Norwegens Südküste – Highlights zwischen Sandefjord & Stavanger

Norwegens Südküste vereint liebliche, wie auch raue Küstenlandschaften, sehenswerte Küstenstädtchen und bietet eine Vielzahl an herrlichen Wandermöglichkeiten. Kultur, grandiose Natur & Leuchttürme verzaubern diesen sonnigsten Landstrich Norwegens.
In diesem Beitrag stelle ich dir zahlreiche Highlights, Geheimtipps und Inspirationen für einen Roadtrip entlang der Südküste Norwegens vor – durch die wunderschöne Region Sørlandet. Der Fokus liegt auf atemberaubender Natur, spannenden Wanderungen, Kultur und charmanten Küstenorten.
Inhalt
- Wieviel Zeit für die Südküste Norwegens einplanen?
- Norwegens Südküste zwischen Sandefjord und Kristiansand
- Nordsjøvegen und die Norwegische Landschaftsroute Jæren
- Norwegens Südküste zwischen Kristiansand und Flekkefjord
- Norwegens Südküste zwischen Flekkefjord und Egersund
- Norwegens Südküste zwischen Egersund und Stavanger
- Vestlandske Hovedvei – Wandern auf einer historischen Straße
- Kvassheim Fyr
- Obrestad Fyr – Historisches Wahrzeichen
- Orrestranda – der schönste Strand an Norwegens Südküste
- Die Schwerter im Fels
- Ullandhaug Tower – Bester Ausblick auf Stavanger
- Stavanger – Ölmetropole Norwegens
- Ryfast-Tunnel / Ryflyketunnelen – längste & tiefster Unterwassertunnel
- Anreise Norwegens Südküste
- Meine Tipps:
Norwegens Südküste ist für viele der erste Schritt in eine lebenslange Liebe zu diesem einzigartigen Land – eine wahre Einstiegsdroge für Norwegen. Hier trifft die raue Schönheit des Nordens auf charmante, farbenfrohe Küstenorte, eingebettet in eine meist liebliche Landschaft und ein Labyrinth aus unzähligen Schäreninseln, die wie verstreute Juwelen im Meer liegen.
Ab der Südspitze verändert sich die Landschaft dann dramatisch: Nach Flekkefjord wird es zunehmend bergiger und wilder, bis sich hinter Egersund plötzlich weite, sanft geschwungene Ebenen auftun und mit einigen der schönsten und längsten Strände Norwegens verzaubert.
Wieviel Zeit für die Südküste Norwegens einplanen?
Je nach verfügbarer Zeit eignen sich meine Tipps für eine Reise von 2 bis 5 Wochen – ganz nach deinem Unternehmungsgeist, Reisetempo und wie viele Wanderungen du machen möchtest.
Die direkte Strecke von Sandefjord nach Stavanger beträgt etwa 500 km, doch mit den vielen lohnenswerten Abstechern entlang der Route kommen noch etliche Kilometer hinzu.
Hier findest du eine Ideensammlung mit Vorschlägen entlang der Südküste – gespickt mit bekannten Highlights und weniger bekannten „Geheimtipps“. Ausführliche Beiträge zu den einzelnen Orten folgen.
Norwegens Südküste zwischen Sandefjord und Kristiansand
Die Küste des Sørlandes verspricht das sonnigste Wetter Norwegens. Entlang dem Skagerrak bis Kristiansand säumen Unmengen von Städten und Ferienorten die Küste. Die Landschaft ist großteils sanft und besticht durch glattgeschliffene Schären, dichte Wälder und weißen Holzhaussiedlungen.
Sandefjord, Lavik und Kragerø
Entlang der Südostküste am Skagerrak reihen sich zahlreiche malerische Küstenstädte, oft mit vorgelagerten Schären-Inseln. Sandefjord, Larvik und Kragerø gehören zu den größeren, lebhaften Orten und bieten charmante Innenstädte zum Flanieren sowie Museen, die ihre bewegte Geschichte erzählen.
Sandefjord ist bekannt für sein Walfang-Museum, das auf faszinierende Weise die Geschichte des Walfangs beleuchtet. Zudem lockt die malerische Schärenlandschaft, die sich perfekt für Bootstouren und entspannte Tage am Wasser eignet.
Kragerø beeindruckt mit einem Schärengebiet aus über 490 Inseln, das sich ideal für Kajaktouren anbietet. Die Innenstadt versprüht maritimen Charme und inspirierte einst auch den berühmten Maler Edvard Munch. Den besten Blick auf das lebendige Kragerø und die umliegenden Inseln genießt man vom Aussichtspunkt „Steinmannen“.
Ähnliches gilt für Tønsberg, Larvik, Tvedestrand, Arendal, Grimstad, Lillesand und Kristiansand. Mir persönlich sind diese größeren Küstenstädte oft zu belebt – ich bevorzuge die kleinen, weniger bekannten Küstenorte, die sich mit kurzen Abstechern von der Küstenstraße E18 wunderbar erkunden lassen.
Risør – die „Weiße Stadt“ an Norwegens Südküste
Die malerische Küstenstadt Risør an der Skagerrakküste gilt als eine der besterhaltenen Holzhaussiedlungen Europas aus dem 19. Jahrhundert. Die weißen Holzhäuser, die sich harmonisch entlang der Schärenküste reihen, verleihen dem Ort einen einzigartigen Charme.
