Tunnel Beach Track – Atemberaubend wild zerklüftete Küstenlandschaft bei Dunedin
Als ich den ersten Blick in Richtung Tunnel Beach erhaschen kann, ist mir klar: das ist Neuseelands Antwort auf die Great Ocean Road. Ein Strand mit gigantischen, mystischen Felsgesichtern, beeindruckenden Felsformationen & grandiosen Ausblicken!
Ich habe den Tunnel Beach auf einer Postkarte in Dunedin entdeckt: tolles blau-türkises Meer, weiße Sandsteinfelsen, grünes Gras & Büsche. Ein Stück faszinierende Natur und toller Strand.
Von Naturgewalten modellierte Sandsteinfelsen, wild tosendes Meer, geschützte Buchten, finster dreinblickende Felsgesichter & ein von Hand in Stein gehauener Tunnel, der zu einem Strand führt … das und noch viel mehr erwartet dich auf dem Tunnel Beach Track.
Inhalt
Der Tunnel Beach bzw. der Tunnel Beach Track befindet sich ca. 5 km südlich von Dunedin. Der Parkplatz für die „Wanderung“ zum Tunnel Beach befindet sich am meerzugewandten Ende der Green Island Bush Road.
Der Tunnel Beach Track – kurz, knackig & absolut empfehlenswert
Bereits die ersten Meter des Tracks führen steil hinunter. Der Weg zum Tunnel Beach wird als sehr steil beschrieben. Tatsächlich kann ich den entgegenkommenden Gesichtern kein Lächeln entdecken, eher so etwas wie „wann bin ich endlich oben“. Ich lasse mich nicht irritieren und schon nach ein paar Metern blicke ich auf großartige, wilde, blau-türkise Wellen. Toll!
Der Weg macht eine Biegung nach links und nur einige Meter weiter, platzt ein lautes „WOW, WOW, WOW“ aus mir heraus und ein breites Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit. Dieser Anblick ist der Garant für einen großartigen Tag und viel Spaß!
Der Weg hinunter zu den von Naturgewalten – Regen, Wellen, Sturm, salzige Winde – modellierten Sandsteinfelsen ist gut 1 km lang. Die Schritte werden immer schneller – zum einen weil es steil nach unten geht, zum anderen weil ich es nicht erwarten kann, dieser großartigen Küstenlandschaft näher zu kommen.
Imposante erodierte Felsformationen & die Felsengesichter beim Tunnel Beach
Dominant von weitem ist die riesige Sandstein-Brücke. Sie erinnert mich sofort an die London Bridge an der Great Ocean Road. Überhaupt könnten die Felsformationen und die Felsbrocken leicht ein Teil der Sandsteinformationen an der Great Ocean Road sein. Damit ist für mich klar: das ist Neuseelands Antwort auf die Great Ocean Road :D
Unten angekommen, weiss ich gar nicht wohin ich mich zuerst wenden soll. Ich würde am liebsten gerne alles sofort sehen! Ich entscheide mich, mir das zuerst anzusehen, wo am wenigsten Menschen sind.
Ich sehe mir die riesigen Sandsteinwände an und entdecke einige gigantische Gesichter! Kannst du sie auch erkennen? Ich bin fasziniert!
Der salzige Wind, Regen und Meer, die hier gegen die Sandstein-Küste peitschen modellieren die weichen Felsen wie ein Bildhauer.
Besonders dieses für mich meisterhaft modellierte Gesicht – für mich das Gesicht eines südamerikanischen Indianers – hat es mir angetan und mich extrem gefesselt. Ich habe sogar den Blick aus diesem Gesicht spüren können. Seltsamerweise hat niemand diesen Felsen hier als Gesicht wahrgenommen? Ein Beispiel dafür, dass jeder Mensch der Realität eine andere Bedeutung gibt!
Je nach Blickwinkel zeigen sich die Sandsteinfelsen von neuen Seiten und das, soweit das Auge blicken kann. Absolut faszinierend und atemberaubend schön!
Nachdem ich die kleine Felszunge abgelaufen bin, setze ich mich an den Rand der Klippen und schaue den tosenden Wellen zu, die sich unter der Felsbrücke durchdrücken wollen.
