Atemberaubende Laguna Colorada – Vom Salar de Uyuni zu Vulkanen, Vikunjas, Flamingos & Chinchillas
Boliviens atemberaubende, farbenstrotzende, unendlich schöne Laguna Colorada ist der krönende Abschluss des 2. Tages der Salar de Uyuni Jeeptour. Ein spektakulärer Tag der Farben, Tiervielfalt, Lagunen, Vulkane, Wüstenskulpturen erwartet dich!
Bei der 3-tägigen Jeeptour durch das Salar de Uyuni wird die Salzwüste leider schon am Abend ersten Tages verlassen. Das ist aber kein Grund zur Traurigkeit, weil der neue Tag ebenfalls mit grandiosen und ganz neuen überwältigenden Eindrücken vom bolivianischen Hochland schon darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.
An diesen Tag begegnest du seltenen Vikunjas, einem neuen Gesicht des Anden-Hochlandes, dem aktiven Vulkan Olleague, wilden Chinchillas, Lagunen mit abertausenden von den seltenen Flamingos. Das absolute Highlight bildet dann zum Schluss die Laguna Colorada – eine Farbexplosion, unbeschreiblich schön!
Inhalt
- Ein Abenteuerspielplatz mit Ausblick auf den aktiven Vulkan Ollague (Volcán Ollagüe)
- Mittagessen mit wilden Chinchillas
- Laguna Hedionda (4.186 m) & Laguna Cañapa: wo die Anden- und James-Flamingos leben
- Arbol de Piedra (4.412 m) – ein „Baum aus Stein“ in der Wüste
- Die farbenfrohe Laguna Colorada auf 4.278 m ist das absolute Lagunen-Highlight
- Meine Tipps:
Gleich am frühen morgen begrüßen uns einige der selten gewordenen Vikunjas. Sie gehören wie die Alpakas zu der Familie der Kamele und leben im Hochland Südamerikas zwischen 3.500 m und 5.500 m. Ihre Wolle ist das teuerste und begehrteste natürliche Kleidungsmaterial auf der Welt, weil es noch feiner ist als Seide.
Ein Abenteuerspielplatz mit Ausblick auf den aktiven Vulkan Ollague (Volcán Ollagüe)
Wir dringen immer tiefer die Landschaft des Altiplanos ein und halten kurze Zeit später an einer felsigen Landschaft, die sich als Kinderspielplatz für Erwachsene entpuppt. Sie lädt ein entdeckt und erobert zu werden.
Sie zeigt ihre tausend Fassetten und sieht aus jeder Perspektive immer wieder neu und anders aufregend aus. Und immer im Hintergrund der stolze, 5.870 m hohe, aktive Vulkan Ollague, der sich an der Grenze zwischen Bolivien und Chile befindet.
Mir kommt kurz in den Sinn, dass ich hier wie in Kindertagen Verstecken spielen sollte. Allerdings gibt es hier kaum eine Chance, wenn du nach 10 die Augen aufmachst, jemanden wiederfinden zu können.
Dann also einfach ein paar lustige Fotos machen und den Mund vor lauter Staunen wieder versuchen zu schließen.
Mittagessen mit wilden Chinchillas
Unser Fahrer führt uns zu einem entlegenen kleinen Felsabschnitt, wo wir für ein einfaches Mittagessen halten, das unser Fahrer zubereitet. Die Attraktion hier sind aber die vielen „wilden“ Riesen-Chinchillas.
Die Anden-Chinchillas leben zwar wild und in Freiheit, aber sie haben schon längst mitbekommen, dass die Touristen viel leckeres zu bieten haben als die trockene Landschaft. Sie lieben Karotten. Sie sind immer noch sehr scheu, aber mit einem Stückchen Karotte spitzen sie aus ihren schattigen Verstecken heraus und lassen sich für ein Foto bestechen.
Laguna Hedionda (4.186 m) & Laguna Cañapa: wo die Anden- und James-Flamingos leben
Nach dem Vulkan folgen einige wunderschöne Lagunen. Kaum zu glauben, dass es immer noch besser werden kann und trotzdem ist es so.
Die erste Lagune an die wir kommen, ist die Laguna Cañapa. Der erste der wunderschön gelegenen Salzseen mit den ersten, noch recht spärlich verteilten James-Flamingos. Die seltenen James-Flamingos haben gelb-schwarze Schnäbel.
Eigentlich hätte ich Flamingos eher im Süden und in der Wärme erwartet. Aber Flamingos sind extrem anpassungsfähige Tiere – vor allem natürlich die Anden- und James-Flamingos. Hier wird es im Winter auch schon mal -20 Grad kalt. Im Winter wandern sie allerdings in etwas niedrigere Gegenden.
