Popayan – Die Weiße Stadt oder wo Kolumbien’s Präsidenten gebacken werden

Popayán ist eine außergewöhnlich schöne Kolonialstadt im Südwesten Kolumbiens und wird wegen ihrer ausschließlich weiß gestrichenen Innenstadt – Die Weiße Stadt – genannt
Die meisten Touristen, die Popayán besuchen, kommen per Auto oder Bus von der ecuadorianischen Grenze. Fast jeder der in dem Grenzort Ipiales ankommt und weiterreist kommt auch nach Popayan. Von Ipiales dauert die Strecke mit dem Bus mindestens 7 und mehr Stunden, da es ausschließlich über Berge, Pässe und durch Täler geht – eine landschaftlich sehr schöne und lange Strecke :-D
Die Hauptattraktion dieser außergewöhnlichen Kolonialstadt mit ca. 200.000 Einwohnern, ist die koloniale Architektur, die im Zentrum völlig in weiß gehalten ist – Die Weiße Stadt oder in spanisch: La Ciudad Blanca.
Wir kommen hier gerade einen Tag nach den Karnevalsfeiern in Süd-Kolumbien an, die Anfang Januar stattfindet. Schon in Ipiales denke ich, im falschen Film zu sein, als alle Menschen entweder völlig weiße oder schwarze Gesichter haben und sich oft auch noch in weiß und schwarz kleiden. Als wir einen Tag später inmitten der Nacht in Popayan ankommen, sind die ganzen Straßen der Innenstadt immer noch weiß.
Bei diesem Schwarz-Weiß Festival sollen die Verhältnisse umgekehrt werden: die hellhäutige Bevölkerung schmiert schwarze Schuhcreme ins Gesicht und die dunkelhäutige Bevölkerung weiße Farbe – und dann bewerfen sich alle mit unendlich viel Mehl :-D
Die meisten, die nach Popayan kommen, werden hier nicht lange bleiben und es ist den Zwischenstop definitiv wert. Meist 2-3 Nächte um sich die Kolonialstadt anzusehen und die besondere Küche mit hervorragendem, leckeren Essen zu probieren, für das Popayan bekannt ist. Es ist eine ruhige freundliche Stadt ohne viel Nachtleben- ein Zwischending zwischen den großen Städten wie Cali und Medellin und den kleinen kolumbianischen Orten.
Straßenverkäufer: Zuckerrohr-Limetten-Limonade – hier war sie echt lecker und nicht zu süß!
Von Popayan kann jeden Dienstag der schöne und noch authentische kolumbische Indianer-Markt in Silvia besucht werden, wo es wohl nur lebensnotwendiges zu kaufen gibt und noch keinen Touristen-Krims-Krams. Ebenfalls bietet sich von Popayan aus an Nationalpark von Puracé zu besuchen. Hier können mit – viel Glück – auch Andenkondore beobachtet werden.
Typisch Südamerika: wenn nachts etwas leuchtet, dann alles in den buntesten Farben!
Von den Städten in Kolumbien ist Popayán diejenige, in der die meisten späteren kolumbianischen Präsidenten geboren wurden. Außerdem finden hier in Popayan wohl die wichtigsten Osterzeremonien von ganz Kolumbien statt.
Popayan liegt genau in der Mitte zwischen Ipiales, der ecuadorianischen Grenze, im Süden und dem kolumbischen Kaffeedreieck mit dem wohl schönsten Ort Salento im Norden – jeweils ca. 340 km, also einer Tagesreise mit dem Bus.
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Es muss schon toll sein, wenn man soviel sehen und erleben kann.
Ja, das ist es definitiv, liebe Erika!
Umso mehr blutet derzeit mein Reiseherz …
Sonnige Grüße
Petra
Danke für diesen schönen Reisebericht. Freue mich jetzt schon auf meinen Besuch dort im März 2020. Grüße aus Peru.
Hallo Walter,
vielen Dank für dein tolles Feedback! Das freut mich sehr!
Hast du es noch geschafft im März nach Kolumbien zu fliegen / fahren? Ich habe mir im März letzten Jahres gerade ein 4WD in Santiago, Chile gekauft und wollte 1,5 Jahre in Südamerika unterwegs sein.
Leider hat sich nach dem Autokauf alles in Südamerika überschlagen. Grenzen geschlossen und selbst in Chile war kein Reisen mehr möglich. Ich habe bis Juli abgewartet und als kein Ende der Pandemie in Sicht war, dann meine Pläne aufgegeben … leider! Das schmerzt mich noch heute.
Auf ein reisefreundliches 2021 … ich drücke uns die Daumen!
Sonnige Grüße aus Bayern
Petra