Pico Sehenswürdigkeiten & Highlights: Wale, Hochland, Weinanbau, grandiose Küste
Die Azoreninsel Pico begeistert mit einer großen Vielfalt an faszinierenden Naturschönheiten. Zu den Pico Sehenswürdigkeiten gehören die besten Walbeobachtungen, der höchste Berg Portugals, Weinanbau mit Weltkulturerbe-Status, ein atemberaubendes Hochland & eine spektakulär schöne Küste. Pico Ausflugsziele, Insider-Tipps & Wanderungen auf einer der schönsten Inseln der Azoren.
Die Pico Sehenswürdigkeiten sind so vielfältig wie die Schönheit dieser 2. größten Insel der Azoren. Fast schüchtern empfängt Pico seine Besucher, um sie dann mit mit einer unbändigen Naturvielfalt & der Gastfreundlichkeit der Insel zu begeistern.
Zu den Highlights auf Pico gehören die Besteigung des höchsten Berges von Portugal, das ursprüngliche, wilde Hochland, Walbeobachtungen, Höhlen gebildet durch Lavaströme, Weinanbau wie vor hunderten von Jahren und unzählige, faszinierende Ausblicke entlang der Küste.
Inhalt
- Welterbe Weinanbau – Pico Sehenswürdigkeit & Kultur-Highlight
- Montanha do Pico & die Schönheit des Hochlandes von Pico
- Pico Sehenswürdigkeiten & Ausflugstipps entlang der atemberaubend schönen Küste
- Walbeobachtungen auf Pico – Bester Walspot der Azoren
- Unterirdische Pico Sehenswürdigkeiten – Gruta das Torres
- Schönster Spot für Sonnenuntergänge auf Pico
- Pico Anreise, Unterkünfte & Mietautos
- Meine Tipps:
Im Gegensatz zu der größten und sehr touristischen Azoreninsel São Miguel und selbst im Vergleich zu der kleinen Nachbarinsel Faial, führt die Azoreninsel Pico fast ein Schattendasein. Das hat allerdings den großen Vorteil, dass Pico noch viel ursprünglicher ist und weit weniger Touristen auf diese Insel kommen.
Ich habe mich in die Azoreninsel Pico auf alle Fälle auf den ersten Blick verliebt. Warum? Landschaftlich gesehen zählt die Insel Pico zu den reizvollsten des Archipels. Das werde ich dir in diesem Azoren Reisebericht und Übersichtsbeitrag zu Pico zeigen.
Anmerkung: falls du schnell zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten hin- und herspringen möchtest, nutze das Inhaltsverzeichnis für die Navigation.
Welterbe Weinanbau – Pico Sehenswürdigkeit & Kultur-Highlight
Auf keiner anderen Azoreninsel als auf Pico kann der Besucher besser in die Jahrhunderte alte Tradition des Weinanbaus auf den Azoren eintauchen.
Alles ist hier noch immer wie zu Zeiten, wo die ersten Siedler hier ihre mitgebrachten Verdelho-Reben angebaut haben. Die Rebstöcke werden geschützt von Trockenmauern aus Lava auf kleinsten Parzellen gepflanzt.
Diese Steinwälle wurden aus kleineren Lavabrocken – Currais genannt – in mühevoller Handarbeit aufgeschichtet. Diese Currais schützen den Pico Wein vor den aggressiven, salzigen Winden und bilden eine kleine Klimazelle für die Weinreben.
Zur Hochzeit des Weinanbaus auf Pico waren die Pico Weine sehr berühmt, wurden an Königshäuser geliefert und waren weltweit geschätzt.
Ein Teil der Currais (Lavastein-Wälle) und der Weinanbaugebiete auf Pico wurde 2004 von der UNESCO – wegen der Mischung aus ursprünglicher Lava-Natur und uralten Kulturpraktiken – zum Weltkulturerbe erklärt. Durch die Lavastein-Terrassen führen mehrere herrliche Spazier- und Wanderwege.
Auf Pico werden die kleinen Häuschen in den Weinfeldern als Adega bezeichnet. In den Adegas werden die Weintrauben verarbeitet und der Pico Wein gelagert. Zu Zeiten der Weinlese sind die Adgeas geöffnet und bieten Verköstigungen an, vergleichbar mit unseren Besenwirtschaften.
Ein Kontrast zu den Jahrhunderte alten Weinanbaugebieten und ihren Adegas liefert die einzigartige, stylische Cellar Bar bei Madalena.
Alles Wissenswerte zur Geschichte des Weinanbaus auf Pico, wo sich die schönsten Weinterrassen befinden und welches die schönsten Wanderungen in den Weingebieten von Pico sind, sowie viele weitere Tipps zum Pico Wein findest du in meinem Beitrag: Pico Weinanbau & Welterbe: Wo Weine in Labyrinthen aus Lavamauern wachsen
Montanha do Pico & die Schönheit des Hochlandes von Pico
Das Hochland von Pico ist sehr schnellen Wetterumschwüngen ausgeliefert. Während man an der Küste bei strahlendem Sonnenschein losfährt, kann nach wenigen Minuten das Hochland in grauen Wolken hängen und sich die Temperatur mehr als 10°C abkühlen.
Ob Sonne und strahlend laute Farben oder gespenstische davonziehende, düstere Wolken und Nebelschwaden – das Hochland ist immer ein Besuch wert und zählt zu den atemberaubendsten Sehenswürdigkeiten von Pico.
Montanha do Pico oder Pico Alto – Wanderung auf den höchsten Berg Portugals
Das Wahrzeichen von Pico ist ganz klar der Vulkanberg Pico. Der von weitem sichtbare, 2.351 m hohe Vulkankegel Pico hat viele Namen, angefangen von einfach Pico, wird er ebenfalls als Pico Alto, Ponta di Pico, Montanha do Pico oder auch als Serra do Pico bezeichnet.
Der Pico Alto ist über die ganze zentrale Inselgruppe der Azoren gut zu erkennen und bietet auf der Insel Pico immer wieder eine herrlich schöne Kulisse. Der majestätische Vulkan Pico ist von einer einzigartigen Schönheit und wird unserer vereinfachten Vorstellung wie ein Vulkan auszusehen hat, in jedem Punkt gerecht.