Laguna Hedionda ist spanisch und bedeutet „stinkender See“, was vielleicht nicht ganz so einlandend klingt. Die Lagune liegt auf 4.186 m und ist bekannt für seine weißen und roten Flamingos.
Hier finden sich unzählige Flamingos ein, tausende und mehr – in erster Linie die James-Flamingos und die Anden-Flamingos. Die Anden-Flamingos haben schwarze Schnäbel und gelbe Beine.
Dicht aneinander gedrängt geben sie ein tolles, faszinierendes Bild mit herrlichen Farbübergängen ab. Wir sind begeistert von dem was wir hier sehen dürfen. Wunderschön!
Es geht weiter und wir sehen noch zwei weitere Lagunen. Einfach wunderschön, diese in der Hochebene von Bolivien einbetteten Salzseen.
Satt sehen kann sich hier kaum einer, jede Lagune hat ihren eigenen Charme und sieht einfach toll aus. Doch zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass das absolute Lagunen-Highlight noch vor uns liegt.
Arbol de Piedra (4.412 m) – ein „Baum aus Stein“ in der Wüste
Die Fahrt führt weiter über das Altiplano Boliviens. Die Farben ändern sich und die Braun-Gelbtöne dominieren.
Der Arbol de Piedra – spanisch für Baum aus Stein – ist eine markante 7 Meter hohe Felsformation aus vulkanischem Gestein, die durch bodennahes „Sandstrahlen“ durch die Sandstürme – und teilweise Regen – entstanden ist.
Direkt neben dem Arbol de Piedra, der manchmal auch „Steinerne Tisch“ genannt wird, finden sich noch weitere sandgepeitschte Felsformationen. Sie gehören bereits zum Nationalpark der Tierwelt der Anden „Eduardo Abaroa“.
Ab und zu sehen wir sehen wir vor uns Windhosen oder Staubteufel :) … Mini-Tornados oder einfach nur tanzende Wind-Sand-Gebilde, die aus dem Nichts herauswachsen, ihre Schau zeigen um dann wieder im Nichts zu versanden.
Wir befinden uns mittlerweile auf 4.600 m Höhe. Alle Fenster des Jeeps sind geschlossen, weil wir sonst eine kleine Sandwüste in dem Auto hätten. Der Wind bläst heftig hier, die Luft ist sand-geschwängert, ansonsten herrlich frisch. Ein tolles Gefühl!
Die farbenfrohe Laguna Colorada auf 4.278 m ist das absolute Lagunen-Highlight
Die Laguna Colorada oder auch „Rote Lagune“ bekommt ihre rote Färbung durch eine spezielle Algenart, die durch den hohen Mineralstoffgehalt des Wasser hervorgerufen wird.
Die Laguna Colorada liegt in dem Naturschutzgebiet der „Reserva Nacional de Fauna Andína Eduardo Avaroa„. Ab hier ist für den Nationalpark ein Eintritt von ca. 150,- Bolivianos zu zahlen, der nicht im Tourpreis enthalten ist.
Wir beziehen unsere Quartiere und wandern dann zu Fuß entlang dieser wunderschönen Lagune. Ein sehr kalter Wind pfeift uns im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren, so dass ich das Gefühl habe, abheben und wegfliegen zu können, wann immer ich will :-)
Mit jedem Schritt wird die rote Lagune farbenprächtiger. Auch hier finden sich wieder verschiedene Arten der Hochland-Flamingos.
Die Laguna Colorada ist mit 60 km² zwar eine riesige Lagune, aber gerade mal durchschnittlich 0,5 m tief und an ihrer tiefsten Stelle 1,5 m.
Am späten Nachmittag ist das Rot der Laguna Colorada am prächtigsten, weil dann die Algen ausgeschlafen haben und voll aktiv sind :)
Als die Sonne sich hinter den Bergen langsam verzieht, sind wir zwar schon auf dem Rückweg, bekommen dann zu dem Wind aber auch noch die bittere Kälte der fehlenden Sonnenstrahlen zu spüren. Nichts wie zurück.
Die Unterkünfte sind hier zwar extra für die Touristen gebaut worden, allerdings von einfachsten Standard. Die Zimmer enthalten einige wild zusammengestellte, einfache Betten mit 6 -10 Betten pro Raum.
In der Unterkunft können wir uns mit heißen Tee wieder etwas aufwärmen. Es gibt ein sehr einfaches, gut schmeckendes Abendessen.
Danach noch einmal kurz raus um den gigantischen Sternenhimmel zu sehen und dann nichts wie zurück. Die Häuser sind zwar nicht warm, aber zumindest pfeift kein eisiger Wind durch sie hindurch. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt hier übrigens bei 3 Grad Celcius :) Schön einen ganz warmen, kuscheligen Schlafsack sein eigen nennen zu können :)
Der 2. faszinierende und erlebnisreiche Tag dieser Salar de Uyuni Jeep Tour in einer ganz anderen, wieder atemberaubenden Landschaft geht zu Ende. Überwältigend und wunderschön!