In dem einladenden Dorf verbreitet sich eine Szenerie von zeitloser Schönheit aus, die den Ort wie ein Gemälde aus der Vergangenheit wirken lässt.
Risør ist ein herrliches Ziel für Reisende, die das authentische Sørlandet mit seiner wunderschönen Natur, maritimen Kultur und idyllischen Häfen „in gemütlich klein“ erleben möchten.
Der Risørflekken – Aussichtspunkt mit Geschichte
Ein echtes Highlight von Risør ist der Risørflekken – ein weißer Felsen, der einst als wichtiges Seezeichen diente und über 12 Seemeilen hinweg sichtbar war.
Heute ist er einer der besten Aussichtspunkte über die Stadt, den Hafen und die vorgelagerten Schäreninseln an der Küste des Skagerraks.
Kastellet – ein Hauch von Vergangenheit
Nur wenige Gehminuten entfernt liegt das historische Kastellet. Von der alten Festung sind heute nur noch Mauerreste erhalten, doch der Ausblick von hier ist atemberaubend:
Das offene Meer, die weiten Schären und der malerische Hafen von Risør erstrecken sich vor den Besuchern. Ein idealer Ort für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber.
Camper-Tipp:
Für alle, die mit dem Wohnmobil oder Camper unterwegs sind: Am kleinen Hafen von Risør gibt es Stellplätze, auf denen man kostenlos übernachten kann. Sonntags ist das Parken ganztägig kostenlos. Der Parkplatz ist auch ein idealer Ausgangsort um das Dorf zu erkunden. Vorsicht: Die Sträßchen sind teilweise!
Vangfoss – größtes Schleusenwerk des Telemark-Kanals
Ein Abstecher bei Skien lohnt sich besonders wegen des beeindruckenden Telemark-Kanals. Besonders sehenswert ist die Schleusenanlage bei Vrangfoss, die als die größte und spektakulärste des gesamten Kanals gilt.
Das Telemark-Schleusensystem ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst. Es verbindet die Küste Norwegens mit dem Binnenland und ermöglicht es Booten, über eine Strecke von 105 Kilometern und durch 8 Schleusenanlagen bis zu 72 Höhenmeter zu überwinden.
Diese Schleusenanlage besteht aus fünf hintereinander angeordneten Schleusenkammern und überwindet eine gewaltige Höhendifferenz von 23 Metern. Ein Besuch lohnt sich, denn hier wird die Funktionsweise dieser beeindruckenden Konstruktion hautnah erlebbar. Die massiven, handbetriebenen Schleusentore und die steinernen Wände erzählen von der aufwendigen Bauweise dieses Meisterwerks.
Im Sommer werden Fahrten durch das Schleusensystem angeboten. Wenn die Boote langsam durch die Kammern gehoben oder gesenkt werden, entfaltet sich ein faszinierendes Schauspiel – ein Erlebnis, das sowohl Bootsreisende als auch Besucher an den Ufern in seinen Bann zieht.
Der Name „Vrangfoss“ bedeutet übersetzt „wilder Wasserfall“ und erinnert daran, dass an dieser Stelle einst ein unbändiger Wasserlauf tobte, der leider durch den Bau der Schleusen gezähmt wurde. Heute ist das Gebiet ein beliebter Ort für Wanderer und Radfahrer, die die idyllische Landschaft und die historischen Schleusenanlagen erkunden möchten.
Tømmerrenna – Einzigartige Wanderung in einer Flößerrinne
Ca. 20 km nördlich des Küstenortes Kristiansand bei Vennesla befindet sich die einzige und längste Flößerrinne – „Tømmerrenna“ – ihrer Art in Norwegen. Sie wurde ursprünglich gebaut, um Holzstämme von den Wäldern zum Fluss zu transportieren. Ihre Konstruktion aus Holz ist historisch bedeutsam und wurde im Laufe der Jahre restauriert und unter Denkmalschutz gestellt.
Die abwechslungsreiche und leichte Tømmerrenna-Wanderung im Hinterland von Norwegens Südküste beginnt am imposanten Steinfossen-Wasserfall und folgt dann über 4 Kilometer der historischen Holzrinne bis zum Beihølen-Damm.
Der Weg schlängelt sich malerisch am Ufer der Otra entlang, führt über filigrane Hängebrücken und kleine Tunnel – ein echtes Naturerlebnis inmitten wilder norwegischer Landschaft.
Ein kurzer Abstecher zum Kringsjå-Damm setzt dieser ohnehin spektakulären Wanderung die Krone auf und belohnt mit einer atemberaubenden Ausblick über diesen Teil der Otra.
Camper Tipp: entlang dem Venneslafjorden gibt es einige wunderschöne Stellplätze mit herrlichen Ausblicken.
Nordsjøvegen und die Norwegische Landschaftsroute Jæren
Der Nordsjøvegen (Nordseestraße) schlängelt sich entlang der Südküste Norwegens von Kristiansand bis Stavanger und verbindet charmante Küstenstädte, historische Orte und beeindruckende Naturerlebnisse. Die Strecke führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Fjorden, langen Sandstränden und malerischen Küstenabschnitten, die immer wieder zum Verweilen einladen.
