Die weltbekannten Reisterrassen von Bali – Die Reisgöttin & das unendlich grüne Hinterland
Die Reisterrassen von Bali sind bauliche Meisterwerke und prägen das satte grüne Landschaftsbild der Insel. Die Himmelstreppen zu den Göttern sind eines der Highlights und eine Oase für alle Bali Besucher.
Keine andere Landschaftsform gilt als typischer für Bali als die der Reisterrassen. Gerade im Hinterland von Ubud – dem kulturellen und spirituellen Zentrum von Bali – sind die riesigen, in allen Farben von grün leuchtenden Reisfelder überall zu finden.
Die Reisterrassen werden von den Balinesen auch oft Himmelstreppen zu den Göttern genannt und irgendwie sehen sie sogar auch so aus :-)
Inhalt
In mühsamer Handarbeit wurden und werden immer noch Terrassen an den Hängen angelegt. Da hat der Lauf der Zeit nicht viel geändert. Was natürlich auch daran liegt, dass das bergige Hinterland nur sehr schwer zugänglich ist.
Bei den steilen, schmalen Terrassen, können zum Teil noch nicht einmal Rinder zum Pflügen eingesetzt werden. In den Ebenen werden auch schon einmal Traktoren genutzt.
Für die Reisbecken werden Flächen freigelegt, die Erde festgestampft, mit Graswurzeln angelegt und dann mit überflutet. Gestützt wird das ganze durch Mauern und Dämme.
Das Wasser wird von den Bergbächen und Quellen über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem abgeleitet um die Hangterrassen fluten zu können.
Die Reispflänzchen werden vorgezogen und dann von Hand einzeln auf die Terrassen und in die Becken ausgepflanzt.
Durch Fluten und Austrocknen der Reisfelder wird das Wachstum beschleunigt und der Reis kann schon nach wenigen Monaten geerntet werden.
Die reifen Reisfelder, deren Farbe sich leicht ins gelbliche verändert, werden von Hand geerntet und in der Sonne zum Trocknen ausgebreitet. Ist er trocken genug, wird er gedroschen, um die Körner aus ihren Ähren zu lösen.
Der Anblick der Reisterrassen ändert sich ein bisschen je nach Jahreszeit – von frisch angepflanzt, über die Wachstumsphase bis hin zu abgeerntet und abgebrannt.
Auf den größeren Reisfeldern werden auch „Hand-Traktoren“ eingesetzt, die das Umpflügen der Felder schon einmal erheblich erleichtern.
Das Monsun Klima und die Vulkanböden auf Bali ermöglichen 3 Nass-Reisernten pro Jahr. Der Reisanbau hat eine extrem lange Tradition auf der Insel. Reis ist ein Grundnahrungsmittel, dient aber auch immer noch als „Zahlungsmittel“ und sichert zudem immer noch vielen Familien auf Bali ihren Lebensunterhalt.
Wo auf Bali sind die schönsten und beeindruckendsten Reisterrassen zu finden?
Außer im Westen, wo es zu trocken ist, sind fast überall auf Bali Reisfelder zu finden. Es gibt einige sehr schöne große Reisterrassen, die auch ein Touristenmagnet sind.
Tegalalang Rice Terraces – ca. 12 km nördlich von Ubud
Überall um Ubud herum, sind immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die ewig grünen Reisterrassen zu erhaschen, obwohl auch gerade um Ubud herum anscheinend die saftigen Reisterrassen den Immobilienspekulationen allmählich weichen.
Eine der bekanntesten Reisterrassen von Bali liegt im Norden von Ubud bei dem kleinen Ort Tegalalang.
Schon von der Straße aus bietet sich ein gigantischer Blick auf die ausladenden, am Berg liegenden, wunderschön angelegten Reisterrassen. Die Besucher können entlang der Reisterrassen serpentinenartig den Berg erklimmen.
Ganz egal von wo auch immer du schaust, überall – während der Wachstumsphase – findet sich das satte, leuchtende Grün der Reispflanzen, das nur durch das noch tiefere, dunklere Grün der angrenzenden Wälder begrenzt wird.
Einzigartig schön und super leicht zu erreichen. Es ist ein geringer Eintrittspreis zu bezahlen.
Jatiluwih – Reisterrassen und Vulkan
Sehr schöne und ebenfalls sehr touristisch erschlossene Reisterrassen gibt auch in der Umgebung von Jatiluwih – ca. 40 km nordwestlich von Ubud. Mit dem angrenzenden Vulkan Gunung Batukau mit 2.276 m bieten sich dort tolle Ausblicke sowohl in die Region wie auch auf den Berg.
Weitere schöne Reisfelder und Terrassen sind westlich von Jatiluwih bei Pupuan und südlich davon bei Belimbing zu finden.
Die Reisterrassen um Tirtagangga und Karangasem
Im Osten Balis gibt es wunderschöne Reisterrassen um Tirtagangga und Karangasem. Wer von Ubud nach Amed unterwegs ist, kommt direkt an diesen Reisterrassen vorbei.
Die Reisterrassen hier beginnen im Norden von Amlapura und schmiegen sich in das kleine Tal zwischen den beiden Vulkanen Gunung Agung und Gunung Seraya sowie an ihre Hänge.
Selbst wer nicht viel Zeit mitbringt, kann diese wunderschönen Reisterrassen schon von der Straße aus weit überblicken. Einfach ab und zu stoppen und staunen!
Nicht nur die Tirtagangga Reisterrassen selbst, sondern auch die Kulisse des Vulkans Gunung Seraya im Hintergrund machen den Eindruck zu einem Gesamtkunstwerk.
