Kimberley – Der unberührte Norden: Cockburn Range, Mitchell Falls, Küsten, Kalumburu
Der unberührte Norden der Kimberley – Teil 1: hoch über der legendären Cockburn Range & Pentecost Crossing, in die faszinierende Wasserfall-Landschaft der Mitchell Falls; zerrissene, paradiesische Küsten & die nördlichste Aboriginals Siedlung Kalumburu.
Im tiefsten Norden der Kimberley gehört die Natur noch allein der Natur. Es gibt so gut wie keine Menschen und nur eine holprige Piste, die zu der entlegensten Aboriginal Community Kalumburu führt.
Atemberaubend schönes, wildes Kimberley Outback aus der Vogelperspektive. Lass dich von meinen Bildern entführen in diese unbekanntere Kimberley Region.
Inhalt
- Wandjina Explorer – Die nördlichen Kimberley & ihre Naturwunder an einem Tag
- Nordöstliches Kimberley: Legendäre Cockburn Range, Pentecost River Crossing & El Questro Station
- Mitchell Plateau: Mitchell River, Mitchell Falls & zerklüftete, atemberaubende Küstenline
- Kalumburu – die nördlichste Siedlung der Kimberley
- Meine Tipps:
Aufmerksam geworden und auf Anhieb verliebt in diesen „Windjana Explorer“ Scenic Flight habe ich mich als ich im Office von Kingfisher Tours in Kununurra stehe und auf den Start des Rundfluges über die Bungle Bungles, Cockburn Ranges & 5 Rivers in Wyndham warte.
Wandjina Explorer – Die nördlichen Kimberley & ihre Naturwunder an einem Tag
Wer den Tourenverlauf des Wandjina Explorer sich ansieht, wird sich unendlich schwer tun, diesen Rundflug nicht erleben zu wollen. Einen ganzen Tag, eine der schönsten, ursprünglichsten Landschaften Australiens aus der Vogelperspektive genießen!
Wir treffen uns bereits um 6:30 Uhr im Office der Kingfisher Tours in Kununurra, werden gewogen und bekommen einen Überblick über unsere Route. Auch dieses Mal wird uns wieder die Kimberley-begeisterte Ashley fliegen und uns vieles zu Landschaft und der Kimberley Region erzählen.
Dieser Rundflug hat den Namen Wandjina Explorer erhalten, weil er uns mitten in das Herzen des Wandjina Landes bringt. Für die Kimberley People ist Wandjina ein mächtiger Gott der u.a. Fruchtbarkeit, Wasser und Leben in diesen ausgetrockneten Teil von Australien gebracht hat und damit all diese Wunder der Natur geschaffen hat.
Nordöstliches Kimberley: Legendäre Cockburn Range, Pentecost River Crossing & El Questro Station
Bevor wir in den noch weit unberührteren Teil der Kimberley kommen, erfreuen wir uns an den Highlights im nordöstlichen Teil. Wir fliegen von Kununurra los Richtung Westen über das Südende des Ngamoowalem Conservation Park.
Schon nach wenigen Minuten blicken wir auf den imposanten und von überall her sichtbaren, blanken Steilklippen-Gürtel der Cockburn Range.
Gibb River Road, Pentecost River Crossing & El Questro kann zwar schon lange nicht mehr als menschenleeres Outback bezeichnet werden. Die Ausblicke sind trotzdem atemberaubend schön aus dieser Vogelperspektive.
Seit ich das erste Mal diese markanten, orangen Steilkippen unterhalb dem Cockburn Range Plateau gesehen habe, bin ich hin und weg von ihnen.
Wir umkreisen das Südende der Cockburn Range. Von nun an werden auch die Ausläufer dieses Tafelberges steiler. Das Plateau der Cockburn Range liegt immerhin auf einer Höhe von 600m.
Die Cockburn Range wird übrigens als „cowburn“ ausgesprochen. Vermutlich weil die Assoziation mit der anderen Sprechweise für die Männer sonst zu schmerzhaft ist. ? Tatsächlich konnte es mir aber niemand erklären, warum das Wort anders ausgesprochen wird.
Direkt darauf ist auch schon das Emma Gorge Resort und den Eingang zur Emma Gorge zu sehen.
