Top Didj – Aboriginal Kultur aktiv erleben in Katherine
Top Didj Cultural Experience – Manuel lädt seine Gäste ein, seine Aboriginal Kultur & Geschichten kennenzulernen, seinem Didgeridoo & überlieferten Liedern zu lauschen. Beim Malen, Feuer machen & der Technik des Speere Werfens darf sich dann jeder selbst ausprobieren.
Wer als Reisender oder Tourist etwas mehr über die Aboriginal Kultur, die Bräuche und die Werte der Ureinwohner Australiens aus erste Hand erfahren möchte, wird oft nur die Möglichkeit haben, dies im Rahmen eines angebotenen Programmes zu erleben.
Top Didj Cultural Experience & Katherine Art Gallery bieten viel Spaß, viel Lachen, Nachdenkliches, neue Erfahrungen und einen Hauch eines besseren Aboriginal Verständnisses.
Inhalt
Längst kann kaum einer der Aboriginals mehr das ursprüngliche Normaden-Leben von einst weiterleben. Die Mehrzahl der Aboriginals lebt in den Städten von Northern Territory und im Norden von Western Australia. Viele haben längst ihren Zusammenhalt und ihren Stolz verloren, sind Alkohol, Drogen und Gewalt verfallen.
Glücklicherweise finden immer mehr Aboriginals heute Wege diesen gewaltigen Spagat zwischen Welt der „Weißen Australier“ und ihren Ursprüngen, Mythen, Legenden, Bräuchen und Weisheiten zu überbrücken und uns Reisenden zumindest einen Hauch ihrer Ursprünglichkeit zu vermitteln.
„Aboriginal-Tourismus“ ist eines der neuen Themen in Australien. Dabei geht es darum, dass die Kultur, Bräuche und das Leben nicht von weißen Australiern, sondern von den Nachfahren der Ureinwohner, den Aboriginals, vermittelt wird.
Top Didj Cultural Experience & Art Gallery
Ein exzellentes Beispiel dafür ist Top Didj Cultural Experience & Art Gallery in Katherine (gut 300 km südöstlich von Darwin). Gegründet wurde das Ganze 2009 von Alex und Petrena.
Die Top Didj Cultural Experience entstand als ein Projekt um mehr kulturelle Interaktion mit den Aboriginals von Katherine zu fördern. Alex und Petrena sind fasziniert von dem Gedanken die vielseitige Kultur der Aboriginals zeigen zu können und eine Bühne für einheimische Aboriginal-Künstler aus der Region Katherine zu schaffen. Ein Ort, wo sie ihre Geschichten & über ihre Bräuche erzählen und ihre traditionellen Tätigkeiten wie Feuermachen, mit Speer und Bumerang jagen, Malen zeigen und ihre Kunst ausstellen können.
Geschichten, Didgeridoo & Lieder – Top Didj Experience mit Manuel
Manuel hat natürlich auch einen Aboriginal Namen, der aber einfach zu schwierig zum Aussprechen und merken ist, also hat er sich Manuel ausgesucht.
Manuel Pamkan beginnt seine Erzählung. Er gehört zum Stamm der Dalabon, die in zentralen Arnhemland zu Hause sind. Als einen Stamm bezeichnet man alle Clans (Sippen), die dieselbe Sprache sprechen, dieselben Bräuche haben und an die selbe Traumzeit Entstehungsgeschichte glauben.
Manuel spricht 3 verschiedene Aboriginal „Sprachen“ bzw. Dialekte wie er auch 3 Namen besitzt. Seine Namen sagen aus, aus welchem Clan er und seine Eltern stammen. Diese Informationen sind wichtig, um bei der Heirat innerhalb des Stammes Inzucht zu vermeiden.
Innerhalb eines Stammes werden verschiedene Dialekte gesprochen, die sehr verschieden sein können. So kann es sein, dass das frisch verheiratete Paar keine gemeinsame Sprache spricht. Während die Männer jagen und oft auch kochen, sammeln die Frauen Kräuter, Beeren und kümmern sich um die Kinder.