Ein besonderer Abschnitt ist die Landschaftsroute Jæren, eine der 18 offiziellen Norwegischen Landschaftsrouten. Sie erstreckt sich über 130 km zwischen Flekkefjord und Bore (südlich von Stavanger) und zeichnet sich durch ihre weite, offene Kulturlandschaft aus. Hier wechseln sich lange Strände, sanfte Dünen, grüne Felder und idyllische Bauernhöfe ab – ein ganz eigener, reizvoller Kontrast zu den steilen Fjorden und Bergen Norwegens.
In der Küstenregion Jæren prägt die raue Nordsee das Landschaftsbild. Wer diese abwechslungsreiche Seite von Norwegens Südküste entdecken möchte, findet hier eine faszinierende Mischung aus Natur und Kultur.
Norwegens Südküste zwischen Kristiansand und Flekkefjord
Westlich von Kristiansand wird die Landschaft wilder, direkt hinter der Südküste dominieren schroffen Felsen und tief eingeschnittenen Tälern. Ab Kap Lindesnes, dem südlichsten Punkt Norwegens, beginnt eine rauere, ungezähmte Natur, in der Wind und Wellen unaufhörlich an den Küsten meißeln.
Kristiansand – Norwegens Tor zur Südküste
Kristiansand, das Herz des Sørlandes, besticht durch sein charakteristisches Schachbrettmuster, die „Kvadraturen“, das seit der Stadtgründung 1641 das Zentrum prägt.
Bereits im 19. Jahrhundert war die Stadt ein bedeutendes Handels- und Verkehrszentrum mit internationalen Schiffsverbindungen, die ihre Rolle als Tor nach Europa stärkten. Die florierende Holzindustrie brachte wirtschaftlichen Aufschwung, während der Hafen zunehmend zum Dreh- und Angelpunkt für Handel und Personenverkehr wurde.
Heute ist Kristiansand einer der wichtigsten Fährhäfen Norwegens – die schnellste Verbindung Norwegens mit Dänemark und dem europäischen Festland.
Mandal – die südlichste Stadt Norwegens
Viele zieht es in diese Stadt an Norwegens Südküste der Strände wegen. Der weite Sjøsanden gilt als der größte und einer der schönsten Strände Südnorwegens. Er lädt zu langen Spaziergängen ein – entweder direkt im Sand oder auf dem schön angelegten Fußweg entlang dem schattigen Waldrand.
Ebenfalls einen kurzer Abstecher wert, ist die Mandal Kirke. Die weiße Kirche ist ein imposantes Bauwerk aus dem 1800. Jahrhundert, das stolz über der Stadt thront.
Sie ist mit 1800 Sitzplätzen die größte Holzkirche in Norwegen. Leider war sie bei Menschen Besuch geschlossen (wie fast alle Kirchen).
Lindesnes fyr – Südlichster Leuchtturm Norwegens
Das Kap Lindesnes ist ein majestätisches Küstengebiet, geprägt von schier unendlich zerklüfteten Klippen, die sich dramatisch aus der unendlichen Weite der Nordsee erheben.
Die atemberaubenden Panoramablicke und die raue, ungezähmte Schönheit der Natur verschmelzen hier zu einem Ort von außergewöhnlicher Anziehungskraft.
Am südlichsten Punkt des norwegischen Festlandes erhebt sich das majestätische Lindesnes Fyr, ein Leuchtturm, der seit 1656 den Weg für Seeleute in der rauen See weist und heute als eines der bekanntesten Wahrzeichen des Landes gilt.
Der rot-weiße Leuchtturm ist der älteste Norwegens. Er thront stolz auf den schroffen Felsen und wird von der tosenden Gischt des Nordmeers umrahmt. Auf dem Plateau spürt man die Kraft der Elemente: Der Wind pfeift ungestüm, die Wellen schlagen mit unermüdlicher Energie gegen die Felsen, und der salzige Duft des Meeres liegt in der Luft.
Der historische Leuchtturm beherbergt ein Museum, das die Geschichte der Seefahrt, die Entwicklung der Leuchtturmtechnik und die Herausforderungen des Lebens an diesem abgelegenen Ort eindrucksvoll erzählt.
Tipp: Von abends bis morgens kann das Gelände um das Lindesnes Fyr auch kostenlos erkundet werden.
Wanderung & Kap Lindesnes
Von Lindesnes Fyr aus beginnt eine Wanderung, die den Zauber dieser rauen Küstenlandschaft noch intensiver erlebbar macht: der Weg zum Skorberget. Der Pfad windet sich durch eine wilde, ursprüngliche Landschaft, geprägt von kahlen Felsen, knorrigen Wacholderbüschen und weiten Heideflächen.
Die Aussicht wechselt ständig: mal sieht man das leuchtende Meer oder tiefblaue Weiher, mal schroffe Felslandschaften und mal die geschwungenen Linien der Küste mit ihren versteckten Buchten und Stränden.
Auf der ca. 6 km langen Rundwanderung sind nur 160 Höhenmeter zu bewältigen.. Vom „Gipfel“ des Skorberget, breitet sich eine spektakuläre Kulisse vor dem Wanderer aus: Der Blick schweift zurück zum Lindesnes Fyr, das wie ein Wächter über die See steht, weit über die felsige Südküste und hinaus auf die schier unendliche Weite des Nordmeers.
Halbinsel Lista (Farsund) – Strände, Geschichte & Kultur
Die Halbinsel Lista, oft auch nach ihrem größten Hafenort Farsund benannt, ist bekannt für ihre endlosen Sandstrände, schroffen Klippen und das ungezähmte Meer. Diese raue Schönheit macht sie zu einem der faszinierendsten Orte an Norwegens Südküste.