Und weil es noch so früh am Morgen ist, „flugschleichen“ wir sogar über die Schlucht hinweg mit einem Blick auf die Emma Gorge Wanderung, die ich ein paar Tage zuvor gemacht hatte. Sehr cool!
Kannst du das kleine dunkle Wasserloch, den Emma Gorge Pool, am Ende der Schlucht erkennen?
Wir folgen dem südlichen Verlauf der Cockburn Range und sehen unter uns die sagenumwobene Gibb River Road, die auf einer staubigen Outback Piste Kununurra mit Derby verbindet.
Wir überfliegen das große Gebiet der El Questro Station, zu der Emma Gorge wie auch einige weitere Schluchten gehören, die auf schönen Wanderungen erkundet werden können.
Wem der Caravan Park oder die Apartments auf der El Questro Station zu profan sind, für den gibt es auch noch das El Questro Homestead.
Die Luxus Lodges am Chamberlain River können ab 2 Nächte gebucht werden und liegen bei ca. 2000$ pro Nacht.
Wir folgen dem schönen Chamberlain River noch ein kurzes Stück.
Als nächstes passieren wir den legendären Fotostopp auf der Gibb River Road. Jeder, der die Gibb River Road fährt, stoppt hier um ein Foto von der Pentecost River Crossing mit Blick auf die Cowburn Ranges zu machen.
Leider verwässern das Fotografieren durch die Flugzeugfenster, sowie die vielen Wolken und das diesige Wetter die Fotos. Bleibt zu hoffen, dass sich zumindest das Wetter bald bessert.
Wir verlassen den Gibb River „Highway“, der schon längst keine einsame Schotterpiste mehr ist und fliegen Richtung Nordwesten. Vorbei am großen Kimberley Flüssen wie dem Durack River und dem Drysdale River, dem wir später an der Küste wieder begegnen.
Wir überfliegen für eine lange Zeit nur Wüsten und Savannen, menschenleeres Kimberley Outback, völlig unberührt. Nicht einmal eine staubige Piste führt hierher. Selbst das Wasser der Flüsse schafft es in der Trockenzeit nicht, bis in diese unwirtlichen Regionen vorzudringen.
Unzählbare grüne Büschel auf weißen Eukalptusstämmen, die in den Himmel wachsen wollen. Friedlich, ruhig, absolut flach & eine unendlich Weite – so zeigt sich dieser Teil der Kimberley.
Erst im Mitchell River National Park treffen wir wieder auf Spuren, die von Menschenhand hinterlassen wurden: die Outback Piste, die zu den Mitchell Falls führt.
Mitchell Plateau: Mitchell River, Mitchell Falls & zerklüftete, atemberaubende Küstenline
Das Mitchell Plateau wird meist nur zusammen mit den Mitchell Falls erwähnt. Aber was kaum einer weiß, das Mitchell Plateau ist weit mehr als dies. Der große Mitchell River National Park macht darin nur einen kleinen Teil seines Gebietes aus und die Wasserfälle sind nur ein Punkt, wenn auch ein überwältigend beeindruckender Punkt und das unumstrittene Highlight auf diesem Mitchell Plateau.
Bei den Mitchell Falls gibt es zwei Wilderness Lodges, die ihren Gästen Komfort und Luxus in dieser sonst unberührten Natur bieten.
Wir machen eine kurze Zwischenlandung bei den Mitchell Falls, um zwei weitere Gäste aufzunehmen, die hier ihren Kingfisher Wandjina Explorer Rundflug für 2 Tage unterbrochen hatten, um sich die Mitchell Falls auf Wanderungen anzusehen.
Der Mitchell Plateau Airport besteht aus nichts als einen sehr steinigen, kurzen Landestreifen und ein Toilettenhäuschen. Wir nehmen die neuen Passagiere auf und 5 Minuten später geht es dann zu einem der großen Highlights dieses Wandjina Explorers von Kingfisher Tours – den Mitchell Falls.
Mitchell Falls – Faszination Wasserfälle & grandiose Natur
Auf dem Weg zu den Mitchell Falls kreuzen wir den Mitchell River. Seine leuchtende Farbe machen schon richtig viel Vorfreude.
