Yardie Creek -Faszinierende Bootstour & Grandioses Steilklippen Panorama!
Yardie Creek & Schlucht im Cape Range National Park steht für leuchtend tief blau-grünes Wasser, rote Steilklippen und seltene Flora & Fauna. Die außergewöhnlichsten Perspektiven einer Bootstour & einer Wanderung am Abgrund der Steilklippen.
Durch die steilen roten Felswände der Yardie Gorge fließt der tief blau-grüne Yardie Creek. Die Farben und Formen dieser farbigen Schlucht fasziniert alle Naturliebhaber & Fotografenherzen und ist eines der Cape Range National Park Highlights zwischen Exmouth & Coral Bay.
Während die Yardie Creek Bootstour dir diese Naturschönheit, Tiere & Pflanzen zum Anfassen nahe bringt, lässt der Blick vom Rande der Steilklippen in die Tiefe am Ende des Yardie Gorge Trials dein Adrenalin nach oben schnellen und dein Atem stocken.
Den Tipp für die Yardie Creek Boat Tour habe ich von zwei australischen Touristen bekommen, die mir freudestrahlend von diesem Erlebnis berichtet haben.
Als ich bei der Yardie Creek Boat Tour anrufe, teilt mir Mandy, die Besitzerin, mit, dass sich am Wochenende eine Künstlerin ihre Werke an den Ufern des Yardie Creeks ausstellt und die Besichtigung ihrer Kunstobjekte Teil der Bootstour sind. Das klingt doch fantastisch!
Ich fahre von Coral Bay in Western Australia 150 Kilometer Richtung Norden nach Exmouth, um dann an der Spitze dieser Halbinsel auf der anderen Seite des Cape Range National Park entlang dem zauberschönen Ningaloo Riff wieder 90 Kilometer zurück in den Süden zu fahren :D
Da ich allerdings sowieso vorhabe, mir diesen Teil der Unterwasserwelt des Ningaloo Reefs zu erschnorcheln und seine strahlend, paradiesischen Strände mir genauer anzusehen, liegt Yardie Creek ja eh auf meiner Route.
Ich habe noch ein bisschen Zeit bevor die Bootstour beginnt und nutze die Zeit für einen kleinen Strandspaziergang.
Yardie Creek ist auch gleichzeitig der südlichste Punkt von Exmouth kommend, der auf einer geteerten Straße mit einen Nicht-4WD erreicht werden kann.
Um weiter südlich zu kommen, muss der Yardie Creek überquert werden, was nur nach langen Trockenzeiten und entsprechenden Gezeiten möglich ist. Einige Fahrer versuchen dies trotz aller Warnungen immer wieder und ihre einsinkenden Fahrzeuge und die spektakulären Fahrzeug-Rettungsversuche geben dann tolle Fotomotive ab :)
Yardie Creek Bootstour – atemberaubende Steilklippen & jede Menge Wildlife
Die Yardie Creek Boat Tour startet am Yardie Creek Jetty, nur wenige Meter bevor der Yardie Creek auf das einzigartige Ningaloo Reef trifft – 91 km südlich von Exmouth. Beim Parkplatz ist auch schon der kurze Weg zur Yardie Creek Boat Tour ausgeschildert.
Ich schaue dem Boot noch zu wie es von der vorigen Tour zurück kommt und wenig später geht es dann auch schon los.
Wir sind eine kleine Gruppe und unser kleines Boot schippert uns leise und gemütlich durch das tiefblaue Wasser dieses Flusses. Peter, unser Guide, lebt schon fast sein ganzes Leben in Exmouth und kennt jeden Stein & jedes Tier dieser Gegend und dieser Tour.
Peter erzählt uns einiges zu den Aboriginals, die hier bereits vor 30.000 Jahren lebten und zum Cape Range National Park in dem sich die Yardie Creek Gorge befindet.
Während wir alle gebannt seinen Erzählungen lauschen und scannt Peter schon die leuchtend weiß-rot-grünen Steilwände der Schlucht ab.
Kannst du mir sagen, wieviele Tiere du in dieser leuchtenden Wand (Bild oben) erkennen kannst?