Lista Fyr – Leuchtturm mit spektakulärer Aussicht
Seit 1836 weist der imposante Lista Fyr den Schiffen den Weg entlang der Küste.
Von der Spitze des Turms bietet sich ein atemberaubendes Panorama über das offene Meer, die weiten Strände und die karge Steinküste.
Die endlos schönen Strände von Lista
Die Strände von Lista erstrecken sich kilometerweit und laden zu ausgedehnten Spaziergängen, Kitesurfen, Windsurfen und Schwimmen ein.
Hier trifft die wilde Kraft des Meeres auf eine Landschaft, die sowohl beruhigend als auch imposant wirkt.
Hervoll Mühlen – Historische Relikte in idyllischer Natur
Die Hervoll Mølle besteht aus zwei historischen Mühlen, umgeben von alten Steinzäunen und weiten Weideflächen.
Lista ist seit Jahrtausenden die Kornkammer von Agder, und diese Mühlen erzählen von der langen Tradition des Getreideanbaus.
In Hervoll sind noch die letzten zwei – von einst 14 – dieser alten Getreidemühlen erhalten. Besonders beeindruckend: Die untere Mühle wurde aus Holz von Schiffswracks erbaut und war bis 1964 in Betrieb.
Die Hervoll Mühlen sind außerdem ein guter Ausgangspunkt für verschiedene Wanderwege in der Umgebung, um z.B. nach Lofjell oder hinunter zur Nordbergfestung zu wandern.
Felszeichnungen von Penne – Fenster in die Bronzezeit
Auf einer unscheinbaren Wiese nahe des Dorfes Penne liegen einige der wichtigsten prähistorischen Felszeichnungen Norwegens.
Mit 22 Bootszeichnungen und 60–70 Schälchen ist dies die größte Fundstelle dieser Art auf Lista. Ein faszinierendes Erbe aus der <strong“>Bronzezeit (1800–500 v. Chr.), das Einblicke in das Leben und die Kultur der frühen Siedler gibt.
Wildnis von Lista – Einsame Schotterpisten und Fjorde
Im Norden von Lista scheint die Zeit endgültig stehen geblieben zu sein.
Auf einer abgelegenen Schotterstraße führt der Weg durch eine nahezu unberührte Landschaft – vorbei an gewaltigen Felswänden
und hinab zu einem atemberaubend schönen Fjord.
Hier zeigt sich Norwegens Südküste von ihrer ungezähmtesten Seite.
Flekkefjord & das denkmalgeschützte Hollenderbyen
Flekkefjord, eine charmante Küstenstadt an der Südküste Norwegens, ist ein Kleinod, das Tradition, Natur und Geschichte harmonisch vereint. Flekkefjord war einst ein bedeutendes Handelszentrum für den Austausch mit den Niederlanden.
Die malerische Altstadt, bekannt als Hollenderbyen (Holländerstadt), erinnert immer noch an diese alten Zeiten und besticht durch ihre engen Gassen und gut erhaltenen weißen Holzhäuser aus dem 18. / 19. Jahrhundert.
Wer Flekkefjord von oben erleben möchte, sollte die Hausberge Lilleheia und Nesheia erklimmen. Von dort bietet sich ein wunderschöner Blick auf die weiße Stadt, die Fjorde und das umliegende Küstenland.
Ein besonderes Highlight ist die Flekkefjordbanen – eine stillgelegte Bahnstrecke, die heute als Draisinenstrecke genutzt wird. Die Fahrt führt durch dunkle Tunnel, über historische Brücken und vorbei an malerischen Fjorden und Wäldern. Die Saison dauert aber nur von 1. Juni bis 30. September.
Tipp: Flekkefjord zeigt sich besonders turistenfreundlich. Am Hafen, direkt gegenüber dem Kino, gibt es ein kleines Servicehäuschen mit kostenlosen Duschen, Toiletten sowie Waschmaschinen und Trocknern – perfekt für Camper, die hier einen Stopp einlegen!
Hidra – Versteckte Inselperle
Wer Zeit und Lust hat, kann einen Abstecher auf die winzige Insel Hidra machen. – eine kleine Perle an Norwegens Südküste.
Die Insel besteht aus zwei malerischen Dörfern, die idyllisch an schmalen Sunden liegen. Hier scheint die Zeit endgültig stillzustehen.
Bei kleineren Wanderungen eröffnen sich wunderschöne Ausblicke auf die Küste, die fjordähnlichen Buchten und die verstreuten Holzhäuschen, die der Insel Hidra ihren besonderen Charme verleihen.
Die Insel ist über eine kurze Fährverbindung von Flekkefjord aus erreichbar.
Vorsicht: Die zwei Sträßchen auf Hidra sind sehr eng, steil und kurvig – für große Camper nur bedingt geeignet!
Norwegens Südküste zwischen Flekkefjord und Egersund
Die Strecke von Flekkefjord nach Egersund zählt zu den spannendsten Abschnitten entlang Norwegens Südküste. Sie führt durch eine der wilde und eindrucksvolle Küstenlandschaften.
Schmale, kurvenreiche Straßen schlängeln sich zwischen schroffen Felsen, tief eingeschnittenen Mini-Fjorden und stillen, dunklen Seen hindurch.