Hier hat der Mitchell River besonders imposante Schluchten und Kaskaden für Wasserfälle aus den großen Sandsteinlagen des Mitchell Plateau herausgewaschen.
Wow, wow, wow … schon aus der Entfernung lässt dieses atemberaubende Naturschauspiel mein Herz vor Freude doppelt so schnell schlagen!
Der Mitchell River durchfließt diese mehrstufigen Wasserfall-Kaskaden und zieht von hier aus weiter nordwärts um später in der Walmsley Bay, einer Nebenbucht des Admirality Golf im Indischen Ozean zu münden.
Auch wenn die Wasserfälle der Mitchell Falls wie hier gegen Mitte bis Ende der Trockenzeit weit weniger hinabstürzende Wassermassen zeigen, ich bin hin und weg … von den Farben und der atemberaubenden Naturlandschaft.
Dafür leuchten in der Trockenzeit die Farben des Mitchell River in seinem schönsten Blau-Grün und lassen das umliegende Mitchell Plateau so richtig schön zur Geltung kommen.
Wir umkreisen die 80m hohen Mitchell Falls & das Mitchell Plateau bis jeder von uns alles, aus jeder erdenklichen Perspektive gesehen hat. Obwohl sattsehen hier für mich gar nicht geht! Immer wieder entdecke ich etwas Neues.
Das Mitchell Plateau gehört nicht nur zu den Naturschönheiten Western Australiens, sondern zählt auch mit zu der artenreichsten Fauna von Western Australien.
Ein letzter Blick zurück auf das zauberschöne Naturspektakel Mitchell Plateau & Falls und dann dreht Ashley ab. Es geht weiter zur Nordküste der Kimberley.
Kimberley Nordküste, Südsee-Perlen Farmen & beeindruckende Flussmündungen
Kurz vor der Küste erreichen wir den Lawley River National Park mit seinem pittoresken Mündungsgebiet und Loongadda Pool.
Wie die Arme eines Kraken bohren sich die Wasserarme hier in dieses Küstengebiet des Mitchell Plateau.
Im Admirality Gulf treffen all die Krakenarme wieder zusammen.
Von nun an tritt das leuchtende Türkis der Kimberley Küstengewässer in den Vordergrund. Immer der zerklüfteten Küste des Mitchell Plateau und seinen Landfingern entlang, fliegen wir in Richtung Osten.
Absolut menschenleer – bis auf eine, an einer Hand abzählbare Ausnahmen. Eine der drei Luxus Lodges, die sich auf hunderte von Kilometern Küstenlinie verteilen, ist das Kimberley Coastal Camp. Seine 8 Luxusapartments für max. 16 Gäste kannst du als kleine Punkte oben links im Foto erahnen.
Am liebsten würde ich laut und unaufhörlich Beifall klatschen für das, was unsere Natur hier geschaffen hat, wenn ich nicht befürchten müsste, dass im nächsten Moment schon wieder ein ganz beeindruckender Küstenabschnitt kommt, den ich erst sehen und dann auf ein Foto bannen möchte.
Ist unser Planet nicht überwältigend schön? Immer wenn ich in meinem Leben denke, besser geht nicht, dann darf ich erfahren, dass dem Guten & Schönen auf unserer Erde einfach keine Grenzen gesetzt sind. In was für einer unglaublich großartigen Zeit leben wir, dass solche Erfahrungen uns ganz einfach zugänglich sind?
Vansittart Bay – Wo die Juwelen der Meere wachsen
Inzwischen haben wir einen weiteren Landfinger überflogen und sind in der nächstgrößeren Bucht, der Vansittart Bay, angekommen.
Hier werden die Juwelen des Meeres gezüchtet. Perlen Farmen & Perlenzucht – schon die abgelegene Lage schützt vermutlich vor Dieben. Kannst du die grauschwarzen Linien im Meer erkennen? An diesen Leinen hängen abertausende von Gitter mit den riesigen Perlmuscheln namens Pinctada maxima.
Mit Flugzeugen wird die kostbare Ernte dann nach Darwin gebracht.
Ist dieser Sandstrand mit vorgelagertem Riff in der Vansittart Bay nicht zum Jubeln schön? Keine Menschenseele verschlägt es hier hin. Keine Pisten, absolut unberührt & mehr als ein kleines Traumparadies an der Nordostküste der Kimberley. Für wen hat unser Universum solche zauberschönen Plätze geschaffen? Für Salzwasserkrokodile! Kannst du sie am Strand liegen und sich sonnen sehen? ?