In den kalten Monaten zeigt er sich mit einer weißen Mütze und oft eingehüllt in einen weichen, weißen Schal aus Wolken.
Der Vulkan Montnha do Pico erstreckt sich südlich der Hochland-Panoramastraße. Ein kleines, enges Sträßchen zweigt von der Regionalstraße ER3 ab und schlängelt sich hinauf zum Casa de Montanha. Schon auf dem Weg hat der Besucher immer wieder grandiose Ausblicke hinab in die Küstenregionen von Pico.
Das Casa de Montanha ist auch Ausgangspunkt für die Besteigung des Vulkans. Im Casa de Montanha muss sich jeder Bergsteiger registrieren lassen und bekommt auch ein Ortungsgerät. Für die Besteigung des Vulkans fällt hier auch eine Gebühr von ca. 12 € an.
Je nach Kondition sind für die Besteigung des Pico & Pico Piquinho (Gipfel) – 1.100 Höhenmeter – 5 bis 8 Stunden einzurechnen. Am Gipfel soll der Temperaturunterschied zum Casa da Montanha übrigens leicht 10°C betragen und nicht selten pfeift dort ein sehr kalter Wind.
Der Steig hinauf zum großen Krater ist mit Wegposten markiert. Die letzten 70 Höhenmeter zum Gipfel sind teilweise in leichter Kletterei und rutschigem Geröll zu bewältigen. Bei wechselhaftem, nicht optimalen Wetter ist ein Aufstieg – wenn überhaupt – nur mit Guide ratsam.
Ein ganz besonderes Pico Erlebnis ist sicherlich auf dem Vulkankrater in 2.300 m Höhe zu übernachten und zuzusehen, wie abends die Sonne untergeht und am nächsten Morgen die Arzoreninselwelt vom höchsten Punkt Portugals aus zu bestaunen. Eine Übernachtung auf dem Pico Alto ist nur als Tour möglich. Schade, dass ich davon noch nichts wußte, als ich auf Pico war.
Wildschönes Hochland von Pico: eine Perlenkette aus Kraterseen auf grünen Hügeln
Ob mit einer Besteigung des Pico Alto oder einfach nur bewundernden Blicken vom Fuße des Vulkankegels, das Hochland von Pico ist immer ein besonderes Erlebnis und Pico Highlight.
Während der Westteil des Hochlands von Pico hauptsächlich vom Pico Alto dominiert wird, beginnt ab der Inselmitte das Planalto da Achada. Hunderte kleinerer, alter, erodierter Vulkankegel erstrahlen inzwischen in jedem nur erdenklichen Grün. Auf mich wirken sie eher wie eine sanfte Hügellandschaft als eine felsige Vulkanlandschaft.
Auch die vielen kleineren und größeren Bergseen sind kaum mehr als Kraterseen auszumachen. Bei Sonnenschein begeistern die strahlenden Farben der herrlich grüne Hochebene mit ihren Lagunen, die wie freundliche, tiefblaue Zyklopenaugen dem Besucher entgegenblicken.
Das Planalto da Achada – die Osthälfte des Hochlands von Pico – ist für mich das Schönste an Natur, was Pico zu bieten hat. Jeder einzelne Vulkankegel, jeder einzelne Kratersee scheint ein hochenergetischer Kraftort zu sein.
Manche dieser Kraterseen sind direkt mit dem Auto erreichbar, andere über kurze Wanderungen bzw. Spaziergänge. Auch Vogelbeobachter kommen hier im Hochland von Pico voll auf ihre Kosten.
Die asphaltierte Hochlandstraße im Osten ist schmal und stellenweise schlecht asphaltiert, trotzdem aber mit dem Auto gut befahrbar. Wer will kann diesen Abschnitt auch erwandern. Der PR19 PIC ist ein offizieller Wanderweg auf Pico.
Dem gesamten Hochland von Pico und dem Pico Alta habe ich einen eigenen Beitrag gewidmet. Hier zeige ich mit vielen Fotos die besondere Schönheit und Faszination dieser Hochebene von Pico, alle „Lagoas“ und viele Tipps rund um einen Ausflug auf den Inselrücken: Hochland von Pico – Highlights: Kraterseen, Pico Alto & Faszination in Grün
Pico Sehenswürdigkeiten & Ausflugstipps entlang der atemberaubend schönen Küste
Wie auf allen Azoreninseln liegen auch auf der Vulkaninsel Pico alle Ortschaften entlang der Küste. Es lohnt sich auch einfach einen Abstecher in die kleinen Orte zu machen. Meist bestehen sie aus einer überdimensional großen Kirche, mindestens einer Bar, einem kleinen Hafen oder Zugang zum Meer und ein paar Häusern.
Die schönsten Abstecher an der Küste von Pico, von den es auf der zweitgrößten Azoreninsel sehr viele gibt, möchte ich dir hier als Ausflugsziele vorstellen.
Der Westen der Azoreninsel Pico
Der Westen der Insel Pico wird vor allem von der Hafenstadt Madalena und den wohl schönsten Weinanbaugebieten mit UNESCO Weltkulturerbe Status geprägt. Auch der Flughafen befindet sich im Nordwesten von Pico.
Madalena do Pico – Schöne Hafenstadt & „Hauptstadt“ der Insel
Madalena ist die größte der drei „Concelhos“ (Kreisstädte) der Insel. Nichts desto trotz sind selbst diese Hauptorte eigentlich nur große Dörfer.
Den hohen Stellenwert von Madalena hat die Kleinststadt vor allem wegen ihrem Hafen erlangt, an dem alle Fähr- und Personenschiffe anlegen und dem nahegelegenen Flughafen. Wer von Horta auf der Insel Faial übersetzt nach Pico wird wahrscheinlich leicht enttäuscht sein, weil Madalena der Ausstrahlung von Horta nicht standhalten kann.
Das Zentrum von Madalena mit seiner dominanten Pfarrkirche, die der Heiligen Magdalena geweiht ist und die Geschäfte, Cafés und Restaurant ringsum laden zu einem Spaziergang und zum Verweilen ein.
