Sol de Mañana Geysire – brodelnd heiße Quellen, Salvador Dali Wüste & Lagunen
Teil 3: Die Highlights des 3. Tages der Salar de Uyuni Jeeptour stehen ganz unter dem Thema: Brodeln, Blubbern, Dampfen! Ein unvergesslich eindrucksvolles Landschaftserlebnis bieten die Sol de Manana Geysire, die skurrile Wüstenlandschaft „Salvador Dali“ und die malerischen Laguna Blanca & Laguna Verde.
Die auf 4.850 m Höhe liegenden Geysire von Sol de Manana gehören sicherlich mit zu den schönsten Geysir-Landschaften auf unserer Erde. Sie gehören zu der Vulkanregion Altiplano-Puna und sind immer auch Bestandteil der schönsten Tour in Bolivien, der Salar de Uyuni.
Verbunden werden dieser dampfende Tag auf der Salar de Uyuni Jeep Tour mit der Salvador Dali Wüste & wunderschönen, friedlich spiegelnden Lagunen.
Inhalt
Der 3. Tag der Salar de Uyuni Jeeptour
Der dritte und für uns letzte Tag der Salar de Uyuni Jeeptour durch Boliviens Nationalpark Eduardo Avaroa erfordert ein sehr frühes Aufstehen. Um 4:30 Uhr geht es schon los zu einem überwältigend schönen, faszinierenden Naturspektakel: den Sol de Mañana Geysire – die Geysire der Morgensonne – der, wie sein Name schon sagt, sich von seiner besten Seite zur Zeit der Morgensonne zeigt.
Wir haben in einer etwas muffigen Baracke in der Nähe der wunderschönen, farbenprächtigen Laguna Colorada übernachtet.
Von hier aus geht es Richtung Südwesten in die Altiplano-Puno Vulkanregion. Draußen ist es bitter kalt und dunkel. Ich habe nicht sehr lange geschlafen, meine Augen kann ich kaum offen halten. Wozu auch, es ist ja dunkel. Mein Kopf klatscht im Gleichtakt zum Holpern unseres Jeeps müde gegen die Windschutzscheibe.
Es wird wieder ein Tag der Kontraste werden. In der eiskalten Morgenluft bei den dampfenden Geysiren, kurz darauf ein Bad in heißen Quellen, bizarre Wüstenlandschaften und herrlich schöne, aber giftige Lagunen.
Der Sol de Mañana Geysire – dampfend, brodelnd, faszinierend
Auf 4.850 m sind die Geysire des Sol de Manana so früh morgens ein sehr fröstelndes Schauspiel. Die Geysire Sol de Manana Geysire liegen in einen ca. 2 km2 großen, sehr aktiven Geo-Thermalgebiet.
Wie der Name schon vermuten lässt, sind die geothermischen Aktivitäten am Sol de Mañana am frühen morgen besonders intensiv.
Schon von weitem sehen wir die dampfenden Geysire, die sich mit dem Morgendunst von der eiskalten Erde mischen. Die gerade aufgehende Sonne wirft ihre warmen Strahlen dazwischen und verleiht dem ganzen Szenario ein sehr mystischen Ausdruck.
Ich bin sofort hellwach. Unsere Schatten ziehen sich ewig lang und lassen uns wie hohe Türme erscheinen. Unwirtlich anmutende, leicht gespenstische Nebelschwaden tanzen im Wind des frühen Sonnenlichts. Starker Schwefelgeruch und Wasserdampf liegt in der Luft.
Die Dämpfe und Gase ertrotzen ihren Weg ins Freie über die vielen Fumarolen um uns herum – ein wildes, lautes Zischen, was immer mal wieder unterbrochen wird von kleinen Dampfexplosionen, die unsere noch starren Glieder zusammenzucken lassen.
Die Schlammlöcher brodeln und blubbern lautstark. Schlammblasen werden wie um die Wette ausgespuckt, formen sich kurzzeitig zu bizarren Gebilden in der Luft, um dann mit einem dumpfen Glucksen wieder in sich zusammen zu fallen.
Ich versuche so nah wie möglich an die Schlammlöcher zu kommen. Zum einen locken sie einladend gurgelnd, glucksend und lautstark berstend ihre Besucher an. Zum anderen könnten die Schlammauswürfe auch mich erfassen, verschlingen und hinunterziehen? Eindeutig zu viele Horror-Filme geschaut!
