Maisinger See – Starnberger See – Ammersee: Leichte 3-Seen-Wanderung
Diese Maisinger See Wanderung führt vom Starnberger See, über die schöne Maisinger Schlucht zum Maisinger See, vorbei am Kloster Andechs und endet dann am Ammersee. Drei Seen auf einen Streich! Von See zu See – mit einigen Wegalternativen – ein einfaches & vor allem ganzjähriges Wandervergnügen.
Die landschaftlich reizvolle Maisinger See Wanderung führt durch das gleichnamige Naturschutzgebiet und die wildromantische Maisinger Schlucht. Ausgangsort bzw. Zielort sind dabei der Starnberger See und der Ammersee.
Die schönsten Einkehrgelegenheiten entlang der Strecke sind das legendäre Kloster Andechs nahe dem Ammersee oder der Maisinger Seehof.
Inhalt
- Charakter: Starnberger See – Maisinger Schlucht – Ammersee Wanderung
- Starnberger See – Ausgangsort der Wanderung
- Maisinger Schlucht Wanderung
- Maisinger See & das Maisinger See Naturschutzgebiet
- Vom Maisinger See zum Kloster Andechs
- Kloster Andechs – Wallfahrtskirche, Bier & Heiliger Berg
- Ammersee – das Ziel dieser Wanderung
- Wandern auf dem König Ludwig Weg
- Wanderung vom Starnberger See zum Ammersee oder entgegengesetzt?
- Kürzere Varianten für die Maisinger See Wanderung
- Meine Tipps:
Die leicht zu gehende 3-Seen-Wanderung Starnberger See – Maisinger See – Ammersee eignet sich daher als ganzjahrestaugliche, vielseitige Wanderung für Jung und Alt inmitten des bayrischen Fünfseenlandes.
Charakter: Starnberger See – Maisinger Schlucht – Ammersee Wanderung
Die einfache Streckenwanderung vom Starnberger See über die wildschöne Maisinger Schlucht zum Maisinger See, mit einem Abstecher zum Kloster Andechs und hinunter zum Ammersee – meinem Lieblingssee im Fünfseenland von Bayern – beträgt gute 20 km.
Routendetails zur Wanderung:
- Starnberger See – Maisinger Schlucht => ca. 4,5 km
- Starnberger See zum Maisinger See => ca. 6,5 km
- Weglänge bis zum Kloster Andechs => ca. 16 – 17 km
- Ziel Herrsching am Ammersee => insgesamt 20 – 21 km.
Dabei sind auf der ganzen Strecke nur ca. 300 Höhenmeter zu erklimmen. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht.
Die Wanderstrecke mag sich auf den ersten Blick lange anhören, aber auf dieser 3-Seen-Wanderung sind keine nennenswerten Steigungen zu meistern und die Wege sind breit und leicht zu gehen. Die gesamte Gehzeit beträgt auch mit viel Landschaftsgenuss und ab und zu mal Stehenbleiben ca. 5 Stunden.
Mit einer guten Kondition und strammen Schritt reichen auch 4 Stunden reine Gehzeit.
Das Schöne an dieser Seen-Wanderung: Wer nicht die ganzen 20 km erwandern möchte, kann auch die weiter unten beschriebenen kürzeren Varianten gehen oder Teilstrecken mit Bus oder S-Bahn zurücklegen.
Die ausgezeichnete Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz macht diese Starnberg-Maisinger See-Herrsching-Wanderung auch zu einer idealen Wanderung für alle, die ohne Auto im Münchner Umland unterwegs sind.
Vom Kloster Andechs und Herrsching am Ammersee gibt es u.a. Busverbindungen zurück nach Starnberg.
Starnberger See – Ausgangsort der Wanderung
Als Ausgangsort dieser 3-Seen-Wanderung wähle ich Starnberg. Da wäre es schon fast eine Sünde vor der Wanderung nicht auch einen oder zwei Hauch Starnberger See zu atmen.
Wer mit der S-Bahn hier ankommt, steigt sowieso direkt an der Uferpromenade des Starnberger Sees aus. Also erst einmal Seeluft schnuppern und den fantastischen Ausblick über den Starnberger See bis hinein in das Alpenvorland zu genießen.
Was ich an den größeren Seen so sehr liebe, ist vor allem, dass mein Blick von nichts festgehalten wird. Ich kann die Weite spüren, sehen und riechen. Das ist in unserem verbauten Deutschland durchaus schon mein erstes Hochgefühl.
