Spitzkoppe – Namibias Matterhorn: inspirierende, faszinierende Felslandschaft
Die 1.728 m hohe Spitzkoppe – das Matterhorn Namibias – ein Inselgebirge mit vielen Nebengipfeln, sehr skurrilen Felsformationen, die zum Erklettern & zum Erkunden einladen. Grandiose Ausblicke über ein nahezu unberührtes Felsgebiet.
Der Felsen der Spitzkoppe (auch Spitzkuppe genannt) in Namibia hebt sich eindrucksvolle 700 m von einer trockenen, endlos und unwirtlich erscheinenden Ebene ab.
Spitzkoppe wird schon schon vielen Kilometern Entfernung gesehen und hat wegen seiner markanten Form den Namen das „Matterhorn Namibias“ erhalten und zieht sowohl Wanderer als auch Kletterer in seinen Bann.
Inhalt
Spitzkoppe ist ein beliebtes Wandergebiet und das anspruchsvollste Klettergebiet in Namibia. Die faszinierenden Ausläufer der Nebenberge der Spitzkoppe können von jedem erklettert werden und die bizarren Felsformationen inspirieren geradezu zu wilden Geschichten und setzen deiner Fantasie keine Grenzen.
Spitzkoppe – Erkundungen und kleine Wanderungen auf eigene Faust
Die Spitzkoppe ist ein Felsmassiv aus Granitgestein, das ca. 120 km östlich von Swakopmund liegt und gehört zum Erongo Gebirge.
Vor mehr als 100 Millionen Jahren entstand dieses Gebirge aus Vulkanaktivitäten. Das weichere Deckgestein wurde über Jahrmillionen durch Winderosion abgetragen, bis nur noch das harte Granitgestein in Form von teils sehr skurrilen Felsformationen übrig blieb.
Ich als fantasiereicher Mensch habe mir folgende Geschichte ausgedacht: Spitzkoppe ist der Ort, wo alle verstorbenen Seelen der Tiere sich regelmäßig treffen. Sie kommunizieren und tauschen dabei starke Energien und Schwingungen aus.
Die stärksten Schwingungen sind dabei so intensiv, dass sie von den Felsen absorbiert werden und diese dann die Form und Gestalt der Tiere annehmen.
Hier die Beweisfotos zu meiner Geschichte … Also ich sehe Geier, Schildkröten, Schafe … und es gibt noch viele mehr der in Stein manifestierten Tierseelen! ?
Falls dies esoterischer Unsinn für dich ist, auch nicht schlimm, du darfst dir auch gerne deine eigene Geschichte ausdenken, wie hier die vielen steinernen Tiergestalten entstanden sind.
Wie der Backenzahn eines Riesen in diese Geschichte passt, habe ich noch nicht ganz herausgefunden. Vielleicht hast du eine Idee? Schreibe es mir in die Kommentare – ich freue mich, die Geschichte abzurunden :-)
Für alle die, die einfach nur Felsen sehen wollen – auch gut! Für mich sind diese Felsformationen voller Magie – sowohl was die Formen, wie auch die Stimmung dieses Ortes betrifft.
Das Highlight für alle, die nur ein bisschen herumkraxeln wollen ist ganz klar der große Felsbogen (The Bridge). Mit den Bergen im Hintergrund besitzt er natürlich auch noch eine perfekte Kulisse.
Es macht einen Riesen-Spaß hier herum zu klettern, durch Ritzen zu schauen immer wieder um dich herum neue Eindrücke und interessanten Felsformen wahrzunehmen.
Vor allem bei Sonnenaufgang und vor Sonnenuntergang zeigt sich das rot leuchtende Granitgestein von seinen schönsten Farben und lange Schatten werfen sich gespenstisch über Risse und Spalten und sorgen für eine sehr energetische und mystische Stimmung.
Wer das Gebiet erwandern will kann dies nur begrenzt auf eigene Faust machen (z.B. mit Tracks4Africa – GPS Karten von Afrika) oder mit einem Guide am Eingang buchen, der dann auch noch viel zu der Geschichte und der Vegetation erzählt.
Spitzkoppe – Geführte Touren
Das Spitzkoppe Community Tourist Camp bietet auch geführte Wanderungen an, die am Eingang gebucht werden können. Der Guide erzählt dabei vieles zur Geschichte und der Vegetation im Spitzkoppe Gebiet.
Mit einem Guide gelangt man auch zu überhängenden Felswänden mit jahrtausendealten Felsmalereien – dem „Bushman’s Paradise„, das ansonsten nicht zugänglich ist.
Die Vegetation hier im Spitzkoppe Gebiet ist üppiger als in der Umgebung, da die Wolken an den Bergen hängenbleiben und sich hier öfter abregnen.
Wie ein Gemälde aus Öl – einfach faszinierend und auf den ersten Blick zu meinen Baum-Favoriten erklärt: die „sich selbstschälenden“ Butterbäume.
Am interessantesten finde ich die grün-gelblich Rinde dieser Butterbäume. Sie sieht aus wie ein faszinierendes, filigranes, dreidimensionales Kunstwerk!