Männer wie auch Frauen haben hauptsächlich ihre eigenen und einige gemeinsame Rituale. Die Männer sind dafür verantwortlich die Dreamtime Story, die Geschichte der Legenden, Totemtiere und Mythen des Clans an seine Söhne in ihrer Sprache weiterzugeben. Die Männer waren auch die Künstler. Sie lernen ein Didgeridoo (langes Blasrohr) zu spielen, zu malen und sie lernen Lieder, die all ihr Wissen beinhaltet. Frauen verstehen es Körbe zu flechten. Heute vermischt sich das Ganze.
Einer der höchsten Werte bei den Aboriginals ist der Zusammenhalt, das Füreinander-Dasein. Wenn einer etwas erjagt oder gesammelt hat, dann wird es in der ganzen Familie und im Clan geteilt.
Manuel erzählt, dass er als Kind im Busch aufgewachsen ist. Seine Augen strahlen, als er erzählt, dass er jede Nacht unter freien Himmel geschlafen hat mit Blick auf Millionen von Sternen. Es klingt etwas wehmütig, wenn er von seinem Leben in seiner Kindheit erzählt.
Seine Schulzeit dauerte genau einen Tag. Als er beschämt feststellte, dass dort nur Englisch gesprochen wird, ging er am nächsten Tag einfach nicht mehr hin. Englisch hat er erst viel später gelernt, als er als Hilfsarbeiter in der Welt des Weißen Mannes arbeitete und seine Arbeitskollegen ihm die Sprache lernten.
Als er noch jünger war hat er das Leben der Weißen Australier und in den Häusern nicht ertragen können. Er musste immer wieder auf seine „Walkabouts“. Walkabouts bedeutet für die als Nomaden lebenden Aboriginals das Umherziehen entlang der ihnen bekannten Songlines und ist Bestandteil ihrer normalen Lebensweise. Viele Aboriginals, die heute in Städten oder an festen Orten leben, verlassen immer wieder diese Orte, um sich selbst wieder mit der Natur zu verbinden. Dabei wird gejagt und die Songlines werden dabei auf die Übereinstimmung der Wirklichkeit der Natur und dem Abbild, das durch seine Lieder erzählt wird, überprüft. Oder einfacher gesagt: wieder so etwas wie Nomadentum zu spüren.
Da eine solche Idee zu einem Walkabout meist eine spontane Eingebung ist und weit höhere Priorität als Arbeit und Arbeitgeber hat, fehlen die Aboriginals einfach die nächsten Tag/Woche(n) bei der Arbeit. Nur eines der Beispiele die zeigen, wie unterschiedlich das Wertesystem der europäischen und der Aboriginal Kultur ist. Kurse wie diese müssten dann auf unbestimmte Zeit abgesagt werden. ?
Manuel arbeitet mittlerweile viele, viele Jahre im Tourismus-Geschäft und ist ein anerkannter, mit vielen Prämierungen ausgezeichneter Indigenous Tour Guide. Es macht ihm viel Spaß seinen Besuchern von seiner Aboriginal Welt, seiner Kultur und seinen Bräuchen zu erzählen und seine Fertigkeiten mit ihnen zu teilen. Er macht sich immer noch auf zu Walkabouts, spricht diese inzwischen jedoch ab.
Manuel erzählt noch viele weitere Geschichten aus dem Leben der Aboriginals. Von Bush Tucker, dem Essen aus dem Busch, sowie von Kräuter und Heilmitteln aus der Natur. Er singt dazu die Lieder, die er von seinem Vater und Großvater gelernt hat und die er an seine Kinder und Neffen weitergegeben hat. Aber auch traurige Lieder, die vom Verlassen seiner „Heimat“ erzählen. Er spielt für uns alte Melodien auf seinen selbst gefertigten und handbemalten Didgeridoo.