Auch wenn es die Fotos nicht erahnen lassen, war die Wetterprognose für meinen Drei-Seen-Wandertag: warm und sonnig. Aber irgendwie hatte der Wettergott sein Versprechen wohl vergessen.
Die Starnberger Uferpromenade führt hier vorbei an Bootsverleihen und Fischerei-Booten. Die Bootshütten gehen dann nahtlos in die Seebar bzw. H’ugo’s Beach Club über. Bei einladendem Wetter ist das hier ein wirklich wunderschönes Plätzchen, um sich an dem Starnberger See zu erfreuen.
Bei den Fischerei-Booten gibt es eine kleine Unterführung zur Bahnhofstraße. Die Bahnhofstraße führt einen kleinen Hügel hinauf bis zur Bundesstraße B2. Bereits an der Kreuzung Bundesstraße / Bahnhofstraße ist eine kleine Fußgängerbrücke zu erkennen.
Nach der Überquerung der Fußgängerbrücke führt ein höher gelegener Fußweg wieder den Berg hinunter zur Söckinger Straße. Wenige Meter später eröffnet sich hier dann dem Wanderer schon der erste idyllisch-wildromantische Ausblick auf den Maisinger Bach.
Direkt nach der kleinen Brücke über den Maisinger Bach geht es dann links in die Maisinger-Schlucht-Straße. Ab hier ist der Wanderweg durchgehend gut beschildert.
Wenige hundert Meter später erreicht der Wanderer das Wasserwerk Starnberg. Für alle, die mit dem Auto ankommen, gibt es hier auch einen kostenlosen Parkplatz. Dieser ist allerdings vor allem an den Wochenenden schnell zugeparkt.
Maisinger Schlucht Wanderung
Bei den Wasserwerken Starnberg beginnt die eigentliche Maisinger Schlucht Wanderung. Nach einem kurzen Wiesenstück führt die Wanderung ganz idyllisch und wildromantisch entlang dem Maisinger Bach.
Gleich zu Beginn führt ein breiter Forstweg über eine Wiesenlandschaft. Der Wanderer passiert eine winzige Marienkapelle.
Der Maisinger Schlucht Wanderweg zieht sich jetzt entlang dem malerisch schönen, lustig vor sich plätschernden Maisinger Bach.
Es geht über liebevoll angelegte Stege vorbei an einem alten Wehr. Ich bin mir gar nicht sicher was mich mehr begeistert, die herrlichen Herbstfarben, der Maisinger Bach oder diese entrückt schöne Waldlandschaft. So viel Idylle nur wenige hundert Meter außerhalb der Stadt, das ist schon besonders schön!
Nur wenig später entfernt sich der Maisinger Schlucht Wanderweg erst einmal vom Maisinger Bach und führt über eine Wiesenlandschaft mit imposanten Baumriesen und vorbei an einer herrlich bunten Hügellandschaft.
An jeder möglichen Abzweigung ist die Maisinger Schlucht bzw. der Maisinger See gut ausgeschildert, so dass Verirrungen nur möglich sind, falls dies bezweckt wird.
Der Maisinger Bach – ein Bach mit vielen Namen
Es ist dem lustig vor sich hin plätschernden und gurgelnden Bächlein gar nicht anzusehen, dass es sich hier um den zweitgrößten Zufluss zum Starnberger See handelt.
Erst im Schilfgürtel nördlich des Wehrs beim Maisinger See vereinen sich der Fallbach und der Abfluss vom Maisinger See zum Maisinger Bach. Der Maisinger Bach entsteht aus mehreren Quellbächen, die ihren Ursprung in den Mooren des Kerschlacher Forstes – im Südwesten von Starnberg – haben.
Diese 3-Seen-Wanderung führt den ganzen Maisinger Bach entlang. Nach dem Maisinger See dann entlang dem Fallbach, der vom Weiherbach gespeist wird und später wieder ein Stückchen entlang dem Ascheringer Bach.
Die Maisinger Schlucht
Nach ungefähr gut einem Kilometer nach dem Wasserwerk Starnberg erreicht der Wanderer die Maisinger Schlucht.
Vorweg darf man erwähnen, dass die Maisinger „Schlucht“ für viele vielleicht nicht die Erwartungen, die mit einer Schlucht assoziiert wird, erfüllen kann.