Die seltenen Schwarzpfoten Felskängurus (engl. Black-footed Wallaby) sind hier in diesen Felsen immer wieder zu finden – sofern dein Auge adaptiert ist, sie zu sehen :)
Ich kann sie tatsächlich kaum ausmachen und es ist ungemein nützlich einen Guide dabei zu haben, der uns auf diese kleinen 40-50 cm großen Wallabies (zur Familie der Kängurus gehörend) aufmerksam macht.
Und wer zweimal hinsieht, sieht vielleicht auch 2 der Black-footed Rock Wallabies :D Sie lieben diese Felsen, weil sie sich darin so gut verstecken können und sicher sind von ihren Fressfeinden.
Nur unweit davon entfernt blinzelt uns ein Rifferreiher (engl. Eastern Reef Egret) zu. Sein Lebensraum sind Küstengebiete und Flussmündungen – bevorzugt steinige Küstenabschnitte und Korallenriffe. Er ist also genau richtig hier :)
Wir begegnen auch noch weiteren Reiher-Arten hier auf dem Yardie Creek, wie z.B. dem weißen Silberreiher.
Auf der anderen Flussseite warten Flughunde (engl. Flying Fox) auf uns. Du darfst genau hinsehen, aber besser kann ich sie nicht fotografieren, weil sie in erster Linie dämmerungsaktiv bzw. nachtaktiv sind. Tagsüber hängen sie in dichten Bäumen und schlafen kopfunter.
Sie gehören übrigens zu den größten Fledermaus Arten und können eine Spannweite bis 170 cm erlangen.
So hangeln wir uns im Schneckentempo voller tierischen Highlights langsam den Yardie Creek hinauf. Ab und zu fahren wir zu den Kunstobjekten von Theresa, die sich ganz gelungen in die Landschaft der Schlucht integrieren.
Die Yardie Creek Schlucht ist ein Naturwunder an Farben & Formen. Auch die Pflanzen haben hier ihre Lebensweise gefunden und können sich perfekt assimilieren.
Und sie dürfen natürlich auch nicht fehlen: die Fischadler (engl. Eastern Osprey). Sie sind mittelgroße Greifvögel mit einer Körpergröße bis zu knapp 60 cm.
Und ehe wir es uns versehen sind wir auch schon am Ende der Yardie Creek Gorge angekommen.
Oder besser gesagt am Ende unserer Yardie Creek Boat Tour, denn weiter geht es hier mit dem Boot nicht mehr :)
Peter erzählt hier noch ein bisschen zum Cape Range National Park und dem Yardie Creek. Dann geht es langsam wieder zurück.
Das Foto oben ist wieder ein Beispiel dafür, warum diese Bootstour so toll ist! Unser Guide, Peter, hat bei Park & Wildlife, auf Charter Booten, als Taucher und ähnliches gearbeitet. Seine Augen sind daran trainiert, Dinge zu sehen, die typischerweise für Touristen gar nicht existieren.
Bäume wie dieser begeistern, inspirieren und motivieren mich jedesmal, wenn ich sie sehe. Sie erinnern mich immer wieder an denselben Gedanken: „Wenn dieser Baum hier wachsen kann, dann ist einfach alles möglich, auch wenn es auf den ersten Blick unmöglich erscheint.“
Typisch für den Cape Range National Park sind die Kurrajong Trees. Es sind sehr langsam wachsende Bäume – 1-2 cm pro Jahr – die von großen Nutzen für die Aboriginals waren.
Dieses Schwarzpfoten Felskänguru darf auch noch mit. Wenn auch ein bisschen unscharf, so zeigt es doch woher es seinen Namen bekommen hat :)
Auf seine humorvolle und lustige Art erklärt uns Peter alles was es hier in dieser tollen farbenprächtigen – für diese Gegend sehr seltenen – Kalkstein-Schlucht so alles zu sehen gibt. Im Bild oben siehst du die „Three Sisters“ (Drei Schwestern) in Anspielung auf das Highlight in den Blue Mountains bei Sydney. Western Australia bzw. der Cape Range National Park hat so etwas also auch zu bieten :D
Ein Blick zurück in diese herrliche, unberührte, so wunderschöne Schlucht mit ihren leuchtend roten Farben! Kannst du die langen Wurzeln des Busches in den Felsen sehen? Sie werden „Pferdeschwanz-Wurzeln“ genannt.