Madalena bietet auch mehrere Lokationen für Weinproben an. Modern und in stylischem Ambiente mit faszinierendem Ausblick zeigt sich die Cellar Bar im Norden von Madalena. Wer es eher uriger will, kann die Besichtigung der Cooperativa Vitivinicola da Ilha do Pico mit einer Weinprobe kombinieren.
Das skurril faszinierende Pottwal- und Tintenfisch-Museum – Museu de Cachalotes e Lulas ist dem 2013 verstorbenen Meeresbiologen Malcolm Clarke gewidmet. Sein Forschungsschwerpunkt waren die Tiefseekraken. In dem Mageninhalt eines gestrandeten, arezoreanischen Pottwals entdeckte er Teile der größten, je vertilgten Tiefseekrake mit einer Länge von 18 m.
Zona do Verdelho, Moinho do Frade & Criação Velha
Wenige Kilometer südlich von Madalena liegt das Vorzeige-Weinanbaugebiet von Pico – die Zona do Verdelho. Hier wurde der Wein angebaut, der den Wein der Insel Pico einst über alle Grenzen gekannt machte und bei Zaren und in Königshäusern auf der Tafel stand.
Ein Wahrzeichen dieses Weinanbaugebietes ist die Moinho do Frade – „Windmühle der Mönche„. Von dem Balkon der Windmühle aus, hat der Besucher einen herrlichen Ausblick über die kleinen Irrgärten aus Weinparzellen bis nach Faial hinüber.
Direkt an der Küste sind in dem weichen Lavagestein immer noch die Räderspuren von Ochsenkarren – Relheiras – zu erkennen. Mit den Ochsenkarren wurden einst die Weine transportiert, um sie nach Faial und dann in alle Welt zu verschiffen.
Alles Faszinierende zum Weinanbau und dem Welterbe-Status der Pico Weine kannst du hier nachlesen: Pico Weinanbau & Welterbe: Wo Weine in Labyrinthen aus Lavamauern wachsen
Candelária do Pico
Candelária ist ein freundliches, typisches Straßendorf im Südwesten der Insel Pico. Dominiert wird der Ort von der stolzen, nicht zu übersehenden Kirche Igreja de Nossa Senhora das Candeias.
Die Kirche Nossa Senhora das Candeias ist auch Ausgangspunkt einer gut 10 km langen, flachen, leichten Wanderung durch die Zona do Verdelho. Diese Wanderung wird als PR5 PIC bezeichnet.
Pico Sehenswürdigkeiten im zauberhafte Süden der Azoren-Insel Pico
Viele der Sehenswürdigkeiten im Süden der Insel Pico zählen für mich zu den Geheimtipps und den schönsten Gesichtern, die diese Azoreninsel zu bieten hat.
Miradouro da Pontinha – Geheimtipp & Kraftort
In der kleinen Siedlung Pontina (westlich von São Mateus) bietet sich dem Besucher ein ganz besonders wildschöner Ausblick auf die schwarze Lavaküste von Pico. Gefunden habe ich diesen Ort, weil ich mich einmal – wie so oft – auf Pico verfahren habe.
Vom Miradouro da Pontinha streift der Blick weit entlang der schwarzen, felsigen Küste. Wäre es nicht ein so stürmischer Tag würden die typischen azoreanischen Picknickplätze zum Verweilen einladen.
Wer auf dem Weg entlang der Küste Richtung Pontinha geht, steht bald vor einem grandiosen Felsentor unter dem sich der Atlantik hindurchdrückt, um dann wild und kraftvoll an der Lavaküste hochzuschnellen. Ein ganz besonders energetischer Ort.
Es scheint als müsste ich nur meine Hände ausstrecken, um die unbändige Wildheit und Kraft aufzufangen und anzunehmen.
Vom Miradouro da Pontinha hat der Besucher auch einen wunderschönen Ausblick über das winzige Dörfchen selbst mit ihren kleinen Weinparzellen-Irrgärten und den freundlich, hervorstechenden Adegas.
Zwischen São Mateus & Porto de São Caetano
Ob zu Fuß oder mit dem Auto – der in den Atlantik hinausragende, kleine Küstenabschnitt ist definitiv eines der weniger bekannten Highlights von Pico.
São Mateus – einer der ältesten Orte der Insel Pico
Bereits im 15. Jahrhundert ließen sich in São Mateus die ersten Siedler nieder. São Mateus spielte auch eine Pionierrolle was den Walfang auf Pico betrifft.
Sehr augenfällig ist die Ausrichtung der Kirche. Während alle immer auf das Meer blicken, blickt diese Wallfahrtskirche gen Westen. Ein kurzer Stopp und ein Blick in die schmucke Kirche, die dem Heiligen Matthäus gewidmet ist, lohnt sich!
Seit 1572 ist São Mateus ein Wallfahrtsort. Als die kleine, alte Kirche zu klein wurde, wurde diese 1842 durch die heutige Igreja São Mateus ersetzt. Die Igreja São Mateus ist eine der reichsten und majestätischsten Kirchen auf der Insel Pico.
Am 6. August wird hier das große Fest – Bom Jesus Milagroso – gefeiert, zu dem Gläubige von den ganzen Nachbarinseln kommen und sogar Emigranten aus den USA kommen an diesem Tag wieder zu ihren Wurzeln zurück.
Entlang der Küste zwischen São Mateus & Porto de São Caetano
Statt auf der Inselringstraße – der ER 1 (Estrada Regional) – weiterzufahren, bietet sich der kleine Abstecher über die einsame Küstenstraße an.
Schon auf dem Weg hinunter zur Küste begeistern viele wunderschön angelegte Gärten und lassen dem Besucher das ozeanisch-subtropisches Klima der Azoren bewußt werden. Berühmtheit der Pflanzenwelt sind die außergewöhnlich riesigen Drachenbäume, die auf den Kanarischen Inseln, den Azoren, Madeira und den Kapverden endemisch sind.
An der Küste angekommen erwarten auch hier wie bei Puntinho wild-zerklüftete Lavafelsen den Atlantik und den Besucher. Wunderschöne, verlassene Adegas schmiegen sich an die Küstenhänge. Bei diesem Wetter herrscht hier eine mystisch, faszinierende Stimmung vor.