Da ich nicht aufspringen und vor Freude tanzen kann, bei diesem Anblick, bleibe ich angeschnallt sitzen, schalte mein Mikrofon am Kopfhörer ab und jauchze ohne Unterlass alle Superlativen vor mich hin, die mir gerade einfallen „Wow, Wahnsinn, Hammer, zauberschön, atemberaubend, irre …“
Im Südwesten der Vansittart Bay mündet einige namenlose Flüsse in diese Meeresbucht. Sie bezaubern mit dem grandiosen Ausblick auf ihr Mündungsgebiet.
Die gefluteten Sandbänke verzücken nicht nur durch die schönsten Farbübergänge zwischen Grün, Türkis und Blau, sondern malen auch mystische Wassergeister, die sanft mit den Wasserbewegungen dahinschweben.
Atemberaubende Naturschönheiten, leuchtende Farben und inzwischen auch wolkenfreier Himmel … so fühlt sich für mich gerade Leben an, wenn es mehr als perfekt ist.
Ein letzter Blick zurück auf die Symphonie in Blau und Türkis auf den Südwesten der Vansittart Bay.
Kalumburu – die nördlichste Siedlung der Kimberley
Einige Minuten später fliegen wir dem King Edward River entlang und kurz darauf setzt Ashley zur Landung auf dem Kalumburu Airport an, der ebenfalls nur eine breite, geräumte Sandpiste ist.
Völlig überwältigt von all dem Schönen was ich in den letzten Stunden erlebt habe, kann ich jetzt endlich vor Glückseligkeit laut jubeln!
Kalumburu ist die am weitesten nördlich liegende Siedlung in Western Australia. Ihre Bewohner sind fast ausschließlich Aboriginals der Wunambal and Kwini Stämme. Da es an diesem abgelegenen Ort so gut wie keine Arbeit für die Menschen gibt, sind fast alle arbeitslos. Es herrschen auch hier die typischen Aboriginal-Probleme, wie sie überall vorgefunden werden, wo Menschen zu einen Leben genötigt werden, das nicht ihren Werten entspricht.
Wir werden hier am Landeplatz von Kalumburu von Steve Irvine, dem Geschäftsführer von Shoal Air Charter und Kingfisher Tours, empfangen. Steve hat sich Kalumburu nicht nur als Lunch Break ausgesucht, weil der Ort so gut auf der Route liegt, sondern vor allem hat er Kalumburu ausgewählt, weil der seit über 20 Jahren hier mit den Menschen engen Kontakt pflegt und daraus viele Unterstützungs-Projekte geschaffen hat, die ihm am Herzen liegen.
Das Missions-Museum – Wandjina & Bradshaw
Während die Tische im Schatten der Bäume auf dem Missionsgelände gedeckt werden und unser Mittagessen vorbereitet wird, bietet Steve eine Führung durch das kleine Missions-Museum an. Im Museum sind Skulpturen und gemalte Bilder lokaler Künstler ausgestellt, aber auch Jagdwerkzeuge von früher und vieles was zu ihren Bräuchen gehört.
Hier erfahre ich auch zum ersten Mal, was es genauer mit den Malweisen oder Stilrichtungen der verschiedenen Spirits, Götter und Geistwesen der Kimberley People auf sich hat.
Da sind zuerst die Wandjina, die diesem Flug auch ihren Namen gegeben haben. Wandjina Götter werden nur in der Kimberley Region verehrt. Es handelt sich um einen leicht aufbrausenden Gott, der für Fruchtbarkeit und Regen steht. Er ist der Schöpfer, der alles Leben in die Kimberley gebracht hat. Wandjina werden immer mit großen, runden Köpfen gemalt. Das Gesicht hat große, runde Augen, aber kein Mund. Ihre Körper sind breit und nur schematisch dargestellt. Sie tragen immer etwas wie einen „Anzug“ und eine Art Kopfschmuck.