Hier in dieser Gegend ist es immer sehr heiß – Sommer über 40 Grad, Winter über 30 Grad. Damit diese Büsche genügend Wasser erhalten, bilden sie viele lange Wurzeln, um die wenigen Wassertröpfchen und das kondensiertes Wasser den Büschen zuführen zu können.
Zum Schluss zeigt uns Peter noch die „Red Mangroves“. Diese Roten Mangroven haben ihren Namen erhalten, weil ihre Wurzeln im Wasser so leuchtend rot aussehen. Mangroven sind eine der wenigen Busch- & Baumarten die in Salzwasser leben können. Typisch für die Red Mangroves ist, dass sie allein durch ihre vielen Wurzeln gestützt werden, die sich bereits von den Ästen an bilden. Sie werden deshalb auch als „Walking Tree“ (Wandelnder Baum) bezeichnet.
Obwohl für die Yardie Creek Boar Tour nur eine Stunde (oder ein kleines bisschen mehr) zur Verfügung steht, ist sie vollgepackt mit vielen spannenden, wissenswerten Informationen, jeder Menge Humor, noch mehr Wildlife und großartigen Ausblicken zu jedem Augenblick. Eine gelungene Ergänzung zu der Yardie Creek Wanderung.
Der Yardie Gorge Trial – Faszination Abgrund & Yardie Creek von oben
Nach der Yardie Creek Boat Tour habe ich so richtig viel Lust auf noch mehr Yardie Gorge bekommen.
Kurz vor dem Yardie Creek Jetty führt ein Wanderpfad auf den Yardie Gorge Trail. Wer keine Zeit hat oder nicht gerne wandert, kann diesen Pfad einfach auch nur für ein paar hundert Meter weiter gehen und von dort den Blick in die Schlucht genießen.
Ab hier wird der Wanderpfad dann ein bisschen schmäler und mit entsprechendem Schuhwerk ein leichter Weg, der über 2-3 kurze Auf- und Abstiege immer mehr in Richtung Klippenrand führt.
Die Ausblicke werden mit jeden hundert Metern spektakulärer und weiter.
Die Farben des Yardie Creeks und der Schlucht sind unbeschreiblich intensiv. Der Yardie Gorge Trial hat nur eine Länge von insgesamt 2 Kilometern und liefert dabei aber so viele überwältigende Ausblicke, wie sie oft nicht auf langen Wanderungen erlebt werden können.
Lustiger weise begleitet mich auf meiner kurzen Wanderung auch wieder die Yardie Creek Boat Tour. Was für ein wunderschöner Tiefblick!
Die Steilklippen verlocken natürlich zu ein paar Klettereien am Abgrund :)
Das ist allerdings keine Aufforderung unvernünftig zu werden! Viele Vorsprünge bestehen aus großen Felsbrocken. Wie weit du an den Rand gehen möchtest, hängt sicherlich davon ab, wie wohl und sicher du dich an steilen Abgründen fühlst.
Am Ende des Yardie Gorge Trails angekommen, hat der Besucher einen überwältigenden Rundblick sowohl auf die gegenüber liegenden Steilwände, die Felsspitze und die riesige Sandbank direkt unter seiner Nase.
An den Ausblicken am Ende des Yardie Gorge Trial kann ich mich einfach nicht satt sehen. Ich setze mich auf einen ausgesetzten Felsvorsprung und genieße den absolut atemberaubenden Anblick. Unter mir nur Tiefe & das dunkle Blau des Yardie Creeks, vor mir eine weiße Sandbank und die leuchtend roten Felswände der Yardie Schlucht. Unvorstellbar schön!
