The Breakaways – Wenn Natur 3D-Gemälde malt: Grandiose Farben & Formen
The Breakaways Reserve ist ein majestätisches Wüsten- Hochland-Plateau in Südaustralien bei Cooper Pedy. Seine überwältigenden, in leuchtende Farben getauchten Plateau-Überbleibsel gehören zu den sehenswertesten Landschaften Australiens & gelten immer noch als Geheimtipp!
Nur 35 km nördlich von Cooper Pedy im Norden von South Australia befindet sich der Kanu – The Breakaways Conservation Park. The Breakaways sind nicht nur eine beliebte Filmkulisse von vielen Blockbuster Filmen, sondern auch eine geologische Besonderheit.
Was schon tagsüber voller Farben leuchtet, wir zum Sonnenuntergang ein Farbenrausch aus orange, dunkelrot, weiß & grün. Ein Anblick, der einmal mehr zeigt, wie atemberaubend schön das australische Outback ist.
Inhalt
Warum mich auf unserer geführten Motorradtour durch das Outback Australiens niemand auf diese absolut faszinierende, farben- und formenreiche Landschaft aufmerksam gemacht hat, kann ich bis heute nicht verstehen.
Und wie es so oft ist, wenn wir Dinge oder Orte auf unseren Reisen verpasst haben, dann doch wahrscheinlich nur, um einmal mehr einen Grund zu haben, zurück zu kommen. Wer immer auch in die Nähe von Coober Pedy, der Opal-Hauptstadt der Welt kommt oder den Oodnadatta Track befährt, sollte sich die The Breakaways nicht entgehen lassen? Aber wie könntest du auch bei diesen Fotos?
Während mit dem Allrad-Fahrzeug unterwegs ist, kann das zauberschöne Breakaway Country auf einer Rundfahrt mitten durch die Breakaways entdecken. Alle anderen können zumindest von einem Panorama-Hügel die atemberaubenden Ausblicke auf diese außergewöhnliche Landschaft genießen.
The Breakaways – Übrigbleibsel eines riesigen Inlandsees
Wer von dem Panorama Hill weit über diese überwältigend schönen Felsstrukturen blickt, wird sich vielleicht fragen, wie diese vereinzelten Bergrücken entstanden sind.
Noch vor ungefähr 70 Millionen Jahren wurde diese heute trockenste Wüstengegend von einem enorm großen Inlandsee bedeckt. Die heute weitestgehend erodierten Gesteinsformationen waren zu dieser Zeit kleine, flache Inseln in diesem großen See. Heute blicken wir auf eine weite surreale Landschaft mit Sandstein-Erhebungen, gespickt mit unzähligen, uralten Fossilien.
Der Namen „The Breakaways“ – wörtlich übersetzt „Die Abgebrochen“ – gibt schon einen ersten Hinweis darauf. Die Geologen sprechen von Ausbiss (engl. outcrop) oder Ausschicht, was Stellen an der Geländeoberfläche bezeichnet, wo eine Schicht, ein Flöz oder ein Gang angeschnitten wird.
Wer seinen Blick über The Breakaways schweifen lässt, blickt auf große, farbige, flache Hügel, auf Klippen, Erhebungen, Täler und Plateaus. Von weitem sieht es aus, als hätten sich all diese flachen Sandstein-Erhebungen losgerissen von den Ausläufern der Stuart Range, um hier ihren Tanz in einem bunten Farbenkleid zur Schau zu stellen.
Ein sehr gelungenes leuchtendes, farbenfrohes 3D-Naturgemälde – findest du nicht auch?
Auf dem Dog Fence Scenic Tourist Drive durch Kanku – The Breakaways
Wer mit dem Allradfahrzeug oder einer Enduro hier unterwegs ist, dem bietet sich der schöne 70 km lange Dog Fence Scenic Tourist Drive an.
Von Coober Pedy geht es erst einige Kilometer in Richtung Williams Creek. Ein leicht zu übersehende Wegmarkierung weist die Abzweigung zum Dog Fence Scenic Tourist Drive.
Dog Fence oder Dingo Fence – Das längste Bauwerk der Welt!
Die Piste führt ein ganzes Stück an dem berühmten Dingo oder Dog Fence (Dingo oder Hundezaun) entlang.
Bei dem Dingozaun handelt es sich um einen Maschendrahtzaun, der errichtet wurde, um die Schafweiden im Süden hauptsächlich vor Dingos, aber auch Füchsen, zu schützen. Im Norden, wo in erster Linie Viehzucht vorherrscht, durften die Dingos bleiben, weil sie keine Gefahr für die Rinder darstellten.
Der Dingo Fence ist ca. 5.600 km lang ohne auch nur an einer Stelle unterbrochen zu sein. Er wurde von 1948 – 1950 erbaut, startet vom Surfer’s Paradise in Queensland, geht durch das nördliche Outback von New South Wales und endet an der Küste beim Great Australian Bight in Yalanta in Südaustralien.
So unscheinbar und unspektakulär er auch aussieht, er ist damit das längste, von Menschenhand geschaffene Bauwerk der Welt! Schon cool -findest du nicht auch?