Malen & Feuer machen – Top Didj Experience mit Manuel
Im zweiten Teil dieser interessanten Begegnung zeigt uns Manuel, wie die Männer seines Stammes malen. Wie wir z.B. Mathematik in der Schule lernen, wird jedem Aboriginal Jungen beigebracht, wie gemalt wird.
Gemalte Bilder sind eine der Formen wie Altes & die ganze Dreamtime Story übermittelt wird und lebendig bleibt. Alles Überlieferte wurde nur mündlich und in Bildern weitergegeben. Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen.
Wir bekommen alle ein kleines, bereits grundiertes Stück Leinwand eingefärbt aus einem Gemisch von rotem Ocker und Kängurublut. Alle Farben werden von Pflanzen oder Gesteinen gewonnen. Rot und Gelb werden aus dem gleichfarbigen Ocker, Weiß aus kalkhaltigem Gestein, Schwarz aus Asche. Blut und Speichel wird im Busch als Bindemittel genutzt. Manuel erklärt uns, wie seine Leute sich in Bildern ausdrücken.Typisch ist die Darstellung von Tieren, Geistern und Jagdszenen.
Verschiedene Regionen haben andere Maltechniken. Während in Norden von Western Australia die Bilder hauptsächlich aus „Punktmalerei“ (Linien werden als Aneinderreihung von Punkten dargestellt) bestehen, werden in Northern Teritory Striche gemalt. Im Röntgenstil (Northern-Territory) werden auch Personen und Tiere als transparente Körper mitsamt Organen und Skelett wiedergegeben.
Als Pinsel dient eine Graspflanze. Die Pinselspitze ist ein langer, sehr schmal zugeschnittener, weicher und biegsamer Halm dieser Graspflanze. Das macht das Malen, für alle die noch nie mit Gräsern gemalt haben ganz schön schwierig!
Aboriginal Künstler wie Manuel gehen damit um, als wäre es das leichteste, was es gibt auf der Welt. Er setzt den in Farbe getauchten Grashalm punktgenau auf. Dabei verbiegt sich der Halm und das äußere Ende wird jetzt einfach nachgezogen und malt dabei eine exakte Linie. Soweit die Theorie!
Für mich bedeutet dies Höchstkonzentration vor allem, wenn es nicht nur eine gerade Linie werden soll. Garantiert ist beim Malen viel, viel Lachen dabei. Weil die Ergebnisse zum Teil eher meinen Kunstwerken im Alter von 2 Jahren gleichen.
Verschiedene Stämme unterscheiden sich auch in der Malerei. Die Flächen auf den Bildern werden dabei nicht voll ausgemalt, sondern mit einer Art Rautenmuster versehen. Typisch für Manuels Stamm sind z.B. die vier weißen Linien und nur Mitglieder seines Stammes dürfen ihre Bilder mit diesen 4 weißen Linien ausmalen. Wieviel dabei von den anderen bunten Linien gemalt wird, spielt keine Rolle.
Es ist erstaunlich, wie gut unsere Bilder dann zum Schluss doch geworden sind. Nur so viel: übermalte Linien können mit einem Trick korrigiert werden. ?
Ganz stolz darf dann jeder sein gemaltes Bild vorstellen. Ganz klar, was mein Bild darstellt oder? Ein riesiges Salzwasserkrokodil, das gerade einen gigantischen Fisch gefressen hat und jetzt ein Sonnen-Verdauungsbad nimmt. ?
Als nächstes zeigt uns Manuel wie die Aboriginals im Busch Feuer machen. Es gibt verschiedene Arten, wie ohne Streichhölzer oder Feuerzeuge, Feuer gemacht werden kann. Feuerschlagen und Feuerbohren sind die bekanntesten.
Manuel zeigt uns die Technik des Feuerbohrens. Dabei wird ein Holzstab blitzschnell auf einem Holzbrett gedreht. Die Löcher machen es leichter, dass der Holzstab an der selben Stelle bleibt.