Faszination und gleichzeitig Bedrohung wohnt diesen Schlammspektakel inne. Vielleicht liegt dieser seltsame Mix auf Gefühlskontrasten aber auch nur an dem Cocktail von Schwefel, eiskalter Luft und dem Zischen & Brodeln.
Dieses sonnendurchflutete Erlebnis am frühen Morgen ist einzigartig schön und täuscht leicht über die trotz Sonne immer noch klirrende Kälte auf fast 5.000 m Höhe hinweg.
Nach 1.5 Stunden Herumstehen und Staunen beginnt allerdings die Kälte bis in die Knochen einzudringen und trotz warmer Kleidung hilft nur noch Zähneklappern.
Die Sol de Manana Geysire sind ein gigantisch faszinierendes Naturspektakel für alle Sinne!
Mit einem letzten Blick und ganz viel Dankbarkeit für soviel Naturschönheit verabschiede ich mich von dieser überwältigenden Szenerie.
Heiße Quellen – Ein Bad bei 4 Grad Celsius gefällig?
Durchgefroren machen wir uns auf den Weg zum nächsten Highlight den heißen Quellen auf 4.400 m Höhe. Wir holpern ca. 45 Minuten über die Pisten des Altiplanos bis wir die „Hot Springs“ erreichen.
Wer will kann sich hier seiner Kleidung entledigen und ins heiße Wasser springen. Mir ist noch so kalt, dass ich nur meine Füße für eine Weile ins ca. 38 Grad heiße Wasser hänge und mir dann die mystische Seenlandschaft etwas genauer ansehe.
So wunderschön – besser kann ein Tag nicht starten!
Die Salvador Dali Wüste
Auf dem Weg zu der Laguna Verde und Laguna Blanca kommen wir an der 110 km2 großen Salvador Dali Wüste (span. Desierto de Salvador Dali) vorbei.
Ein lustiger Name für diese Steinwüste auf 4.400 m Höhe. Der Name wurde anscheinend von den Touristen geprägt, weil die vom Wind gesandstrahlten Felsreste so skurril sind, wie die Objekte in den Bilder von Salvador Dali.
Laguna Blanca und Laguna Verde
Das letzte Highlight im Nationalpark Eduardo Avaroa bevor wir uns frühzeitig von der Tour nach Chile verabschieden, sind die beiden wunderschön gelegenen Seen – Laguna Blanca, der weiße See und Laguna Verde, der grüne See.
Die beiden auf 4.400 m liegenden Lagunen bildeten früher einmal eine Einheit. Heute sind sie nur noch über einen winzigen Abfluss miteinander verbunden.
Die „weiße“ Farbe der 5,6 km langen Laguna Blanca entsteht du das im Wasser befindliche Borax. Borax entsteht bei der Austrocknung von Salzseen.
Borax ist als gesundheitsgefährdend eingestuft – also kein Baden in den Seen, nur sehen, staunen und fotografieren :) Hier können aber immer noch Flamingos leben.
Die „grüne“ Farbe der Laguna Verde entsteht durch verschiedene im Wasser gelöste Mineralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen.
Je nach Windstärke und den damit aufgewirbelten Sedimenten und nach dem Winkel der Sonneneinstrahlung wechselt der See seine Farben von hellem Türkis bis hin zu dunklem Grün.
Auch hier gilt: das Wasser ist giftig! Allerdings kommt bei diesen kalten Temperaturen auch vermutlich kein Mensch auf die Idee hier baden zu wollen :)
Die beiden Seen liegen am Fuße des 5.920 m hohen Vulkans Licancabur, der sich je nach Tageszeit wunderschön in den Lagunen spiegelt. Der Vulkan Licancabur liegt auf der Grenze zwischen Bolivien und Chile.
Zurück nach Uyuni oder weiter nach San Predro de Atacama, Chile?
Von den Lagunen sind wir nur noch ca. 75 km von San Pedro de Atacama in Chile entfernt. Wer zurück nach Uyuni will hätte auf unserer Salar de Uyuni Jeep Tour noch einen langen Tag im Auto vor sich und würde ohne weitere größere Pausen dann abends wieder in Uyuni ankommen.