Bei den Gyorn Gyorn, Gwion Gwion oder meist als Bradshow Figuren handelt es sich um dünne, elegante, lang gestreckte feenähnliche Gestalten. Diesen Namen habe sie einfach von ihrem europäischen Entdecker, Joseph Bradshaw, erhalten. Ihre Bedeutung wird vielfältig interpretiert. Sie existieren seit ca. 20.000 Jahren und sind damit weit älter als die Wandjina. Sie sind allerdings nicht so bedeutend für die Aboriginals. Einige Geschichten sagen, es handle sich um Geistwesen, die die Tänze erfunden haben, wie sie heute noch getanzt werden.
Aber natürlich wird hier auch die Geschichte der Mission erzählt.
Die Kalumburu Missionsstation
1937 wurde die ehemalige Drysdale River Mission wegen Wasserproblemen an ihren heutigen Ort umgezogen. Wie überall in Australien blickt auch hier die Kirche auf eine schändliche Vergangenheit zurück. Aboriginals wurden wie Tiere behandelt, gefoltert und eingesperrt. Kinder wurden ihren Familien entrissen (Stolen Generation), um sie in der Mission im Sinne der Weißen aufzuziehen.
Wie kann es dann sein, dass heute, wo sich die Aboriginals frei entscheiden können, sie immer noch jeden Sonntag in die Kirche kommen, in der Mission und mit der Mission arbeiten? Steve erzählt mir, dass die Einheimischen ihm erzählt haben, dass sie die Mission als das einzige Verlässliche & die einzige Konstante in ihrem mit vielen Sorgen und Problemen belasteten Leben sehen.
Die Missionsstation ist für sie heute wohl ein Zufluchtsort. Ein Ort, wo sie feiern, lustig sein können und ihre Sorgen gegen Hoffnung einzutauschen versuchen. Die Mission ist in dieser unendlichen Abgeschiedenheit eben auch der einzige schön hergerichtete, freundliche, einladende Ort.
Wir genießen unser leckeres Mittagessen im Schatten riesiger Bäume. Auf Nachfragen erzählt uns Steve beim Kaffee über sein Engagement und seine Projekte hier. Kingfisher Tours ist das Tochterunternehmen von Shoal Air Charter. Steve nutzt seine Flugzeugflotte u.a. um die Kinder von Kalumburu unentgeltlich zu Feriencamps zu fliegen. Er stellt seine Flieger für Lebensmittel-, Güter- und Krankentransporte zur Verfügung und hilft, wo immer er eben kann. In Absprache mit den Frauen des Ortes, die hier das sagen haben, bildet er Gemeindemitglieder zu Touristenführern für seine Touren aus, um zumindest einigen von ihnen eine neue Perspektive bieten zu können.
Nach unserem Mittagessen machen wir noch einen Rundgang über das Gelände der Mission und besichtigen kurz die Übrigbleibsel der alten Missions-Bäckerei.
Es bleibt noch kurz Zeit um sich in Kalumburu umzusehen und für den ein oder anderen Schwatz an der Straßenecke mit den Einheimischen.
Flugzeugtrümmer – Übrigbleibsel eines ehemaligen Luftstützpunkts
Dann geht es zurück zu unserem Flieger. Auf dem Weg machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Waldstück, wo viele Trümmer Japanischer Flieger verstreut sind, die hier im Zweiten Weltkrieg von den Australiern abgeschossen wurden. Kalumburu war damals auch ein Luftstützpunkt der australischen Armee mit über 2000 Leuten.
Auch wenn mittlerweile die Fliegerwracks eher als in die Landschaft integrierte Kunstwerke aussehen, so macht doch das Wissen darüber, woher sie stammen, keine guten Gefühle. Wer mich kennt, weiß, dass ich solche Orte nicht suche und gerne besuche. „Not my cup of tea“, wie der Australier sagen würde.
Für uns geht es von hier weiter über die vielleicht noch schönere Kimberley Küste an der Timor See, einem Nebenmeer des Indischen Ozeans, zu dem atemberaubenden King George Falls, dem Berkeley River, über die Schwemmlandschaft des Cambridge Gulf und zurück über den Lower Ord River, mit seinen Sandbänken auf denen sich die Salzwasserkrokodile sonnen.