Schon von São Mateus aus ist der Leuchtturm von São Mateus zu erkennen. Allerdings ist sein Anblick von nahem einfach nur trist und langweilig. Aber Hauptsache er erfüllt seinen Zweck.
Weit schöner und interessanter sind auch hier wieder die vielen Weinterrassen. Jedes Frühjahr müssen in mühsamer Schwerstarbeit von Hand die Wein-Parzellen gesäubert und auf die kommende Saison vorbereitet werden.
Nur kurze Zeit später ist man in dem idyllisch gelegenen Porto Prainha angelangt. Diese Strecke lässt sich auch leicht im Rahmen einer kleine Wanderung erkunden.
Porto da Prainha do Galeão – São Caetano
Direkt unterhalb von dem kleinen Ort São Caetano gelangt man zum Hafen von São Caetano – auch Porto da Prainha do Galeão bzw. Porto de São Caetano genannt.
Seinen Namen hat Porto da Prainha do Galeão durch einen Generalhauptmann erhalten, der im 16. Jahrhundert hier ohne Fremde Hilfe eine Galeone gebaut hat, um sich von seiner Schuld gegenüber König João III. von Portugal freizukaufen.
Heute stehen hier noch alte Bootsschuppen in denen früher die Walfangboote aufbewahrt wurden. Porto da Prainha do Galeão gehört sicherlich nicht zu den Top-Badeadressen, aber im Sommer ist vor allem das Hafenbecken und die angrenzende Bucht ein beliebter Badestrand bei den Einheimischen.
Hinter den Bootsschuppen führt ein uralter Pfad hinauf nach Caminho de Cima. Dieser Weg wurde einst von Walfängern und Fischern zu ihren Booten benutzt, aber auch von den Frauen, die hier ihre Wäsche wuschen.
São João do Pico – mein Lieblingsort auf der Insel Pico
São João do Pico liegt ungefähr in der Mitte auf der Südseite der Insel Pico und ist umgeben von zwei großen Mistérios, d.h. Lavafeldern, die beim Vulkanausbruch 1718 entstanden sind. Dabei wurde die ursprüngliche Ortschaft fast komplett zerstört.
São João ist ein typisches, kleines Küstendorf auf Pico. Warum ich gerade dieses kleine Dorf besonders lieb gewonnen habe, liegt zum einen daran, dass ich hier gewohnt habe, zum anderen aber einfach auch „ganz objektiv“ von seinen schönen Naturschwimmbecken, Ausblicken, Parks und seinen schönen Windmühlen.
Parque Florestal de São João & Wanderweg PR15 PIC
Vor dem Ortseingang São João von Westen kommend, direkt von der Durchgangsstraße geteilt, befindet sich der Parque Florestal de São João. Er ist ein schöner, schattiger Erholungsort mit Wildgehegen, Spielplätzen und Grillplätzen.
Der schön angelegter Park lädt zu Spaziergängen ein. Wer seinen Spaziergang ausdehnen möchte kann von hier den Wanderweg PR15 PIC starten. Diese Wanderung führt direkt entlang der Küste, vorbei z.B. an den Badeplätzen am Ponta do Admoiro, Sao Joao und reicht bis nach Silveira.
Ponta do Admoiro – Wunderschön gelegene Felsenpools bei São João
Beim westlich gelegenen Ortseingang von São João, zweigt neben ein paar Ruinen eine kleine Stichstraße ab zum Ponta do Admoiro (ausgeschildert).
Am Ponta do Admoiro befinden sich mit die schönsten Naturschwimmbecken auf der Insel Pico. Die kleinen Felsenpools werden immer wieder von neuem geflutet von den Wellen des Atlantik.
Einer meiner Lieblingsplätze und ein Kraftort im Rausch der Farben. Was für eine grandiose Landschaft!
Die Rockpools liegen eingebettet hinter Felsen und geschützt von dem wild tosenden Atlantik mit seinen teilweise heftigen Strömungen. Selbst wenn es noch nicht warm genug zum Baden ist, hat der Besucher von diesem idyllischen Ort aus, herrliche Ausblicke auf die Küste, die umgebenden Dörfer und natürlich auf den Berg Pico.
São João – ein idyllisch gelegenes, verschlafenes Küstendorf auf Pico
Das gerade einmal 400 Seelen Dorf hebt sich kaum von den anderen Küstenorten auf der Insel Pico ab.
Natürlich hat auch dieses kleine Dorf – wie wahrscheinlich jedes Dorf auf den Azoren – seine eigene Kirche. Meist liegen nahe der Kirchen oft herrlich bunte Imperios. Sao Joao besitzt die schönste dieser Heilig-Geist-Kapellen, die ich auf Pico gesehen habe.
Für mich hat das Imperio Espirito Santo von São João mit seinen strahlenden Farben einen herrlich orientalischen Touch von „Tausend-und-einer-Nacht“. Die Heilig-Geist-Kapellen sind auf den Azoren allgegenwärtig und spielen eine sehr wichtige Rolle im Leben der Azoreaner. Was hinter dieser einzigartigen Azoren-Kultur steckt, viel Wissenswertes und die schönsten Imperios findest du in diesem Beitrag: Heilig-Geist-Kapellen, Rituale, Feste: Bunte Pracht der Impérios von Terceira
Ein Teil des Dorfes São João liegt an dem Berghang, wie auch mein Miradouro da Palpalva Guest House (siehe Kapitel Unterkünfte). Der andere Teil des Dorfes schmiegt sich eng entlang der Küste.
Pico – Insel der Windmühlen mit roten Türmchen
Die für Pico typischen Windmühlen sind überall in Küstennähe zu finden. Eine besonders idyllisch gelegene Windmühle befindet sich kurz nach dem Ortsausgang von São João in Richtung Lajes.
Auch hier besteht die Möglichkeit zu dem roten Balkon hinaufzusteigen und von dort den Ausblick über die Küste, den Berg Pico und über São João zu genießen.
Ein wunderschöner Ort zum Tagträumen!
