit mal in Greetsiel. Das war ein Zwischenstop mit einem Reisebus. Es war nur für eine Stunde. Was ich aber in dieser Stunde gesehen, erlebt und geschmeckt habe, ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Ich liebe Greetsiel und die Krabbenkutter. Wie gerne würde ich mal für ein paar Tage nach Greetsiel kommen. Leider reicht das finanzielle nicht dafür.
Liebe Caroline,
ja, die Krummhörn und Greetsiel sind wunderschöne Flecken in Ostfriesland und immer wieder eine Reise wert.
Vielleicht kannst du in der Nebensaison später Herbst bis früher Frühling ein paar preislich sehr attraktive Angebote finden. Da ist alles sehr viel günstiger als in der Hauptsaison und Wind und Wetter passt ja auch zur Nordsee. Dafür gibt es ja dann den heißen Tee oder Grog.
Ich drücke dir die Daumen, dass es doch noch einmal mit ein paar Tagen Greetsiel passt!
Liebe Grüße
Petra