Von weiteren atemberaubenden Fotos mit viel mehr atemberaubender Küste & Fluss Deltas kannst du dich im Teil 2 dieses Wandjina Explorer Scenic Flights begeistern lassen: Kimberley – Der unberührte Norden Teil 2: Timor See, King George Falls, Cambridge Golf, Lower Ord
Meine Tipps:
- Das Office von Kingfisher Tours befindet sich direkt am Flugplatz von Kununurra. Ich habe drei Rundflüge mit den vielfach ausgezeichneten Kingfisher Tours gemacht. Einer schöner als der andere! Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Rundflügen über die Kimberley. Neben den Rundflügen gibt es auch die Möglichkeit einer Kombination von Air + Ground Tours. Ich war vom ersten Augenblick an begeistert von dem freundlichen, hilfsbereiten Mitarbeitern, den Piloten und von Steve, dessen Engagement für die Bewohner von Kalumburu ich beeindruckend finde! Alle Scenic Flights, die Infos dazu, sowie die aktuellen Preise & Kontaktmöglichkeiten findest du auf der offiziellen Webseite von Kingfisher Tours.
- Da die Cessnas nicht nur durch ihre Sitzplätze, sondern auch durch das Gewicht strickt limitiert sind, ist es notwendig dein Gewicht vorher für die Planung anzugeben. Genau wird alles dann vor dem Flug gewogen. Wer viel fotografieren möchte, einfach fragen, welche Seite und Reihe am besten geeignet ist, bei dem jeweiligen Flug.
- Den erweiterten Rundflug „Purnululu + Cockburns“ über die Bungle Bungles, Cockburn Range, den wunderschönen Lake Argyle, die Diamanten Mine, die 5 Flüsse & Schwemmlandschaft bei Wyndham und den Lower Ord River kann ich dir ebenfalls sehr empfehlen. Hier schon ein Vorgeschmack, was du auf diesem Scenic Flight erleben kannst: Bungle Bungle & Cockburn Ranges – Faszination Kimberley Outback aus der Vogelperspektive!
- Von Kununurra aus lassen sich viele schöne Unternehmungen erleben: direkt außerhalb von Kununurra gibt es einen schönen kurzen Rundgang durch den Mirima National Park. Der wunderschöne Lake Argyle bietet sich sowohl an für Bootstouren, wie auch für Wanderungen an. Nur 50 km bereits auf der Seite von Northern Territory liegt der Keep River Nationalpark. Seine schönen Wanderungen führen durch Felslandschaften, die in ihrem Aussehen, den Bungle Bungles ähneln.
- Ebenfalls sehenswert ist Wyndham mit seinen Ausblick auf das 5 Flüsse Mündungsgebiet , die hier alle zusammenfließen. Sowie The Grotto Waterfall und Parry Lagoons Nature Reserve. Beides liegt direkt oder nahe dem Great Northern Highway, der nach Wyndham führt.
- Von Kununurra aus bietet sich auch eine Wanderung in der wunderschönen Emma Gorge an. Es handelt sich hier nicht nur um eine schöne Schlucht, sondern auch zwei kristallklare Pools, die zum Erfrischen einladen. Die Wanderung und Pools habe ich hier für dich beschrieben: Emma Gorge – Verlockende Pools, Wasserfälle & El Questro Highlight
Wie begeistert bist du von dieser unberührten Natur der Kimberley? Würdest du diesen Rundflug auch machen wollen? Fragen, Feedback oder weitere Tipps – immer willkommen in den Kommentaren!
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Ja ja jaaaaa!
Das würden wir auch machen wollen.
Wunderbare Fotos, Petra. Wir fühlen uns, als ob wir dabei waren.
Danke dafür.
Liebe Grüße aus dem Hunsrück senden dir
Anita und Claudia
Lieben Dank Anita & Claudia für euer tolles Feedback!
Definitiv würde euch der Flug Spaß machen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass dieser Flug irgend jemand nicht begeistern kann. ❤️
Selbst beim Schreiben überkommt mich ein unendliches Fernweh nach Australien, wo ich doch ganz, ganz viel meines Reise-Herzens gelassen habe.
Sonnige Grüße aus dem Süden,
Petra
Super Fotos und toll geschrieben
Würde gerne Türchen 23 gewinnen
Danke, liebe Britta, für das schöne Feedback! Ich drücke dir die Daumen.