Zwar wird gleich nach Beginn der Schlucht das Tal schnell schmaler und steile Hänge steigen zu beiden Seiten des Maisinger Baches steil an und lassen nur noch Platz für einen Wanderweg neben dem quirligen Bächlein. Von hohen schroffen Felswänden und Wasserfällen ist hier allerdings nichts zu sehen.
Die Maisinger Schlucht kommt da viel gemächlicher und ruhiger daher. Das Wasser des Maisinger Baches fällt höchstens mal über gut 0,5m hohe Gesteinsbrocken.
Die Maisinger Schlucht ist von etwa 2 – 8 m hohem Nagelfluhgestein umgeben. Unter Nagelfluhgestein versteht man in der Geologie ein grobkörniges, klastisches Sedimentgestein, das aus mindestens 50 % gerundeten Komponenten (Kies oder Geröll) besteht, verkittet durch eine feinkörniges Gestein. Vermutlich sind sowohl die Maisinger Schlucht wie auch der Maisinger See ein Relikt aus der Eiszeit.
Gerade an heißen Sommertagen bietet die gut 2 km lange, idyllische, herrlich Schatten spendende Maisinger Schlucht eine wunderschöne Wandermöglichkeit mit der Option zu einem Einkehrschwung an dem Ufer des Maisinger Sees.
Ich bekomme auf dieser Maisinger Schlucht Wanderung noch etwas ganz besonderes zu sehen: zwei Mädels setzen hier zwischen den Wurzeln eines riesigen Baumes ihr Kunstprojekt um – Verschmelzung von Mensch und Natur – so würde ich es benennen.
Ich bin begeistert! Allerdings friere ich mit dem Mädel, das sich bemalen lässt, ein bisschen mit. Es ist nämlich ganz schon frisch heute Morgen. Das geht dann wohl auch nur mit Wärmeflasche und festes Zähne zusammenbeißen.
Nach Verlassen der Maisinger Schlucht führt die Wanderung ein kurzes Stück durch den Ort Maising hindurch. Der Weg steigt hier ein kurzes Stück an bis zum Gasthaus Georg Ludwig mit seinem schönen Biergarten.
Wer nur Zeit oder Kondition für eine kürzere Wanderung hat, kann sich hier noch einmal stärken und dann denselben Weg durch die Maisinger Schlucht zurückgehen. Vom Wasserwerk Starnberg bis nach Maising sind es knapp 4 km zu gehen.
Maisinger See & das Maisinger See Naturschutzgebiet
Direkt nach dem Gasthof Georg Ludwig zweigt der Maisinger See Wanderweg rechts ab und führt den Wanderer dann wieder über eine Wiesenlandschaft umsäumt mit herrlich grünen Hügeln.
Das Schöne ist, dass trotz relativ grauem Himmel die Farben hier im Herbst immer noch herrlich um die Wette leuchten.
Keine Ahnung was der Name dieses Strauches ist. Ich habe ihn zum Maiskörner-Busch ernannt, weil mich der Fruchtstand an einzelne Maiskörner erinnert. Falls du es besser weißt, hinterlasse bitte einen Kommentar und kläre mich auf.
Die kleine verhuschte Kapelle an der Weggabelung ist schon der Vorbote des Maisinger Sees, der direkt dahinter liegt.
Am Ostufer des Maisinger See ist es dann – zumindest am Wochenende – Schluss mit der Ruhe. Dafür sorgen vor allem ein riesiger, schön angelegter Kinderspielplatz und die Gaststätte Maisinger Seehof. Ein ideales Plätzchen für ein Picknick im Grünen oder direkt am Seeufer.
Wer nichts mitgebracht hat, kann sich auch direkt am Seeufer in dem lauschigen Biergarten verwöhnen lassen.
Wie auch die Schlucht, verspricht auch das Wort „See“ hier vielleicht mehr, als es halten kann. Nur am Damm im Osten bei der Gaststätte gibt es einen festen Zugang zum Maisinger See.
Dies ist auch die einzige Stelle, an der im See gebadet werden darf. Bei durchschnittlich gut einem Meter Wassertiefe hält sich der Badespaß vielleicht aber sowieso etwas in Grenzen.
Das flache Gewässer des Maisinger Sees ist vor allem ein wichtiges Brutgebiet für seltene Vogelarten und steht daher unter Naturschutz. Umgeben wird der Maisinger See von einem dichten Schilfgürtel.