Wir haben uns entschieden, von hier weiter nach Chile zu ziehen. Unser nächstes Ziel ist San Pedro de Atacama & das Valle de la Luna. Wir überschreiten die Grenze nach Chile ganz in der Nähe der Lagunen und nehmen von hier einen Bus, der uns geradewegs 2.000 Höhenmeter hinunter fährt, in den sandigen, heißen Wüstenort San Pedro de Atacama.
Meine Tipps:
- Wer eine Salar de Uyuni Jeep Tour bucht, macht dies am besten vor Ort in Uyuni. Von dort werden täglich einige Touren angeboten. Wir haben den Nachtbus von La Paz nach Uyuni genommen und sind gleich am Morgen weiter zur Salar de Uyuni Tour. Das geht natürlich auch etwas entspannter.
- Der Vorteil, wenn du die Tour vor Ort buchst ist, dass du dir die Fahrzeuge und Fahrer ansehen kannst. Unser Fahrer hat nur spanisch gesprochen. Was nicht so schlimm war, weil er eh nie etwas gesagt hat. Das wäre vielleicht auch besser gegangen. Es hieß, dass unser Fahrer auch englisch spricht. Das tat er auch. Er konnte „Good Morning“ sagen. ?
- Du kannst die Salar de Uyuni Touren sowohl von Uyuni aus, als auch von San Pedro de Atacama aus buchen. Von Bolivien aus, sind die Touren allerdings ein bisschen günstiger. Von den Unterkünften darfst du nicht viel erwarten, sie sind etwas muffig und super einfach. Für 2 Nächte ist dies aber auszuhalten. Dafür ist alles noch sehr ursprünglich.
- Die Salar de Uyuni ist vermutlich die eindrucksvollste Tour, die du in Bolivien machen kannst. Sozusagen ein „Must See“. Die faszinierenden Erlebnisse und Highlights des 1. Tages der Salar de Unyuni Jeep Tour kannst du dir hier ansehen und nachlesen: Salar de Uyuni – Das weiße Gold Boliviens: Faszination, Naturspektakel & der weltgrößte Hightech Schatz
- Die grandiosen Erlebnisse und Highlights des 2. Tages der Salar de Unyuni Jeep Tour findest du unter: Die atemberaubende Laguna Colorada – vom Salar de Uyuni zum Altiplano Boliviens mit Flamingos, Chinchillas & Vikunjas
Findest du diesen Sol de Manana Geysire, die bizarre Wüstenland & die wunderschönen Lagunen nicht absolut faszinierend? Macht das nicht Lust auf Bolivien? Warst du schon auf dieser Salar de Uyuni Tour? Was waren deine Highlights?
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Das ist ein sehr schöner Bericht, auch die Bilder gefallen mir.
Damals in San Pedro de Atacama wurden mir auch diese 3-Tagestouren nach Bolivien angeboten, doch ich habe an keiner teilgenommen.
Kennst du auch das Geysirfeld El Tatio, nördlich von San Pedro de Atacama =) ? Da ist es auch sehr schön =)
Hallo Paul,
danke für dein tolles Feedback! Was nicht ist, das kann ja noch werden :) Ich habe noch nicht viel von Bolivien gesehen, die Uyuni Tour ist allerdings wirklich sensationell beeindruckend!
Das Geysirfeld El Tatio kenne ich leider auch noch nicht. Ich kenne hauptsächlich Chile südlich von Santiago de Chile bis zur Südspitze Patagoniens. Es bleibt noch jede Menge mehr Chile zu entdecken ;)
Liebe Grüße
Petra
Ich kenne das auch ich war schon oft da
Du warst schon oft da, Griselda? Wow klasse … wie kommt das?
Ich hatte letztes und dieses Jahr eine große Südamerika-Langezeitreise von ca. 1,5 Jahren geplant und wollte auch Bolivien mit meinem Allrad-Fahrzeug ausgiebig erkunden. Aufgrund der aktuellen Situation musste ich allerdings im Sommer letzten Jahres die Reise abbrechen.
So schmerzlich für mich & so schade … weil ich so viele wunderbare Landschaften entdecken wollte.
Sonnige Grüße
Petra