Der Holzstab wird zwischen den Handflächen schnell hin und her gedreht. Es dauert einige Versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Drehen und gleichzeitiges Drücken effektiv umgesetzt werden kann.
Der Holzstab ist aus einem sehr weichen Holz. Durch die Reibung bröselt Holzmehl ab, das durch sehr schnelles Drehen zu glimmen beginnt. Mit etwas Sand kann die Reibung erhöht werden.
Dürres Gras wird als Brandbeschleuniger genutzt. Kräftig pusten und schon brennt unser Feuer! Sehr cool!
Feuer ist nicht nur zum Kochen und Wärmen notwendig, es ist vor allem auch immer ein Bestandteil bei Ritualen und unterstützt die Energien an mystischen und heiligen Orten.
Feuer wurde aber von Aboriginals auch bewußt gelegt, um ganze Landstriche zu „verbrennen“. Danach konnten wieder junge Pflanzen wachsen, die teilweise als Bush Tucker und Grundnahrungsmittel auf ihrem Speiseplan waren. Zudem erleichterten die abgebrannten Steppen ihre Jagd.
Jagen & Speere Werfen – Top Didj Experience mit Manuel
Die Aboriginals jagen Kängurus, Wallabies und Wombats aber auch Reptilien wie Schlangen und Echsen und Vögel. Sie benutzen für ihre Jagd Bumerange (engl. boomerang) und Speere um die Beute zu treffen, zu fangen und zu töten.
Manchmal kletterten sie auf Bäume, um einen besseren Überblick zu haben oder vollführen auch Treibjagden mit Stöcke-Schlagen und Feuer.
Die Speere der Aboriginals sind nicht nur Speere wie wir sie gewöhnlich kennen, sondern sie werden aus einer Art Speerführung – einer Speerschleuder – geworfen. Die Aboriginals nennen diese Speerwaffe „Woomera“.
Manuel zeigt uns wie wir den Speer in die Führung legen und werfen. Unser Ziel ist das Känguru vor uns. Ich habe es einige Male versucht und wir alle – außer Manuel – wären heute zwangsweise zum Vegetarier geworden. ?
Das Woomera ist eine vielseitige Waffe. Meist wurde in den Wüstengegenden ein extrem saugfähiger, kleiner Sack aus Pflanzenmaterial angehängt, der zuvor in Wasser getaucht wurde und als Wasservorrat auf der Jagd diente. An der Speerführung war auch meist ein scharfer Feuerstein angebracht, der als Messer genutzt werden konnte, manchmal auch mit Zähnen versehen als Säge.
Wie immer gehen die 2,5 bis 3 Stunden mit Manuel viel zu schnell vorbei. Es hat super viel Spaß gemacht, vor allem das Malen und Feuermachen! Ich habe viel über das Leben der Aboriginals erfahren, das ich so zuvor noch nicht wußte. Ein weiterer Puzzle-Stein im Verständnis der Aboriginal Kultur und ihrer Werte. Danke dafür, Manuel!
Auf dem Weg zurück zur Art Gallery entdecke ich noch eines von Petrenas Babies. Sie päppelt junge Kängurus und Wallabies auf, deren Mütter überfahren oder getötet wurden. Da gerade Futterzeit ist, darf ich mithelfen. So süß!
Die Katherine Art Gallery
Ein weiterer Teil der Top Didj Cultural Experience ist die wunderschöne, bunte und vielfältige Art Gallery.
Manuel ist einer der Künstler, die hier ihre Bilder und Kunstwerke ausstellen und zum Kauf anbieten. Die Kunstwerke stammen überwiegend von Aboriginal Künstler aus der größeren Umgebung von Katherine.
Die Kunstrichtung ist stark geprägt von der Vielfalt der Aboriginal Kultur der Jawoyn und Dagoman Stämme, die hier tausende von Jahren lebten. Neben Bildern gibt es hier handgefertigte und bemalte Didgeridoos, Bumerange, Skulpturen, handgefertigte Körbe und vieles mehr zu sehen und zu kaufen. Die Kunstgalerie kann steht jedem Besucher offen, auch ohne Tour-Buchung.