Es ist verboten und wegen Schwimmrasen an vielen Stellen auch gefährlich in den Maisinger See vorzudringen. Was ja auch nicht weiter schlimm ist, da sowohl der Starnberger See wie auch der Ammersee viel schöner zum Baden ist.
Das Naturschutzgebiet Maisinger See gehört zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns. Es hat eine Fläche von 122 ha und besteht zu 10 % aus der offenen Seefläche, zu 80 % aus Moor und Sumpf und zu 10 % aus feuchtem Grünland.
Neben dem weiten Ausblick über den Maisinger See ist gerade der Waldbereich direkt Südosten des Sees wohl mit der idyllischste und wild-romantischste Teil auf dieser Maisinger See Wanderung.
Die Herzen der Waldliebhaber schlagen hier definitiv höher vor Freude. Auch hier – jetzt entlang des Fallbachs – zeigt sich wieder, dass die Natur einfach der größte Künstler ist.
Nach wenigen hundert Metern geht es wieder hinaus aus dem Wald. Der breite, sichere Wanderweg führt jetzt abseits des Sees durch eine Sumpfwiesen-Landschaft.
Vom Maisinger See zum Kloster Andechs
Etwa 500 m südlich des Maisinger Sees teilt sich der Wanderweg: geradeaus geht es weiter nach Aschering, Andechs & zum Ammersee. Auch für alle, die den Maisinger See umrunden wollen, geht es erst noch einige Meter geradeaus, bevor der Wanderweg dann für die Umrundung links abknickt.
Über eine weite Wiesen- & Felderlandschaft geht es Richtung Aschering. An Tagen mit einer guten Fernsicht erhebt sich hier am Horizont ein fantastisches Alpen-Panorama. Wenn sich aber trotz besser Wettervorsage der Himmel nicht öffnen will, darf man schon sehr genau hinsehen.
Was mit dem Auge noch einigermaßen auszumachen ist, verwindet auf dem Foto leider sehr in dem umgebendem Grau.
Dafür freue ich mich über solche Kleinigkeiten, die mich dann – Wetter hin oder her – herzlich und laut auflachen lassen.
Die Wanderung in Richtung Andechs führt mitten durch Aschering hindurch.
Und natürlich geht es hier auch ein Stückchen an dem wildschönen Ascheringer Bach entlang, der später dann zum Maisinger Bach wird.
Apropos: Wie lautet noch der Spruch noch mal? „Die Katze lässt das Fischen nicht?“ Tatsächlich hält sie anstrengt Ausschau, was da im Wasser an ihr vorbeitreibt. Mir wirft sie nur einen etwas genervten Blick zu, als ich sie anspreche und sie von ihrer Konzentration aufschrecke.
Am Ortsende von Aschering steigt der Weg leicht über einen sanften Hügel mit Feldern und Gehöften an. Auf dem Hügel angekommen, empfängt ein erneut ein schattiger Mischwald den Wanderer.
Die Farben im Herbst sind auf dieser Maisinger See Route vom Starnberger See zum Ammersee absolut beeindruckend und definitiv eines der Highlights dieser Streckenwanderung.
Wer Lust hat, findet direkt bevor der schattige Wald beginnt, hier noch ein wunderschön angelegtes Sonnenplätzchen zum Ausruhen und den Ausblick auf diese fantastisch schöne Sumpf-Wald-Landschaft zu genießen.
Ist dieser Ausblick nicht atemberaubend schön?
Der Wanderweg zum Kloster Andechs schwingt sich ab hier in einem sanften Auf und Ab ebenfalls auf einem breiten Forstweg durch einen schattigen Wald.
Nach gefühlten 1,5 km stößt der Wanderweg auf die Rothenfelder Straße. Von hier geht es ein wenige Meter entlang der Straße und dann sofort wieder links in den Wald.
Der Wanderweg zum Kloster Andechs führt jetzt vorbei an dem wunderschönen Gut Rothenfeld, das heute als Freigängeranstalt der JVA Landsberg genutzt wird. Auch Uli Hoeneß war hier am Schluss seiner Haftzeit als Freigänger. Jetzt im Nachhinein weiß ich auch, warum Fotografieren direkt beim Gebäude verboten ist.
In dem Hofladen hier am Rande des Gefängnisses werden übrigens Eier, Suppenhühner, Wurst, hausgemachte Nudeln und Gemüse verkauft.
