Huancavelica – Das authentische Peru: kleine Kolonialstadt ohne jeden Tourismus!
Huancavelia ist eine bezaubernde, typische Kleinstadt in der peruanischen Anden fernab von jedem Tourismus
Es gibt nicht viel über die kleine – touristisch völlig unberührte – Kolonialstadt zu schreiben und vielleicht macht das gerade ihren Charme aus.
Sie zeigt ein absolut ursprüngliches Gesicht eines Ortes in den peruanischen Anden völlig unbeeinflusst von den Einflüssen, die Tourismus sonst mit sich bringt.
Huancavelica war im 19. Jahrhundert bekannt für sein Quecksilber Vorkommen. Da die Gewinnung damals sehr risikoreich und gefährlich war, wollte dies niemand machen. Also wurden kurzerhand Gefangene dafür zwangseingesetzt.
Der Hauptplatz von Huancavelica:
Wer Huancavelica besucht, kommt meist von der bunten Anden-Metropole Huancayo hier vorbei auf dem Weg nach Cusco und zum Machu Picchu. Mit dem Bus bzw. auf der Straße sind es ca. 150 km von Huancayo. Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Fahrt von Huancayo mit der Schmalspurbahn dem „El Tren Macho„. 128 km fährt die Bahn durch wildschöne Gebirgstäler. Wunderschön!
Handwerker bei der Arbeit:
Die Wäsche wird hier noch von Hand am Brunnen gewaschen. Huancavelica zählt zu den ärmsten Städten in Peru. Was wir dem Ort nicht ansehen. Alle sind freundlich und lustig drauf – lachen und haben trotzdem Spaß.
Es gibt einige sehenwerte „Plazas„, teilweise mit Kirchen aufgewertet. In der Nähe gibt es auch heiße Quellen, die bei der Kälte hier eine gute Option sind.
Ansonsten entdecken wir einen großen, bunten überdachten Markt, auf dem einfach alles angeboten wird: Stoffe, Toilettenpapier, Gewürze, Töpfe, Gemüse, Kartoffeln, Mais, Fleisch, Haushaltswaren …
Auf dem Markt: Ben war mit seinen 195 cm immer wieder die Attraktion in den Andendörfern und alles Teenies wollten immer mit ihm fotografiert werden. Da darf man auch einmal ein bisschen erröten :-P Die Durchschnittsgröße der Peruanerinnen ist ca. 1,40 m und die Männer sind nicht viel größer.
Aber auch überall auf den Straßen rund um das Zentrum des Ortes wird ganz viel einfach direkt auf der Straße verkauft.
Oder aus einem Ladengeschäft heraus, das oft nicht größer als 5 Quadratmetern ist. Das Hauptnahrungsmittel an Fleisch: Hühnchen mit Coriander :)
Mein Geheimtipp für ein Restaurant in Peru, das sich von allen anderen differenziert: „No Chicken, No Coriander“. Das wurde für mich zumindest zum „Running Gag“, weil ich einfach kein Fan von Hühnchen und kein Koriander Fan bin und es schwer ist in Peru, Essen ohne Koriander zu bekommen :D
Exkurs: Chuño – Über die Kunst Kartoffeln jahrelang haltbar zu machen
Hast du eigentlich eine Ahnung wie viele Sorten Kartoffeln es in Peru gibt? Uns wurde gesagt, dass in Peru 350 verschiedene Sorten angebaut werden! Die Kartoffel stellt in den Anden zusammen mit ca. 190 Sorten Mais das Hauptnahrungsmittel dar.
Die weißen-grauen Kartoffeln in dem weißen Sack sind haltbar gemachte „gefriergetrocknete“ Kartoffeln, sie als werden Chuño bezeichnet. Sie werden Nachts einer Kälte von bis zu -10 Grad ausgesetzt, tagsüber mit Stroh bedeckt um sie vor der Sonne zu schützen. Nach einigen Wiederholungen werden den Fluss gelegt. Dort bleiben sie zum Gären liegen. Nach einigen Wochen im Wasser werden die stärke-haltigen Kartoffeln weiß. Dann werden sie wieder gefroren. Zum Schluss hat die Kartoffel kein Wasser mehr und kann jahrelang aufgehoben werden.
Typisch für Huancavelica: extrem kalten Winde, die vor allem abends durch die Straßen und Plätze pfeifen. Wir haben eine nette Bar gefunden und einen/zwei heiße Cocktails genossen mit heißem Wasser, Pisco, Rum und Zitrone … sehr lecker!
Ob es nun Huancavelica oder andere typische peruanische Dörfer und Städte sind, ich empfehle dir, solche Orte zu besuchen. Sie zeigen ein ganz eigenes, ganz ursprüngliches, freundliches, buntes Gesicht von Peru – Peru pur & schön!
Dir gefällt mein Peru-Reisebericht? Dann unterstütze mich bitte & werde Fan von Passenger On Earth. Danke! Hier findest du mehr Welt in Farbe!
Wie werden die gefriergetrockneten Kartoffeln wohl zubereitet und
wie werden sie dann wohl schmecken? Dies würde mich schon interessieren .