Lajes do Pico – Bester Ort für Walbeobachtungen auf den Azoren
Lajes do Pico oder einfach nur Lajes ist ein einladend freundlicher Küstenort und eine der drei „Kreisstädte“ der Insel Pico.
Beim Ortseingang, von Westen kommend, zieht das ehemalige Franziskanerkloster mit seiner Kirche die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Im São Francisco Kloster befinden sich heute die Stadtverwaltung und die Polizei. Die Kirche Nosssa Senhora da Conceição besitzt eine kostbare Marienstatue aus Alabaster.
Lajes do Pico ist weit über die Insel hinaus zum Synonym für einst Walfang und heute Walbeobachtung geworden. Gleich beim Ortseingang ist der 30 m hohe Turm der einstigen Walfabrik nicht zu übersehen. In einem restaurierten Teil der alten Walfabrik befindet sich das sehenswerte Museum Centro de Artes e de Ciências do Mar.
Um den Hafen von Lajes herum finden sich viele Restaurants und die Tourenanbieter für Walbeobachtungen.
Die bunten Boote, die Häuser sowie die engen Gassen laden zu Spaziergängen ein.
Vom Ortsausgang im Osten hat der Besucher einen herrlichen Ausblick hinunter auf Lajes, den Hafen und die Bucht.
Ponta do Arrife & Terras- Grüne Hügel mit schönsten Ausblicke
Wer von Lajes auf der ER1 (Estrada Regional) weiter in Richtung Osten fährt, erreicht nach knapp 4 km einen der schönsten Aussichtspunkte – Ponta do Arrife – bei Terras an der Küste von Pico.
Vom Miradouro da Ponta do Arrife schweift der Blick des Besuchers weit über die grünen Weideflächen, über kleine Dörfer wie Santa Barbara hinweg bis zur Ostspitzel von Pico. Wer will kann sich hier auf ein kleines Mäuerchen setzten und stundenlang diesen farbenfrohen, herrlichen Ausblick vom Vigia do Arrife genießen.
Wer das ursprüngliche Pico entdecken will kann bei der kleinen Siedlung Terras einen Abstecher über die engen Gässchen machen. Eigentlich war ich hier auf der Suche nach einen weiteren Aussichtspunkt, den ich nicht gefunden habe.
Allerdings haben mich die schmalen Wege durch die Weidelandschaften auch sehr fasziniert. Vor allem, weil ich ständig das Gefühl hatte, demnächst im Nirgendwo zu landen.
Santa Barbara & Ribeiras
Von der ER1 bieten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke hinunter auf die Dörfer entlang der der Küste wie hier z.B. auf Santa Barbara.
Für Neugierige lohnt jede mögliche Parkbucht einen Zwischenstopp, um einen Blick auf die Landschaft zu werfen.
Aber nicht nur von der Insel aus gesehen begeistert dieser Küstenabschnitt. Auch wer zur Walbeobachtung hinausfährt, kann herrliche Ausblicke auf die Klippen und inzwischen grünen Lavafelder genießen.
Highlights der Ostspritze der Azoren-Insel Pico
Der schmale Landzipfel im Osten der Insel hat ebenfalls einige Pico Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps zu bieten.
Idyllisches Calheta de Nesquim
Auch Calheta de Nesquim war einst ein Zentrum des Walfangs auf der Insel Pico. Calheta des Nesquim ist ein Dorf mit reicher Tradition und viel Walfanggeschichte.
Der Hafen, das kleine Museum mit den schön restaurierten Walfangbooten und vor allem die schöne Wanderung rund um Calheta des Nesquim gehören zu den Pico Sehenswürdigkeiten & Insider-Tipps.
Hafen & Casa dos Botes von Calheta des Nesquim
Sehenswert ist vor allem der Hafen mit seinen bunten Fischerbooten. Direkt oberhalb des Hafens erhebt sich die barocke Pfarrkirche – Igreja de São Sebastião.
Bei der Hafenrampe befindet sich das Casa dos Botes. Das ehemalige Bootshaus der Walfänger wurde zu einem sehenswerten, kleinem Museum umgestaltet. Im Casa dos Botes findet man heute noch einige restaurierte Walfangboote und andere Relikte aus der Zeit des Walfangs auf Pico.
An den Kirchplatz angrenzend gibt es eine urige Bar, die ebenfalls einen Besuch wert ist.
Naturschwimmbecken bei Poça das Mujas
Noch vor dem Ortseingang im Osten von Calheta des Nesquim führt einen kleine Straße hinunter zu den Rockpools genannt Poça das Mujas.
Die schön gelegenen natürlichen Schwimmbecken laden sich im Sommer zum Erfrischen ein – vor allem nach einer schönen Wanderung.
Von hier aus bietet sich auch ein Abstecher zu einer der für Pico typischen, restaurierten Windmühlen – Moinho do Mourricão – an.
PR11 PIC Wander-Highlight rund um Calheta de Nesquim
Der offizielle Wanderweg PR11 PIC startet bei der Kirche São Sebastião und wird idealerweise gegen den Uhrzeigersinn begannen. Die Wanderung kann als ca. 4 stündige, 11,5 km lange Wanderung oder abgekürzt als gut 2 stündige Wanderung mit knapp 7 km gemacht werden.
Zu den Highlights dieser Wanderung gehören die typischen grünen Hügellandschaften und grandiose Ausblicke über die Küste.
Die Calheta des Nequim Wanderung führt vorbei an alten Gehöften und einem Walbeobachtungsposten.
Wo sich einst das Wohnzimmer von Menschen befand, erobert sich heute die Natur ihr Territorium wieder zurück. Sehr skurril, wie mich die Farne aus dem Innern einer Ruine beobachten.
Kurz bevor es wieder hinunter zum Friedhof geht, hat der Wanderer noch einmal einen grandiosen Ausblick auf Calheta de Nesquim.
Geht man die Wanderung im Gegenuhrzeigersinn, kann sich der Wanderer am Schluss in den Rockpools Poça das Mujas mit einem Sprung ins Wasser erfrischenden.
Ponta da Ilha – Manhenha
In dem kleinen Ferienort Manhenha ist außerhalb der Hochsaison wenig Leben zu erwarten. Von Manhenha aus führt ein kleines Sträßchen zum Leuchtturm von Menhenha oder auch Farol da Ponta da Ilha genannt.