Jede Menge Aufmerksamkeit bekommt natürlich der „Giftboom“ (euphorbia virosa), ein Wolfsmilch-Gewächs mit extrem giftigem, milchigen Saft, mit dem die Buschmänner ihre Pfeile vergifteten. Nur ein Tropfen davon soll ausreichen einen Menschen zu vergiften. Also bloß nicht unbeliebt machen auf dieser Wanderung!
Spitzkoppe – Einfache Camps als Übernachtungsmöglichkeiten
Das Spitzkoppe Rest Camp bietet große und schöne Stellplätze und Flächen zum Zelten inmitten bzw. am Rand der bizarren Felsformationen und ein paar wenige sehr einfache Unterkünfte.
Das Spitzkoppe Gebiet gehört sicherlich zu den noch sehr einsamen, aber außergewöhnlich beeindruckenden Regionen in Namibia. Für jeden Naturliebhaber ein kleines Paradies ohne viel Tourismus.
Wichtig: Taschenlampe! und alles was für die Zeit gebraucht wird mitbringen – vor allem genügend Wasser (auch zum Waschen und Duschersatz)! Am Osteingang kann auch Wasser gekauft werden.
Auf den Stellplätzen gibt es Feuerstellen, aber kein fließend Wasser und vereinzelt „Plumpsklos“ oder Trockentoiletten. Eine Dusche steht bei der Rezeption zur Verfügung.
Dieser Rotschnabeltoko ist unser neugieriger, lustiger und steter Zeltnachbar. Vermutlich hoffte er, dass irgendetwas von unserem Frühstück übrig bleibt. Der Rotschnabeltoko gehört zu den Nashornvögeln – irgendwie offensichtlich oder? :-D
Sicher wird hier kein Luxus, dafür faszinierende Natur pur angeboten! Für ein/zwei Nächte aber leicht auszuhalten und nach meiner Meinung entschädigt die Landschaft den fehlenden Luxus hundertfach!
Klettern im Spitzkoppe Gebiet:
Die bizarren Felsformationen sind ein beliebtes und anspruchsvolles Ziel für Kletterer. Im Sommer ist das Klettern nahezu unmöglich, da sich die Felsen in der Sonne so sehr erhitzen, dass man die Finger regelrecht verbrennen würde.
So harmlos wie das Inselgebirge auch erscheint: das Erklimmen des Gipfels ist schwierig (V+ auf der einfachsten Route), die Erstbesteigung fand erst 1946 statt. Es gibt ca. 150 teils schwierige Kletterrouten in dem Gebiet.
Neben der Großen Spitzkoppe mit 1.728 m Höhe, gibt es auch noch die Kleine Spitzkoppe mit 1.584 m, die Schwarze Spitzkoppe mit 1.128 m, die Pontok Berge und viele kleinere Erhebungen.
Kletter-Guides können am Osteingang des Parks gebucht werden.
Meine Tipps:
- Eintritt in das Spitzkoppe Rest Camp: Für Tagesbesucher fällt ein kleiner Eintritt con 50 N$ pro Person und 60 N$ pro Fahrzeug an. Preis für die Übernachtung im Camp pro Person und Nacht: N$ 150.
- Beste Tageszeit für Fotos: Morgens bei Sonnenaufgang oder abends bei Sonnenuntergang sind die Farben und Schattenspiele am intensivsten.
- Zu den häufigsten Schmuckstein-Mineralen im Gebiet der Spitzkoppe zählen Topas, Rosenquarz und Turmaline. Diese werden auch oft an den Straßen oder auch direkt bei vor dem Spitzkoppe Rest Camp zum Verkauf angeboten.
- Wer es luxuriöser liebt, findet in der Spitzkoppe Lodge eine Alternative zum Camp. Hier stehen 15 Chalets mit eigenem Badezimmer zur Verfügung, Restaurant und Swimmingpool. Geführte Touren sind dort auch direkt buchbar.
- Weitere Tipps und Empfehlungen zu Namibia findest du am Ende dieses Beitrages unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen“. Viel Spaß beim Stöbern!
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Hallo,
Toller Beitrag und beeindruckende Bilder.
Seit ich letztes Jahr an Spitzkoppe war, bin ich absolut verliebt in die Gegend! Ich war sogar oben auf dem Gipfel was ein gigantisches Erlebnis war.
Liebe Grüße
Anne
Danke, liebe Anne!
Das freut mich sehr! Ich war mit einer organisierten Tour unterwegs und da war nicht viel Extra-Spielraum – leider! Um das Gipfel-Erlebnis beneide ich dich – definitiv!
LG Petra
Hallo Anne
wie hast Du die Tour auf dem Gipfel organisiert? Ist das tatsächlich nur kletternd 5+ möglich? Gibt es Ausrüstung vor Ort?
Danke Grüße Jens
Hallo Jens,
wart ihr inzwischen auf einem der Spitzkoppe-Gipfel? Wie war der Aufstieg?
Viele Grüße
Petra