Meine Tipps:
- Die Erlebnisse und Highlights des 1. Tages der Salar de Uyuni Jeep Tour findest du unter: Salar de Uyuni – Das weiße Gold Boliviens: Faszination, Naturspektakel & der weltgrößte Hightech Schatz. Hier findest du auch Tipps zur Buchung der Uyuni Tour.
- Die Erlebnisse und Highlights des 3. Tages der Salar de Uyuni Jeep Tour findest du unter: Der brodelnde Sol de Mañana Geysir, heiße Quellen, die Salvador Dali Wüste & mehr Lagunen auf der Salar de Uyuni Tour.
- Wer Lust hat, kann die Uyuni Tour auch als einfache Wegstrecke von Bolivien nach Chile nutzen, wie ich es getan habe. Damit verschenkst du den vierten Tag, der die lange Rückfahrt bildet und fährst statt dessen mit dem Bus nach San Pedro de Atacama, Chile. Eine großartiges Stück Atacama Wüste kannst du z.B. auf einer MTB-Tour ins Valle de la Luna erleben: Valle de la Luna – Abenteuer Mountainbike-Tour in der Atacama Wüste
- Kannst du alle Kamele der Anden – Alpakas, Vicunas, Lamas, Guanacas – leicht unterscheiden? Für mich sahen sie am Anfang alle gleich aus. Falls dir das auch so geht, dann findest du hier meinen Artikel, wo ich dir erkläre wie sie leicht zu unterscheiden sind: Unterschied Lama, Alpaka, Vikunja & Guanako? – Die Kamele der Anden!
Wie findest du diese Altiplano Landschaft mit seiner herrlichen Laguna Colorada & den grandiosen Wüstenskulpturen? Ist das nicht faszinierend? Willst du nicht gleich deine Koffer packen und es dir selbst ansehen?
Dir gefällt mein Bolivien Reisebericht? Ich freue mich auf Kommentare & dein „Gefällt mir“ meiner Passenger On Earth – FB Seite. Danke! Alle Reiseberichte nach Ländern -> Menü: Welt in Farbe
Herrlich diese Farbenpracht der Seen, vor allem die rote Lagune, toll der Baum aus Stein
und den vielen schönen Flamingos.
Danke Erika, das freut mich, wenn dir meine Fotos gefallen und in „echt“ ist alles noch viel überwältigender!
Liebe Grüße
Petra
Traumhafte Bilder! Hatte ich Dich schon mal nach dem Anbieter dieser Tour gefragt? Kannst Du ihn empfehlen?
Danke, liebe Sabine, für dein Kompliment.
Ich habe die Tour einfach vor Ort in Uyuni gebucht. Wir sind mit dem Nachtbus von La Paz um 4:30 Uhr in Uyuni angekommen. Gegen 6- 7 Uhr öffnen die Touranbieter und wir haben noch für den denselben Tag gebucht. Es gibt unzählige Anbieter im Ort.
Wenn du vor Ort buchst, kannst du dir die Agentur ein bisschen genauer ansehen, vor allem aber auch das Fahrzeug mit dem ihr fahren werdet. Alle sind alt und mit manchen hätte ich nicht fahren wollen. Das ist der große Vorteil, wenn du vor Ort buchst und meines Erachtens das wichtigste Kriterium.
Viele erzählen, dass der Fahrer englisch spricht. Unser Fahrer sprach immerhin „Good morning“ fließend :) Die meisten sprechen nur spanisch.
Vor Ort hast du außerdem noch die Möglichkeit den Preis ein bisschen mitzuverhandeln.
Es gibt mehr als genügend Touranbieter und ich kann mir nicht vorstellen, dass es vor Ort zu Buchungsengpässen kommen kann. Ich würde immer vor Ort buchen. Ich weiss leider nicht mehr, wer unser Anbieter war. Einfach den nehmen, der deine höchsten Sympathiepunkte bekommt :)
Ich freue mich für euch mit :D
Liebe Grüße
Petra
Hallo Petra, ich kann nicht einfach glauben, dass diese Landschaften echt existieren. Sehr schöne Bilder!
Ja, liebe Lena, sie existieren – und es gibt sogar noch recht viele solcher fantastisch schönen Landschaften auf unserem Planeten.
2020 /2021 wollte ich alleine für 1,5 Jahre mehr von Südamerika entdecken, aber das musste ich nach wenigen Monaten leider abbrechen. Ich hoffe auf ein nächstes Mal.
Wenn dich die Sehnsucht packt, stöbere doch einfach ein bisschen auf meinem Foto-Reiseblog und lass dich begeistern und inspirieren.
Viele Grüße
Petra