Wenige einige Meter später stößt der Wanderweg auf die Starnberger Straße. Von hier geht es an einer leider gut befahrenen Straße auf einem asphaltierten Fußweg hinunter nach Andechs. Zum Glück gibt es diese herrlichen Blumen, die um meine Aufmerksamkeit buhlen und mich die Straße vergessen lassen.
Das letzte Wegstück zum Koster Andechs führt dann bei der Friedenskapelle über einen Kreuzweg weiter hinab zum Kloster.
Von hier aus hat der Wanderer einen der schönsten Ausblicke auf die vielseitige Klosteranlage!
Kloster Andechs – Wallfahrtskirche, Bier & Heiliger Berg
Wenn es die Zeit erlaubt, dann bietet sich jetzt ein Abstecher zum Kloster Andechs an. Wer von Starnberg bis zum Kloster Andechs gewandert ist, hat bislang ca. 16 – 17 km zurückgelegt.
Unten an der Klosteranlage angekommen, führt ein kurzer steiler Anstieg hinauf auf den „Heiligen Berg“. Der Heilige Berg Andechs ist nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort in Bayern.
Das Kloster Andechs entstand am Ort der Burg Andechs, dem Stammsitz der Grafen von Andechs. 1455 wurde hier ein Benediktinerkloster durch Herzog Albrecht III. von Bayern-München gegründet. Ab 1751 wurde die im Rokokostil umgestaltete Kirche zu einer Wallfahrtskirche.
Das Kloster Andechs zieht nicht nur die Gläubigen in ihren Bann, sondern vor allem auch Touristen wie Einheimische, die wegen des weitbekannten Andechser Klosterbiers den Berg – besonders bei schönen Wetter – in ganzen Heerscharen erstürmen.
Das Ziel von Beneditinerklöstern ist es wirtschaftlich möglichst unabhängig zu sein. Das Kloster Andechs ist für den wirtschaftlichen Erfolg ihres „Gottesunternehmens“ geradezu ein Paradebeispiel. Größter Wirtschaftsbetrieb der Abtei ist die Klosterbrauerei Andechs. Sie ist heute in Deutschland die größte von nur noch wenigen authentischen, unabhängigen Klosterbrauereien.
Das Kloster Andechs ist Teil der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs. Alles Geld, was aus dem Gottesunternehmen nach Abzug aller Verbindlichkeiten übrig bleibt, wird anscheinend für soziale Zwecke ausgegeben. So z.B. für Obdachlosenarbeit, einer Arztpraxis, einem Haus für die Obdachlosenarbeit für ein Jugendhaus in München.
Neben der Besuchsmöglichkeit der Wallfahrtskirche Sankt Nikolaus und Sankt Elisabeth, werden auch geführte Touren durch das Kloster angeboten. Es gibt einen Klosterladen, natürlich das Klosterstüberl und bei gutem Wetter hat der große Biergarten Kloster Andechs geöffnet.
Vom heiligen Berg aus hat der Besucher auch einen wunderschönen Ausblick auf den Ort Andechs und die Umgebung.
Vom Kloster Andechs kann der Wanderer dann entweder den Bus nach Starnberg zurück oder nach Herrsching nehmen. Wer auch die letzten 4 km zu Fuß gehen möchte, kann in weiten Schleifen den Klosterberg durch den Wald hinab nach Herrsching spazieren.
Ammersee – das Ziel dieser Wanderung
Da zum ersten Mal an diesem Tag hier in Andechs die Sonne und blauer Himmel voll zum Vorschein kommen, entscheide ich mich, den Bus nach Herrsching zu nehmen und dort am wunderschönen Strand noch die letzte Sonne des Tages zu genießen.
Die Uferpromenade in Herrsching gehört für mich zu einer der schönsten am Ammersee. Viele Bänke, der Kiesstrand oder die zahlreichen Cafés (die hoffentlich erhalten bleiben), laden zum Verweilen und Genießen ein.
Der Ammersee ist nach dem Starnberger See der zweitgrößte See im malerischen bayerischen Fünfseenland. Wie auch der Starnberger See ist er sowohl ein Magnet für Touristen wie auch ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet.
Wenn im Sommer die Tage wieder länger sind oder alle, die früh genug losgegangen sind, können den Tag auch mit einer Schiffsfahrt auf dem Ammersee ausklingen lassen.
Wandern auf dem König Ludwig Weg
Die Etappe von Starnberg über die Maisinger Schlucht & den Maisinger See bis zum nach Herrsching am Ammersee entspricht übrigens der ersten Etappe des König Ludwig Wegs.