Moon Plains
Mir der normalerweise absolut monotonen, einfarbigen, wüstenähnliche Mondlandschaft entlang des Dingozauns kann ich leider nicht dienen. Da es hier im trockensten Gebiet von Australien vor kurzem lange und heftig geregnet hat, blüht hier ausnahmsweise alles.
Wenn du dir jetzt diese blühende, endlos flache Landschaft in einem trostlosen, rotbraunem und schwarzgrauen, weichen Lehmboden mit tiefen Rissen ohne Busch und Baum vorstellst, dann weißt du vor deinem inneren Auge, warum die Einheimischen diesem Gebiet den Nicknamen Mondlandschaft, „Moon Plain“, erhalten hat.
Mitten durch The Breakaways
Nur wenige Kilometer weiter führt dieser Tourist Drive mitten durch die faszinierende Welt dieser bizarren, bunten, uralten Sandstein-Formationen.
Diese Breakaways Formation wird Salt & Pepper („Salz und Pfeffer“) genannt:
Während dies hier ein Blick auf The Castle ist. Das Schloss hoch oben kann ich mir gut vorstellen und du?
Vorbei an vielen weiteren schönen Felsen, führt der Scenic Drive dann hinauf zu den Aussichtspunkten auf dem Panorama Hill. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind wir sehr spät dran und müssen uns beeilen, um nicht auch an unserem zweiten Abend hier zu spät anzukommen.
Ende 2015 wurde der Name dieser Landschaft um Kanku erweitert und heißt jetzt offiziell Kanku – The Breakaways Reserve. Kanku bedeutet in der Sprache, der hier lebenden Aboriginals „Zuflucht“. Die Sandsteinfelsen boten Schutz vor der sengenden Hitze für Tiere, Pflanzen und für Menschen.
The Breakaways Lookouts – Ausblicke am Morgen
Die bizarr schöne Landschaft, The Breakaways, ist zu jeder Tageszeit einfach überwältigend. Tagsüber beeindruckt ein Spiel aus Licht und Schatten und klaren Strukturen. Der Weitblick ist einfach grandios. Und hinter jeder Lücke sind weitere Hügel zu erkennen.
The Breakaways Lookouts – Wenn die Sonne untergeht
Ganz besonders feurig und farbintensiv zeigen sich die Breakaways während der Sonnenuntergänge. Leider reicht ein Sonnenuntergang nicht annähernd aus, um wirklich jeden Ausblick hier in vollen Zügen genießen zu können.
Die Sonne geht hinter dem Panorama Hill unter:
Nach dem Sonnenuntergang: von Orange gehen jetzt die Farben in dunkles Rot über, bevor sie in den Mantel der Nacht eingepackt werden.
Diese unwirtlich und doch so faszinierend schöne Landschaft ist natürlich geradezu prädestiniert als Filmkulisse für die großen Blockbuster.
Hollywood meets The Breakaways
Einige der großen Kinohits, die u.a. hier in den Breakaways & teilweise Moon Plains gedreht wurden, sind:
- Mad Max – Hinter der Donnerkuppel (Tina Turner, Mel Gibson)
- Priscilla – Königin der Wüste (Hugo Weaving, Terrance Stamp, Guy Pearce, Bill Hunter)
- Pitch Black (Vin Diesel)
- Red Planet (Carrie-Anne Moss, Val Kilmer)
- Ground Zero (Colin Friels, Jack Thompson, Donald Pleasence) … und viele mehr.
Meine Tipps:
- Für die Kanku – The Breakaways fällt eine „Schutzgebiets-Gebühr“ an. Das Permit kann beim Visitor Centre in Coober Pedy zu gekauft werden. Diese Gebühr ist immer fällig und nicht im Parks Pass von South Australia enthalten. Weitere Informationen hierzu findest du auf der Webseite von National Parks South Australia.
- Selbst wer kein Allradfahrzeug hat kann leicht zu den Aussichtspunkten beim Panorama Hill gelangen. Nur das letzte Stück ca. 5 km sind Schotterpiste, die im allgemeinen in einem sehr guten Zustand sind. Für den Besuch sollte ohne Anfahrt leicht 2 Stunden eingerechnet werden, wenn du dir alles anschauen & die Aussicht auch genießen möchtest.
- Die nächstgelegenen Übernachtungsmöglichkeiten findest du in der Opal-Hauptstadt der Welt, in Coober Pedy, was ebenfalls ein sehenswerter Ort ist, für den du leicht einen Tag einrechnen kannst. Die Highlights und Tipps zu Coober Pedy findest du hier: Coober Pedy – Opal Hauptstadt der Welt – Leben, Arbeiten & Wohnen unter der Erde Australiens
- Wer mit einem 4WD unterwegs ist, wird sicherlich nicht den Stuart Highway, sondern den „kleinen“ Umweg über den bekannten, leicht zu befahrenen Oodnadatta Track einplanen. Auf dieser Strecke kommst du auch an dem größten Salzsee & Binnengewässer Australiens, dem Lake Eyre vorbei. Alles Wissenswerte und jede Menge Tipps dazu findest du in meinem Artikel: Lake Eyre – Wachgeküsst! Suche nach Wasser & Leben auf Australiens größtem Salzsee
Sind The Breakaways für dich auch ein „Geheimtipp“ oder hast du schon von ihnen gehört oder sie sogar selbst erleben können? Fragen oder Tipps dazu? – schreibe es mir in den Kommentaren unten!