Karge Berghänge wechseln sich mit grünen Tälern ab, während die raue Küste immer wieder mit ihren Wasserarmen aufblitzt.
Jøssingfjord – Dramatische Felskulisse an der Südküste Norwegens
Hinter Flekkefjord beginnt der wahre Fahrspaß. Die Straße windet sich bergauf und bergab, vorbei an unzähligen kleinen Seen, immer eingebettet in eine grandiose Felskulisse.
Den Höhepunkt dieser Felsenwelt bildet der Jøssingfjord. Am Ende dieses kleinen, aber spektakulären Fjords erhebt sich eine massive Felskulisse in düsteren Grautönen mit rötlichen Adern.
Helleren – Verborgene Zeitzeugen unter mächtigem Fels
Hier stehen die historischen Helleren-Hütten aus dem 19. Jahrhundert. Gut versteckt in den dramatischen Felslandschaften des Jøssingfjords drücken sie sich wie ein geheimnisvoller Unterschlupf unter einem mächtigen, natürlichen Felsvorsprung.
Zwei historische Häuser, von Zeit und Wetter gezeichnet, schmiegen sich an die imposante Wand, geschützt von der überhängenden Klippe, die sich wie ein gigantischer Schild über sie spannt.
Dieser Ort erzählt Geschichten von einfachen Menschen, die hier einst lebten, geschützt vor der unbändigen Kraft der Natur. Es ist ein Ort der Ruhe und zugleich ein Zeugnis menschlicher Anpassungsfähigkeit, der Besucher in seinen Bann zieht und den Geist einer vergangenen Ära zum Leben erweckt.
Der Jøssingfjord selbst ist ein Wunder der Natur, ein schmaler Fjord, eingerahmt von steil aufragenden, kargen Felswänden, die in ihrer Erhabenheit Ehrfurcht gebieten. Zu den Fischerhütten gelangt man auf nach einen kurzen Spaziergang vom Parkplatz beim Jøssingfjord Vitenmuseum.
Jøssingfjord Aussichtspunkt – Spektakuläre Ausblicke
Vom Jøssingfjord führt die Straße in steilen Serpentinen hinauf, durch den dunklen Schlund des Felsens zu einem Aussichtspunkt. Oben angelangt bietet der Jøssingfjord Utsiktsplass einen Ausblick, der einem den Atem raubt – und das selbst bei Regenwetter.
In seiner Regen- und Nebelschleier-Umarmung erscheint der Jøssingfjord selbst unendlich und tief. Das Licht bricht sich trübe durch die dicken Wolken und taucht die Landschaft in einen silbernen Glanz, der dem Szenario eine dramatisch, gespenstische Schönheit verleiht.
Ruggesteinen – Nordeuropas größter beweglicher Felsbrocken
Nur knapp 5 km weiter zweigt vor Hauge i Dalane die Straße zu der kleinen Siedlung Amot und dem Blåfjellveien ab.
Ein kurzer Genuss-Spaziergang führt durch eine malerische Szenerie aus dichten Wäldern, Bergkulissen, einem wild rauschenden Fluss und glitzernden Seen zu einem beeindruckenden Naturwunder: dem Ruggesteinen, Nordeuropas größtem beweglichen Felsbrocken mit stolzen 74 Tonnen.
Dieser kolossale „Wackelstein“ ist ein geologisches Meisterwerk – ein Gigant, der trotz seiner massiven Größe aufgrund seiner einzigartigen Lagerung von „bloßen Händen“ in Bewegung versetzt werden kann, als ob die Erde selbst ihm Leben eingehaucht hätte.
Doch der Ruggestein ist weit mehr als nur ein geologisches Phänomen. Er ist ein Symbol uralter Geheimnisse, durchdrungen von Geschichten und Legenden, die tief in der nordischen Mythologie verwurzelt sind.
Eine Erzählung berichtet, dass die mächtigen Trolle der Berge diesen gigantischen Fels in einer einzigen, gewaltigen Nacht an seinen Platz schleppten, um damit ihre Stärke zu beweisen – und manchmal, so sagt man, kehren sie zurück, um den Stein erneut zu bewegen. Andere Legenden flüstern von Hexen, die hier bei Vollmond tanzten, den Stein zum Wackeln brachten und mit der schaurigen Energie ihrer Zaubersprüche den Fels in Schwingung versetzten.
Der Ruggesteinen ist ein lebendiges Monument, das die Fantasie beflügelt und die ungezähmte Verbindung zwischen Natur, Mythen und Menschen zum Leben erweckt.
Von dem kostenlosen Parkplatz am Beginn des Blåfjellveien zum Ruggesteinen sind es nur ca. 1 km. Wer Lust hat geht einfach den Weg noch 3 km weiter und erreicht dann die stillgelegten Blåfjell-Minen. Weitere Wandermöglichkeiten bieten sich hier ebenfalls an.
Trollpikken – Skurrilster Findling an Norwegens Südküste
Der Trollpikken – übersetzt „Trollpenis“ – ist eine der wohl amüsantesten Felsformationen entlang Norwegens Südküste. Kein Wunder, dass dieser ungewöhnliche Felsvorsprung nördlich von Egersund für Schmunzeln sorgt.
Die leichte Wanderung führt rund 2,5 km (einfach) durch eine offene, hügelige Landschaft, vorbei an glatten Felsen mit jeder Menge Findlingen und kleinen Tümpeln. Ein kurzer Anstieg und ein steiniger Abschnitt führen schließlich zum Ziel: dem Trollpikken, der stolz und unverkennbar aus dem Gestein ragt.