Wer es mit der ersten Etappe des König Ludwig Weges genau nehmen möchte, startet bei der Votivkapelle in Berg am Nordwestufer des Starnberger Sees, wo Ludwig II. im Jahre 1886 ums Leben kam. Zum Schluss kann in Herrsching dann noch eine Schiffsfahrt nach Dießen angehängt werden.
Der König-Ludwig-Weg ist ein Fernwanderweg, der nach dem bayerischen König Ludwig II. benannt wurde. Der König-Ludwig-Weg beginnt in Berg am Starnberger See und endet in Füssen am Fuße der Alpen. Die Länge des Weges beträgt etwa 120 km.
Die erste der vorgeschlagenen sechs Etappen des König-Ludwig-Weges bringt es auf eine Länge von 32,5 km, hat eine Steigung von gut 300 Höhenmetern und wird mit einer Dauer von gut 9 Stunden angegeben.
Wanderung vom Starnberger See zum Ammersee oder entgegengesetzt?
Natürlich kann diese Drei-Seen-Wanderung über den Maisinger See sowohl in Starnberg wie auch in Herrsching gestartet werden. Busse verkehren natürlich ebenfalls in beide Richtungen zwischen den Orten.
Was meiner Meinung nach für einen Start am Starnberger See spricht, ist, dass Herrsching am Ostufer des Ammersees liegt. Der Wanderer kann hier in der Sonne sitzend, mit einem Blick auf den See und den Sonnenuntergang, den Tag ausklingen lassen.
Wer in Starnberg endet, hat den Sonnenuntergang im Rücken. Und was gibt es im Fünfseenland schöneres, als einem Sonnenuntergang zuzusehen und die weite des Sees dabei zu erfühlen?
Kürzere Varianten für die Maisinger See Wanderung
Auch wenn sich 20 km Wanderweg vielleicht lange anhören, so darf man bedenken, dass die Wanderung vom Starnberger See vorbei am Maisinger See zum Ammersee keine signifikanten Steigungen aufweist und daher sehr leicht zu gehen ist.
Variante: Starnberg – Maisinger See – Starnberg See
Wer lieber von Starnberg durch die Maisinger Schlucht zum Maisinger See und wieder zurück möchte, kann dies entweder mit einer Umrundung des Maisinger Sees oder ohne Umrundung machen.
Die einfache Wanderung vom Starnberger See zum Maisinger See liegt bei einer Wegstrecke von ca. 6,5 km. Also 13 km für Hin- und Rückweg.
Wer die Umrundung des Maisinger Sees noch hinzunehmen möchte, geht noch ca. 5 km länger. Dabei ist zu beachten, dass der Maisinger Seeufer nur im Osten beim Maisinger Seehof erreicht wird. Bei der Maisinger See Umrundung ist der See leider nicht zugänglich und nicht zu sehen.
Variante: Starnberger See – Maisinger See – Possenhofen & Schiff oder S-Bahn nach Starnberg
Eine andere Alternative ist die Wanderung vom Starnberger See – Maisinger Schlucht – Maisinger See zum Starnberger See bei Possenhofen und zurück mit dem Schiff oder der S-Bahn nach Starnberg.
Wie bereits beschrieben teilt sich 500 m südlich des Maisinger Sees der Wanderweg. Für diese Maisinger See Wanderervariante zweigt der Weg hier links Richtung Pöcking ab. Die Wanderung nach Possenhofen ist wenig spektakulär und führt weitgehend an der wenig befahrenen Nebenstraße – von Aschering kommend – entlang.
Dafür lohnt sich auf dieser ca. 11 km langen Wanderung noch ein Abstecher zum schönen Schloss Possenhofen und dem hier malerischen Ufer des Starnberger Sees. Vom Schloss Possenhofen sind es nur wenige Meter hinunter zum Starnberger See.
Für den Rückweg nach Starnberg bietet sich dann entweder ein Schiff oder ganzjährig die S-Bahn an.
Variante: Radtour Starnberger See – Maisinger See – Ammersee
Eine Alternative für die Drei-Seen-Wanderung ist diese ganze Strecke mit dem Rad zu fahren.
Das es sich meist um breite Forstwege handelt, gibt es in der Regel genügend Platz für Radfahrer und Wanderer.