Der Farol da Ponta da Ilha ist kein spektakulärer Leuchtturm. Er ist allerdings das Wahrzeichen im Osten der Insel Pico und markiert den östlichsten Punkt.
Unterhalb des Leuchturms von Menhenha führt der Wanderweg PR3 PIC an der Küste entlang.
Miradouro da Terra Alta
Wer von der Ostspitze der Insel Pico auf der ER1 weiter in Richtung Nordküste fährt, gelangt nach wenigen Kilometern zu dem Aussichtspunkt Terra Alta.
Der Parkplatz zum spektakulären Miradouro da Terra Alta liegt direkt an der Inselringstraße und ist ausgeschildert. Wenige Schritte durch eine Parkanlage führen zu der freischwebenden Aussichtsplattform.
Bei gutem Wetter hat der Besucher vom Miradouro da Terra Alta einen grandiosen Ausblick auf die Nachbarinsel São Jorge. Der Kanal, der die Azoreninseln Pico und São Jorge trennt, ist 20 km breit und über 1000 m tief.
Auch der Ausblick über die steil abfallende Nordküste von Pico ist von hier aus atemberaubend schön.
Pico Sehenswürdigkeiten im Norden der 2. größten Azoreninsel
Bis auf den äußersten Westen führt die Inselringstraße ER1 auch auf der Nordseite von Pico direkt an der Küste entlang und macht es dem Besucher leicht in kleinen Abstechern die Pico Sehenswürdigkeiten an der Nordküste zu entdecken.
Miradouro do Santo Amaro
Wer zu wenig Zeit mitbringt, jedes Küstendorf anzufahren, dem sind zumindest alle Aussichtspunkte entlang der Küstenstraße für einen kurzen Stopp empfohlen.
Auch wenn Santo Amaro sich nicht besonders von den anderen Küstenorten abhebt, so ist der Ort doch erwähnenswert, weil hier 1867 der stärkste Mann der Welt geboren wurde. Manuel Paulo da Silveira wurde 11 Mal Weltmeister im Gewichtheben.
Im Dorf Santa Amaro gibt es eine Kunsthandwerk-Schule nahe der Kirche, die Escola de Artesanato. Hier kann man den Frauen des Ortes zusehen, wie sie traditionelle, kleine Kunstwerke z.B. aus den Schuppen der Fische herstellen.
Prainha do Northe – der einzige Sandstrand von Pico
Prainha do Norte gehört ebenfalls zu den Pico Sehenswürdigkeiten, weil der Ort mit ihrer Baia da Areia den einzigen Sandstrand der Insel Pico besitzt.
Der Sandstrand von Prainha liegt im Südosten des Dorfes vor dem Ponta do Rocha.
Parque Florestal da Prainha
Vielleicht 3 km westlich von Prainha do Northe befindet sich der Parque Florestal da Prainha. Der ansprechend angelegte Forstpark ist ein Erholungsgebiet überwiegend für Einheimische.
Der Park bietet eine Vielzahl von Grillmöglichkeiten, Wildgehegen und Spielplätzen.
Eine schmale Stichstraße führt durch den Park hinab an die Küste.
São Roque do Pico
São Roque do Pico ist die dritte der Kreisstädte auf der Insel Pico, aber wie Madalena und Lajes auch nur ein großes Dorf.
Sehenswert ist das restaurierte Franziskanerkloster São Pedro de Alcãntara. Der riesige Klostertrakt beherbergt heute eine der schönsten Jugendherbergen der Azoren.
Am Hafen befindet sich das Museu Industrial da Baleia, das sich in einer aufgegebenen Walverarbeitungsfabrik befindet.
Nicht schön, dafür imposant ist der Cais do Pico. Der Cais do Pico ist der große Handelshafen, wo die Containerschiffe und auch einige Fährschiffe anlegen.
Wie die meisten Küstenorte bietet auch São Roque einige idyllisch gelegene Rockpools zum Entspannen & Baden.
Arcos, Porta Cachorro – Zona das Adegas
Kurz vor dem Ort Santa Luzia oder kurz danach lohnt es sich die ER1 zu verlassen und statt dessen direkt an die Küste zu fahren. Eine kleine gut ausgebaute Nebenstraße führt hier direkt entlang der Küste durch die Weinanbaugebiete im Nordwesten.
Die winzigen Dörfer mit ihren Häusern aus schwarzem Basalt gehören zu den Insel Pico Sehenswürdigkeiten. Aber auch die Landschaften und bizarren Felsenküsten aus schwarzen Lavagestein sind ein Highlight.
Die schönste Ansammlung von diesen Basalt-Häusern findet sich in Porta Cachorro. Neben den liebevoll restaurierten Häusern hat der Besucher hier auch die Möglichkeit zwischen pittoresken Felsformationen und über Lavagesteinsbrücken zu spazieren und den donnernd-grollenden Wellen des Atlantiks zuzusehen.
Zona das Adegas oder Paisagem da Cultura da Vinha wird das Weinanbaugebiet im Nordwesten von Pico genannt. Die alten Basalthäuser wurden hier liebevoll restauriert und dienen jetzt als Ferienhäuser.
Welche Faszination und Pico Sehenswürdigkeiten diese Zona das Adegas für dich bereithält, findest du im Detail in meinem Beitrag: Pico Weinanbau & Welterbe: Wo Weine in Labyrinthen aus Lavamauern wachsen
Walbeobachtungen auf Pico – Bester Walspot der Azoren
Für alle Wal-Fans sind die Azoren das Reiseziel in Europa. Ganzjährig tummeln sich auf den Azoren die Pottwale. Von Ende März bis Ende Juni stehen die Chancen extrem gut das größte & schwerste Tier, den Blauwal und den zweitgrößten Meeressäuger, den Finnwal, in den Gewässern vor Pico beobachten zu können.
Aber auch Delfine, Meeresschildkröten oder die giftige Portugiesische Galeere sowie viele Vögel sind vor der Küste von Pico anzutreffen. Besonders interessant sind die seltsam anmutenden, zerkratzten Rundkopf-Delfine oder Risso’s Dolphins.