Ob Naturwunder oder Laune der Geologie – ein Foto von diesem kuriosen Wahrzeichen gehört einfach dazu. Ein unterhaltsamer Stopp für alle, die Norwegens Südküste erkunden.
Norwegens Südküste zwischen Egersund und Stavanger
Weiter nördlich, in Jæren, wandelt sich das Bild von Norwegens Südküste erneut. Hier breitet sich eine ungewohnt flache, fast endlose Ebene aus, die eher an die Küsten Ostfrieslands als an das zerklüftete Norwegen erinnert.
Doch genau hier, in dieser ungewöhnlichen Landschaft, erstrecken sich die schönsten und weitläufigsten Strände des Sørlandes – endlose Weiten, wo Himmel, Meer und Sand auf einzigartige Weise verschmelzen.
Vestlandske Hovedvei – Wandern auf einer historischen Straße
Der Vestlandske Hovedvei, auch als Vestlandske Hovedveg bekannt, ist weit mehr als nur eine Straße – sie ist ein legendärer Pfad, der tief in die Geschichte Norwegens eingebettet ist. Einst war sie die Lebensader des Westlandes. Die ehemalige Hauptstraße nach Westnorwegen führte von Christiania (dem heutigen Oslo) nach Stavanger.
Dieser historische Weg, der im 18. und 19. Jahrhundert mit großem handwerklichem Geschick erbaut wurde, diente dem Transport von Waren und Nachrichten und erleichterte den Menschen das Reisen durch das raue Terrain.
Von Ogna bis Hegrestad – Eine Reise in die Vergangenheit
Ein besonders schöner Abschnitt des Vestlandske Hovedvei liegt zwischen Ogna und Hegrestad und ist ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten. Hier verschmelzen eine unzähmbare Natur und die Geschichte der Region miteinander.
Die Straße wird von alten Steinmauern und Brücken gesäumt, die Geschichten von Reisen, Mühen und Entdeckungen erzählen. Wer diese Strecke entlangwandert, taucht tief in die Stille und die Geschichte dieses Weges ein.
Der „Felsbrocken auf Rädern“ bei Hegrestad
Etwa 1,4 km nach Hegrestad lohnt es sich, den Blick immer wieder gen Himmel und auf das Felsplateau zu richten. Zwischen unzähligen Felsbrocken, die wie von Trollhand verstreut wirken, erhebt sich ein markanter Gigant – ein „Felsbrocken auf Rädern“ (meine Interpretation).
Ein kurzer Abstecher führt hinauf zu diesem imposanten Felsbrocken. Von dort aus eröffnet sich ein grandioser Blick über das weite, raue Felsplateau, das sich wie ein natürlicher Teppich aus Stein und Erde ausbreitet.
Wandern oder Radfahren? – Ein Weg für Genießer
Mit 12 km Länge (Hin- und Rückweg) und nur 200 Höhenmetern ist dieser Teilabschnitt des Vestlandske Hovedvei sowohl für Wanderer als auch Radfahrer gut geeignet. Die Tour lässt sich in gemütlichem Tempo genießen und bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Landschaft und die Ruhe dieses historischen Pfades aufzusaugen.
Wer nur einen Teilabschnitt erkunden möchte, sollte in Hegrestad starten, um den besonderen Charme dieser alten Straße und der faszinierenden Felsbrocken zu erleben.
Kvassheim Fyr
Nach Egersund lohnt ein Abstecher zum Kvassheim Fyr. Kvassheim Fyr ist der südlichste Leuchtturm auf Jæren.
Mit seiner seiner stolzen Präsenz beherrscht er diesen Küsteabschnitt. Erbaut 1912, steht der Kvassheim Fyr als eindrucksvoller Wächter über den rauen Gewässern des Nordmeeres und bietet den Schiffen Orientierung. Der Leuchtturm, umgeben von einem Gebäude mit Unterkünften, erhebt sich 12 Meter hoch und erzählt die Geschichte von Schutz und Führung in stürmischen Zeiten.
Zum Leuchtturm gehört ein Besucherzentrum mit Ausstellungen, die die Geschichte und Bedeutung des Ortes lebendig machen. Es gibt Ausstellungen und ein Cafè. Die Küste lädt zu Spaziergängen ein.
Der Kvassheim Havn, in den 1930er Jahren angelegt, ist ein faszinierender Ort. Die Steinmole diente einst als Nothafen für kleinere Boote und als Basis für die Fischer der Region. Das milchig-türkise Wasser des Hafenbeckens strahlt eine seltsam mystische Ruhe aus, die in starkem Kontrast zur wilden See steht.
Obrestad Fyr – Historisches Wahrzeichen
Nur wenige Kilometer entfernt erhebt sich der Obrestad Fyr, ein Leuchtturm, der in seiner Lage und Präsenz genauso beeindruckend ist wie die raue Küstenlandschaft Südnorwegens, die ihn umgibt. Auf einer Anhöhe thronend, bietet der Obrestad Leuchtturm einen weitreichenden, großartigen Blick auf das offene Meer und die endlosen Weiten von Jæren – ein unverzichtbarer Orientierungspunkt für sowohl Seefahrer als auch Landbewohner.