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Grandiose Landschaften, die ich tatsächlich noch nicht kannte – also ein Grund, sie einmal zu besuchen… Auch Coober Pedy würde ich gerne einmal sehen. Vielen Dank fürs zeigen! Miuh
Hallo liebe Miuh,
ja, ich bin von den Breakaways auch voll und ganz begeistert und Coober Pedy ist sowie einzigartig. Ich liebe das australische Outback! Es ist so herrlich kontrastreich zu unserem Leben, so weit, so bunt, so spektakulär.
Einfach dabei bleiben, es werden noch ganz viele grandiose Abenteuer kommen ?
Viele Grüße
Petra
Herrlich diese Landschaften mit den tollen Farben und den Felsen .
Ja, liebe Erika, diese Breakaways Naturlandschaft und ihre Farben sind außergewöhnlich schön!
Wie privilegiert sind wir Menschen doch, dass wir auf diesem wunderschönen Planeten leben dürfen.
Liebe Grüße
Petra
Wunderschöne Bilder und super Berichte dazu! :-)
Wir planen nächstes Jahr (Okt/Nov) vom Uluru her zu den Breakaways zu fahren und in Coober Pedy zu übernachten. Weisst du, ob das Permit auch von Norden herkommmend irgendwo gekauft werden kann?
Und wieviel Zeit würdest du einrechnen für die Strecke Coober Pedy – William Creek – Maree (ohne Abstecher zum Nord-See)?
Besten Dank für deine Rückmeldung
Grüsse Lukas
Lieber Lukas,
danke für dein tolles Feedback! Das freut mich sehr!
Wo du – außer in Coober Pedy – das Permit für Kanku – The Breakaways kaufen kannst, kann ich dir nicht mit Bestimmtheit sagen. Wenn du vom Uluru kommst, frag dort einfach mal nach. Evtl. kannst du auch bei einem Roadhouse von Norden kommend kurz vor Coober Pedy das Permit bekommen. Als ich dort war, konnte man auch ohne Permit zum Parkplatz gelangen. „Probleme“ gibt es nur, wenn ein Ranger zur Kontrolle kommt. Die Australier sind in solchen Dingen meist gelassen und wenn du schildern kannst, dass du kein Permit auf dem Weg bekommen hast, musst du höchst wahrscheinlich nur das Permit nachkaufen.
Evtl. gibt es inzwischen dort auch schon – wie an vielen Stellen – Automaten oder oft einfach Boxen, wo du das Geld in einen Briefumschlag (befindet sich daneben) steckst und dein Kennzeichen drauf schreibst.
Die Strecke Coober Pedy – William Creek – Maree sind gerade einmal ca. 370 km. In bin die Strecke einmal mit dem Motorrad und einmal mit 4WD gefahren. Beide Male war die Strecke in einem ausgezeichneten Zustand und du kannst leicht mit 80 km/h oder sogar mehr durchbrettern (wenn es sein muss) – also ca. 4,5 – 5 Stunden reine Fahrzeit, wenn die Strecke im guten Zustand ist. Auskunft über den Zustand der Strecke bekommst du bei der Touristinfo in Coober Pedy.
Machbar ist die Strecke auf alle Fälle in einem Tag. Erstaunlicherweise gibt es auf dem Oddnadatta Track viel zu sehen. Die heißen Quellen, der Skulpturen Park und ein Abstecher zum Lake Eyre sind fast ein „Muss“ auf alle Fälle spektakulär schön! Wenn es dir zeitlich möglich ist, kannst du alles in ca. 1,5 bis 2 Tagen gemütlich genießen.
Hier mein Link zum Oddnadatta Track: https://www.passengeronearth.com/oodnadatta-track-alle-outback-highlights-marree-bis-william-creek/
Wenn du Arkaroola noch einplanen kannst, dann kannst du dort eine 4WD Tour machen, die garantiert deinen Atem aussetzen lässt – mehr kann man vermutlich mit einem 4WD nicht machen.
https://www.passengeronearth.com/arkaroolas-ridge-top-tour-flinders-ranges-wildesten-seite-ultimatives-4wd-abenteuer/
Südaustralien hat so viele faszinierende Landschaftseindrücke zu bieten – du kannst dort auch mit Weißen Haien tauchen. Von den meisten Touristen wird dieser Bundesstaat völlig unterschätzt. Alle meine Südaustralien Abenteuer findest du hier:
https://www.passengeronearth.com/destinationen/australien/south-australia/
Viel Spaß beim Stöbern und noch mehr Vorfreude!
Liebe Grüße
Petra