Irgendwann geht es wieder zurück. Dieses Black-footed Rock Wallaby bannt noch einmal meine Aufmerksamkeit und Neugier. Ich habe es auf den kleinen Vorsprung springen sehen und möchte unbedingt ein Foto machen, wenn es zurück springt. Leider überlegt es sich das Schwarzpfoten Felskänguru im letzten Moment anders. Auch Abwarten hilft nicht! Irgendwie habe ich ein bisschen das Gefühl, dass dieses putzige Tierchen sich einen Spaß aus mir macht :)
Ich sehe auch die Fischadler auf der gegenüberliegenden Seite der Yardie Schlucht wieder. Allerdings auch nur, weil ich weiss, wo ich sie zuvor auf der Bootstour gesehen habe.
Auf dem Dach der Yardie Schlucht mit Blick auf das Ningaloo Reef und den Indischen Ozean führt der Weg zurück zum Parkplatz. Was für eine großartige Kurzwanderung!
Meine Tipps:
- Yardie Creek Boat Tour oder Yardie Gorge Walk? Ganz klarer Tipp: beides! Auf der Bootstour erfährst du so vieles über den Cape Range National Park, du lernst eine Menge über die Pflanzen hier und du siehst jede Menge Tiere, die sonst vermutlich nie entdecken wirst. Die Kurzwanderung zeigt dir atemberaubende Ausblicke in und über die Schlucht. Ich möchte keine der beiden Touren missen.
- Wenn du dich entscheidest, sowohl die Yardie Creek Boat Tour als auch die Klippenwanderung zu machen, dann empfehle ich dir zuerst die Bootstour zu machen. Peter zeigt und erklärt dir auf der Bootstour alles zu der Gegend und du hast bei der Wanderung dann die besseren Chancen, die Tiere & Pflanzen wiederzufinden :)
- Die Yardie Creek Boat Tour hat viele Auszeichnungen erhalten und gehört zu den Top Touren in der Umgebung von Exmouth. Das Preis-Leistungsverhältnis der Tour ist sensationell! Auf der offiziellen Webseite von Yardie Creek Boat Tour findest du die Startzeiten für die Bootstouren, die aktuellen Preise, du kannst dich über ihren ökofreundlichen Tourismus und vieles mehr informieren. Buchen kannst du die Tour über die Visitor Center z.B. in Exmouth, Telefon oder per Mail.
- Der Küstenabschnitt des Cape Range National Parks ist weltweit für seine überwältigende Unterwasserwelt des küstennahen Korallenriffs – dem Ningaloo Reef – und für seine einmalig schönen Strände bekannt. Du darfst also beliebig viel Zeit für Schnorcheln, Sonnenbaden & Tauchen einplanen :)
- Eine weitere kurze, schöne Wanderung im Cape Range National Park führt dich durch die Mandu Mandu Gorge. Im Gegensatz zur Yardie Gorge handelt es sich bei der Mandu Mandu Schlucht um ein ausgetrocknetes Flussbett.
- Übernachtungsempfehlung: Im Cape Range National Park gibt es 13 einfache, wunderschöne, meist neu angelegte, kleine Campingplätze vom DoPW direkt entlang der Küste des Ningaloo Reefs. Da diese so sensationell günstig & heiß begehrt sind, sind sie super schnell ausgebucht. Als ich spontan einen Platz für eine oder zwei Nächte gesucht habe, war über 2 Wochen alles ausgebucht. Also unbedingt im voraus buchen! Eine Beschreibung der Campingplätze, der Kosten pro Nacht und die Online Buchung findest du hier auf der offiziellen Park Stay WA Webseite vom Department of Parks & Wildlife.
Wer keine dieser heiß begehrten Campingplätze ergattern kann oder mehr Luxus (Duschen, Wasserspül-Toiletten usw.) braucht dem stehen außerhalb des Nationalparks und in Exmouth Caravan Parks & verschiedenste Unterkunftsarten zur Verfügung.
- Der Cape Range National Park ist kostenpflichtig: eine Nationalpark-Gebühr pro Tag. Ab 4 Tagen kostenpflichtiger Nationalpark Besuche in Western Australia lohnt sich der Parks Pass WA.
Kann ich dich mit diesem Artikel für den Yardie Creek & die Yardie Schlucht begeistern? Definitiv ein Highlight des Cape Range National Parks – findest du nicht auch?
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