Beachtet werden sollte aber, dass am Wochenende gerade die Maisinger Schlucht sehr beliebt ist. Die Maisinger Schlucht ist auch das einzige „Nadelöhr“ auf dieser Strecke. Wer also mit dem Rad unterwegs ist, tut sich und den Wanderern einen Gefallen, wenn das Wochenende vermieden werden kann oder die Radtour schon früh gestartet wird.
Vorteil der Radtour: die sich lang dahinziehende Strecke zwischen Maisinger See & Kloster Andechs wird so zeitlich stark verkürzt und man braucht keine öffentlichen Verkehrsmittel um wieder zum Ausgangspunkt zurückzugelangen.
Variante: Sonnenuntergang am Maisinger See
Die Sonnenuntergänge sind nicht nur am Ammersee, sondern auch am Maisinger See spektakulär schön!
Für alle, die mit dem Auto unterwegs sind, kann die Wanderung durch die Maisinger Schlucht bis zur Marienkapelle und zurück (ca. 9 km) auch vom Maisinger See aus gestartet werden. Alternativ die Umrundung des Maisinger Sees mit Start und Ende am Maisinger Seehof.
In diesem Falle lohnt sich bei sonnigem Wetter auf alle Fälle, den Sonnenuntergang noch abzuwarten und zu genießen.
Wer mit dem Fahrrad auch von weiter her unterwegs ist, kommt nach dem Sonnenuntergang auch relativ leicht wieder nach Pöcking / Possenhofen zurück und hat von dort dann S-Bahn Anschluss.
Meine Tipps:
- Für diese einfache Wanderung vom Starnberger See zum Ammersee reichen Trekkingschuhe vollkommen aus. Wanderschuhe sind allerdings bei Regen oder Schnee angebracht.
- Zeitaufwand für diese Streckenwanderung: als reine Gehzeit reichen 5 Stunden sicherlich leicht aus. Mit guter Kondition sicherlich auch 4 Stunden. Hinzu kommen dann die geplanten oder ungeplanten Einkehrschwünge, Picknicks, das Kloster Andechs usw.. Wer die Möglichkeit hat, sich einen ganzen Tag einzuplanen, hat für alle Extras locker viel Zeit.
- Die Starnberger See – Maisinger See – Ammersee Wanderung ist ganzjährig und bei jedem Wetter leicht zu gehen und auch für Kinder geeignet, sofern es die Kondition zulässt. Wem es möglich ist, das Wochenende für diese Wanderung zu vermeiden, kann die Idylle sicherlich noch viel besser genießen.
- Auch wenn die Maisinger Schlucht mit den steilen, tiefeingeschnitten Schluchten wie z.B. der spektakulären Partnachklamm – Wildschöne Wanderung durch ein Naturwunder
oder der Altmühltal Klamm Wanderung – Von Riedenburg zur Burg Prunn zu vergleichen ist, so hat sie doch den Vorteil, dass die schönsten & größten Seen des Fünfseenlandes in greifbarer Nähe sind.
- Ich habe diese Wanderroute in dem Buch „Oberbayerische Seen“* entdeckt vom Müllerverlag entdeckt. Das Buch bietet einen schönen Überblick über die Seen ds Fünfseenlands bis zum Eibsee im Süden, über die Tegernsee / Schliersee Region bis zum Chiemsee und Königsee. Es geht dabei vor allem um die Orte, Geschichte und Kultur, aber auch einige Wanderungen werden kurz angerissen.
- Für alle aus der Umgebung von München lohnt es sich diese 3-Seen-Wanderung mit der S-Bahn zu planen. Es wird günstiger als Benzin & Parkgebühren. Und jeder kann unbesorgt in die Biergärten einkehren. Sowohl von Starnberg, Possenhofen als von Herrsching fährt die S-Bahn im 20 Minuten-Takt. Definitiv ein weiteres großes Plus dieser schönen Streckenwanderung.
- Wer höher hinaus will und den Ausblick vom Gipfel auf den wohl schönsten See in Bayern – den Walchensee – liebt, dem kann ich die Wanderung vom Herzogstand zum Heimgarten sehr empfehlen: Herzogstand & Heimgarten: schönstes Seen-Panorama, herrliche Gratwanderung
- Eine meiner Lieblingswanderungen am wunderschönen Tegernsee ist ebenfalls eine Gratwanderung und führt hinauf zum Risserkogel – Hammerschön! Risserkogel & Wallberg – Grandiose Wanderung mit spektakulären Ausblicken
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