Als der westlichste Leuchtturm des norwegischen Festlands und der erste seiner Art an der Jæren-Küste, wurde der Obrestad Fyr 1873 erbaut, zur gleichen Zeit wie der Hafen von Obrestad, der einst ein sicherer Zufluchtsort für Fischer und Händler war. Heute steht der Leuchtturm als stiller Wächter über diese geschichtsträchtigen Küste.
Direkt unterhalb des Leuchtturms, in der Bucht, liegt das historische Hå gamle prestegard. Das Kulturzentrum zeigt Ausstellungen zeitgenössischer norwegischer und internationaler Künstler.
Orrestranda – der schönste Strand an Norwegens Südküste
Ca. 35 km südwestlich von Stavanger befindet sich der Orrestranda– der wohl schönste und längste Strand in den Jæren.
Ein faszinierend idyllischer Strand mit Mittelmeer-Atmosphäre. Mit seinem weißen, feinen Sand und den weiten Dünen lädt er zum Baden und zu weiten Spaziergängen ein.
Der Orrestrand ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Fotografen, die die unberührte Schönheit und die unendliche Weite des Meeres genießen möchten. Die sanften Wellen des Nordmeeres und die weiten Dünen schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit, die jeden Besucher sofort in ihren Bann zieht.
Direkt beim großen Parkplatz befindet sich das Besucherzentrum Orrestranda, das als Informations- und Begegnungsstätte dient. Hier erfahren Besucher alles über das Landschaftsschutzgebiet und die vielfältige Flora und Fauna der Region.
Tipp: Falls es in den Sommermonaten doch einmal zu voll wird am Orrestrand gibt es in Richtung Norden noch weitere schöne und weniger bekannte Sandstrände – z.B. den nicht minderschönen Borresanden.
Die Schwerter im Fels
Im Süden von Stavanger erhebt sich ein einzigartiges Wahrzeichen, das mit seiner historischen Bedeutung und majestätischen Präsenz beeindruckt: die „Schwerter im Fels“ (Sverd i fjell) bei Madla.
Diese monumentalen, zehn Meter hohen Bronzeschwerter stecken kraftvoll in einem Felsen am Ufer des Hafrsfjords und symbolisieren eine der entscheidendsten Schlachten der norwegischen Geschichte – die Schlacht von Hafrsfjord im späten 9. Jahrhundert.
Hier vereinte der legendäre König Harald Schönhaar Norwegen, und die Schwerter stehen heute als Mahnmal für Frieden, Einheit und Freiheit. Das größte Schwert repräsentiert den König, während die beiden kleineren die besiegten regionalen Herrscher symbolisieren. Der Felsen, in den die Schwerter gerammt sind, ist ein Sinnbild für den stabilen Frieden, der aus dieser epischen Schlacht hervorging.
Camper Tipp: in Madla direkt am Hafrsfjord finden sich kostenlose kleinere und ein großer Stellplatz. Von hier aus erreicht man bequem die Innenstadt von Stavanger mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ullandhaug Tower – Bester Ausblick auf Stavanger
Ein weiterer lohnenswerter Abstecher südlich von Stavanger ist der Ullandhaug Tower. Der Fernmeldeturm, der 1964 errichtet wurde, ist sicher kein architektonisches Meisterwerk.
Die 64 Meter hohe Erhebung auf einem Hügel bietet jedoch einen atemberaubenden 360°-Panorama-Blick über Stavanger, das malerische Ryfylke und die Weiten von Jæren.
Direkt neben dem Turm befindet sich ein kunstvolles Steinkreis-Projekt des norwegischen Künstlers Bård Breivik.
Die kunstvollen Inschriften und Zeichnungen erinnern an die Schlacht von Hafrsfjord und ehren die Bedeutung dieses historischen Ortes.
Stavanger – Ölmetropole Norwegens
Stavanger ist Norwegens aufstrebende Boomtown, eine Stadt, deren Schicksal sich mit einem einzigen Zauberwort verändert hat: Öl. In den letzten Jahrzehnten hat sich Stavanger von einer bescheidenen Arbeiterstadt zu einer pulsierenden Metropole an Norwegens Südküste entwickelt – dem Herz der norwegischen Energieindustrie, wo Tradition und Moderne aufeinandertreffen.
Das Leben der Stadt konzentriert sich rund um die malerische Hafenbucht Vågen, wo sich moderne Geschäftswelt und maritime Geschichte treffen.
Ein Spaziergang durch die Altstadt Gamle Stavanger ist wie eine Reise in die Vergangenheit: die blitzweißen Häuserfronten aus Holz, liebevoll restauriert, strahlen zeitlosen Charme aus. 1975 rettete man 173 vom Verfall bedrohte Gebäude – heute zählt das Viertel zu den schönsten und besterhaltenen Holzhausviertel Norwegens, ein lebendiges Denkmal für die reiche Geschichte Stavangers.
Ryfast-Tunnel / Ryflyketunnelen – längste & tiefster Unterwassertunnel
Ein wahres Meisterwerk der modernen Technik ist der im Jahr 2019 eröffnete Ryfast-Tunnel,. Er verbindet Stavanger mit der schönen Region Ryflyke.
Innerhalb dieses Projekts gibt es mehrere Tunnelabschnitte, wobei der längste und bekannteste der Ryfylketunnelen ist.