Eine Walbeobachtungstour gehört auf alle Fälle zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf der Insel Pico. Der beste Ausgangspunkt für eine Walbeobachtungstour auf Pico ist Lajes an der Südküste der Insel. Für mich zählen die Walbeobachtungen auf Pico mit zu den schönsten und aufregendsten Erlebnissen auf den Azoren.
Was dich so alles auf einer Pico Walbeobachtungstour erwartet, erzähle ich dir mit vielen, vielen Fotos hier in diesem Beitrag: Walbeobachtung auf Pico – beste Azoreninsel für Blauwale, Finnwale, Pottwale
Unterirdische Pico Sehenswürdigkeiten – Gruta das Torres
Südlich von Madalena in dem kleinen Ort Monte führt eine Straße hinauf zu einem beeindruckenden Höhlensystem – der Gruta das Torres.
Auf einer Führung bekommt der Besucher in der Gruta das Torres einen Einblick in die Vulkangeschichte der Insel Pico bzw. die der Azoren.
Das faszinierende Höhlensystem wird dominiert von einer der längsten Lavaröhren in Europa. Außergewöhnlich und eine Seltenheit sind die verschiedenen, koexistierenden Erscheinungsformen der Lava auf dem Boden der Lavaröhre.
An den Wänden der Lavaröhre zeigen sich die verschiedenen Strukturen der Gruta das Torres. Hier können schwach ausgebildete Stalaktiten und Stalagmiten, ganze Lavabänke, Lavabälle, geriefte Wände, Blocklava und Pahoehoe-Lava entdeckt werden.
Alles Wissenswerte zu diesem Höhlensystem und wie diese Lavatunnel entstehen konnten, kannst du hier nachlesen: Gruta das Torres : Bedeutendes Höhlen- & Lavaröhren-System auf Pico
Schönster Spot für Sonnenuntergänge auf Pico
Schöne Sonnenuntergangsspots auf Pico bieten sich natürlich überall an, wo der Ausblick weit gen Westen reicht.
Mein Lieblingsort für Sonnenuntergänge sind die Piscinas Naturais Laja das Rosas südlich von Madalena.
Was tagsüber ein beliebter Badeort ist, wird bei Sonnenuntergang zum schönsten Ausblick auf die untergehende Sonne. Hier versinkt die Sonne dann direkt hinter der Nachbarinsel Insel Faial am Ponta dos Capelinhos. Zauberschön!
Pico Anreise, Unterkünfte & Mietautos
Die zweitgrößte Insel der Azoren, Pico, liegt zusammen mit Faial und São Jorge im sogenannten „Triângulo“ (Inseldreieck) der Zentralen Gruppe der Azoren.
Wie überall sind Reservierungen und Vorausbuchungen in der Nebensaison nicht notwendig – weder für Unterkünfte, noch für Schiffe, Flugzeuge oder Mietautos. Da der Hochsaison aber alles knapp werden kann, ist eine Reservierung sinnvoll.
Anreise nach Pico mit dem Flugzeug
Von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Pico. Je nachdem, welche Inseln du für deinen Azorenurlaub geplant hast, bietet die sehr empfehlenswerte Fluggesellschaft TAP Air Portugal teilweise Direktflüge nach São Miguel oder Flüge mit Zwischenstopp z.B. in Lissabon nach Pico an.
Von Lissabon bzw. dem portugiesischen Festland werden die Flüge dann von SATA Acores Airline durchgeführt. SATA ist auch die einzige Fluggesellschaft, die zwischen den Azoreninseln verkehrt. Erstaunlich ist dabei, dass trotz Monopol die Flüge von SATA sehr günstig sind. Die günstigen Flugpreise beinhalten sogar ein Check-In Gepäckstück mit bis zu 23 kg!
Wer auf die Azoreninseln fliegt, sollte aber bedenken, dass gerade von Herbst bis Frühling, Flüge öfters wegen Sturm nicht durchgeführt werden. Bei Flügen zwischen den Azoreninseln sollte besonders in dieser Zeit 2-3 Tage Reisepuffer eingeplant werden.
Anreise nach Pico mit dem Schiff / Fähre
Zwischen dem Inseldreieck São Jorge, Pico und Faial verkehren täglich und das ganze Jahr über Personenschiffe und Fähren von Atlantico Line. Die Dauer für eine Fahrt zwischen diesen Inseln liegen bei ca. einer halben Stunde bis Stunde. Aber auch hier muss der Fahrgast im Hinterkopf behalten, dass die Schiffe bei zu stürmischen Wetter nicht fahren.
In den Sommermonaten kann man mit dem Schiff alle Inseln der Azoren erreichen. Aufgrund des Zeitaufwandes und der günstigen Flüge ist das allerdings nur für die wenigsten interessant. Die Schiffsfahrten innerhalb der Zentralen Gruppe (zusätzlich noch Terceira und Graciosa) sind allerdings auch gut mit dem Schiff machbar.
Mehr Details zu den Anreisemöglichkeiten für das Triângulo – Flug und Schiff – kannst du in meinem Beitrag zu Faial nachlesen.
Ferien-Unterkünfte auf der Insel Pico
Die Insel Pico ist in 3 Kreisstädtchen – Madalena, Lajes do Pico, São Roque do Pico – mit jeweils 5-6 Gemeinden eingeteilt. Aber auch die kleinen Orte entlang der Küste bieten kleinere Hotels, viele Ferienhäuser und Übernachtungsmöglichkeiten an.
Die Hafenstadt Madalena (ca. 2.500 Einwohner) ist die größte und quirligste Stadt auf Pico. Ihre Ausstrahlung und ihr Charme hält sich allerdings in Grenzen. Am besten hat mir die Gegend um Lajes do Pico an der Südküste von Pico gefallen. Und wie es sich herausstellte, ist die Inselmitte auch ein idealer Ausgangsort für alle Erkundungstouren auf Pico.
Miradouro da Papalva Guest House Inn
Auf der Suche nach einer schönen Unterkunft an der Südküste von Pico bin ich auf das Miradouro da Papalva Guest House Inn gestoßen. Das Miradouro da Papalva Guest House Inn befindet sich etwas oberhalb am Hang des kleinen, freundlichen Ortes São João – 8 km westlich von Lajes do Pico.