Wie die langen Haare im stürmischen Wind werden hier die gigantischen Seetang-Pflanzen von den vor- und zurücklaufenden Wellen hin und hergerissen. Dabei führen die naß in der Sonne leuchtenden Seetang-Pflanzen einen seltsam choreographierten Tanz auf. Eine Art Trance, der ich mich kaum entziehen kann.
Zischend, laut klatschend, schäumend, kommend, gehend … ich sitze hier eine halbe Stunde und freue mich diesen tollen Ort entdeckt zu haben.
Zugang zum Tunnel Beach
Als die Besucher weniger werden, mache ich mich auf zu dem was diesem herrlichen Fleck von Erde seinen Namen gegeben hat: dem Tunnel Beach.
Tatsächlich wurde hier in den 1870er ein Tunnel von Hand in die Felsen gehauen, um zu der dahinter liegenden geschützten Bucht vorzudringen. John Cargill, ein Sohn des berühmten Captain William Cargills, hatte diesen Tunnel schaffen lassen, um ein kleinen Privatstrand zu haben, der von all den neugierigen Blicken ringsum geschützt ist. Nicht schlecht! :D
Der Tunnel Beach wird als Dunedins romantischster Ort gehandelt :)
Mit viel Glück kannst du hier sogar noch Fossilien entdecken oder uralte Walknochensplitter. Mir hat das offensichtliche hier schon genug Freude gemacht.
Ich habe später gelesen, dass der Besuch des Tunnel Beaches am besten bei Ebbe erfolgt. Ich hatte das Glück ohne es zu wissen zur richtigen Zeit an diesem überwältigend schönen Ort angekommen zu sein.
Nach etwa 2 Stunden, die wie im Fluge vergingen auf an dieser atemberaubenden Küste, mache ich mich wieder auf den Rückweg. Tatsächlich finde ich den Weg gar nicht super steil.
Vielleicht haben sich aber auch meine Beine inzwischen an die Steilheit in der Dunedin Region gewöhnt :D
Der Tunnel Beach Walk wird mit 1 Stunde Hin- und Rückweg angeben und es können leicht 2 Stunden auf den Felsrücken zugebracht werden.
Meine Tipps:
- Klar wird niemand der hier her kommt, das märchenhaft „schottische“ Dunedin nicht auch sehen wollen. Meine Dunedin Highlights habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst: Dunedin – Das Edinburgh Neuseelands – Liebevoll, historisch, schottisch!
- Vielleicht weniger bekannt ist das kleine Abenteuer in einer historischen Dampflok von Dunedin das entlang von tiefen, ursprünglichen Schluchten hinauf in ein Hochland führt, wo es noch nie Straßen gab – dafür viel interessante Neuseeland Geschichte. Die Taierie Gorge Railway ist ein Halbtages-Highlight, das ich dir nur empfehlen kann: Abenteuer Taieri Gorge Railway – Taieri Schlucht, Tunnel, Brücken & ursprüngliches Neuseeland!
- Weitere Highlights rund um Dunedin und der Südinsel von Neuseeland findest unter „Weiterlesen & Inspirieren lassen!“. Viel Spaß beim Stöbern!
Wie gefällt dir der Tunnel Beach? Können dich solche Felsformationen genauso faszinieren & inspirieren wie mich? Welche Sandsteinküsten haben dich am meisten begeistert? Schreibe es mir in den Kommentaren – ich freue mich!
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Hallo Petra,
bereits seit Anfang des Jahres sind wir mit der Planung einer Reise nach Ao Tea Roa beschäftigt, zu der wir Ende Februar 2023 für 6 Wochen starten wollen.
Wir haben schon viele Blogs entdeckt, gestern aber erst Passanger On Earth über den Bericht zum Tunnel Beach, den wir bisher noch nicht auf dem „Schirm“ hatten.
Da wir zwei Tage auf der Otago Peninsula bleiben, werden wir deinen Spuren auf dem Tunnel Beach Wald sicher folgen, vielen Dank schon einmal dafür.
Wir werden uns sicher noch viele weitere Berichte deines Blogs näher anschauen.
Die eine schöne Advents- und Weinachtszeit und ein tolles Reisejahr 2023,
Gruß Günter + Hella