Mit einer beeindruckenden Länge von 14,3 Kilometern und einer Tiefe von 291 m unter dem Meeresspiegel ist der Ryfylketunnel derzeit der längste und tiefste Unterwasser-Straßentunnel der Welt – zumindest bis zur Fertigstellung des ehrgeizigen Rogfast-Projekts.
Voraussichtlich 2030 geht dieser Rekord dann an den nahegelegenen Boknafjordtunnel -Teil des Rogfast-Projekts – mit einer beeindruckenden Tiefe von 392 Metern und über 26 km Länge.
Anmerkung: Die Mautgebühren für das Ryfast-Tunnel-System belaufen sich auf knapp 20 Euro pro Durchfahrt (für PKW und kleinere Camper), was ihn zu einer der kostenintensiveren Mautstrecken Norwegens macht. Trotz der Gebühren bietet der Tunnel jedoch eine erhebliche Zeitersparnis und ist eine Alternative zu der noch teuereren 45-minütige Fährverbindung zwischen Stavanger und Ryfylke.
Anreise Norwegens Südküste
Mit dem Flugzeug: Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Oslo-Gardermoen (OSL). Von dort geht es weiter mit Mietwagen, Bus oder Bahn Richtung Süden. Alternativ gibt es auch Flüge nach Kristiansand (KRS), der größten Stadt an Norwegens Südküste.
Mit der Fähre: Eine entspannte Möglichkeit ist die Anreise per Fähre. Direktverbindungen gibt es von Dänemark nach Kristiansand (z. B. Hirtshals–Kristiansand) oder nach Oslo (z.B. Kiel–Oslo). Besonders mit eigenem Auto oder Wohnmobil ist dies eine bequeme Option.
Ich habe bin mit der Fähre von Color Line von Hirtshals nach Kristiansand gefahren und habe auf dem Rückweg die Fähre von Oslo nach Kiel genommen. Beides ein tolles, unvergessliches Erlebnis!
Die Fähren von Color Line haben mich besonders mit ihren leuchtenden Farben, stilvollem Design, freundlichem Personal und makelloser Sauberkeit begeistert.
Tipp: Zu Beginn des Jahres bietet Color Line auch immer tolle Frühbucher-Rabatte an!
Mit der Bahn: Von Oslo fährt die Sørlandsbanen, die Südbahn, durch wunderschöne Landschaften direkt nach Kristiansand und weiter entlang der Küste.
Mit dem Auto über die Öresundbrücke: Wer die gesamte Skandinavien-Route erleben möchte, kann über die beeindruckende Öresundbrücke (Kopenhagen–Malmö) reisen, dann durch Schweden nach Norwegen fahren.
Meine Tipps:
- Straßenmaut: Auf der E18, der Hauptverkehrsader zwischen Oslo und Kristiansand, sind auf zahlreichen Abschnitten Mautgebühren fällig. Durch geschickte Abstecher über malerische Nebenstraßen entlang der Küste oder ins Inland lassen sich jedoch einige dieser Gebühren umgehen. Wer sich zuvor bei AutoPASS online registriert, erhält bei der Straßen- / Tunnelmaut eine Ermäßigung von 10-20%.
- Wer mit dem Camper oder dem Zelt nach Norwegen fährt profitiert von der Möglichkeit an vielen wunderschönen Stellen kostenlos Wildcampen zu können. Das Jedermannsrecht ermöglicht ein einzigartiges Naturerlebnis, setzt aber verantwortungsbewusstes Verhalten voraus!
- Reiseführer & Straßenkarten Empfehlungen für Norwegen*: Ein sehr empfehlenswerter, inspirierend geschriebener, sehr ausführlicher Reiseführer für Südnorwegen bietet der Michael Müller Verlag an. Über den Süden hinaus kann ich den wirklich ausgezeichnet geschriebenen, detaillierten Reiseführer für ganz Norwegen von Reise Know-How empfehlen. Etwas knapper und eher auf die Highlights fokussiert ist Norwegen von Stefan Loose.
Als Straßenkarte empfehle ich wie immer Norwegen Süd von Freytag & Berndt. Mit dem grandiosen Maßstab von 1.250.000 zeigt die Straßenkarte detailliert selbst jedes Nebensträßchen bis hinauf nach Bergen. Kompakter sind die Karten von Norwegen von Freytag & Berndt im Maßstab 1:600.000 und Südnorwegen von Reise Know-How (bis Trondheim) im Maßstab 1:500.000.
Hast du jetzt Lust bekommen, Norwegens Südküste selbst zu entdecken? Ich freue mich über Fragen, weitere Tipps und Kommentare!
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Toller Bericht über die Südküste Norwegens, die ich inzwischen auch schon ziemlich gut kenne 🤩 Vor fünf Jahren zum ersten Mal dort gewesen, schockverliebt 😍 und seitdem jedes Jahr zurückgekehrt. Und das wirklich Schöne ist: immer wieder gibt es Neues zu entdecken, das begeistert und die Seele berührt ❤️ So mag ich reisen 😊
Herzlichen Dank, liebe Cornelia, für dein wunderbares Feedback.
Ich liebe „schockverliebt“ und es drückt genau das aus, was vermutlich jedem passiert der dieses Land mit seiner außergewöhnlich vielseitigen und wunderschönen Natur erleben darf.
Für mich war es die erste Norwegenreise – dafür dann gleich schon eine Langzeitreise und ich komme sicher wieder. 😍
Liebe Grüße
Petra