Es finden sich hier aber auch Kunstwerke aus Arnhem Land, der Kimberley und der Central Western Desert mit den Warlpiri People.
Alex und Petrena arbeiten eng zusammen mit der Katherine Indigenous Community um einheimischen Künstlern eine Bühne zu bieten. Sie unterstützen diese aber auch bei der Arbeitssuche und helfen ihnen ein Zuhause zu finden.
Meine Tipps:
- Auch wenn die Top Didj Cultural Experience & Art Gallery ein nur 2,5 – 3 stündiges Erlebnis ist, bietet sie in dieser Zeit viel Wissenswertes und Spannendes zur Aboriginal Kultur und führt zu einem bessern Verständnis der Werte der Aboriginals. Ich kann dir dieses Erlebnis nur sehr ans Herz legen! Top Didj und die Art Gallery findest du ca. 5 km außerhalb von Katherine an der Gorge Road Richtung Katherine Gorge & Nitmiluk National Park. Weitere Informationen, Preise, Zeiten und auch eine Online-Buchungsmöglichkeit findest du auf der offiziellen Webseite von Top Didj.
- Direkt daneben befindet sich das legendäre, außergewöhnliche Marksie’s Stockman’s Camp Tucker. Inmitten im Busch beginnt Marksie um 5 Uhr morgens auf traditionelle Art und Weise, Kohlen zu brennen und ein exzellentes Dinner im Freien unter dem Sternenhimmel des Outbacks vorzubereiten. Aboriginal Bush Tucker & Camp Food, Geschichten und viel Humor machen dieses Dinner zu etwas ganz Besonderem! Mehr dazu in Kürze!
- Die Hauptattraktion von Katherine, der Nitmiluk National Park & die Katherine Gorge, liegen nur gut 20 km weiter. Der Nitmiluk National Park lässt sich zu Fuß auf schönen Wanderwegen, im Rahmen einer Bootstour durch die Schlucht und in der Trockenzeit auf dem Kanu oder Kajak erkunden. Meine Eindrücke kannst du hier nachlesen: Katherine Gorge – Grandioses Schluchten-System im Nitmiluk National Park
- Selbst im Winter von Northern Territory bieten die Katherine Hot Springs noch eine Abkühlung und Erfrischung! Die Katherine Hot Springs befinden sich nur ein paar Minuten außerhalb des Stadt am Victoria Highway. Ein Highlight, das definitiv einen Besuch wert ist. Das Wasser der ca. 32 Grad warmen Thermalquellen ist glasklar und es macht super Spaß, sich von Pool zu Pool treiben zu lassen.
- Noch idyllischer sind die Bitter Springs oder auch Mataranka, die 110 km südöstlich von Katherine liegen. Mehr dazu in Kürze. ?
- Einer meiner Lieblings-Nationalparks im Norden von Northern Territory ist der Litchfield National Park. Ich durfte diesen wunderschönen, vielfältigen National Park mit seinen faszinierenden Wasserfällen, herrlichen Pools und Kaskaden und seinen einzigartigen, spektakulären Grabstein-Termitenbauten sowohl am Ende der Regensaison wie auch zur Trockenzeit erleben. Lass dich faszinieren von seinen Gesichtern: Litchfield National Park – Northern Territorys faszinierendes Water Wonderland!