2012 wurden die Reisterrassen von Bali als UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Reisterrassen und schöne weite Reisfelder gibt es über ganz Bali verstreut. Einige sind faszinierend angelegt, touristisch und bekannt, andere liegen ganz unscheinbar und fast versteckt. Alle haben sie ihren eigenen Charme für uns Touristen und gehören für uns zu den Highlights von Bali. Für viele Balinesen waren und sind sie eine Existenzgrundlage, die ihr Überleben sichert.
Asiens Enten, das Schädlingsbekämpfungs-Wundermittel in den Reisfeldern
In Asien gibt es das „Wundermittel Ente“ für die Schädlingsbekämpfung in den Reisfeldern schon lange. In Europa wird dieser Service heute teilweise in Gemüsegärten umgesetzt.
Die Enten in den Reisfeldern fressen die schädlichen Insekten, Schnecken und Unkraut, das sonst alles von den Bauern mühsam per Hand entfernt oder mittels Einsatz von Pestiziden von den Feldern gebannt werden müsste.
Der Entenkot dient gleichzeitig als Dünger. Ein Leben wie Gott in Frankreich für die Enten. Nachdem die Enten sich dann groß und stark gefressen haben, geben sie einen tollen Sonntagsbraten oder können gewinnbringend auf dem Markt verkauft werden.
Balis Fruchtbarkeits- & Reisgöttin Dewi Sri
Der balinesischen Fruchtbarkeitsgöttin Dewi Sri wird zu Ehren an den Rändern der Reisfelder kleine Schreine aufgestellt, die regelmäßig mit kleinen Opfergaben versehen werden, um eine gute Ernte zu sichern. Sie wird daher häufig als Reisgöttin bezeichnet. Der Tempel Pura Beji in Nordbali ist ihr gewidmet.
Der Reisanbau in Bali wird von unzähligen zeremoniellen Handlungen begleitet, die der Reisgöttin Dewi Sri gelten. Angefangen vom Bestellen der Felder, dem Einsetzen der Reispflänzchen, vor der Ernte – für alles wird mit Zeremonien und Opfergaben um das Wohlwollen der Göttin gebeten.
Auch die täglich neu, vor den Eingangstüren der Häuser und Geschäfte aufgestellten Opfergaben in den kleinen, selbst hergestellten Körbchen aus Palmblättern enthalten neben Blüten und Räucherstäbchen auch immer einige Reiskörner. Die Balinesen bedanken sich damit für die alte Ernte und bitten gleichzeitig um eine neue reiche Reisernte.
Ist das nicht ein schöner Brauch und eine liebevolle Weise Danke zu sagen? Was meinst du?
Mehr tolle Tipps zu Bali und Umgebung findest du am Ende dieses Beitrages unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen“. Viel Spaß beim Stöbern!
Wie gefallen dir diese leuchtend grünen Reisterrassen von Bali? Hast du schon solche riesigen Reisterrassen-Anlagen gesehen?
Dir gefällt mein Bali Reisebericht? Ich freue mich auf Kommentare & dein „Gefällt mir“ meiner Passenger On Earth – FB Seite. Danke! Alle Reiseberichte nach Ländern -> Menü: Welt in Farbe
Faszinierend wie diese Reisterassen angelegt sind , ist wirklich toll anzuschauen!
Danke liebe Erika, das freut mich sehr! Für uns sicher sehr erstaunlich, dass dies alles händisch gemacht werden kann!
Viele Grüße
Petra
Während ich mich so durch die ganzen Bali-Beiträge klicke bin ich einfach nur begeistert. Habe deinen Blog heute erst neu entdeckt und mir gefällt total gut, dass die Texte knapp und aussagekräftig sind. Also einfach perfekt für jemanden, der sich ein wenig informieren will vor seiner Reise :) Die Bilder sind ein wahrer Traum und haben eine super Qualität. Und es macht Mut, in deinen Beiträgen auf all die Schönheit zu stoßen, die man auf anderen Blogs (wo nur von Massentourismus und Dreck die Rede ist) vermisst.
Ein ganz großes Lob an dieser Stelle.
Viele liebe Grüße
Madeleine
Danke, liebe Madeleine!
Dein liebes Feedback freut mich riesig! Ja, es gibt auch Bali auch viel Dreck und manchmal tut es für unser Verständnis weh, wie sie mit ihren schönen Stränden umgehen.
Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass die Leute oft sehr arm sind, wenig Bildung haben und gar nicht wissen, was sie mit all dem neumodischen Plastikmüll anrichten.
Neben diesem Thema gibt es aber so viel Schönen, Buntes, Liebenswürdiges in diesem Land. Ich ziehe es vor darüber zu schreiben und mich auf die Schönheit dieses Planeten zu konzentrieren, statt über Missstände zu jammern und zu klagen.
Für mich ist dieser Planet sagenhaft & wunderschön!
Toll, dass dir meine Fotos gefallen – manchmal bin ich auch ganz verliebt in sie :D
LG Petra
Hey,
Du hast so tolle Fotos von den Reisterrassen. In welchen Monaten sind diese so schön grün?
Lg
Hi Julia,
danke für dein tolles Kompliment! Das freut mich sehr, dass dir meine Fotos gefallen. Ich war im Mai & Juni auf Bali und die Fotos sind zu dieser Zeit aufgenommen worden.
LG Petra
Hallo, danke für die schönen Bilder und den informativen Beitrag über Balis Reisterassen.
Always look on the bride side of life……….
Liebe Grüße Hannelore
Hi Hannelore,
sehr gerne! ? Danke für dein liebes Feedback und auch da bin ich ganz klar bei dir
Always look on the bride side of life ?
Liebe Grüße
Petra