Die kleine Ferienunterkunft hat gerade einmal 4 Doppelzimmer, die alle ganz verschieden groß und sehr liebevoll eingerichtet sind. Vor dem Miradouro da Papalva Guest House Inn befindet sich eine große Terrasse mit einem grandiosen Ausblick auf São João und weit über das Meer hinaus sowie hinüber zum Pico Alto.
Der Miradouro da Papalva war einst ein Walausguck. Das sagt wohl alles hinsichtlich des Ausblicks! Mit einer bisschen Glück kann beim Frühstück sogar die Wale vorbeiziehen sehen.
Eigentlich wollte ich nur 3 Nächte hier bleiben und mehre Unterkünfte ausprobieren. Aber bereits nach dem ersten Tag war für mich klar, dass ich hier nicht mehr weg möchte. Jeder Wunsch wurde mir hier von den Augen abgelesen.
Die Managerin Helena lebt auf Pico und hat viele tolle Ausflugs- und Restauranttipps für ihre Gäste. Sie ist bei allen Wünschen ihrer Gäste hilfsbereit und unterstützt, wo sie nur kann. Wer will kann auch die Outdoor-Küche nutzen und sich selbst versorgen.
Definitiv ein Ort, wo die Gäste sich vom ersten Moment an willkommen und angekommen fühlen. Das zeigen auch die Bewertungen und Feedbacks. Das Miradouro da Papalva Guest House Inn kannst du auch direkt über den obigen Link/Karte von Booking.com* buchen.
Autovermietungen auf Pico
Es gibt mehrere Autovermietungen auf Pico. Bei einem Autovermieter ist darauf zu achten, dass er auch selbst ein Büro auf der Insel hat. Gerade größere Autovermieter bieten auch auf Pico ihre Mietwagen an, sind dort aber nicht selbst vertreten, sondern arbeiten mit einem Partner zusammen. Ich habe bei solchen Autovermietern oft Negatives gehört, da sich beim Auftreten eines Problems keiner zuständig fühlt.
Ich habe meinen Mietwagen sowohl auf Pico wie auch auf São Jorge von Autatlantis, einem lokalen, freundlichen, sehr flexiblen Autovermieter gemietet und kann diesen sehr empfehlen.
Meine Tipps:
- Die Nebensträßchen auf den Azoren sind gewöhnungsbedürftig. Manchmal passt ein Auto gerade noch durch die Gasse und manchmal gerade nicht mehr. Ganz nach dem Motto, wer durch passt, der darf auch durch. Rückwärtsfahren sollte jeder auf den Azoren können, weil die schönen, kleinen Nebenstrecken alles Single-Trails sind, die aber in beide Richtungen genutzt werden. Auf keiner anderen Azoreninsel hat mich mein Navi allerdings so fehlgeleitet. Alle Pfade, wo eine Ziege durchkommt, wurden als Straßen angezeigt. Meist lustig (zumindest, wenn ich durch war), manchmal auch etwas schweißtreibend.
- Meine Lieblingsfrüchte auf den Azoren sind die Nesperas. Im Frühjahr , März / Anfang April kann man überall Nespera-Büsche oder Bäume voller saftiger, aromatischer Früchte sehen. Die Früchte sind zunächst gelb und wechseln ihre Farbe hin zu orange – je nach Reifegrad. Unbedingt probieren!
- Auch die Tangerine (Citrus tangerina) schmeckt sehr lecker. Sie gehört zu den Mandarinen und schmeckt ein bisschen wie eine Mischung aus Mandarine und Orange.
- Typische Gerichte der Insel Pico: zu den inseltypischen Gerichten gehören die berühmten Caldeiradas (Fischeintopf), der polvo guisado com vinho de cheiro (in Isabelle-Wein geschmorter Oktopus), linguiça com inhame (Wurst mit Yam), molha de carne (Rindfleischragout) und die caldos de peixe (Fischsuppe). Berühmt sind auch ihre innen leuchtendroten Feigen, der Weihrauch-Honig und der Queijo do Pico – ein weicher Käse aus Kuhmilch. Dazu ein Glas Verdelho-Wein oder einer der vielen Rot- und Weißweine der Insel.
- Welche Azoreninsel die schönste ist, lässt sich schwer sagen. Pico mit all seinen Sehenswürdigkeiten und seiner Vielfalt gehört für mich zu den schönsten Azorenerlebnissen. Ein Urlaub auf Pico lässt sich auch bestens mit den beiden anderen Insel Faial und São Jorge in dem Triângulo – Inseldreieck – der Azoren verbinden.
- Weitere faszinierende Azoren-Reiseberichte findest du in meinem Menü „Welt in Farbe“ – Europa – Azoren
- Ganz besonders lieben gelernt habe ich auf meiner Azorenreise, den sehr gut geschriebenen Azoren Reiseführer vom Michael-Müller Verlag. Auch die außergewöhnlich gute Straßenkarte von Freytag & Berndt, in der selbst alle Wanderwege eingezeichnet sind, hat mir mehr als einmal – trotz bzw. gerade wegen meinem Navi – geholfen wieder zurückzufinden. Meine liebsten Reisebegleiter * kannst du einfach anklicken. Du wirst dann an Amazon weitergeleitet. Dort gibt es mehr Infos zu den Büchern und du kannst meinen Foto-Reiseblog mit deiner Bestellung auch ein kleines bisschen unterstützen (siehe Fußbereich).
Kannst du dich auch für die Insel Pico begeistern? Kennst du noch weitere Pico Sehenswürdigkeiten & Highlights? Dann freue ich mich auf deine Tipps und Kommentare!
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Was für eine wunderschöne Insel im Atlantik mit so vielen tollen Sehenswürdigkeiten! Definitiv ein Fernweh-Magnet!
Ja, liebe Erika, die Azoren sind zwar kein Geheimtipp, aber gerade die weniger frequentierten Inseln wie z.B. Pico muten immer noch wie ein kleines Paradies an. Einfach wunderschön!
Sonnige Grüße
Petra