- Wer Aboriginal Kultur in dem einzigartigen, noch ursprünglichem Arnhem Land erleben möchte, dem kann ich die sehr beeindruckende Tagestour von Kakadu Cultural Tours empfehlen mit: Arnhemlander 4WD Cultural Tour – Geschütztes Arnhem Land: Aboriginal Kultur & grandiose Naturlandschaft und die geführte Bootstour auf dem East Alligator River: Guluyambi Cruise – Viele Salzwasserkrokodile & ein Hauch von Aboriginal Kultur
- Mehr Tipps & Empfehlungen zu den Sehenswürdigkeiten und Highlights von Northern Territory findest du unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen!“
Schafft es die Top Didj Cultural Experience & Art Gallery auf deine Northern Territory Reisewunschliste? Interessierst du dich für solche Aboriginal Kultur Angebote? Welches waren deine Kultur Highlights? Erzähle es mir bitte in den Kommentaren unterhalb des Beitrages. Vielen Dank!
Dir gefällt mein Australien Reisebericht? Dann unterstütze mich mit deinem „Gefällt mir“ meiner Passenger On Earth – FB Seite. Danke! Alle Reiseberichte nach Ländern -> Menü: Welt in Farbe
Hallo, meine Freundin möchte gern nächstes Jahr Juli/August die Welt der Aborigines rund um Alice Springs kennen lernen. Kannst du ihr da Tipps geben? Sie spricht nur wenig Englisch und bräuchte einen deutschsprachigen Führer. Ich weiß es klingt ein bisschen verrückt, doch es ist einfach ihr Herzenswunsch. Sie möchte sie einen Campervan für 3 Wochen leihen und die Orte der Aborigines besuchen.
Vielen Dank für deine Unterstützung
Silke
Hallo liebe Silke,
es klingt vielleicht ein bisschen enttäuschend und ist nicht was ihr hören wollt, aber Aboriginals kennenzulernen ist nicht einfach, da sie den Kontakt zu Touristen (selbst weißen Australiern) großteils scheuen. Die Kluft, was man ihnen angetan hat und die verschiedenen Kulturen, sind einfach zu weit voneinander entfernt.
Ich habe sehr viel Zeit in Aboriginal Gebieten in Australien verbracht und trotzdem kaum die Möglichkeit gehabt mit ihnen zu reden. Die meisten, die du auf der Straße triffst, sind betrunken, betteln oder ignorieren dich. So ist das leider.
Es wird daher vermutlich auch keine deutschsprachigen Guides geben, die mit euch in Gebiete der Aboriginals fahren. Am Uluru oder rings um Alice Springs wird es vereinzelt Touren von Aboriginals geführt geben, dann aber nur zu Sehenswürdigkeiten z.B. Wandmalereien, heiligen Stätten usw. und alles in englisch. Das gleiche gilt auch z.B. für den Kakadu Nationalpark in Northern Territory oder anderen Gebieten z.B. den Kimberley in Western Australien.
Viele reine Aboriginals-Communities (Aboriginals-Dörfer) verwehren Weißen ihren Zutritt. Andere sind so, dass du nur schnell wieder weg willst. In Arnhemland, wo es die meisten Aboriginals-Communities gibt, benötigst du ein lange zu beantragendes Permit. Dieses Permit erlaubt dir nur die Durchfahrt, keine Besuche der Communities als Tourist.
Die einzige Tour (die ich kenne), wo Touristen dem Leben der Aboriginals ein kleines bisschen näher kommen, ist die Arnhemland Tour im Top End von Northern Territory.
Hier ein Link zu meinem Beitrag: https://www.passengeronearth.com/arnhem-land-cultural-tour-aboriginal-kultur-grandiose-naturlandschaft/
Den Punkt „Aboriginal Communities zu besuchen“ könnt ihr also streichen. Ihr könnt aber wie gesagt viele Sehenswürdigkeiten und teils auch heilige Orte der Aboriginal in limitierter weise besuchen.
Aber die Menschen sind eben kein Zoo und nicht erpicht darauf, Touristen kennenzulernen. Die wenigen Aboriginals, die mit Weißen in Kontakt treten wollen, bieten Führungen an und reden über ihr Leben und teilweise über ihre Kultur. Der Kern ihrer Kultur ist für Weiße bzw. nicht Stammesangehörige aber eh tabu.
Liebe Grüße
Petra